Carrie (Remake): Rezension
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Na also, es geht ja doch noch. Nachdem ich nach den letzten beiden King-Filmen, die ich neu sah (Zimmer 1408 und dem Remake von Brennen muss Salem) bereits die Hoffnung aufgegeben hatte, jemals wieder eine gescheite Verfilmung zu sehen, die nicht von Frank Darabont ist, kommt ganz unscheinbar das von mir vorerst skeptisch beäugte Remake von Carrie daher ... und siehe, es ist gelungen!
Tatsächlich sprechen einige Dinge gegen diesen Film: Die Effekte sind teils grottenschlecht (TV-Niveau eben), die Tussen (gibt es dafür ein anderes Wort?) spielen meist zu abgedreht und übertrieben - und der Schluss weicht so sehr von der Romanvorlage ab, dass es den Fan grausen möchte. Warum trotzdem 4 von 5 Punkten?
Das Remake von 2002 trifft den Zeitgeist unserer Generation besser als die erste und bei weitem bekanntere Filmversion von Brian de Palma. Wenn Carrie im Internet nach Telekinese forscht, Handys für die Planung des unsagbaren "Streichs" zum Einsatz kommen oder einfach die Musik am Abschlussball modern klingt, fühlt man sich heutzutage eher angesprochen als von der unleugbar Kultstatus genießenden Erstverfilmung (die, in ihrem zeitlichen Kontext gesehen, weiterhin ein Geniestreich bleibt). Angela Bettis brilliert als Carrie White, und ich hatte mit ihr sehr viel mehr Mitleid als seinerzeit mit Sissy Spacek. Auch hat es mich gefreut, mit Patricia Clarkson als Mutter Margaret White eine Bekannte wiederzutreffen, da sie bereits als Melinda Moores in The Green Mile Akzente setzte.
Billy Nolan wird als Psychopath dargestellt (John Travolta wirkt dagegen in seiner Erstlingsrolle wie ein Weichei), Chris Hargensen ist die ultimative "bitch" und man möchte jubeln, als Carrie die beiden fertig macht (was aber leider wieder ein bisschen durch die laschen Effekte verdorben wird). Zusätzliche Bonuspunkte gibt es für mich als alten Der-Film-muss-so-nahe-an-der-Vorlage-sein-wie-möglich-Konservativen, da er zumindest versucht, die eigenwillige Erzählstruktur des Romans nachzuahmen und auch nicht vor den Szenen zurückscheut, die de Palma als unverfilmbar einschätzte: der Steinregen und Carries Tötung ihrer Mutter durch das Anhalten ihres Herzens sind nur zwei Beispiele.
Der Schluss ... Nun, der Film war als Pilotfilm gedacht (Schade, dass aus der Serie nichts wurde); Carrie sterben zu lassen, wäre also unmöglich gewesen. Der Versuch, an die großartige Schockszene des Originalfilmschlusses anzuknüpfen, hätte jedoch nicht sein müssen und ging daneben.
Fazit: Erstaunlich, dass dieser Film so stiefmütterlich behandelt wird (es war mir etwa nicht möglich, eine deutsche DVD-Version davon zu bekommen), denn trotz aller Fehler werde ich mir den Film gerne mehrmals anschauen ... und sei es nur wegen der Sue Snell-Darstellerin (schnurrrrrr)!
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