Edgar Freemantle
Edgar Freemantle ist die Hauptfigur aus Stephen Kings Roman Wahn (orig. Duma Key). (Sein Name ist ein Telling name).
Edgar ist ein Bauunternehmer etwa Anfang 50, der ein blühendes Bauunternehmen (Die Freemantle Company) in St. Paul, Minnesota leitet. Sein Vermögen betrug vor seiner Scheidung von Pamela Freemantle etwa 40 Millionen. Ohne den Wert der ihm verbliebenen Immobilien dürfte er noch immer 10 Millionen Dollar schwer sein.
Die Handlung von Wahn wird aus seiner Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben. Etwa vier Jahre liegen zwischen seinem Jetzt und dem Anfang der Geschichte. Zu Beginn des Romans erfahren wir auch, dass er wohl dem Ruf seines Freundes gefolgt ist und sein "drittes Kapitel" jetzt in Mexico erlebt.
Inhaltsverzeichnis
Unfall und Erholung
- Hauptartikel: Edgars Unfall
Edgar erleidet bereits vor der eigentlichen Handlung der Geschichte einen schweren Unfall. Er wird in seinem Firmen-Pick-Up eingeklemmt, als ein Kran auf das Auto fällt und ihn im Führerhaus einklemmt; er kann den Sicherheitsgurt nicht lösen. Beim Unfall wird seine ganze rechte Körperseite in Mitleidenschaft gezogen:
- sein rechter Arm muss bis zur Schulter amputiert werden. Etwa 7 Zentimeter (3 inches) unterhalb seiner Schulter hört er in einem Stumpf auf.
- sein rechtes Bein wird schwer verletzt, so dass viele Narben zurück bleiben
- seine rechte Hüfte und seine linke Schädelhälfte werden mehrmals gebrochen
- sein rechtes Auge hat nur noch 70% Sehkraft (an guten Tagen etwas mehr)
- er erleidet eine Störung, die seine geistigen und verbalen Fähigkeiten einschränken (er weiß, was er sagen will, aber ihm fallen die Worte dazu oft nicht ein)
Eine weitere Folge sind starke Agressionen, die meist dadurch begründet sind, dass er sich an die einfachsten und selbstverständlichsten Dinge nicht erinnern kann - sie liegen ihm auf der Zunge, aber er kann sie nicht aussprechen.
Dr. Kamen rät ihm einen geographischen Wandel durchzuführen und ein Hobby aufzunehmen, um sich abzulenken. Edgar beschließt nach Florida zu gehen, an die Küste von Duma Key, dabei will er vor allem eines tun: Zeichnen. Sein altes Hobby musste er aufgrund geschäftlicher Zeitprobleme (und bald wegen mangelnden Interesses) aufgeben - jetzt hat er die Zeit, um wieder zum Pinsel zu greifen.
Um seine körperliche Genesung kümmert sich Kathi Green, die ihm Trainingsübungen zeigt, um wieder fit zu werden und wie er den Alltag (z.B. Duschen) mit nur einem Arm meistern kann. Bei Edgar tritt eine Besonderheit auf, die bei manchen Opfern von Gliedmaßenverlusten vorkommt: er erleidet Phantomschmerzen. Das heißt, er spürt seinen nicht vorhandenen Arm noch. Wenn er mit diesem nach Gegenständen "greift", spürt er den Widerstand in seinen nicht vorhandenen Fingern, natürlich ohne diese Gegenstände dabei bewegen zu können.
Eine weitere Schlüsselrolle bei seiner Genesung spielt die Wut-Puppe Reba, an der er seine Agressionen abbauen soll, anstatt seine Mitmenschen anzugreifen.
Familie
- Hauptartikel: Familie Freemantle
Edgar hat zwei Töchter: Melinda (22) und Ilse (19). Seine Frau Pam will sich ein halbes Jahr nach seinem Unfall von ihm scheiden lassen. Dies begründet sie mit den Agressionen, die er während der Zeit seiner Genesung an den Tag legte und den Schlägen, die sie einstecken musste (an die Edgar sich jedoch nicht erinnert). Höhepunkt ist Edgars Angriff auf seine Frau mit einem Plastikmesser, wobei er ihr den Unterarm aufschlitzt und der Beinahe-Erdrosselung an die sich Edgar nicht mal erinnern kann.
Er ist anfangs sehr wütend über die Scheidung und lässt nur wenig Trauer durchscheinen. Aber er zeigt sich dennoch gutmütig und möchte seinen drei weiblichen Familienangehörigen 75% seines Vermögens (ca. 30 Millionen Dollar) überlassen, wenn sie die Scheidung außergerichtlich klären können. Zu seinen Töchtern - besonders zu Ilse - hat er auch in Florida noch guten Kontakt über Telefon und E-Mails.
Besondere Kraft: Zeichnen
- Hauptartikel: Edgars Kunstwerke
Edgar entwickelt eine übernatürliche Gabe: seine Bilder werden bald lebendig und fördern Dinge zu Tage, die er nicht mehr kontrollieren kann. Er kann reale Dinge verschwinden und erscheinen lassen, wenn er sie zeichnet.
Verbindung zu anderen Werken
- Magische Bilder gibt es bereits in vielen anderen Werken Kings (z.B.Rose Madder - das Bild), auch seine übernatürliche Fähigkeit ist bereits durch Patrick Danville bekannt (Der Turm), auch wenn Edgars Hintergrund ein anderer ist.
- Edgar bezeichnet sich kurz vor der Konfrontation mit Perse als Revolvermann der Kunst. Er müsse also letztendlich allein mit dem Außenseiter fertig werden.
- Den Nachnamen Freemantle benutzt King schon in Das letzte Gefecht: Abagail Freemantle ist in der Tat Edgars Ur-Ur-Großmutter. Dazu King im Message Board seiner Homepage:
Several astute readers have commented on Edgar's last name. The answer is yes, of course he is related to Abagail Freemantle. He is in fact her great-great-grandson. (One has to remember, however, that the Abagail Freemantle readers know existed in an alternate Stephen King universe....call in the Stand-verse.) He has no idea of his Afro-American heritage.
Steve |
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("Viele scharfsinnige Leser haben sich zu Edgars Nachnamen geäußert. Die Antwort ist ja, natürlich ist er mit Abagail Freemantle verwandt. Er ist in der Tat ihr Ur-Ur-Enkel. (Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Abagail Freemantle, die den Lesern vertraut ist, in einem anderen Stephen King Universum existiert ... nennen wir es das Stand-versum.) Er hat keine Ahnung von seinem afro-amerikanischen Erbe.")
- In der Kurzgeschichte Große Räder unterhalten sich Johnny Rockwell und Bob Driscoll über ihre Schulzeit. Dabei wird eine offenbar etwas verklemmte, ältere Lehrerin namens Freemantle erwähnt, die fast einen Herzschlag erleidet, als sie feststellt, dass jemand ein freizügiges Pin-Up-Poster an ihr schwarzes Brett geklebt hat.
- Auch Roland Deschain (Der Dunkle Turm) verliert in Band II: Drei Gliedmaßen: zwei Finger und einen Zeh. Diese rufen in seinem Gehirn, sie wären nun Geisterfinger und manchmal spürt er sie noch. Dies ist jedoch eher dem "Stumpfschmerz" als dem "Phantomschmerz" zuzuordnen. Beides sind reale Krankheitserscheinungen.
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