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In einer kleinen Stadt: Inhaltsangabe (Teil I)

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Inhaltsangabe zu In einer kleinen Stadt (Teil I)

Zu Teil II geht es hier entlang.
Zu Teil III geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman In einer kleinen Stadt ist gegliedert in drei große Teile, die in Kapitel unterteilt sind, welche wiederum in Unterkapiteln untergliedert sind – hinzu kommt ein Prolog und ein Epilog.

Dieser Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis einschließlich Kapitel VIII. Die Angaben in Klammern dienen nur der Orientierung des Lesers.

Prolog: Sie waren schon einmal hier

Ein namenloser Erzähler begrüßt den treuen Leser (engl.: 'Constant Reader') zurück in Castle Rock und stellt ihm einige Personen der Stadt vor, die später eine Rolle spielen werden. Er warnt davor, dass bald ein Sturm über der Stadt aufziehen würde. (Alles, was hier angedeutet wird, wird später wieder aufgenommen – man muss diese kurze Begrüßung nicht unbedingt gelesen haben.)

Erster Teil: Gala-Eröffnung

Kapitel I (Der erste Kunde)

Ein neuer Laden mit dem geheimnisvollen Namen "Needful Things" soll in der Hauptstraße der Kleinstadt Castle Rock eröffnen, nach eigenen Angaben eine neue Art von Laden, der am 09. Oktober 1991 eröffnen soll.
Der elfjährige Brian Rusk sieht das Schild, ist aber viel weniger interessiert als etwa seine Mutter Cora oder deren beste Freundin Myra Evans, die am Telefon ausgiebig, wenn auch leicht verächtlich, über den Laden diskutieren, z.B. über die elegante Markise, die man in dieser Pracht in der Stadt noch nicht gesehen hat.
Brian ist mit anderen Dingen beschäftigt, etwa mit der unerfüllten Liebe zu seiner Sprachtherapeutin, der 24-jährigen Sally Ratcliffe (Brian hat eine operierte Hasenscharte), ist jedoch in der Tat der erste, der Näheres über den Laden erfahren sollte. Als er am 08. Oktober dort vorbeifährt, hängt nämlich ein Schild mit der Aufschrift OFFEN im Fenster. Brians Neugierde lenkt seine Schritte schnurstracks in das Geschäft.
Sein erster Eindruck ist, dass der Laden doch noch nicht fertig sein kann, denn er ist nur spärlich eingerichtet. Der Besitzer aber versichert ihm, dass das schon seine Richtigkeit habe. Leland Gaunt erscheint Brian riesig, ist ihm aber umgehend sympathisch – besonders seine blauen Augen, die ihn an Miss Ratcliffe erinnern. Wäre da nicht ein sehr unangenehmer Händedruck ... Doch der tut Brians Faszination für den neuen Einwohner keinen Abbruch. Brian ist sehr stolz, Gaunts erster Kunde sein zu dürfen.
Gaunt führt ihn herum. Um die Art seiner Ware zu demonstrieren, zeigt er Brian einen alten Holzsplitter, der angeblich aus dem Gelobten Land stammt. Als Brian ihn in die Hand nimmt, hat er eine Vision: Er ist auf einem gigantischen Holzschiff, umgeben von hunderten von Tieren – der Splitter, so Gaunt, sei möglicherweise von der Arche Noah selbst.
Brian ist verwirrt, es geht alles zu schnell, denn schon fragt Gaunt ihn, was er am allerliebsten auf der Welt hätte. 'Sandy Koufax', antwortet Brian auf der Stelle. Er sammelt Baseballkarten des Jahres 1956 und verehrt diesen Baseballspieler. Gaunt, der sich zu Brians Bewunderung als Kenner von Baseballkarten erweist, geht in einen angrenzenden Raum, wo noch nicht ausgeräumte Kartons stehen. Als er zurückkommt, hat er nicht nur eine 1956er Baseballkarte von Sandy Koufax in der Hand – sie ist auch noch an einen Brian signiert.
Als Brian die Karte in die Hand nimmt, hat er wieder eine Vision und erlebt den Moment der Signatur mit ... doch schon wird ihm die Karte aus der Hand gerissen. Nun geht es an die Bezahlung. Es stellt sich heraus, dass Gaunts Methode einzigartig ist: Über den rein monetären Preis wird gefeilscht – zu Brians absoluter Verblüffung ist Gaunt für diesen Schatz mit 85 Cents zufrieden –, aber dann gibt es noch den zweiten Preis – ein harmloser Streich. Brian erfährt wie in Trance, als würde Gaunt ihn hypnotisieren, was er zu tun hat und weiß danach nur noch, dass es etwas mit der polenstämmigen Wilma Jerzyck zu tun hat, die Brian nur flüchtig kennt.
Brian verlässt den Laden, der hinter ihm die Pforten schließt, in Hochstimmung – den zweiten Teil des Handels hat er bereits wieder verdrängt.

