Carrie
Carrie | |
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Deutscher Titel | Carrie |
Originaltitel | Carrie |
1. Satz | Notiz in der Wochenzeitung Enterprise vom 19. August 1966: STEINREGEN GEMELDET. |
Herausgabe (orig.) | 1974 |
Verlag (orig.) | Double Day |
Herausgabe (dt.) | 1977 |
Verlag (dt.) | Schneekluth |
Übersetzer (in) | Elisabeth Epple |
Länge | ~ 61.000 Wörter |
Hauptpersonen | |
Charaktere | Schauplätze |
Rezensionen | |
ISBN 3-8044-1655-1 begin_of_the_skype_highlighting 044-1655-1 end_of_the_skype_highlighting |
Carrie ist der erste Roman von Stephen King, der ihn im Jahr 1974 veröffentlichte. Er besticht durch eine außergewöhnliche Erzählstruktur.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
- Hauptartikel: Carrie: Inhaltsangabe
Hauptfigur ist die 16-jährige Schülerin Carietta White aus der US-Kleinstadt Chamberlain. Carietta wächst ohne ihren Vater auf, der vor ihrer Geburt auf einer Baustelle ums Leben gekommen ist. Bereits im Alter von drei Jahren lässt sie aufgrund telekinetischer Kräfte einen Steinregen über das Haus niedergehen, in dem sie mit ihrer Mutter lebt, als ihre von einem religiösen Wahn befallene Mutter ihr nach dem Leben trachtet.
Im Alter von sechzehn Jahren bekommt Carrie unter der Dusche nach dem Sportunterricht ihre erste Periode, über die sie unwissend und erschrocken ist und dafür von den Mitschülerinnen gehänselt und gedemütigt wird. In der Folge treten einige Fälle von Telekinese als Reaktion auf Beleidigungen, Demütigungen oder Ignoranz ihrer Mitmenschen auf und Carrie wird sich der Tatsache bewusst, dass diese von ihr ausgehen. Sie denkt neu über die Beziehung zu ihrer Mutter nach, die jegliche Form von Reifung zur Frau und erst recht von Geschlechterliebe als grässliche Sünde herausstellt und über Jahre verhindert hat, dass Carrie wie ein normales Mädchen aufwachsen konnte. Es gelingt Carrie nach verschiedenen neuen Bestrafungen durch die Mutter durch ihre neu erkannten Fähigkeiten zu einem gewissen Maße, dieser Gewalt ihrer Mutter Einhalt zu gebieten und den Einfluss des religiösen Wahns auf sie zurückzudrängen.
Mithilfe einer wohlwollenden Lehrerin legt Carrie schrittweise ihre Angst vor dem Frau-Werden ab und wird sogar von einem Jungen zum Frühlingsball der Schule eingeladen, zu dem sie sich gegen den erbitterten Widerstand der Mutter ein hübsches Kleid näht. Ihre Mutter schmiedet unterdessen einen Mordplan gegen ihre Tochter, weil sie darin die einzige Möglichkeit sieht, Carrie „vom Satan reinzuwaschen“. Zur gleichen Zeit besorgen sich andere Schüler mehrere Eimer mit Schweineblut, mit dem sie Carrie beim Frühlingsball übergießen wollen. Carrie und ihr Begleiter Tommy werden zu „König und Königin“ des Balls gewählt und als sie auf der Bühne geehrt werden, lässt Chris Hargensen durch ein Seil den heimlich unter der Decke befestigten Eimer mit dem Blut sich auf Carrie ergiessen. Als sich Gelächter breit macht, fühlt sich Carrie von allen hintergangen und flüchtet zunächst, fasst dann aber den Entschluss, zurückzukehren und sich mithilfe ihrer Fähigkeiten zu rächen. Zunächst schliesst sie alle Türen, so dass niemand entkommen kann, schließlich setzt sie die Sprinkleranlage in Betrieb und löst damit tödliche Stromschläge durch die Elektrik aus. Schließlich eskalieren immer mehr Zerstörungen und die Schule geht in Flammen auf, aus denen sich nur 12 Personen retten können.
