John Delevan
John Delevan ist ein Charakter aus Stephen Kings Novelle Zeitraffer und männliches Oberhaupt der Familie Delevan.
Er ist Kevins Vater, ein auf dem Boden der Tatsachen lebender Mann, der die Gedankenspielereien seines Sohnes und seiner Tochter Meg als Hirngespinste abtut, Kevins Polaroidkamera könnte übersinnlicher Natur sein.
Umso überraschter ist Kevin, als er herausfindet, dass sein Vater, ein so bodenständiger Mann, dereinst wegen einer Sportwette in immense Schwierigkeiten geriet: Er verlor wegen eines trügerischen Gefühls, das ihm gute Chancen vorgaukelte, über ein Basketballspiel 400 Dollar an einen Arbeitskollegen ... und da er diese 400 Dollar nicht hatte, musste er sich auf die zweifelhaften Dienste des Halsabschneiders Reginald "Pop" Merrill einlassen. Der verlangt für seinen Kredit 10% Zins – wöchentlich.
John, der alles tun will, damit seine Frau Mary nichts von seinem katastrophalen Ausflug ins Glückspiel mitbekommt, nimmt einen Zweitjob an; den kann er vor Mary zwar natürlich nicht verheimlichen, doch er behauptet, er wolle mit einem zusätzlichen Gehalt ordentlicher für seine Familie sorgen. Die Zusatzbelastung bringt ihn fast um – und er hasst Pop, der ihm mit gelassener Miene das hart verdiente Geld aus der Tasche zieht, obwohl er genau sieht, wie schlecht es ihm geht. So durchsteht John zehn Wochen Hölle, hat aber am Ende, was er wollte: Pop ist zufrieden, und Mary bleibt unwissend.
Schließlich aber erfährt Kevin die Geschichte, als dieser nämlich auch in die Fänge von Pop Merrill gerät; nicht wegen Schulden, sondern weil sein Lehrer Mr. Baker ihm Pops Dienste anriet, als Kevin seine verhext zu scheinende Polaroidkamera untersuchen lassen wollte. Pop ist interessiert und stellt mit Kevins (und Megs) Hilfe einige Experimente an. Dann aber gibt er zum Schein zu verstehen, er könne Kevins Entschluss, die Kamera zu zerstören, nachvollziehen und lädt dazu Kevin und seinen Vater zu sich ein. Heimlich tauscht er die Kameras aus, sodass Kevin vor Johns Augen eine nagelneue Kamera auf Pops Hackklotz zertrümmert.
Freilich aber wird Pop in den Bann der Kamera gezogen; Kevin spürt das und kann seinen Vater überzeugen, dass die Gefahr doch noch nicht gebannt ist. In diesem Moment gibt John Delevan nach und akzeptiert den Irrsinn dessen, was da um ihn herum passiert:
| Mr. Delevan unternahm einen letzten angestrengten Versuch, sich diesem schleichenden Wahnsinn nicht zu fügen ... und fügte sich dann doch. (...) In diesem Augenblick traf Mr. Delevan stumm eine heroische Entscheidung. Er kapitulierte rückhaltlos. Er kapitulierte rückhaltlos und gab sich und das, was er für Wahrheit hielt und was nicht, völlig in die Hände seines Sohnes. (...) Mr. Delevan hoffte, er könnte sich um die Wiederaufnahme in das vernünftige Lager bewerben, wenn dies alles vorbei war. | ||
| —Kapitel 16 + 18 | ||
So ist John mit dabei, als Kevin in Pops Emporium Galorium zum Endkampf gegen den Hund antritt und weiß später zusammen mit seinem Sohn als Einziger, was tatsächlich dazu führte, dass der Laden schließlich komplett niederbrannte, ein Ereignis, das später viele Gerüchte nach sich ziehen sollte (siehe Prolog zu In einer kleinen Stadt).
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