Der Straßenvirus zieht nach Norden: Inhaltsangabe
Version vom 13. August 2011, 17:36 Uhr von Ricky59 (Diskussion | Beiträge) (→Verfolgt: neue deutsche Rechtschreibung)
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Inhaltsangabe zu Der Straßenvirus zieht nach Norden
Stephen Kings Kurzgeschichte Der Straßenvirus zieht nach Norden ist in der Sammlung Im Kabinett des Todes zu finden.
Anmerkung: Die Zwischenüberschriften dienen nur der Orientierung des Lesers und sind nicht von King intendiert.
Inhaltsangabe
Straßenverkauf
- Es ist auf einem Flohmarkt in Rosewood, dass Autor Richard Kinnell das Bild zum ersten Mal sieht – und er ist fasziniert.
- Der von den meisten Kritikern zerrissene, aber dennoch sehr beliebte Horrorschriftsteller Kinnell kehrt gerade von einer schrecklich langweiligen Konferenz in Boston zurück (siehe auch Richard Kinnells Route), wo ihm die immer selben Fragen gestellt wurden. Er ist Fan von Flohmärkten und kann einem kleinen Bummel, vor allem wegen der Bücherkisten, nicht widerstehen.
- Es handelt sich um eine Haushaltsauflösung, und es sind schon einige potentielle Kunden unterwegs. Kinnells Blick fällt schnell auf das Bild von dem jungen Mann, der mit seinem Sportwagen über die Tobin Bridge fährt. Er hat spitz zulaufende Zähne wie ein Kannibale – Kinnells Horrorliebhaber-Herz schlägt sogleich höher.
- Da wird der beliebte Autor erkannt – die Frau, die den Straßenverkauf durchführt, stellt sich ihm als Judy Diment vor. Sie will ihm das Bild für 45 Dollar verkaufen, bittet aber um ein Autogramm für ihre Tochter.
- Sie weiß einiges über das Bild zu erzählen. Es wurde gemalt von Robert Hastings, einem jungen, drogenabhängigen Künstler, der alle seine Werke – außer diesem Aquarell – verbrannte, bevor er sich das Leben nahm. Er hinterließ eine ominöse Botschaft: "Ich kann nicht ertragen, was mit mir geschieht" – Judy kann dies kaum verkraften. Nach seinem Tod sind seine Eltern umgezogen; was sie nicht mitnahmen, wird nun hier verkauft.
- Kinnell erfährt den befremdlichen Titel des Bildes, Der Straßenvirus zieht nach Norden, und bezahlt per Scheck.
Tante Trudy
- Er fährt weiter nach Wells, wo seine Tante Trudy lebt. Es gibt drei Gründe für diesen Abstecher: Kinnell muss pinkeln, er möchte sich klatsch- und tratschmäßig auf den neusten Stand bringen und Trudy sein Gemälde zeigen. Enttäuscht muss er allerdings feststellen, dass es ihr überhaupt nicht gefällt: "Es ist grauenhaft" – sie empfiehlt ihm gar, es schnell wieder loszuwerden.
- Das überrascht ihn; doch es ist ein echter Schlag in die Magengrube, als er feststellen muss, dass das Bild sich verändert hat: Das Lächeln des Jungen ist breiter geworden, und auf seinem Unterarm ist eine Tätowierung zu erkennen: ein umrankter Dolch mit einer blutigen Spitze und der Aufschrift "Lieber tot als ehrlos".
- Er verstaut das Bild schnell wieder im Kofferraum. Sie verdrängen es beide und plaudern eine Zeitlang, unter anderem über Richards Ex-Frau Sally Kinnell. Es ist schon halb fünf, als er sich wieder zu seinem Wagen begibt.
Befreiungsschlag
- An einer Raststätte in Gray wirft er einen weiteren Blick auf sein Aquarell – und nun bekommt er es erstmals wirklich mit der Angst zu tun. Das Bild ist völlig verändert: Die Zähne des Jungen sind ganz entblößt – und die Skyline von Boston ist verschwunden. Der Fahrer ist nun in Rosewood, und es ist Nacht. Das Bild macht seinem Namen offensichtlich alle Ehre: Der Typ zieht wirklich nach Norden.
- Hinter der Raststätte wirft er das Gemälde kurz entschlossen einen Abhang hinunter; das Glas zersplittert an einem Baum. Kinnell geht zurück und überlegt sich bereits, wie er das Bild einfach vergessen könnte.
- Weiter geht es, bis er endlich nach Hause kommt. Kinnell wohnt in der Nähe von Derry.
Verfolgt
- Kaum zu Hause angekommen, holt ihn das Grauen buchstäblich ein: Das Bild hängt an der Wand in seiner Eingangsdiele.
- Und wieder ist es verändert: Das Auto steht am Flohmarkt in Rosewood; diesmal sieht er es von hinten und erkennt die Aufschrift "Der Straßenvirus". Außerdem sieht er Judy Diments Leiche: Ihr Kopf ruht auf einem Bügelbrett. Die Lokalnachrichten bestätigen es: Judy ist wirklich umgebracht worden; mehr noch: Der Fluchtwagen wird eindeutig als der des Jungen im Bild beschrieben.
- Kinnell muss einen logischen Schluss ziehen: Er wird verfolgt – und Tante Trudy liegt auf seiner Route. Schnell will er das Bild verbrennen. Eine weitere Änderung lässt ihn aber erneut erstarren: Das Auto ist in unmittelbarer Nähe von Trudys Wohnung. Rasch zündet er das Bild an und verbrennt es in seinem Kamin.
- Dennoch muss er Trudy anrufen und sie warnen. Er erreicht nur ihren Anrufbeantworter und hinterlässt eine kurze Nachricht in gefasstem Ton: Sie solle ihn sofort anrufen, nachdem sie dies abgehört habe. Er verfolgt die Nachrichten – nichts Neues. Und das Bild ist nur noch Asche und Russ.
- Um Viertel vor elf ruft Trudy endlich an. Ihr geht es gut und sie ist erleichtert zu erfahren, dass Richard das Bild im Kamin verbrannt hat.
Nach draußen
- Erschöpft gönnt Kinnell sich eine Dusche – er döst sogar ein, so K.O. ist er. Er träumt von Judy Diment, deren Kopf wieder angenäht ist und die die neusten Nachrichten verliest. Man könne manche Dinge, wie Viren, einfach nicht loswerden, schon gar nicht wenn sie aus einem Loch im Universum kämen, wie gewisse Gemälde.
- Ein Brummen und das Stechen des Shampoos wecken ihn. Noch nackt und nass geht er zum Fenster und sieht den Straßenvirus, der in seiner Einfahrt parkt. Die Tür ist offen, der Wagen leer – aber anhand des Lichts kann er erkennen, dass seine Haustür ebenfalls offen steht. Und über seinem Bett ist das Bild: Es zeigt das Auto genau da, wo es jetzt ist – und der Fahrer steht im Türrahmen seines Hauses.
- Schwere Schritte kommen die Treppe hoch – und Kinnell ist zu erstarrt, um zu fliehen oder sich gar zur Wehr zu setzen. Zumindest will er die Schlafzimmertür schließen, doch er rutscht im seifigen Duschwasser aus, das von ihm tropft und kracht hart zu Boden, als der Junge das Schlafzimmer auch schon betritt, ein langes Messer in der Hand.
- Ein letztes Mal fällt Kinnells Blick auf das Gemälde – nun erkennt er, dass der Sitz auf der Fahrerseite voller Blut ist. Sein letzter Gedanke ist: "Ich glaube, ich werde mal nach draußen gehen". Dann schließt er die Augen.
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