1408: Inhaltsangabe

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Inhaltsangabe zu 1408

1408 Tie-in.jpg

Stephen Kings Kurzgeschichte 1408 ist in 4 Kapitel unterteilt; Kapitel 1 beschreibt die Ereignisse vor Mike Enslins Besuch im Zimmer 1408, Kapitel 2 spielt währenddessen, Kapitel 3 kurz danach, Kapitel 4 ist als Epilog anzusehen. Die Teilüberschriften in Klammern dienen nur der Orientierung des Lesers und sind so nicht von King intendiert.

Teil I (Mike Enslin in Olins Büro)

Der Schriftsteller Mike Enslin betritt das Hotel Dolphin und trifft sogleich auf den ihn bereits erwartenden Manager Olin. Olin ist keineswegs erfreut, Mike hier zu sehen; er empfängt ihn nervös und gleichzeitig entschlossen, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Mike erkennt, dass Olin in der Tat Angst hat und wertet das positiv als netten Touch für sein nächstes Buch.
Olin kann Mike überreden, ihn in sein Büro zu begleiten, wo der Manager gleich ein anderer wird, selbstsicherer und bestimmter. Freundlich setzt er sich neben Mike, nicht hinter seinen Schreibtisch und bietet ihm eine gute Zigarre an. Mike lehnt ab, denn er hat das Rauchen aufgegeben – die (immer frische) Zigarette, die stets hinter seinem Ohr klemmt, hat rein symbolischen Wert.
Mike erkennt, dass Olin seine Hausaufgaben gemacht hat, denn da liegt die Gesamtausgabe seiner Bücher (siehe auch Fiktive Werke und Mike Enslins Jagdgründe). Die Zehn Nächte-Reihe (etwa: Zehn Nächte in zehn Spukhäusern oder Zehn Nächte auf zehn Geisterfriedhöfen) haben es zwar nie zu Hardcover-Ausgaben gebracht, halten Mike jedoch finanziell völlig über Wasser. Olin überrascht Mike, als er die Bücher und seinen Schreibstil auf eine Weise lobt, die Mike erkennen lässt, dass der Manager nicht Süßholz raspelt, sondern es ernst meint.
Und doch, Mike fühlt sich seltsam in der Defensive, sein kleines Tonbandgerät scheint ihn selbst vorwurfsvoll anzusehen anstatt wie sonst den Interviewten. Als ihm klar wird, dass Olin ihn schon wieder davon überzeugen will, Zimmer 1408 nicht zu betreten, kommt ihm Mike sofort mit der rechtlichen Keule: Er hat sich einen Anwalt genommen, der ihm versicherte, dass jeder Gast das Recht hat, ein unbelegtes Zimmer spezifisch anzufordern – und Zimmer 1408 ist frei.
Seufzend stimmt Olin dem zu, gibt Mike jedoch zu bedenken, dass seine Bücher deutlich machen, dass er ein Mensch ist, der an nichts von dem, was er da geschrieben hat, wirklich glaubt. Diese Art Mensch, so Olin, sei ein gefundenes Fressen für 1408. Dort gebe es zwar keine Gespenster, aber ... etwas.
Mike will schon gehen, als Olin ihm widerwillig den Zimmerschlüssel für 1408 vor die Nase hält und sich nur zehn weitere Minuten seiner Zeit erbittet. Als Mike sich wundert, dass man im Hotel Dolphin noch Schlüssel statt Magnetkarten benutzt, verneint Olin dies: 1408 ist das einzige Zimmer, das noch einen Schlüssel hat, da Magnetkarten dort nicht funktionieren, ebenso wenig wie Armbanduhren, Pieper oder sonstige elektronische Geräte. Ist dies schon verblüffend genug, so haut es Mike erst recht von den Socken zu erfahren, dass 1408 seit 1978 nicht mehr vermietet wurde.
Einmal monatlich wird es flüchtig gereinigt, oft in Begleitung von Olin selbst. Das Zwillingspaar Veronique und Celeste Romandeau war bis 1988 hauptverantwortlich dafür, dann aber wurde Celeste krank und ist mittlerweile verstorben. Olin erlebte bei den Zimmermädchen in 1408 Wein- und Lachanfälle, Ohnmacht und sogar vorübergehende Erblindung, ein Heizungstechniker starb am Tag nach seinem Aufenthalt im Zimmer an einem Hirnschlag.
Kevin O'Malley, das weiß Mike, war der erste, der da drin Selbstmord beging, ihm folgten 12 weitere ... und Olin schließt jede Wette ab, dass es weltweit kein weiteres Hotel gibt, in dem 12 Selbstmorde in einem Raum stattgefunden haben.
Das Zimmer, das eigentlich im 13. Stock liegt (aus Aberglauben wird ja in vielen Hotels die 13 "ignoriert") und dessen Ziffern sich auf 13 addieren, hat auch eine erstaunlich hohe Anzahl natürlicher Todesfälle aufzuweisen, was Mike niemals in Betracht gezogen hatte: Über 30 Menschen ließen dort drin auf diese Weise ihr Leben.
Mike muss eingestehen, dass Olin wirklich gut ist; ihm wird in der Tat mulmig zumute. Das wird auch im Aufzug nicht besser, als Olin darauf besteht, ihn hoch zu bringen, nachdem Mike – nach Außen gelassen – weiterhin auf der Schlüsselübergabe insistiert. Denn nun, auf dem Weg nach oben, muss Mike einfach erkennen, dass Olin wirklich Angst hat vor 1408 und alles dafür tun würde, das Zimmer sogar ganz vom Markt zu nehmen. Aber Olin bringt es auf den Punkt: Wie soll er das Komitee des Hotels davon überzeugen, wenn er nicht einmal Mike abwimmeln kann? Deshalb vermietet er 1408 nicht unter einem fiktiven oder gar seinem Namen, versucht einfach, es nicht herzugeben, wenn es nicht sein muss und zu 100 Prozent sind sie nie ausgebucht.
Oben angekommen stellt Olin klar, dass er keinen Schritt weitergehen wird, und auch Mike muss schlucken, doch er weiß, dass dies das beste Kapitel seines Buches werden wird und will sich nicht von Olin ins Boxhorn jagen lassen.

