Studiersaal
Der Studiersaal (orig.: the Study) ist der wichtigste Raum der gewaltigen Anlage Algul Siento in Stephen Kings Roman Der Turm.
Einrichtung und Ausstattung
Der Saal ist lang und drei Stockwerke hoch, befindet sich in der Mitte des so genannten Damli House und hat ein großes Glasdach. Oben entlang führt ein Balkon, von dem aus man auf das Treiben im Studiersaal herabblicken kann. Die Wächter haben darauf zu achten, die Brecher niemals wie Zootiere zu behandeln; David Burke ist der lebende Beweis dafür, was geschieht, wenn diese Regel missachtet wird. Doch der harmlose Aufenthalt auf dem Balkon an sich ist nicht verboten – und wird oft genutzt, da er als "erfrischend" gilt (siehe auch weiter unten).
Der Raum ist wie eine umfassende Bibliothek aufgebaut, mit schönen Lampenschirmen, Clubsesseln, einem Parkettboden und Orientteppichen ausgestattet und mit Bildern verziert. Nicht irgendwelchen Bildern: Hier findet sich ein Matisse, ein Rembrandt und die echte "Mona Lisa" – die im Louvre ist nur eine Kopie.
Die Arbeit der Brecher
Was genau die Brecher machen, weiß niemand so recht zu sagen, doch das, was vom Balkon aus zu sehen ist, ist nur eine Fassade:
Die Männer und Frauen, die Zeitschriften in den Händen hielten, gaben nur zu lesen vor, wäre man nämlich unten bei ihnen gewesen, hätte man wahrgenommen, dass sie ausdruckslos über den oberen Rand ihrer McCall's und Harper's hinwegsahen oder knapp seitlich daran vorbeiblickten. | ||
— Der Turm, Kapitel VI / 8 |
Die Brecher kommen in verschiedenen Schichten à 33 Arbeiter in den Studiersaal, lediglich Ted Brautigan, der "Katalysator", darf kommen und gehen, wie es ihm beliebt.
Ziel der Brecher ist es, mit ihren geistigen Fähigkeiten den direkt über Algul Siento verlaufenden Balken zu zerstören, der zwischen den Portalen von Maturin und Shardik verläuft (allerdings sind die Brecher offenbar auch für die anderen Balken zuständig; siehe hier). Da es sich bei einem Balken um keinen greifbaren Gegenstand, sondern ein Stück uralter Magie handelt, darf man sich auch die Arbeit der Brecher nicht als physische Zerstörung dieses Balken vorstellen – ihre Gabe wird im Studiersaal gebündelt und nagt so geballt an der Magie, bis sie nicht mehr stark genug ist, den Dunklen Turm aufrecht zu halten.
Ein positiver Nebeneffekt der geballten Energie des Studiersaales ist der so genannte "Gute Geist", ein Hochgefühl, das man auf dem Balkon erlebt. Man fühlt sich leicht, schwebt manchmal sogar tatsächlich; zudem fallen einem Lösungen für knifflige Probleme ein oder man erinnert sich endlich daran, wo man etwas lange Gesuchtes finden kann. Außerdem verfliegt schlechte Laune hier sofort: "Es war, als stiege von den Brechern dort unten ständig eine Art Glücksgas auf."
Verknüpfung zu anderen Werken
- Das Aussehen des Studiersaals erinnert an den Club 249, wo man sich (in Atemtechnik und Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte) unheimliche Geschichten erzählt.
- Das Glücksgefühl, kombiniert mit plötzlichen, genialen Eingebungen, lässt an die Reaktion jener Menschen denken, die kurz die von den Tommyknockers verseuchte Stadt Haven passieren (in Das Monstrum).
Schauplätze in Endwelt |
---|
Algul Siento • Bahnhof Donnerschlag • Can'-Ka No Rey • Corbett Hall • Damli House • Derva • Dorf der Rods • Donnerschlag • Der Dunkle Turm • Endwelt • Extraktionsraum • Fedic • Fedic Dogan • Feveral Hall • Krankenrevier • Odd's Lane • Pfefferkuchenhäuschen • Promenade • Schloss Discordia • Shapleigh House • Studiersaal • Tower Road • Weißen Lande von Empathica |