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Der Fluch: Rezension

Keine Änderung der Größe, 10:30, 31. Okt. 2018
Horaz Klotz (3 / 5)
==[[Benutzer:Horaz Klotz|Horaz Klotz]] (3 / 5)==
King lädt mal wieder zu einem Rennen gegen die Zeit, das funktioniert ja immer recht gut. - Nur das hier statt einem Countdown die aktuellen Gewichtsangaben die Kapitel einläuten. Unser Autor bleibt seinem Erfolgsrezept treu und liefert eine abgedrehte Grundidee, die dann nüchtern bis zum bitteren Ende durchexerziert wird. Das Schicksal von Billy Halleck und seinen Spießgesellen trifft dabei genau die Art von Körperhorror, die ich mir für so eine Geschichte wünsche. Schleichende, scheinbar unaufhaltsame Prozesse, die gerade genug Anleihen an echte dramatische Krankheitsbilder haben um für ein flaues Gefühl im Magen zu sorgen. Gerade der Abnehm-Fluch erinnert in seiner zynisch-grausamen Einfachheit an das Konzept einer ''X-FaktorFactor''-Episode. Aber immerhin einer guten, die lange in Erinnerung bleibt.
Leider funktioniert das Spiel mit dem Klischee, Halleck zum Opfer eines tatsächlichen Zigeunerfluchs zu machen für mich nicht wirklich. Zum einen nimmt es dem Gewichtsverlust ein bisschen von seiner übernatürlichen Macht, wenn man von Anfang an weiß, dass einfach ein verbitterterer Witwer dahinter steckt - zum anderen untergräbt King damit mal wieder seine übliche Predigt, keine Vorurteile gegenüber Vagabunden haben. In einem Satz macht er sie zur diskriminierten und zu Unrecht gefürchteten Randgruppe, im nächsten sind sie schon wieder Flüche schleudernde, Kampfhund züchtende Verbrecher. Immerhin ist Taduz Lemke ein halbwegs interessanter, vielschichtiger Charakter, der sich als überraschend kompromissbereit herausstellt. Dafür fällt die große moralische Frage, die King an seinem Fall aufmachen will, ein bisschen flach. Immerhin hat Halleck die alte Zigeunerin nicht mit Absicht überrollt und wäre er im Gefängnis gelandet, hätte es sie auch nicht zurückgebracht. Da klingen die großen "Wir fordern Gerechtigkeit und Vergeltung!"-Reden ein bisschen hohl.
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