Teil II (Vor und in Zimmer 1408)

Das interessanteste Artefakt von Mike Enslins 70 Minuten in Zimmer 1408 ist sein Tonbandgerät, auf dem elf Minuten Text zu hören sind (für ein komplettes Transkript dieser elf Minuten bitte hier entlang), die jeden Zuhörer sehr verstören, da man fast miterleben kann, wie Mike immer mehr dem Wahnsinn verfällt.
Als er an der Tür zu 1408 ankommt, muss er fest stellen, dass diese schief ist; ein Anblick, der Mike sogleich seekrank macht. Er will dies gerade auf seinem Diktiergerät festhalten, als er feststellt, dass die Tür nicht schief ist – aber als er den Schlüssel benutzen will, ist sie erneut schief. Mike sucht und findet eine Überwachungskamera und fragt sich, ob man ihn gerade beobachtet und sich krank lacht. Das gibt ihm Auftrieb und er betritt Zimmer 1408.
Kaum ist er drin, als ihm auffällt, dass die Fenster vergittert sind, um weitere Selbstmordkandidaten abzuschrecken – und dass die drei Bilder an der Wand schief hängen. Eine Frau auf einer Treppe, ein Segelschiff, ein Stillleben mit Obst ... alles krumm, sodass Mike sie alle drei gerade rückt, woraufhin es ihm seltsam besser geht. Er stellt sich vor, dass hinter diesen schon lange hier hängenden Bildern Maden hervorquellen könnten, wenn er sie von der Wand nähme und spürt, wie er immer mehr den Bezug zur Realität verliert.
Aus irgendwelchen Gründen denkt er an seinen an Lungenkrebs verstorbenen Bruder Donald (er rauchte einfach zuviel) und diktiert in sein Gerät: "In Wirklichkeit ist mein Bruder in einem Winter auf der Connecticut Turnpike von Wölfen gefressen worden." Ist dieser Satz auch kaum nachvollziehbar, so ist er dennoch der letzte auf dem Band, dem man überhaupt noch irgendeinen Sinn entnehmen kann.
Nun geht Mike ins Schlafzimmer, und ihm genügt ein Blick auf das Bett, um zu beschließen, dass er darin nicht schlafen wird; es kommt ihm so vor als wölbten sich unter der Decke "tumorartige Auswüchse". Auf dem Nachttischchen steht eine Schale mit einer Plastikpflaume und auf dem Bett selbst liegt eine Speisekarte. Als Mike diese aufhebt, erschaudert er, da er leicht die widerlich nachgiebige Decke berührt.
Die Speisekarte ist auf Französisch, doch als er blinzelt, ist sie auf einmal auf Russisch verfasst, dann auf Italienisch – dann plötzlich ist es überhaupt gar keine Speisekarte mehr, sondern das Bild eines Holzschnittjungen, der von einem Holzschnittwolf gefressen wird. Mike blinzelt und hält eine normale, auf Englisch verfasste Speisekarte in der Hand.
Er taumelt aus dem Zimmer und bemerkt, dass die Pflaume verschwunden ist. Nun ist da aber ein neues Bild an der Wand, das ... eine Pflaume zeigt. Hat das Zimmer sie absorbiert und in das Bild ausgeschieden? Ein verrückter Gedanke, der Mike aber sehr plausibel erscheint.
Im Wohnzimmer haben sich alle Gemälde verändert: Die Frau auf der Treppe hat ihre Brüste entblößt, aus denen Blut quillt; auf dem Segelschiff erkennt Mike Kevin O'Malley, den ersten Selbstmörder von 1408 ... auf dem Stillleben letztlich wurde das Obst von einem abgetrennten Kopf ersetzt – seinem Kopf.
Ob das alles nur ein Scherz ist oder ob Olin in der Tat eine Art Giftgas benutzt, um ihn benommen zu machen, ist Mike auf einmal egal, er will nur hier raus. Aber natürlich lässt sich die Tür nicht öffnen, sodass er stattdessen zum Telefon stürzt, wo ihm eine unmenschliche Stimme – Mike ist überzeugt, es ist die Stimme des Zimmers selbst – unerklärliche Dinge entgegenbrüllt wie: "Zehn! Wir haben deine Freunde umgebracht! Alle Freunde sind jetzt tot! Dies ist die Sechs!".
Mike lässt den Hörer fallen und holt mit fahrigen Fingern die Zigarette hinter seinem Ohr hervor, in seiner Benommenheit reduziert auf den Gedanken, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Während das Telefon weiter plärrt, schnappt Mike sich das Streichholzbriefchen des Hotels, als der Raum vor ihm beginnt zu schmelzen.
Alle Ecken verformen sich, das ganze Zimmer scheint flüssig zu werden – und Mike glaubt, dass etwas kommt: Der wahre Bewohner des Zimmers bahnt sich einen Weg zu ihm. Ohne groß darüber nachzudenken, entzündet er sämtliche Streichhölzer des Briefchens und steckt sein eigenes Hemd in Brand.
Der unvermittelte Schmerz bringt ihn wieder zur Besinnung ... und als er die Tür diesmal versucht, lässt sie sich öffnen – mag das Ding aus Zimmer 1408 vielleicht nur rohes Fleisch? Brennend taumelt Mike hinaus auf den Gang.

