Der Nachtflieger: Inhaltsangabe
Inhaltsangabe zu Der Nachtflieger
Stephen Kings Kurzgeschichte Der Nachtflieger ist in der Sammlung Alpträume zu finden.
Anmerkung: Die folgenden Überschriften dienen der Übersicht des Lesers, sind so aber nicht von King intendiert (die Kapitelnummern aber schon).
Inhaltsverzeichnis
1: Gespräch mit Morrison
Inside View - Reporter Richard Dees hasst, was er heute tun muss: Vor dem Redakteur Merton Morrison zu Kreuze kriechen. Doch er will diese Story – vier Morde sind bereits geschehen, und Dees will diese Story. Das Problem ist, dass Dees Morrison erst vor kurzem wegen genau dieser Geschichte verspottete und meinte, daraus würde nie etwas Interessantes.
Morrison lässt ihn spüren, dass ihm Dees' Fehler wohl bewusst ist, verlangt sogar eine Entschuldigung und händigt Dees schließlich den Ordner mit den bislang zusammengetragenen Fakten aus. Einerseits ist Dees gierig darauf, auf der anderen Seite aber zeigt ihm dieser Fall auch, dass er möglicherweise in die Jahre kommt – wie hatte ihm so ein Coup entgehen können?
2 + 3: Dem Killer auf den Fersen
Die Story dreht sich um einen Serienkiller, der sich selbst für einen Vampir hält und das Blut seiner Opfer trinkt. Die Idee von Dracula mit einer Fluglizenz gefällt Dees, denn tatsächlich ist das der Modus Operanti des Verrückten: Er landet mit seiner Cessna auf einem Flugplatz und tötet dort einen oder mehrere Arbeiter.
Doch Dees' Nachforschungen sind vorangekommen. Eine Woche ist er gerade einmal mit dem Fall betraut und schon ist er dem Irren auf den Fersen. Am Flugplatz Wilmington, über dem er gerade kreist, will er den Gesuchten stellen und das Foto schießen, das ihn berühmt machen soll.
Dees ist schon einen Schritt weiter, denn er hat schon einen Namen für den Killer: Der Nachtflieger soll er heißen, und Dees wird, falls der Fall sich nicht ohnehin als dramatisch genug erweisen wird, für die entsprechenden Schlagzeilen sorgen. Aber der Nachtflieger scheint auch so interessant genug: Alle Anzeichen deuten etwa darauf hin, dass er sich tatsächlich tagsüber nicht nach draußen wagt und die Tage im Kofferraum seiner Cessna verbringt.
In diesem Moment wird Dees aus seinen Gedanken gerissen, als die Flugplatzbeleuchtung unter ihm im aufkommenden Sturm auf einmal ausfällt.
4: Ezra Hannons Aussage
Rückblick: Auf dem Cumberland County Airport interviewt Dees nur vier Stunden nach der Übernahme der Story einen Mechaniker namens Ezra Hannon, der ihm einiges über das erste Opfer, Claire Bowie, erzählen kann, das vor einem Monat sterben musste. Der Killer gab seinen Namen als Dwight Renfield an, ein Witz, den scheinbar nur Dees durchschaut, denn Dwight ist der Vorname des Schauspielers, der in einem Dracula-Film die Rolle des besessenen Renfield spielte.
Bowie gab ihm die Landeerlaubnis und traf ihn auch: Der Fremde trug einen ordentlichen Anzug und ein seltsames Cape, das innen rot und außen schwarz war und ihn wie eine Fledermaus aussehen ließ. Doch er wollte weder ein Taxi, noch einen Leihwagen – wie Dees vermutete, denn sicherlich schlief der Verrückte in seiner Maschine.
Danach trank Bowie mit Hannon eine Tasse Kaffee, und Bowie erschien auch am nächsten Abend zur Nachtschicht, während der er dann aber ermordet wurde. Schließlich weiß Ezra noch zu berichten, dass er selbst einen großen Haufen stinkender, vor Würmer wimmelnder Erde gefunden habe – direkt unter der Cessna.
5: Das zweite Opfer
Zwei Wochen nach dem Mord an Bowie wird der Nachtflieger in Alderton gesichtet. Doch es gibt keinerlei Zeugen für den Mord an Gerald "Buck" Kendall. Wegen dessen kräftiger Statur wird jedoch die Frage aufgeworfen, ob der Killer besonders stark war oder besonders schnell und leise agiert hat. Buck wurde nicht die Kehle aufgeschnitten; zwei Einstiche am Hals töteten ihn. Die Autopsie macht jedoch klar, dass diese nicht von Zähnen stammen können – zu weit sind sie auseinander – und sie dem Opfer wohl mit Hammer und Nagel beigefügt wurden.