Kapitel II (Polly und Nettie im Laden)

In einer Kleinstadt gelten gewisse Verhaltensregeln, wenn ein neuer Laden eröffnet, unter anderem: Sei weder der erste noch der letzte Kunde des Tages und bringe keinen Kuchen zur Begrüßung mit. Die immer schon gegen den Strom schwimmende Polly Chalmers, Besitzerin des Nähladens You Sew and Sew (wörtlich: 'Du nähst und nähst'), verstößt gegen alle Regeln und betritt Needful Things nur zwei Minuten nach der Eröffnung mit einem Kuchen.
Sie sieht Gaunt und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen – wäre sie nicht mit Sheriff Alan Pangborn liiert, könnte sich hier eine Schwärmerei anbahnen. Besonders vereinnahmt ist sie von seinen haselnussbraunen Augen; lediglich sein Händedruck ist unangenehm, auch wenn er sehr rücksichtsvoll ist, als sie ihm gesteht, dass sie an Arthritis leidet.
Polly schaut sich um und sieht eine erstaunliche Mischung aus Ramsch und möglicherweise horrend teuren Waren – Preisschilder jedoch sucht sie vergeblich.
Gemeinsam machen sie sich über den von Pollys Mitarbeiterin Nettie Cobb gebackenen Kuchen her, was Polly mit ihrer Arthritis recht schwer fällt. Gaunt nutzt die Gelegenheit, Polly freundlich über Castle Rock auszuquetschen; Polly ist trotz ihrer Schmerzen froh, dass sie gekommen ist und diesen Mann kennen gelernt hat.
Nach und nach kommen mehrere Kunden in den Laden und man stellt fest, dass Gaunt über sich selbst nicht viel preiszugeben bereit ist. Cynthia Rose Martin ist die erste offizielle Kundin, die etwas erwirbt (eine Vase) und sehr glücklich ist.
Auch Nettie Cobb betritt das Geschäft, eine für sie außergewöhnliche Leistung, denn die schüchterne Frau lebt ein zurückgezogenes Leben und scheut Kontakte außerhalb Pollys Laden, in dem sie arbeitet. Doch selbst sie ist begeistert, besonders von Gaunts Sammlung von Buntglas und seinen Komplimenten über ihren Kuchen. Als Wilma Jerzyck den Laden betritt, vereist ihre Stimmung jedoch sofort – kurz darauf verschwindet Nettie.

Kapitel III (Alan Pangborns in Stark; Probleme mit Buster; Netties Ängste; Hugh Priest im Laden)

