Reginald Merrill
Reginald 'Pop' Merrill ist der Kleinganove in Stephen Kings Novelle Zeitraffer, der in Castle Rock das Geschäft 'Emporium Galorium' betreibt. Dieses Geschäft, ein Trödelladen, wird auch in Friedhof der Kuscheltiere nebenbei erwähnt: Jud Crandall erklärt in einer Nachricht an Louis Creed seine Abwesenheit damit, er sei mit seiner Frau zum 'Emporium Galorium' gefahren um eine Eichenkommode anzusehen, der Merrils Name fällt allerdings nicht.
Der Onkel von Ace Merrill ist eine Anlaufstelle für Verzweifelte in Geldnot, denen er Geld zu Wucherzinsen leiht, wenn diese sich aufgrund dubioser Machenschaften nicht an eine Bank wenden können oder bereits völlig überschuldet sind. Eines seiner Opfer ist John Delevan, Kevin Delevans Vater, der einen 400-Dollar-Kredit mit einem wöchentlichen Zins von 10 Prozent abzahlen musste, deswegen einen Zweitjob annahm und fast daran kaputtging. Pop ist der wohl geizigste Mann der ganzen Stadt und versucht, aus allem Geld zu schlagen. Der Mann, der ständig "will ich damit sagen" (orig.: "what I mean to say") sagt, nimmt in seinem Ramschladen die Sommertouristen aus und ist sich nicht zu schade, Leichtgläubigen angeblich religiöse oder magische Artefakte zu verscherbeln. In der Stadt gilt er allgemein deshalb als reich, doch als er stirbt, reicht das hinterlassene Geld gerade einmal aus, um ihn zu begraben und die Reste des abgebrannten Geschäfts zu beseitigen.
Pop in Zeitraffer
Somit denkt er sofort an den möglichen Profit, als Kevin ihm seine spezielle Polaroid-Kamera zeigt, die auf den ersten Blick immer dasselbe Bild produziert, egal, was gerade fotografiert wurde. Er führt Kevin an der Nase herum und lässt ihn ein Duplikat der Kamera zerstören, um das Original für sich selbst zu behalten. Dreimal versucht er sein Glück bei Menschen, die in der Regel ein Vermögen auszugeben bereit sind, um paranormale Gegenstände zu besitzen, blitzt jedoch zu seinem eigenen Entsetzen immer ab, während er selbst unaufhörlich in den Bann der Kamera gezogen wird, die ihn gegen Ende zwingt, immer weiter Fotos zu knipsen (siehe auch hier).
Er ist schließlich dem Bann der Kamera verfallen, die ihm Glauben macht, er repariere nur eine Kuckucksuhr, während er in Wirklichkeit einen neuen Film einlegt und immer weiter fotografiert, bis der in der Kamera gefangene Monsterhund schließlich aus Foto 71 hervorbricht. Die sich auflösende und schließlich nahezu explodierende Kamera tötet ihn jedoch bereits vorher, als ihm heißes Plastik an den Hals spritzt und seine Pulsader aufreißt.
Pop in In einer kleinen Stadt
Wir erfahren bereits im Prolog, dass Pops Laden nach dem Angriff des Monster-Hundes abgebrannt ist.
Pop hat einen bekannten Neffen, Enfant Terrible Ace Merrill, der in In einer kleinen Stadt wieder nach Castle Rock zurückkehrt und schnell in die Fänge von Leland Gaunt gerät. Dieser lockt ihn mit einem Buch, das angeblich von seinem Onkel Pop stammt. Ace war immer schon enttäuscht gewesen, nichts von diesem angeblich so reichen Onkel geerbt zu haben, doch Gaunt gibt vor, Pop habe sein Geld vergraben – der Schlüssel zum Reichtum liege in dem von Pop verfassten Buch, das eine Schatzkarte enthält. In der Tat hat Pop einiges vergraben, jedoch nichts weiter Wertvolles, wie Ace bald feststellen muss - frustriert gräbt er ein "Schatzdepot" nach dem anderen aus, alle enthalten jedoch nur wertlosen Plunder.. Polly Chalmers hatte, wie viele der Kunden, von Leland Gaunt den Auftrag erhalten, jemandem einen Streich zu spielen - sie gräbt eine von Pop versteckte Dose aus, vernichtet den wertlosen (und ziemlich abstoßenden) Inhalt und legt einen vorgeblich von Alan Pangborn verfassten Brief hinein, in dem dieser behauptet, in der Dose sei eine stattliche Geldsumme enthalten gewesen, die er an sich genommen habe. Auch habe Alan ein Arrangement mit Pop gehabt, wonach dieser ihm Bestechungsgeld zahlte, damit Alan den illegalen Geldverleih nicht unterbindet. Beides trifft zwar nicht zu, erzeugt in Ace jedoch unbändigen Hass auf Alan.
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