Fehler und Ungereimtheiten
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Dieser Artikel beinhaltet Kritik und das ist auch so gewollt.
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Nicht immer geht es in
Stephen Kings Romanen und
Kurzgeschichten logisch zu. Hin und wieder schleicht sich ein Denkfehler ein oder King kommt nicht auf sehr nahe liegende Lösungen für ein Problem. Diese Seite dient der Zusammenschau solcher
Fehler und Ungereimtheiten.
Romane
- John Vance: Es herrscht Verwirrung um Vances Vornamen: Unmittelbar nach seinem Tod schreit auf dem Gang jemand: "Pete Vance hat einen Herzanfall!" (Kapitel 11). Der Vorname Peter fällt auch in Kapitel 21, als im Radio von dem Amoklauf berichtet wird. Allerdings wird Vances Vorname in Charlies Verurteilung in Kapitel 32 als John Downes angegeben.
- Zwei Stellen gegen Ende sind schleierhaft:
- 1) Jim Cody und Mark Petrie haben endlich herausgefunden, wo der Vampir Kurt Barlow sich versteckt: im Keller des Mietshauses von Eva Miller. Doch Barlow hat eine Falle präpariert und die Treppe abgesägt. Jim stürzt in die Tiefe und wird auf Messern aufgespießt. Danach heißt es nach einem Einschnitt: "Als Mark wieder Evas Küche betrat, waren seine Augen eingesunken, sein T-Shirt blutverschmiert." Aber was ist mit ihm passiert? Ist er auch abgestürzt? Wieso, wenn Jims Schreie ihn doch warnten? Aber er war im Keller, denn später findet Ben Mears ein Brett, das Mark offenbar benutzte, um wieder nach oben zu klettern. Konnten Mark dann die Messer nichts anhaben?
- 2) Als sie endgültig Barlows Versteck finden, ist die Tür mit einem Vorhängeschloss verriegelt. Wie aber hätte Barlow dann rauskommen können? Hätte sich der Obervampir wirklich auf Hilfe von Außen verlassen wollen?
- Im letzten Drittel des Romans erinnert sich Sandy Dearborn wiederholt an seine verstorbene Mutter, die er durch die letzte Phase ihrer Krebs-Erkrankung begleitete. Doch ganz am Anfang (gebundene Ullstein-Ausgabe: Seite 21) schreibt er: "Meine Mutter war mit ihren 70 Jahren auch noch mopsfidel." Makabrer Irrtum ...
- Carries Vater Ralph White verstirbt noch vor ihrer Geburt, doch später behauptet King, Ralph habe seine Frau Margaret einmal davon abgehalten, Carrie in der Krippe zu töten.
- Estelle Horan ist die Nachbarin der Familie White, als 1966 der Steinregen auf deren Haus niedergeht. Sie zieht aus Chamberlain weg, steht aber Jahre später einem Reporter Rede und Antwort. Verwirrenderweise taucht im späteren Verlauf des Buchs, in Norma Watsons Tatsachenbericht Wir überlebten die schwarze Ballnacht, erneut eine Stella Horan auf. Ein Fehler Kings oder tatsächlich ein Zufall?
- King selbst zeigt sich, nachdem er den gleichnamigen Film gesehen hat, ungehalten über seine eigene Unlogik: „Im Film bringt Arnie den Wagen gleich in die Werkstatt. Ich ärgere mich heute, dass ich darauf nicht selbst gekommen bin. Bei mir musste Arnie sein Auto erst umständlich auf den Flughafen-Parkplatz fahren. Ich weiß heute nicht mehr, warum.“
- Tad Trenton vollbringt einen akrobatischen Akt, der Seinesgleichen sucht. Zusammen mit seiner Mutter im Wagen eingesperrt (sie können ihn nicht verlassen, weil im Hof der tollwütige Hund Cujo lauert), überkommt ihn nach einigen Stunden der Drang zu pinkeln. Daraufhin lässt Donna das Fenster 5 Zentimeter herunter, hebt Tad hoch und lässt ihn aus dem Spalt pinkeln. Offenbar hat Tad die Gabe, mit seinem gesamten Oberkörper durch Autodächer gleiten zu können, wie sonst sollte das Kunststück funktionieren? Die Filmemacher bemerkten das Unmögliche: Hier pinkelt Tad durch die nur um einen Spalt geöffnete Autotür.
- In dem Roman ist zu lesen, George Bannermans Hund Rusty sei seit vier Jahren tot, wurde also 1979 eingeschläfert. Doch im selben Satz wird festgestellt, dass die Einschläferung kurz nach der Aufklärung des Frank Dodd-Falles stattfand, der 1975 abgeschlossen war.