Sheriff Alan Pangborn kommt an diesem Abend leicht angetrunken und nach einem langen Tag im Gericht in Portland deprimiert nach Hause. Warum auch hat er das Familienauto nehmen müssen? Überall lauern Erinnerungen – schmerzliche Erinnerungen, denn seine Frau Annie und ihr zweiter gemeinsamer Sohn, Todd, sind seit über eineinhalb Jahren nach einem Autounfall tot. Als Alan im Handschuhfach ein altes Spielzeug von Todd findet – eine Art Springteufel, eine Schlange in einer Nussdose, die dem ahnungslosen Benutzer ins Gesicht springt –, bricht er einmal mehr in Tränen aus.
Es ist alles zuviel: Er wird die Geschichte mit Thad Beaumont einfach nicht los (siehe Roman Stark) und träumt noch heute von George Stark und den Sperlingen. (Wir erfahren, dass Thad wieder das Trinken angefangen hat und seine Frau ihn mit den Zwillingen verließ.)
Doch neue Probleme warten schon: Einmal mehr hat Danforth Keeton auf dem Behindertenparkplatz vor der Polizeistation geparkt. Er ist der Vorsitzende des Stadtrats, wird hinter seinem Rücken gerne Buster genannt und ist in der Stadt allgemein recht unbeliebt. Alan bringt Deputy Norris Ridgewick dazu, Buster einmal mehr einen Strafzettel auszustellen, obwohl er weiß, dass er ihn wird zurücknehmen müssen – dann aber hat er beim Stadtrat einen Gefallen gut.
Um etwas ruhiger zu werden, telefoniert Alan mit Polly, die ihn über den Schmerz nach dem Verlust seiner Frau und seines Sohnes hinweggeholfen hatte und nun die neue Frau an seiner Seite ist. Sie erzählt ihm von Netties Großtat in Needful Things. Nettie, so wird klar, musste fünf Jahre in der Nervenheilanstalt Juniper Hill verbringen – sie hatte ihren brutalen Mann nach einigen Jahren Ehehölle im Schlaf erstochen. Aber noch immer kann sie nicht entspannen: Wilma Jerzyck sitzt ihr im Nacken. Sie hat sich schon bei der Polizei über das Bellen von Netties Hund Raider beschwert und am Telefon gedroht, den Köter zu töten, sollte er nicht bald still sein. Zwar hat Nettie ihren Hund unter Kontrolle, dennoch lebt sie in Angst und Abscheu vor Wilma.
Alans Interesse an Needful Things ist geweckt und er macht sich eine Notiz, dem Laden baldmöglichst einen Besuch abzustatten. Um sich etwas zu beruhigen, macht er Schattentiere – er ist ein Hobbyzauberer (was er mit Todd gemeinsam hatte) und kann mit seinen gelenkigen Fingern nicht nur komplexe Tiere, sondern sogar Personen wie Buster und Norris erkennbar an die Wand zaubern.
An jenem Abend ist Hugh Priest zu Fuß auf dem Nachhauseweg. Der 51-jährige stadtbekannte Trinker, der schon mehrere Verkehrsdelikte auf dem Kerbholz hat, hat beschlossen, nicht mehr betrunken zu fahren, hasst den Besitzer der Bar Mellow Tiger, Henry Beaufort, aber trotzdem dafür, dass er ihm die Schlüssel zu seinem Pickup nicht ausgehändigt hat. Er kann Henry nicht leiden, was auf Gegenseitigkeit beruht: Immer wieder versetzt Hugh der Musikbox einen Fußtritt, was Henry in den Wahnsinn treibt.
Hugh passiert in jener Nacht Needful Things und sieht im Schaufenster einen Fuchsschwanz, genau so einen, wie er ihn selbst im glorreichen Jahr 1955 besessen hat, dem letzten Jahr vor seiner Alkoholabhängigkeit, dem besten Jahr in seinem Leben. Ganz plötzlich weiß er, dass er sein Leben neu und von vorne beginnen könnte, wenn er nur diesen Fuchsschwanz kaufen würde. Zu seiner Überraschung ist der Laden offen.
Er kennt Gaunt noch nicht, doch der Leser kann nicht übersehen, dass der Verkäufer zu Hugh völlig anders ist. Seine Augen sind schwarz, er ist ruppig und nennt Hugh gar einen Esel (oder eher einen Arsch? Das englische ass heißt beides ...). Aber er verkauft ihm den Fuchsschwanz. Für einen Streich an Nettie Cobb.
Brian Rusk träumt einen wundersüßen Traum von Sally Ratcliffe, der unangenehm wird, als diese ihn daran erinnert, dass er noch die Restbezahlung für seine Baseballkarte abzuleisten hat. Diese Karte bestimmt immer mehr Brians Leben: Er entwickelt die Obsession, immer wieder nachschauen zu müssen, ob sie noch da ist. Es macht ihn anfangs traurig, dass er die Karte niemandem zeigen kann – er hat Angst, die Tatsache, dass sie nur 85 Cents kostete, könnte Fragen aufwerfen, vielleicht müsste er sie sogar zurückgeben! Noch aber ist sie ja gar nicht sein Besitz; er muss noch einen Streich spielen.

