Carrie (2013): Rezension
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (3 / 5)
Von Anfang an lautete für mich die wichtigste Frage: Ist nach Carrie und dem gleichnamigen Remake aus dem Jahr 2002 tatsächlich eine dritte Verfilmung des Romans von Stephen King nötig? Die Antwort steht schon nach wenigen Filmminuten fest: Nein.
Werbung gemacht hat man mit der angeblichen Romannähe dieser Version, doch das kann ich beim besten Willen nicht bestätigen - diesbezüglich bleibt das Remake von 2002 Spitzenreiter! Wie in der ersten Version hat man sich nicht an die berühmte Erzählstruktur der Vorlage gewagt, erneut wird der Steinregen ignoriert, der niedergeht, als Carrie drei Jahre alt ist, wieder stirbt Carries Mutter Margaret (anders als im Buch) durch herumfliegende Messer, wieder wird Carries eigene, im Buch unvergesslich geschilderte Sterbeszene auf offener Straße gekürzt und ins Elternhaus verlegt.
Der Darstellerin der Chris Hargensen hätte der Besuch einer Schauspielschule gutgetan; auch Chloe Moretz konnte mich in der Hauptrolle nicht restlos überzeugen. Störend empfand ich vor allen Dingen die Entscheidung, dass Carrie ihre Telekinese mit seltsamen Gesten begleitet und dass sie am Ende als durchgedrehter Racheengel und nicht mehr als Opfer dargestellt wird. Zudem werden ihre Kräfte (zeitgemäß) übertrieben: Da schwebt Carrie auf einmal über dem Boden, kann mit einem Blick Metall zum Schmelzen bringen und stampft doch in der Tat auf der Straße mit dem Fuß auf, dass der Asphalt über mehrere hundert Meter aufreißt. Der völlig verhunzte Versuch, an die großartige Schockszene des Originalfilmschlusses anzuknüpfen, ging wie schon 2002 daneben und hinterlässt einen zusätzlichen negativen Nachgeschmack.
Weshalb bleiben trotzdem noch 3 Punkte stehen? Nun, die Schauwerte sind durch recht gelungene Effekte ordentlich, zudem ist der Einsatz moderner Medien, um Carrie zu mobben, auf schauerliche Weise überzeugend dargestellt, auch das Zusammenspiel zwischen Carrie und ihrer Mutter (Julianne Moore) ist gelegentlich mitreißend. Außerdem ist natürlich die Story an sich zeitlos gut.
Fazit: Da hätte mehr draus werden können. Ich hatte gehofft, das zweite Remake könnte endlich die versprochene Romantreue bringen, doch Pustekuchen. Wie immer bleibe ich ratlos zurück, denn was wäre DAS für ein Film ... und wieder vergibt man die Chance.
Michi-X3 (3 / 5)
Ähnlich, wie schon Croaton bereits erwähnt hat, fand auch ich eine dritte Verfilmung unnötig...und es gibt so vieles gutes im King-Universum, das noch keine Verfilmung hat..
Nun zum Film selbst..ich fand den Film eigentlich schon sehr gut gelungen und für ein Budget von 30,000,000 USD waren die Effekte wirklich ausgezeichnet. Schon der Anfang macht Gänsehaut. Hätte ich die Rezension direkt nachdem ich den Film gesehen habe geschrieben, wäre es wohl 5/5..doch als ich dann die alten Filme sah und das Buch las - ist es nun 3/5.
Warum?
Einen Punkt/Stern gebe ich mal wegen den eher zwei Kleinigkeiten herunter, und das wäre die unnötige Neuverfilmung und ich weiß außerdem nicht ob die Castmitglieder die beste Wahl war..Carrie war im Buch keines Wegs extrem hübsch beschrieben und in dem neuen Film ist sie ja 'ne heiße Braut.
Auch fand ich dann schade, dass die 'Anklage' von John Hargensen auf Rita Desjardin eigentlich gar nicht vorkam (oder nur teilweise). Das Ende war auch ganz anders...klar, Carrie und ihre Mutter sterben, doch Carrie hatte ursprünglich keine Tötungsabsichten, sie stirbt letztendlich durch einen Steinregen (der im Buch gar nicht vorkommt, bzw. am Anfang...) und das wirkliche Ende vom Buch kommt ja auch nicht vor.
Noch etwas...die Szene mit dem Grab am Ende sollte wohl auf den alten Film hinweisen, aber man wird gar nicht schlau davon..
Wörterschmied (2 / 5)
Ich schließe mich den Kritiken an und gehe daher gleich ins Detail:
- Dass Carrie eine Außenseiterin ist, die über Jahre hinweg gequält und ausgestoßen wurde, nehme ich der Schauspielerin Chloe Moretz keine Sekunde ab. Es ist ein Vermächtnis Hollywoods, dass auch solche Charaktere inzwischen durch die niedlichsten Mädchen besetzt werden, die man finden kann. Sissy Spacek in ihrer Rolle nimmt man durchaus ab, dass Leute sich von ihr distanzieren, allein aus dem Grund, weil sich noch niemand mit ihr persönlich beschäftigen wollte. So wird Spacek auch legitim als Opfer inszeniert, während Chloe Moretz eher die moderne Hexe verkörpert, die es schaffen muss, im Highschool-Stress ihre Zauberkräfte geheim zu halten (ein Drama!)
- Die Lehrerin Rita Desjardin, Carries einzige mentale Unterstützung, kommt im Film recht kurz. Vielmehr scheint sie einfach ihren "Scheiß-Frust" an den Mädchen auslassen zu wollen ohne sich wirklich um Carrie zu kümmern. Das gleiche gilt für Sue Snell, deren Motive nur halbherzig aufgedeckt werden. (Haben die beiden überhaupt eine Szene zusammen?)
- Obwohl sich der Film stärker am Original anlehnen möchte, wird die Geschichte doch in die Gegenwart projeziert. Dass eine 16-Jährige größtenteils durch die Eltern aufgeklärt wird (bzw. gar nicht), ist für die 70er noch glaubhaft, für die heutige Zeit jedoch eher absurd. Allgemein geht auch durch den "Slang" die Unschuld verloren, welche die Geschichte an sich verkörpern soll.
- (Mag es an einem Schnitt in der deutschen Fassung liegen oder am Drehbuch: Warum liegt Tommy Ross tot am Boden, während der Eimer noch in der nächsten Szene oben hängt?)
Zusammenfassend ist der Film als Remake sinnlos, da er nicht näher am Original dran ist als die erste Verfilmung und dennoch viele Elemente aus der de Palma-Verfilmung zu kopieren scheint. (Die Duschszene war im Original besser...) Es bleibt auch die Frage: Ist die Geschichte wirklich zeitlos? Sowohl Buch als auch Erstverfilmung sind durch den Lebensstil der 70er Jahre geprägt: Im Zentrum der Geschichte steht der Umgang mit Pubertät und Sexualität in einer Zeit vor dem Internet und MTV. Eine Verlegung der Handlung in die Gegenwart wird erst durch gewisse Anpassungen (Cyber-Mobbing) glaubhaft, aber dann müssen auch die Charaktere in ihrem Denken und Handeln mitgenommen werden. Das Remake schafft dies nur halb.
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