- Warum muss der Dämon Tak seine Opfer und künftigen Wirte (z.B. Ellen Carver) immer wieder zur China-Mine und zum ini bringen, wenn wir bei der Übernahme von Brad Josephson erfahren, dass ein Wechsel des Wirts auch durch eine Art Mund-zu-Mund-Beatmung funktioniert?
- Kurz nach der Geburt von Mordred bemerkt Susannah, dass das Neugeborene bereits Zähne im Unterkiefer hat; ganz normale Menschenzähne. Später, als Walter O'Dim die Bekanntschaft mit Mordred macht, ist zu lesen, dass aus dem zahnlosen Mund des Babys ein glänzender Draht kommt. (Teil Eins, Kapitel IV (Dan-Tete), Unterkapitel 2 und Teil Zwei, Kapitel III (Der glänzende Draht), Unterkapitel 3)
- Das Gefängnis der Brecher, Algul Siento, ist so angelegt, dass der Studiersaal sich direkt unter dem Balken befindet, der zwischen den Portalen von Maturin und Shardik verläuft, sodass der Leser davon ausgehen kann, dass sich die Arbeit der Brecher hier auf diesen Balken konzentriert. Allerdings macht Ted Brautigan klar, dass dem nicht so ist, denn er "hatte ihnen [den Niederen Männern] schon geholfen, einen Balken zu zerbrechen [siehe auch hier], und verkürzte ihre Arbeit an Shardiks Balken um Jahrhunderte." (Kapitel VIII / 10). Warum der Studiersaal dann trotzdem genau unter diesem einen Balken liegt, ist unklar, da physische Nähe zu den Balken für die Brecher wohl keine Voraussetzung ist.
- Percy, gefangen in einer Zwangsjacke, reibt sich die Lippen, als man ihm das Klebeband abreißt. (Siehe auch hier.)
- Die Vollständige Ausgabe von Bastei Lübbe enthält 78 Kapitel statt der üblichen 77 - wie kommt das? Lösung: Nach Kapitel 64 geht es sofort mit Kapitel 66 weiter und es wird "folgerichtig" weitergezählt.
- Dr. Deitz notiert am 22. Juni, dass der Polizist Joseph Robert Briggs gestorben sei. Meint er damit: Joseph Robert Brentwood?
- Nach dem Tod ihrer Eltern ist Frannie so geschockt, dass sie das Essen anbrennen lässt. Sie trägt die Pfanne, die "wie ein Drache zischt" (und sicherlich auch stinkt!) nach draußen. Auf der Veranda riecht sie Geißblatt und hört Bienen summen - wie schafft sie das mit dem zischenden und stinkenden Ding in der Hand? Selektive Wahrnehmung?
- Glen Bateman unterschreibt mit dem Vornamen eines anderen. Ein Fehler, der im Original nicht vorkommt (siehe Absurde Übersetzungen).
- Ebenso scheint Frannie Probleme mit Vornamen zu haben. In ihrem Tagebuch schreibt sie abwechselnd "Harold" und "Hamid" - und zugegeben: mit zugekniffenen Augen sehen die Worte wirklich ähnlich aus! (Wie der Übersetzer bei einem Bombenleger auf den Namen Hamid kommt, soll unbewertet bleiben...)
- Glen scheint - wider seines hohen Wissensstandes - nicht nur Probleme mit Buchstaben, sondern auch mit Zahlen zu haben: er sagt zu Stu, eine Versammlung solle am 18. August stattfinden, heute in einer Woche. Jedoch kann "heute" nicht der 11. August sein, da Ralph Brentner am nächsten Tag einen Ausdruck anfertigt, dass eine vorhergehende Sitzung am 08. August stattfinden sollte - gab es einen Druckstau? Zu einem späteren Zeitpunkt wird noch einmal der 28. August als Alternative angegeben.
- Stu erzählt Frannie, dass sich Harolds Bombe in einem Schuhkarton befunden habe - jedoch kann dies außer Nick, der den Karton bei der Explosion in den Händen hielt, keiner wissen. Von dem Karton kann nach der Explosion nichts übrig geblieben sein, was eine Identifikation als Schuhkarton zuließe.
- Ev Hillman erzählt dem Staatspolizisten Butch Dugan, dass er in Haven spionieren will, während sich alle Einwohner und Dugan selbst auf der Beerdigung von Ruth befinden. Als Dugan sich Ev anschließen will, bittet Ev ihn, keinem was davon zu erzählen, da die Einwohner Havens Gedanken lesen können. Doch wäre Dugan, wie ursprünglich geplant auch zur Beerdigung gegangen, hätte man seine Gedanken ja auch lesen können ... Ev hätte also Dugan nie von seinem Vorhaben erzählen dürfen!