Kapitel IV (Streitereien mit Buster und Reverend Rose; Myra Evans im Laden; Brians erster Streich)

Polly und ihre Mitarbeiterin Rosalie beobachten begeistert Nettie Cobb, die sich tatsächlich am Tag darauf allein in Needful Things traut. Sie findet dort einen wunderbaren Lampenschirm aus Buntglas, den sie unbedingt haben will. Er ist auch noch erschwinglich – und der Streich gegen Buster Keeton klingt harmlos. Sie kauft den Lampenschirm und verlässt den Laden auf Wolke sieben.
Kaum ist Norris im Polizeirevier angekommen, als Buster Keeton ihn attackiert und gegen eine Wand schleudert. Was fiele ihm ein, ihm einen Strafzettel zu erteilen, wenn auch nur über fünf Dollar? Alan kommt dazu und schlichtet den Streit. Zwar entschuldigen sich die Streithähne förmlich, doch brodeln beide noch – vor allem Buster, der offensichtlich völlig überreagiert hat. Alan bemerkt, wie zapplig er ist, als er ihn mit in sein Büro nimmt.
Wie geplant zerreißt Alan den Strafzettel, macht aber klar, dass dies das letzte Mal ist. Sollte Buster nochmals gegen einen Beamten handgreiflich werden, wäre sowieso Schluss mit lustig. Buster scheint kaum zuzuhören, er ist übernervös. Als Alan ihm seine Hilfe anbietet, lehnt er diese nur unwirsch ab.
Auch Alans nächster Termin ist unschön: Der protestantische Reverend William Rose ist mal wieder da, um sich wiederholt über die Kasino-Nacht zu beschweren, die sein katholischer Konkurrent, Father John Brigham, demnächst veranstalten möchte. Erneut muss Alan ihm mitteilen, dass Brigham damit nicht gegen das Gesetz verstößt, was Rose sehr aufbringt. So sehr, dass Alan auch ihn warnen muss, seine Gefühle im Zaum zu halten.
Gegenüber Myra Evans zeigt Gaunt ein weiteres Gesicht. Sie möchte unbedingt ein Bild von Elvis kaufen, ganz besonders, um es ihrer Freundin Cora Rusk vor der Nase wegzuschnappen. Gaunt verlangt unerbittlich den für Myra fast unerschwinglichen Preis von 140 Dollar; als sie endlich unter Tränen einwilligt, verlangt er auch noch, sie solle ihm einen blasen. Auch dazu ist sie sich nicht zu schade – schließlich hatte sie das gewünschte Bild schon in der Hand und hatte den King live auf der Bühne erlebt, auf die er sie holte und mit ihr tanzte ... Aber Gaunt schlägt, als sie sich an seinem Gürtel zu schaffen macht, ihre Hand nur angewidert beiseite. Sie bekommt das Bild – für 140 Dollar und einen Streich an Henry Beaufort.
Brian ist derweil hin und her gerissen. Soll er den Streich ausführen? Die Vorstellung, Gaunt persönlich könne bei ihm vorbeischauen, um die Karte zurückzufordern, ist jedoch zu viel. Also fährt er wie abgemacht zu Wilma Jerzycks Haus, wo die frische Wäsche an der Leine baumelt. Handvoll um Handvoll Schlamm wird dieser zum Verhängnis – schnell findet Brian Gefallen daran, der unsympathischen Wilma eins auszuwischen.
Er ist aber auch froh, nach getaner Arbeit endlich wieder zu Hause zu sein. Dort sitzt er eine halbe Stunde zufrieden vor seiner Baseballkarte.

