Der Mann im schwarzen Anzug: Inhaltsangabe

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Inhaltsangabe zu Der Mann im schwarzen Anzug

Stephen Kings Kurzgeschichte Der Mann im schwarzen Anzug ist in der Sammlung Im Kabinett des Todes zu finden.

Anmerkung: Die Zwischenüberschriften dienen lediglich der besseren Übersicht und sind in der Kurzgeschichte nicht zu finden.

Ein alter Mann

Ein nach eigenen Angaben sehr alter Mann namens Gary erzählt rückblickend über sein Erlebniss im Jahr 1914, als er selbst gerade einmal neun Jahre alt war; sein Bruder Dan ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahr tot.. Es ist das erste Mal, dass Gary überhaupt jemandem davon berichtet, was an jenem Bach geschah, jetzt aber will er es hier im Altenheim niederschreiben.

Gary geht davon aus, dass jemand das Tagebuch, in das er schreibt, nach seinem Tod finden und neugierig aufschlagen wird – nur wird jemand das glauben, was er da liest? Eigentlich unwichtig, denn Gary schreibt, um sich selbst zu erleichtern, er will sich etwas von der Seele schreiben.

Die Biene

Gary schreibt von einer Zeit und einem Ort, wo Telefone Luxus sind, wo der Arzt meilenweit entfernt ist, wo man das Wort Nachbar kaum kennt. Die Geschichte spielt an einem Samstag.

Es ist ein perfekter Tag, den er gern mit Dan genießen würde, doch Dan ist tot, gestorben an einem Bienenstich – doch dies will seine Mutter nicht akzeptieren. Niemand stirbt an einem Bienenstich; was sie selbst sich stattdessen einredet, bleibt aber ihr Geheimnis.

Zwar muss Gary ein paar Aufgaben für seinen Vater erledigen, dann aber ist er frei und kann seine neue Angel endlich am Castle Stream (bei Castle Rock) ausprobieren. Er verspricht seinen Eltern (die er mit Sir und Ma'am anspricht), nicht weiter als bis zur Gabelung des Baches zu gehen. Dort angekommen, fängt er auch gleich den größten Fisch seines Lebens, eine riesige Bachforelle von einem halben Meter Länge.

Danach passiert so lange erst einmal nichts mehr, dass er eindöst ... bis ein heftiger Ruck an der Angel ihn wieder aufweckt. Kaum wach macht er eine schreckliche Entdeckung: Auf seiner Nase sitzt eine Biene. Und nicht irgendeine Biene: Gary ist sich sicher, dass dies die Biene ist, die Dan getötet hat.

Er weiß, dass dies nicht sein kann, weiß, dass Bienen, die stechen, daran sterben müssen. Er weiß das – weiß aber auch, dass dies die Biene ist, die Dan umbrachte. Er erinnert sich an das grässlich aufgeschwollene Gesicht seines Bruders, das sein Vater mit seinem Hemd bedeckte, um seiner Frau den Anblick zu ersparen. Und nun ist die Biene zurück.

Ein Schuss – und die Biene fällt tot von Garys Nase. Doch nein, es war kein Schuss. Jemand hat kräftig in die Hände geklatscht. Gary dreht sich um und sieht den Mann im schwarzen Anzug.

Schlechte Neuigkeiten

Der gepflegt gekleidete, sehr große Mann ist kein Mensch – soviel ist Gary sofort klar, denn die Augen des Fremden sind komplett flammenrot, auch der Teil des Auges, der weiß sein sollte. Der Mann brennt von innen.

Sofort macht Gary sich in die Hose, doch er versucht, höflich Konversation zu betreiben, während der Mann, ohne Fußspuren zu hinterlassen, auf ihn zukommt. Gary bemerkt den Schwefelgeruch und weiß sofort, dass dies der Teufel selbst ist.

Der Teufel erschnüffelt entzückt Garys Urin und beugt sich vor, und sein Schatten verdörrt das Gras unter ihm.

Als er genug geschnüffelt hat, wird er wieder sachlich, fast feierlich. Er komme mit schlechten Neuigkeiten: Garys Mutter sei tot. Gary schreit auf, er will kein Wort glauben, doch der Fremde insistiert – es sei eine Biene gewesen.