- Es wird anfangs behauptet, dass Hilly Brown nach dem Verschwinden seines Bruders David Brown nie wieder wirklich zu sich kommt und den Verstand verliert. Im Epilog ist davon allerdings nur wenig zu spüren: etwas verschlafen, aber dennoch bei Vernunft spricht er zu seinem wiederkommenden Bruder.
- Aufgrund der Strahlung, die von dem UFO ausgeht, verliert Bobbi Anderson sämtliche Zähne; dennoch schreibt King über sie: Sie zog die Lippen einen Augenblick von den Zähnen zurück …, nur drei Seiten später ist (korrekt!) zu lesen: Ihre Lippen teilten sich zu einem zahnlosen Grinsen. (Seite 593ff)
- In Kapitel 8 denkt sich Ralph Roberts, nachdem er gerade erstmals Kahlköpfige Ärzte gesehen hat, dass dies das erste Mal in seinem Leben sei, dass er am liebsten tot sei. Später jedoch erinnert er sich an den Todestag seiner Frau - und als sie ihren letzten Atemzug getan hatte, dachte er sich, er sei am liebsten auch schon im Tod bei ihr.
- Jack Torrance wird wiederholt vor dem Kessel im Keller gewarnt, den er mindestens dreimal täglich kontrollieren muss, da dieser ein altes Modell ist und bei Überdruck explodieren würde - was er ja am Ende des Romans auch tut. Warum aber ging er nicht hoch, als Delbert Grady seine Familie und dann sich ermordete? Sicherlich dauerte es Tage, bis jemand darauf aufmerksam wurde bzw. bis jemand wirklich vor Ort war ... Weiterhin nimmt das Hotel des Öfteren in Form von Geistern Kontakt mit ihm auf. Wieso teilt ihm niemand mit, wie es um den Kessel steht? Besonders auffällig ist dies in der Fernsehserie, wo Horace Derwents Geist ihm sagt, dass er nicht mehr viel Zeit hat, nicht aber, warum!
- In diesem Roman wird erstmals Alan Pangborns Familie erwähnt. Der Name seines ältesten Sohnes fällt dabei nur einmal: Toby. In dem späteren Buch In einer kleinen Stadt wird ausführlicher von ihm berichtet; nun aber heißt er Al (vgl. hier).
- Es wird nie erklärt, weshalb Andre Linoge sich nicht einfach ein Kind nehmen kann, sondern man es ihm „freiwillig“ geben muss.
- Todesmarsch
- Kaum einer der Teilnehmer des Todesmarschs weiß, warum er eigentlich mitmacht.
- Der Termin, an dem die Teilnehmer zurücktreten können, ist der 31. April. Falls der Major den Kalender geändert hat, spielt Bachman nirgends sonst darauf an.
- Ray Garraty tritt für Porterville an; auf seinem Ausweis steht aber Pownal.
- Zu Beginn des Marsches sieht Ray Garraty die ersten Leute die ihn anfeuern. Diese halten ein Schild hoch mit der Beschriftung: GO-GO-Garraty Nummer 47. Allerdings konnten die Zuschauer gar nicht wissen, welche Nummer Garraty haben würde, da sich die alphabetische Reihenfolge durch mögliche Nachrückkandidaten durchaus noch nach vorn oder hinten verschieben konnte.
- Edgar Freemantle leidet unter Gedächtnisproblemen nach seinem Unfall: Nennt er deshalb seinen alten Freund Tom Riley Tim? (Kapitel 13 iv)
Kurzgeschichten
- Hal Shelburn wirft den todbringenden Affen in einen Brunnen und bekämpft einen sturmgepeitschten See, um das Stofftier auf dem Grund des Crystal Lake zu versenken. Weshalb verbrennt er das Mistding nicht einfach?
- Alfie Zimmer schafft es nicht, sich das Leben zu nehmen, da er Angst hat, jemandem könnte sein Tagebuch mit den gesammelten Toiletten-Sprüchen in die Hand fallen, woraufhin man ihn für verrückt erklären könnte. Alfie Zimmer will aber nicht als Verrückter aus der Welt gehen, doch sein ihm lieb gewordenes Tagebuch zerstören will er auch nicht. Er kommt nie auf die Idee, einfach in das Buch zu schreiben, um was es sich dabei handelt und dass diese Sätze keineswegs eine Ausprägung seines Geisteszustands sind.
