In einer kleinen Stadt: Rezension
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (5 / 5)
Wie schreibt man über seinen absoluten Lieblingsroman? Verliert man jede Objektivität und lässt sich einfach gehen?? Ich versuche, das zu vermeiden ...
Was mich an diesem Roman wohl so fasziniert, ist die Tatsache, dass er meine beiden Lieblings-Charaktere vereint: Leland Gaunt ist für mich der "beste" King-Bösewicht, Alan Pangborn der wohl überzeugendste "Gute" (ich hoffe seit Jahren vergeblich, dass er vielleicht doch noch einmal eine Rolle bekommt, seufz).
Wie King es schafft, die Dramaturgie über viele hundert Seiten aufrecht zu erhalten und so viele Personen so perfekt zu vernetzen, ist ein Geniestreich, der mein Vorstellungsvermögen sprengt: Wie kann man nur so schreiben können?! Der Roman ist voller einprägsamer Momente und ist der kurzweiligste – wenn er auch nach Stark gelesen werden sollte, um die Zusammenhänge besser zu verstehen.
Ich habe so viele Lieblingsmomente: Nettie Cobb, die es nicht mehr schafft, das Haus zu verlassen, weil sie Angst hat, jemand könnte ihren Lampenschirm zerstören; Norris Ridgewick, der sich beinahe das Leben nimmt, dann aber erkennt, was seine Traum-Angel in Wirklichkeit ist (nur ein Stück wertloses Holz); Alan, der auf dem Fernseher das Schicksal seiner toten Frau zu erkennen vermeint – und natürlich DER Moment schlechthin, wenn Alan Leland Gaunt den Satz "Die Sperlinge fliegen wieder" entgegendonnert und ihn fertig macht. Ich könnte diese Liste ewig fortsetzen ...
Ich habe den Roman bislang fünfmal gelesen und einmal von King vorgetragen gehört! Es ist für mich nicht schlimm, dass mir seit 1991 kein Roman mehr so gut gefallen hat – dieses Buch ist einfach nicht mehr zu toppen.
Realbaby (5 / 5)
Was ist nun besser? Erst das Buch lesen und dann den Film schauen, oder umgekehrt? Ich weiß es nicht! Es sollte aber in jedem Fall eine Löschfunktion geben – alles raus aus dem Kopf und von vorne beginnen!
Meine erste Begegnung mit Leland Gaunt vor Jahren war filmischer Natur – kein Meisterwerk, aber dennoch trug dieser Film mit dazu bei, dass ich King-Fan wurde. Nun, ich hab mir wirklich viel Zeit zwischen Film und Buch gelassen, um Bilder und Geschichte so gut es ging aus dem Gedächtnis zu bekommen. Gelungen ist es mir nicht wirklich – was bei solchen Schauspielern wie Max von Sydow, Amanda Plummer und Ed Harris ja auch nicht verwunderlich sein dürfte.
Doch zurück zum Roman: Wie auch in Brennen muss Salem lässt Stephen King hier eine ganze Stadt grandios aufleben. Aus vielen kleineren Charakteren wird ein Ganzes. Charaktere mit Geheimnissen, Wünschen, Ängsten. Und genau hier kommt das Böse ins Spiel. Perfekt macht sich Leland Gaunt diese Schwächen der Einwohner von Castle Rock zu Nutzen. Wie Marionetten lässt er die Menschen an seinen Fäden tanzen, spielt sie gegeneinander aus, richtet ein Unheil nach dem anderen an. Nicht blauäugig lässt King hier seine Charaktere handeln. Nein, es gibt einige, die sich aus der Macht des Bösen befreien wollen, die begreifen. Doch Gaunt ist stärker. Nur einer hat die Macht ihn zu stoppen, Alan Pangborn, der jedoch geschickt von Gaunts Laden ferngehalten wird und ob des Unfalltodes seiner Frau und seines Kindes viel mit sich selbst beschäftigt ist – und auch hier ist wieder eine Gelegenheit, die Leland Gaunt zu einem Verkauf nutzen kann ...
Ich dachte ja schon, der Film sei gut, aber was sich hier zusammenbraut und einen in den Bann zieht, ist großartig! Hab ich noch irgendwas Negatives? Eigentlich nicht, denn dass ich bei manchen Dingen nicht mehr wirklich mitkam, beziehungsweise ich das Gefühl hatte, dass hier und da noch ne Erklärung fehlt, ist meine eigene Schuld. Ich hätte vorher doch noch die anderen Geschichten rund um Castle Rock lesen sollen; beim nächsten Mal – garantiert!
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