Kapitel V (Alan und Polly; Wilma findet den Schlamm; Norris Ridgewick im Laden)

Polly und Alan treffen sich in Nans Restaurant. Nan ist die wohl reichste Einwohnerin Castle Rocks, bedient jedoch selbst; Alan denkt, sie habe ein größeres Herz für Geld als für ihre Mitmenschen. Sie tauschen ihre Geschichten des Tages aus. Pollys Erzählungen von Needful Things erinnern Alan an ein Geschäft, das er in seinen Kindertagen kannte – es hieß "Just The Ticket" und verkaufte ähnlichen Krempel; ein Vorgängerladen von Leland Gaunt? Polly berichtet Alan, dass Gaunt sie eingeladen hat: Er hätte etwas Besonderes für genau sie.
Sie kommen auch auf Buster Keeton zu sprechen, und Polly teilt mit Alan ihr Wissen über dessen teils geisteskranke Verwandtschaft.
Es entgeht Alan nicht, dass Pollys Schmerzen wieder schlimmer sind und er empfiehlt ihr, einmal mehr ihren Arzt Ray Van Allen aufzusuchen.
Hugh Priest wohnt wie ein Penner und lebt – wie Brian – in ständiger Angst, seinen Kauf (in seinem Fall den Fuchsschwanz) zu verlieren oder wie vorgesehen zu benutzen: Was, wenn Kinder ihn von seiner Autoantenne klauen würden? Seine ursprüngliche Idee, zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen, verfliegt schnell und er säuft wieder, unter anderem, um der quälenden Frage zu entgehen, welchen Sinn sein Fuchsschwanz nun für ihn hat.
Peter Jerzyck, Ehemann von Wilma, ist völlig unter der Fuchtel seiner streitsüchtigen Frau – beispielsweise kocht er für sie und steht Todesängste aus, es könne ihr einmal nicht schmecken. Als sie im Garten die verschmutzten Laken findet, denkt sie sofort an Nettie. Die Begegnung in Needful Things ist ihr noch sehr gegenwärtig. Sie erinnert sich daran, wie Nettie zu ihr in den Supermarkt kam, wo sie arbeitet, um sie wegen des Streits um Raider zu konfrontieren und an ihren eigenen Drohanruf, der dem folgte – obwohl sie insgeheim zugeben musste, dass der Hund nun wirklich nicht so schlimm war. Jetzt aber kocht sie über und stürzt sofort wieder zum Telefon.
Nettie sitzt mit ihrem Lampenschirm im Schoß und ihrem Hund zu Füßen einfach nur da, als der Anruf sie erreicht. Es kommt zu einem Riesenstreit, nachdem Nettie völlig eingeschüchtert ist und Angst um Raider hat.
Norris Ridgewick hatte einen elenden Tag inklusive einer Magenverstimmung nach einem Besuch eines Fast-Food-Restaurants – seine Stimmung bessert sich jedoch schlagartig, als er im Schaufenster von Needful Things eine qualitativ besonders hochwertige Angel von Bazun sieht, die ihn sofort an seine Kindheit und seinen verstorbenen Vater erinnert. Obwohl er im Dienst ist, lässt er sich von Leland Gaunt in dessen Laden locken.

Kapitel VI (Peter Jerzyck; Netties Zwangsneurosen)

