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Wer fürchtet sich vor Stephen King?: Rezension

41 Byte hinzugefügt, 15:00, 8. Jul. 2016
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So bietet das Buch wenig Neues; schon beim ersten Durchblättern fallen einem dieselben Fotos ins Auge, die man in ähnlichen Büchern schon gefühlte hundertmal gesehen hat. Für jemanden, der zum ersten Mal ein Sachbuch über King in den Händen hält, mag es sich lohnen, dann aber muss man sich vor Spoilern in Acht nehmen, da Anton die meisten Inhaltsangaben auch mit dem Ende der Geschichte abschließt. <br>
Was mir besonders sauer aufstößt ist Antons Anmaßung, dem Leser seine eigene Meinung aufbürden zu wollen. Wenn er etwa ''[[Sie]]'' als unglaubwürdig oder ''[[Das Monstrum]]'' als langweilig und "dramaturgisch verkorkst" bezeichnet, ist das so formuliert, als setze er die Zustimmung des Lesers automatisch voraus. Gewagt, wenn man bedenkt, dass beide Romane einst die Nummer 1 der Bestsellerlisten innehatten … Und von jedem Leser zu erwarten, dass auch er vom Ende von ''[[ES]]'' enttäuscht war, ist frech! Ans Ende stellt Anton eine kommentierte Filmliste – aber was interessiert mich seine Meinung zu den Verfilmungen? Würde ich ihm glauben, hätte ich mir das [[Carrie (Remake)|Remake von ''Carrie'']] etwa nicht angeschaut – und es gefällt mir besser als das Original!<br>
Der Laie mag dies verzeihen, nicht aber der King-Freund: Anton macht einige Fehler oder verliert sich in Halbwahrheiten. Er bezeichnet die Hauptfigur aus ''[[Todesmarsch]]'' ([[Ray Garraty]]) als Garraty Davis; weist darauf hin, dass der [[Shop]] außer in ''[[Feuerkind]]'' auch noch in der Serie ''[[Golden Years]]'' vorkommt und vergisst darüber die zahlreichen anderen Erwähnungen dieser Organisation; er behauptet, ''[[Das Spiel]]'' und ''[[Dolores]]'' kämen ohne übersinnliche Akzente aus, womit er die erstaunlichen und die Bücher unmittelbar verknüpfenden Geschehnisse während der [[Sonnenfinsternis]] völlig unter den Teppich kehrt; zitiert angeblich den Anfang von ''[[In einer kleinen Stadt]]'', wobei aber lediglich der erste Satz auch tatsächlich so im Roman steht oder missversteht einen Handlungsstrang von ''[[The Plant]]'': Antons Behauptung, die von [[Carlos Detweiller]] (den er falsch schreibt ...) eingeschickten Bilder seien Fälschungen, ist schlicht falsch. Dann nennt er den letzten Roman des {{dt}} ''[[Dunkler-Turm-Zyklus|Dunklen-Turm-Zyklus]]'' auch noch ''Der Dunkle Turm'' und so weiter … Mich nervt so eine Nachlässigkeit, und die genannten Fälle sind nur Beispiele davon. Dass Anton häufig nur den englischen Titel eines Kingwerks nennt, mag den deutschen Leser auch stören.<br>
Ist Anton mit seinem Buch voreilig? Ist es richtig, dass Anton in einem Kapitel vom Spätwerk des Autors spricht? Das letzte ausgiebig diskutierte Werk ist ''[[Die Arena]]'', doch schon geht es ja mit ''[[Zwischen Nacht und Dunkel]]'' weiter - und einiges wird (hoffentlich!) noch folgen. Vielleicht plant Anton ja noch ein Folgewerk über das "echte" Spätwerk ...
Fazit: Wenig Neues, viel Subjektives. Ein Buch, das nicht genau weiß, was es will und das wohl nur den mitreißen kann, der eh schon King-Fan ist.
[[Kategorie:Rezension]][[Kategorie:Sachbuch]]

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