- 1) In einem Gespräch mit Charles Boone erzählt Mrs. Cloris, dass Randolph Boone, der Vater von Stephen Boone, im Jahre 1816 gemeinsam mit seiner Frau spurlos verschwand. Nur wenige Sätze weiter lässt uns Charles wissen, dass Stephen in einem seiner Briefe erwähnte, dass sich sein Vater nach dem Unfalltod seiner Schwester in einem Anfall von Reue das Leben nahm. Wie wir später erfahren, wandelt Randolph Boone im Keller von Chapelwaite als verwesende Leiche umher; welche deutlich den Abdruck des Strickes seines Selbstmordes am Hals trägt. Waren es letztendlich doch zu viele Boones in Stephen Kings Kurzgeschichte?
- 2) Des Weiteren lässt King Stephen Boone an die bereits verstorbene Frau von Charles Boone schreiben. "Das gleiche frohe Gemüt, welches Stephens Briefe an Sarah und mich zeigten ...". Wenig später meint Charles, was für ein Glück es doch war, dass sein Feund den Kontakt zu Stephen hergestellt hat, als "es schien, dass ich meiner Sarah aus dieser Welt folgen würde". Der Kontakt kam also zustande, als Sarah bereits tot war. Somit konnte Stephen wohl schlecht Briefe an sie richten.
- Darlene Pullen gewinnt beim Roulette nach einem 800$-Einsatz 24.000$ (siehe auch Darlenes Glüggssträhne). Leider gibt es beim Roulette keinen dreißigfachen Gewinn, wenn man auf eine Zahl setzt. Die Gewinnchancen stehen bei 1:35 und der Gewinn ist demnach: Einsatz mal 36. Darlene hätte demnach 28.800$ gewinnen müssen, statt "nur" 24.000$.
- Wann starb Arthurs Kollege Cory? Gemeinsam fliegen sie zur Venus, was 16 Tage dauert. Sie machen mehrere (enttäuschende) Aufnahmen und Testreihen - zwölf Tage später, so Arthur, ist Cory tot, er selbst gelähmt. Denn bei der Landung öffnet sich der Fallschirm nicht richtig und sie kommen hart auf. Starb Cory hierbei? Nicht ganz logisch, denn hätte der Rückflug nicht auch 16 Tage (statt 12) dauern müssen?
- Es gelingt Fletcher, einem seiner Widersacher eine brennende Zigarette ins Auge zu stoßen, die dieses durchdringt und stecken bleibt ... (Siehe auch Die Menschen im Todesraum.) Gäbe es genug Freiwillige, wäre das sicherlich ein Fall für die „Myth-Busters“!
- Weshalb überlebt ein Goldfisch Victor Carunes erste Testreihe, wo doch vorher alle Mäuse und ein weiterer Goldfisch sterben mussten? (Vergleiche auch: Die Opfer des Jaunts.)
- Warum ist der Kopierraum schalldicht? Für die Geschichte ist es eine Notwendigkeit, dass ein Raum der Schule schalldicht sein muss, damit Mrs. Sidley ungestört ihre Schüler erschießen kann. Begründet wird dies damit, dass die Hektografiermaschine sehr alt und deshalb sehr laut sei. Wäre es nicht sinnvoller, nachhaltiger und vor allem billiger gewesen, einen neuen Kopierer zu kaufen, anstatt das Zimmer und die Tür hermetisch zu versiegeln?
- Der erste Satz der Geschichte lautet wörtlich übersetzt: "Billy Clewson starb ganz plötzlich, zusammen mit neun von zehn weiteren Mitgliedern des Trupps D, am 08. April 1974." (siehe auch: Squad D: Übersetzung). Nun stellt sich aber in der Geschichte heraus, dass nur neun der zehn Mitglieder auf der Brücke waren, die explodierte, was heißt, dass Billy mit acht anderen starb.
Sonstiges
- In In einer kleinen Stadt prophezeit King seinen Tod durch Alkohol; doch Andy lebt auch 15 Jahre später noch (in Love). Außerdem weiß King, dass er einst einen Finger in einem Ventilator verlor (Vorwort zu Zeitraffer); doch in keinem Buch wird das jemals erwähnt.
- Am 05. Oktober hört George Bruckner in Omi Henrietta Dodd recht lebendig mit ihrer Freundin tratschen. Zu Beginn des Romans Cujo, welcher 1980 spielt erfahren wir, dass sie 1975 oder 1976 stirbt. In der Kurzgeschichte erfahren wir, dass George 1969 geboren wurde und am Tage des Todes seiner Omi 11 Jahre alt gewesen ist, welches das Jahr auf 1980 / 1981 datiert. Henrietta kann also zu dieser Zeit nur bedingt Anrufe auf der Gemeinschaftsleitung tätigen.