Pete Jerzyck hat einen anstrengenden Beruf und ein noch anstrengenderes Eheleben; kein Wunder, dass Dr. Ray Van Allen kein Problem damit hatte, ihm ein Beruhigungsmittel zu verschreiben, von dem Wilma freilich nichts erfahren durfte. Was sie noch viel weniger erfahren darf ist, dass Pete ihr schon mehrfach dieses Mittel verabreichte, um sie ruhig zu stellen oder nach einem ihrer Wutanfälle wieder zur Raison zu bringen (siehe etwa Henrietta Longman). Nachdem Wilma wegen Nettie völlig aus dem Häuschen ist, mischt er ihr zwei Tabletten in den Tee – in der Tat ist Wilma am Tag darauf gelassener und will diese Fehde langsamer angehen. Sie belässt es dabei, Nettie einzuschüchtern, indem sie dreimal langsam an ihrem Haus vorbeifährt, was der Einwohnerin nicht entgeht und was seine Wirkung nicht verfehlt.
Nettie hat nun Angst, zur Arbeit zu gehen. Zwar hat sie ein schlechtes Gewissen wegen Polly, die sie sehr verehrt – Polly war es, die sich mit einem Empfehlungsschreiben an Jupiter Hill für Netties vorzeitige Freilassung einsetzte –, doch die Angst um ihren Lampenschirm überwiegt. Sie versteckt ihn in einem Schrank im Schuppen, ist aber dann in einem Wahn gefangen: Immer wieder muss sie überprüfen, ob die Schranktür oder die des Schuppens wirklich verschlossen ist. Sie kommt nicht weiter als ein paar hundert Meter von ihrer Wohnung weg, bis sie erneut nachschauen muss, ob sie das Abschließen nicht vergessen hat. Ihr Wahnsinn lässt sich in folgendem bezeichnenden Satz zusammenfassen: Sie wusste, dass sie es getan hatte, fürchtete aber, dass sie es vielleicht doch nicht getan hatte. Dies geht soweit, dass sie Polly anruft und vorgibt, heute krank zu sein. Danach steht sie mit einem Küchenmesser in der Hand Wache.

Kapitel VII (Sally Ratcliffe im Laden; Gaunt spinnt Fäden; Alans Taschenspielereien und seine Vergangenheit)