Carrie verlässt den Ort des Geschehens und führt auf der Straße weitere Verwüstungen mit zahlreichen Todesopfern herbei. Anschließend in der Kirche betend beschließt sie, ihre Mutter umzubringen. Diese verwickelt Carrie in ein Gespräch und sticht Carrie plötzlich in die Schulter, die schwer verletzte Carrie bringt das Herz ihrer Mutter zum Stehen und gelangt zu ihrem Wagen. Sue Snell, eine der wenigen Mitschülerinnen, die Mitleid und keinen Groll gegen Carrie empfand, findet diese sterbend auf. Nachdem sie Carries Todeskampf miterlebt hat, bekommt sie selbst ihre langersehnte Periode, da sie befürchtet hatte, von Tommy, der aus Mitleid und aufgrund Susans Bitte mit Carrie auf den Ball ging und starb, schwanger zu sein.
Verknüpfungen zu anderen Werken
Man könnte meinen, dass es wenige Verknüpfungen mit anderen Werken geben kann, da Carrie ein Erstlingswerk ist - doch natürlich zählen nachträgliche Verknüpfungen auch; außerdem ist der Roman nicht der erste geschriebene, sondern der erste veröffentlichte, sodass es doch Hinweise auf ein vorher verfasstes Buch gibt:
- Margaret White arbeitet in der Blue Ribbon Wäscherei, in der auch Barton Dawes (aus Sprengstoff) beschäftigt war.
- Als Johnny Smith (aus Das Attentat) seine Gabe enthüllt, beschuldigt man ihn, er habe eine Bar durch geistige Kräfte in Brand gesetzt: "Er hat es getan! Er hat das Feuer mit seinem Geist ausgelöst, wie in diesem Buch Carrie!" (Heyne-Taschenbuchausgabe, Seite 486).
- Der 21. September, Carries und Kings Geburtstag, taucht mehrfach in Kings Werk auf. Ferner wird Edwin King als ihr ehemaliger Deutschlehrer genannt; Edwin ist der zweite Vorname von Stephen King. Außerdem treten auch die Herren Mr. Stephens und John Swithen, welcher laut dem Programmzettel der Ballnacht Folksmusik spielt, auf. John Swithen ist ein Pseudonym von King unter dem er die Geschichte Das fünfte Viertel (1972) veröffentlichte.
- In Der Turm fragt Dinky Earnshaw Jake Chambers: "Was weißt denn du schon davon, wie es ist, sein ganzes Leben außerhalb zu verbringen, die Zielscheibe jedes Spotts zu sein, immer Carrie auf dem gottverdammten Abschlussball zu sein?" (Heyne-Taschenbuchausgabe, Seite 252f) Später erinnert sich Susannah Dean an ihre erste Periode, die sie unter der Schuldusche erlebte. Auch sie musste dieselben Spottrufe über sich ergehen lassen wie Carrie White.
- In der Neuauflage durch Bastei Lübbe wird auch in Kings erstes Werk der Begriff "Revolvermänner" nachträglich eingebunden, obgleich dieser Begriff von King nicht beabsichtigt war (siehe auch Verknüpfungsprobleme im Deutschen):
- She and Carrie had stared at each other down the short length of the front hall for a moment, like gunfighters before a shootout. (Original)
- Sie und Carrie starrten einander über den schmalen Gang hinweg an, wie Duellanten vor dem ersten Schuss. (Erstausgabe von Bastei Lübbe, Seite 51)
- Sie und Carrie hatten sich einen Augenblick lang über den kurzen Korridor hinweg angestarrt, wie zwei Revolvermänner vor dem Schusswechsel (Neuauflage, Seite 69-70)
- Der Vater von Margaret White hieß John Brigham und wurde 1959 getötet. Eine Figur mit dem gleichen Namen kommt auch in In einer kleinen Stadt vor: John Brigham ist hier der Pfarrer von Castle Rock.