Ein Fisch springt aus dem Bach, der Mann hebt einen Finger und das Tier stirbt noch im Flug. Seelenruhig erzählt er weiter, doch Gary will davon nichts hören und hält sich die Ohren zu, aber der Fremde bläst ihm kurz ins Gesicht – und sofort fallen Garys Hände schlaff herunter.

Und Gary müsse dies hören: Seine Mutter ist tot, gestorben an einem Bienenstich, da auch sie den Gen-Defekt hat, den sie an Dan weitergab. Sachlich erklärt er, wie sie starb, als ihre Kehle zuschwoll und sie erstickte. Wie sie im Sterben weinte und danach der Hund der Familie die Tränen von ihren toten Wangen leckte.

Hunger

Plötzlich gesteht der Mann in Schwarz, dass er großen Hunger habe und nun Gary fressen wolle. Damit täte er ihm sogar einen Gefallen, da sein Vater, der jetzt keine Frau mehr habe, jemanden bräuchte, um seine Lust zu stillen. Doch Gary wehrt sich – als der Fremde auf ihn zukommt, streckt er ihm die Monsterforelle entgegen, woraufhin der Teufel diese frisst.

Seine Zähne sind scharf wie die eines Hais, seine Kehle lodert rot, er verschluckt den Fisch im Ganzen wie ein Messerschlucker sein Schwert, wobei er seinen Mund weiter aufreißt als dies anatomisch möglich sein dürfte. Und während er frisst, laufen ihm blutrote Tränen aus den Augen.

Unvermittelt findet Gary wieder zu sich und flieht. Überrascht brüllt der Mann in Schwarz mit noch immer vollem Mund auf und setzt Gary nach. Als er endlich geschluckt hat, schreit er, dass sein Hunger noch lange nicht gestillt sei, dass er Gary gleich habe und ihn auch noch verschlingen würde. Gary spurtet davon, hört den Teufel knapp hinter sich. Er kriecht über Hindernisse und rennt wie von Sinnen – als er sich panisch umdreht, ist er allein.

Und dort vorne kommt ihm sein Vater entgegen.

"Ma ist tot!"

Gary stürzt auf seinen Vater zu, fällt ihm schluchzend in die Arme: "Ma ist tot!" ruft er immer und immer wieder. Sofort versichert ihm sein Vater, dass es seiner Mutter gut gehe. Er ist nur wütend, dass offenbar irgendein Mistkerl etwas anderes behauptet und Gary damit so zu Tode verängstigt hat. Er will den Kerl finden und verprügeln. Gary ergreift neue Panik: Dies darf keinesfalls geschehen. Um seinen Vater abzuschrecken, gibt er vor, der Fremde habe eine Pistole dabei gehabt. Außerdem wolle er, Gary, jetzt sofort nach Hause, um seine Mutter mit eigenen Augen zu sehen.

Also gehen sie nach Hause – und Ma lebt tatsächlich noch, ist wohlauf und gesund und munter und Gary ist so dankbar, dass er sie mit Küssen bedeckt. Sein Vater ist derweil überzeugt: Gary ist am Bach eingeschlafen und hat böse geträumt.

Wieder zurück

Garys Vater will zurück zur Bachgabelung, um Garys neue Angel zu holen. Zu seiner eigenen Überraschung will Gary ihn begleiten; doch er nimmt als "Waffe" seine Bibel mit.

Sie finden Garys Angel – und das tote Gras, wo der Mann im Anzug am Boden hockte und wohin sein Schatten fiel. Sein Vater glaubt noch immer an einen Traum, ist aber dennoch beunruhigt genug, um sichtbar zu schwitzen. Der Korb, in dem Gary den Fisch aufbewahrte, riecht so komisch, dass sein Vater ihn in den Bach wirft. Es ist das einzige Eingeständnis, das er an den möglichen Wahrheitsgehalt der Geschichte seines Sohnes macht.

81 Jahre später

Die Erinnerung an jenen Samstag ist die deutlichste, die Gary in seinem fortgeschrittenen Alter hat. Noch heute ist er überzeugt, im Wald den Teufel getroffen zu haben, noch heute glaubt er, dass er ihm nur durch Glück entkommen ist.

Er will sich einreden, dass er in seinem Alter nach einem erfüllten Leben nichts mehr zu befürchten hat. Doch was, wenn der Teufel wiederkommt? Was, wenn er noch immer hungrig ist?


V E Artikel über Der Mann im schwarzen Anzug
KurzgeschichteSammlungInhaltsangabeRezension
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