Drei Tage nach der Eröffnung, ist Needful Things bereits gut besucht. Obwohl niemand einen Lastwagen gesehen hat, hat Gaunt wohl mehrere Lieferungen erhalten, denn er meint, nun alles zu haben, was er brauche.
Nicht bei allen Kunden ist ein Streich ein Teil des Handels – hin und wieder wird ganz normal nur mit Geld bezahlt. An diesem Tag macht Gaunt ein gutes Geschäft; unter anderem kauft Sally Ratcliffe den Holzsplitter, der Brian schon so fasziniert hatte – für einen Streich an Schuldirektor Frank Jewett. Gaunt spinnt seine Fäden und beauftragt mindestens sechs Käufer mit Streichen.
Ein Einwohner der Stadt aber macht Gaunt Sorgen: Er kann Alan Pangborn nicht recht einordnen. Der war zwar noch nicht im Laden, doch Gaunt fühlt eine unbestimmbare Kraft von ihm ausgehen und weiß, dass er nicht leicht zu haben sein wird. Durch Cora Rusk erfährt er, dass es ein guter Schachzug wäre, Hausmeister Eddie Warburton, der im Polizeirevier arbeitet, darauf anzusetzen, für ihn ein Auge auf den Sheriff zu werfen.
Nicht zum ersten Mal belügt Polly Alan wegen ihrer Hände; er will nicht, dass er sie dazu überredet, ins Krankenhaus zu gehen. Alan aber ist zu sehr Polizist, um sie nicht zu durchschauen. Er weiß auch sehr wohl, dass sie ihn über ihr Kind belogen hat, das sie 1971 zur Welt brachte und von dem niemand etwas Näheres weiß – Alan gegenüber behauptete sie, es sei mit drei Monaten angeblich den Krippentod gestorben. Er glaubt, sie wird mit der Wahrheit rausrücken, sobald sie soweit ist.
Alan hat selbst noch einen lebenden Sohn: Al hat sich nach Boston zurückgezogen und pflegt seit dem Unfalltod seiner Familie nur noch sporadischen Kontakt mit seinem Vater. Polly hat ein wenig Angst, dies könne wegen ihr der Fall sein – umgekehrt hat Alan ein etwas schlechtes Gewissen, so bald nach Annies Tod wieder eine Frau in sein Herz gelassen zu haben.
Er zaubert ein wenig mit Münzen und bewegt sich an diesem Tag überhaupt so grazil, dass Polly ihre schmerzenden Hände vergisst und nur Lust empfindet; schließlich landen sie gemeinsam auf dem Sofa und haben erfüllenden Sex.
Trotz der willkommenen Ablenkung findet Alan danach keinen Schlaf und muss an Annie zurückdenken. Annie, die ebenfalls bei Polly arbeitete und eine ihrer besten Freundinnen war, litt bereits vor zwei Jahren an Kopfschmerzen; Dr. Ray Van Allen aber fand nichts. Zu abgelenkt vom Fall Thad Beaumont und vom Kampf, darüber nicht seinen eigenen Verstand zu verlieren, bekam Alan ihren körperlichen Abbau kaum mit und glaubte ihre Lügen, es ginge ihr gut. Dann, im März 1990, der Schicksalstag: Annie verließ mit Todd das Haus und fuhr wenig später mit über 110 km/h gegen einen Baum. Sie war nicht angeschnallt und krachte durch die Windschutzscheibe, wobei ihr ein Bein und ein halber Arm abgerissen wurden. Der zehnjährige Todd war angeschnallt – und Alan quält sich mit der Frage, ob er beim Aufprall starb oder in den anschließenden Flammen elendig verbrennen musste. Annies Autopsie zeigte einen kleinen, noch dazu operierbaren Tumor.
Aber der Fall gibt für Alan keinen Sinn. War es Selbstmord? Warum war die sonst so gewissenhafte Annie nicht angeschnallt? Hatte sie tatsächlich Todd mit in den Tod reißen wollen? Warum war Todd dann aber angeschnallt? Diese Fragen quälen Alan ungemein – er befragte Van Allen und Dr. Scopes und kam letztlich mit Polly ins Gespräch. Auch sie hatte als beste Freundin nichts vom Tumor bemerkt und es gelang ihr, Alan das letzte Gespräch seiner Frau mit Todd in Erinnerung zu rufen. Sie hatte ihn nicht zum Mitkommen gezwungen. Was also war an jenem Tag geschehen? Ein spontaner Entschluss zum Selbstmord? Oder ein Anfall, durch den Tumor ausgelöst? Alan wird es wohl nie erfahren.
Schon einen Monat nach dem Unfall ging Alan mit Polly essen, im Mai wurden sie ein Paar.
Als Alan in dieser Nacht endlich einschläft, verfolgt ihn George Stark im Traum.

Kapitel VIII (Busters Verfolgungswahn bricht durch; Alan vor dem Laden; Pollys Lügen und ihr Sohn)