Teil III (Rufus Dearborn)

In eben diesem Moment ist der Bewohner von Zimmer 1414, Rufus Dearborn, gerade auf dem Weg zurück von der Eismaschine. Als die Tür zu 1408 auffliegt und ein brennender Mann herausstürzt, reagiert Dearborn instinktiv und löscht ihn mit dem Eiswasser.
Dann aber blickt er durch die noch offene Tür und sieht das wunderschöne Licht, das ihn an die weiten Wüsten Australiens erinnert. Fasziniert und hypnotisiert will er hineingehen, doch ein kurz vor der Ohnmacht stehender Mike warnt ihn mit letzter Kraft: "Da drinnen spukt's!" Und als sei dieses Eingeständnis eine Zauberformel, schlägt die Tür zu 1408 zu. Rufus, vom Bann befreit, stürmt zum Feueralarm.

Teil IV (Epilog)

Mike Enslins Oberkörper ist zu sehen in der nächsten Ausgabe des Buchs Verbrennungen und ihre Behandlung; 4 Hautverpflanzungen sind nötig, um ihn zu retten. Doch trotz aller körperlicher und geistiger Schäden, die Mike zurückbehalten hat, weiß er, dass er noch glimpflich davongekommen ist, denn hätte ihn das Ding aus 1408 erwischt, wäre er sicherlich einen unsäglichen Tod gestorben.
Doch Mikes Schriftstellerkarriere ist vorbei. Sein Agent (der das Tonbandgerät in einem Safe verwahrt und es auch den nachfragenden Olin nicht anhören lässt) will dies nicht wahrhaben, aber Mike weiß es besser. Zwar hat er alles vergessen, was ihm in Zimmer 1408 zustieß, doch kann er kein Wort mehr zu Papier bringen ohne Panikanfälle. Die 70 Minuten in jenem Hotelzimmer werden ihn sein Leben lang nicht mehr loslassen.


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Charaktere: Rufus DearbornMike EnslinOlinKevin O'MalleyVeronique Romandeau
Schauplätze: Hotel DolphinDas Zimmer 1408New York CityBoston
Sonstiges: Mike Enslins JagdgründeMike Enslins 70 Minuten in Zimmer 1408Mike Enslins TonbandaufnahmeMike Enslins GesundheitsschädenGeisterhaus
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