Wissenswertes
- In Das Leben und das Schreiben schildert King die zentrale Idee, die ihm kam, als er als Schulhausmeister in den Mädchenumkleiden zu tun hatte:
Sofort sah ich den Anfang einer Geschichte vor mir: Mädchen duschen in einer Umkleidekabine (...). Eins der Mädchen bekommt seine Periode. Nur weiß sie gar nicht, was mit ihr passiert, und die Kameradinnen fangen angeekelt, entsetzt, belustigt an, sie mit Binden zu bewerfen. Oder mit Tampons. (...) Die Gruppe kreischt und schreit ... das Mädchen glaubt, sterben zu müssen, sie glaubt, dass die anderen sich über sie lustig machen, obwohl sie gerade verblutet ... das Mädchen reagiert ... wehrt sich ... | ||
—Das Leben und das Schreiben, Kapitel 28 |
- Anfangs dachte King daran, aus dieser Idee eine Kurzgeschichte zu machen.
- Er fand beim Schreiben keinen Zugang zum Werk, da ihm die Welt von High School Mädchen nicht zugänglich schien und er keinen emotionalen Zugang zu seiner Protagonistin fand. Somit warf er die ersten Seiten in den Papierkorb; seine Frau Tabitha fischte die Seiten heraus, fand gefallen daran und ermunterte ihn zum Weiterschreiben.
- Doubleday verlegte das Werk schließlich gegen einen Vorschuss von 2500 Dollar - ein Geldsegen für die geplagte Kleinfamilie.
- Die Figur der Carrie White basiert auf zwei schrecklich gehänselten Mädchen, die King in der Tat kannten - beide starben, noch bevor King mit seinem Werk überhaupt begann; eine davon beging Selbstmord. An sie erinnert King auch in seinem Vorwort zur Neuauflage zum 25-jährigen Jubiläum des Buchs.
- Das Buch ist Teil der Omnibus-Ausgabe Three Novels in One Volume.
- King ließ sich für seine Stein-Szene von Shirley Jacksons Roman The Haunting of Hill House inspirieren, das er in seinem Sachbuch Danse Macabre behandelt. King spielt auf eine Szene von Jacksons Buch an: "Wir wissen, dass es in Eleanors [die Protagonistin des Romans] Vergangenheit ein Auftreten von Telekinese gegeben hat; im Alter von zwölf Jahren fielen Steine herab und »prasselten wie von Sinnen auf das Dach«." Bei Jackson heißt Eleanors Schwester ... Carrie.
- Im Januar 2011 erschien bei Bastei Lübbe eine Neuauflage des Romans.
Verfilmungen und Vertonung
Filmversionen:
- 1976 wurde das Buch von Brian De Palma mit Sissy Spacek, John Travolta und Amy Irving unter dem Titel "Carrie – Des Satans jüngste Tochter" erstmalig verfilmt. Diese Verfilmung gilt weithin als beste Verfilmung des Romans.
- 2002 folgte die Neu-Verfilmung Carrie (Remake), die sich näher an der Romanvorlage orientiert, allerdings als Pilotfilm für eine ganze (dann aber nicht realisierte) Serie konzipiert war und somit Carrie überleben ließ.
- Im Dezember 2006 wurde ein Theaterstück des gleichen Namens in New York aufgeführt. Die Regie übernahm Erik Jackson. Den Part von Carrie übernahm Bühnenstar Sherry Vine (alias Keith Levy).
- 2010 wurden Gerüchte laut, das einst kläglich gescheiterte Musical Carrie solle am Broadway eine Wiederbelebung erfahren.
Hörbuch:
- Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums wurde das Werk von Sissy Spacek als Hörbuch vertont; King selbst liest sein Vorwort (siehe auch hier).
Begleitmaterial
1998 brachte der Bange-Verlag ein Taschenbuch mit Begleitmaterial zu dem Roman Carrie auf den Markt (siehe Carrie (Königs Erläuterungen)). Das Buch erläutert Inhalt, Sprache, Hintergründe etc. zu dem Roman. Es ist für Lehrer ebenso interessant wie für Schüler, die ein Referat vorbereiten.
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