Buster Keetons Verfolgungswahn bricht voll durch, als SIE – die Verfolger – ihm einen Warnbrief schreiben. SIE sind von der Steuerbehörde und sitzen ihm im Nacken. Der erfolgreiche Geschäftsmann und aufstrebende Politiker hat nämlich ein beträchtliches Problem: Er ist spielsüchtig und hat Unsummen an der Pferderennbahn verloren (Näheres siehe hier), woraufhin er sich der Unterschlagung und der Steuerhinterziehung schuldig machte. Da er daheim ein Tyrann ist, ist es seiner Frau Myrtle nur recht, wenn er nicht zu Hause ist, doch sie ahnt nichts von den Abgründen seiner Schulden.
Jedoch hat Leland Gaunt auch für ihn etwas: Im Schaufenster sieht Buster ein Spiel, eine Miniatur-Pferderennbahn, und bald weiht Gaunt ihn in das Geheimnis des Spiels ein: Man kann alle echten Rennen mit diesem Spiel sozusagen "vorspielen" und dann einfach auf den Gewinner setzen, der so vorhergesagt wurde. Busters Besessenheit zeigt sich, als er völlig aus dem Häuschen gerät, als Gaunt die Spielzeugpferde aufzieht und reiten lässt. Gaunt gibt vor, ein Seelenverwandter zu sein – auch er sei Wetten nicht abgeneigt, außerdem wisse er genau von IHNEN. Aber er rät Buster, SIE vorerst zu vergessen und sich mit Hilfe des Spiels sein verlorenes Geld zurückzuholen.
Alan spricht mit Norris Ridgewick und Andy Clutterbuck auf dem Revier darüber, dass es für ihn an der Zeit sei, Needful Things endlich einen Besuch abzustatten. Dies belauscht Eddie Warburton, Gaunts Spion, und warnt Gaunt wie abgemacht vor. Gaunt nämlich will Pangborn keineswegs empfangen und hängt das OFFEN-Schild ab, um vorzugeben, er sei geschäftlich unterwegs.
Alan kommt näher und findet den Laden verlassen vor. Gaunt beobachtet ihn genau durch das Schaufenster, sicher, nicht gesehen werden zu können und empfindet unvermittelt Angst, als er für eine Sekunde glaubt, Alan könne ihn doch sehen, was unmöglich ist. Gaunt verspürt eine tiefe Abneigung gegen den Sheriff und fragt sich, was dieser in seinem Leben erlebt oder gesehen hat, was ihn zu etwas Besonderem macht. Er weiß es nicht, der Leser aber schon: Alan hat George Stark und die Sperlinge gesehen ...
Alan ist erstaunt von Needful Things. Alle schwärmen davon, doch was er im Schaufenster sehen kann, ist bestenfalls Billigware. Für einen Moment glaubt er, jemanden im Laden zu erkennen, aber das ist – so glaubt er – nur sein eigenes Spiegelbild. Er schreibt Gaunt einen Zettel, dass er am Montag wiederkommen wolle und schiebt ihn unter der Tür durch. Gaunt aber belächelt dies nur; er ist sicher, dass Alan bis dann genug Anderes um die Ohren haben wird. Verächtlich lächelnd lässt er Alans Zettel in seiner Faust in Flammen aufgehen.
Myrtle ist besorgt um Busters Geisteszustand – er hat sich in seinem Büro eingeschlossen und schreit herum. In Wirklichkeit spielt er mit der Pferderennbahn und geht nach und nach die Rennen des heutigen Tages durch. Myrtle flieht aus dem Haus – und findet in dem neuen Laden eine besonders bezaubernde Puppe. Buster ist bald auch unterwegs – zur Rennbahn in Lewiston.
Pollys Hände schmerzen immer mehr. Sie hat ein schlechtes Gewissen wegen Alan, dem sie immer wieder die Wahrheit vorenthält – nicht nur ihre Arthritis betreffend, sondern auch ihren Sohn Kelton. Die Wahrheit, dass er – wahrscheinlich aufgrund der Unachtsamkeit der Babysitterin – in ihrer Abwesenheit in ihrer Wohnung verbrannte, ist schrecklich, aber nichts, wofür sie sich schämen müsste (Näheres hier). Dennoch hasst sie die Vorstellung, Kelton könnte zu einem genüsslichen Stadtgespräch werden. Als Alan wieder anruft, lügt sie erneut.

(Zu Teil II hier entlang!)


V E Artikel über In einer kleinen Stadt
RomanFilmInhaltsangabe (Teil I, Teil II, Teil III) • Rezensionen (Roman, Film, Original-Hörbuch), Klappentexte • Coverpage
Charaktere: Alan PangbornNorris RidgewickPolly ChalmersLeland GauntDanforth KeetonNettie CobbAce MerrillWilma JerzyckBrian RuskHugh PriestHenry BeaufortMyrtle KeetonEddie WarburtonIrma SkillinsRay Van AllenJohn LaPointeAndy ClutterbuckMelissa ClutterbuckAbsolutelyJoe Price

Schauplätze: Castle RockEbenen von LengNeedful Things (Laden)Junction CityTown Road Nummer 3
Sonstiges: Leland Gaunts StreicheLeland Gaunts VerkäufeOpfer von Leland GauntDie Sperlinge fliegen wiederCastle-Rock-TrilogieCastle-Rock-Zyklus1991