6: Das Schweizer Taschenmesser
Wieder in Wilmington; gerade sind die Lichter der Startbahn ausgefallen. Ein Blitzschlag ist für Dees die einzig logische Erklärung. Dees ist hin und her gerissen. Weiterfliegen und den nächsten Flugplatz aufsuchen wäre die Regel; dann aber könnte er den Nachtflieger verpassen. Hier zu landen wäre in diesem Fall jedoch nicht nur gefährlich, sondern ein Delikt. Es ist die Vorstellung großer Schlagzeilen, die ihn dazu bringt, schließlich doch zu landen.
Doch die tödliche Gefahr lässt nicht lange auf sich warten: Er kommt einer anderen Maschine in die Quere und es kommt zu einem gerade noch glimpflich verlaufenden Zusammenstoß. Ein Fenster zerbirst und Dees wird hin und her geschleudert. Schnell schnappt er sich sein Schweizer Taschenmesser und fügt sich zwei Schnitte zu – das würde sich später dramatischer machen.
Endlich gehen die Lichter, von einem Generator gespeist, wieder an. Dees schafft es, trotz seiner Fahrlässigkeit das Bodenpersonal zusammenzustauchen, sodass man ihm die Landeerlaubnis erteilt.
7: Opfer drei und vier
Erneuter Rückblick: Anfang August ist Dees auf der Spur der nächsten beiden Opfer. Das pensionierte Ehepaar Sarch, das ganz allein den kleinen Flughafen von Duffrey schmiss, war über eine Woche zuvor getötet worden. Der Fall machte auch deshalb Schlagzeilen, weil die Sarches nach dem Tod ihres Sohnes Doug Sarch, der in Drogengeschäfte verwickelt war, eng mit der Polizei zusammenarbeiteten, um Drogendealer auffliegen zu lassen.
Offenbar labte sich der Nachtflieger zwei Nächte lang an dem Ehepaar; am Tag nach der Landung geht es den beiden nämlich plötzlich schlecht und sie sind blass – in der zweiten Nacht werden sie fürchterlich zugerichtet: Rays Kopf ist abgerissen, seine Frau Ellen völlig blutleer, als man die beiden findet.
8: Landung
Endlich kann Dees landen; das Gewitter ist mittlerweile so gewaltig, dass ein Donnerschlag sein noch heiles Fenster im Flugzeug auch noch zerstört. Der dazugehörige Blitz schlägt in ein Gebäude an der Landebahn, das explodiert, sodass plötzlich alles im Finstern ist und Dees blind fliegt. Es kommt zu einer abenteuerlichen Landung; wie Dees dies überlebt, ist ihm selbst nicht ganz klar.
Im Terminal erklingen Schreie, und Dees reißt sich zusammen. Mit seiner Kamera bewaffnet rennt er den Schreien entgegen. Plötzlich birst ein Fenster und ein toter Mann fällt Dees vor die Füße. Und dort drüben ist das Flugzeug des Nachtfliegers – tatsächlich sieht Dees einen Erdhaufen darunter: Jackpot, aus Dees' Sicht. Zeit für erste Fotos, während drinnen das Gemetzel weiterzugehen scheint.
9: Im Terminal von Wilmington
Es ist auf einen Blick klar: Das Terminal ist ein Schlachthaus; Dees kann die Leichen nicht auf Anhieb zählen, schätzt sie auf mindestens sechs bis zwölf. Was die Schätzung so schwierig macht ist die Tatsache, dass alle Toten zerstückelt wurden – Leichenteile überall.
Urplötzlich, als er von diesem Blutbad ein Foto schießt, rebelliert in ihm etwas dagegen, dies zu dokumentieren. Ihm kommt die Galle hoch und er stürzt schluchzend in die leere Herrentoilette, wo er sich übergibt, bis nichts mehr in ihm zu sein scheint. Ein Gedanke kreist dabei in seinem Kopf: Wer so etwas tun konnte, konnte kein Mensch sein.
Dann ein Geräusch: Jemand pinkelt hinter ihm. Aber als Dees aufblickt, bestätigt sich ihm, dass er allein ist, denn er erkennt niemanden im Spiegel. Doch dort ist der Urinstrahl, blutrot gefärbt, der auf das Porzellan des Pissoirs trifft und aus dem Nichts zu kommen scheint. Aus dem Nichts – denn Vampire haben kein Spiegelbild.
Sirenen: weit entfernt. Im Spiegel: Ein Unsichtbarer spült. Die Sicherheit: Wenn Dees sich umdreht, ist er verloren.
Nun spricht ihn der Unsichtbare an. Dees sei ihm gefolgt und dies müsse ein Ende haben. Er solle sofort die Kamera öffnen. Dees rebelliert innerlich, aber nur kurz – hier geht es um mehr als nur Fotos, es geht um sein Leben. Er öffnet die Kamera, und eine blutverschmierte Hand kommt in sein Sichtfeld, reißt den Film heraus.
Auf einmal ist er wieder allein; ihm wird klar, dass er nur überlebt hat, weil das Monster satt ist. Auf wackeligen Beinen verlässt auch er den Waschraum und wird schon von der Polizei angehalten. Zwar gibt er sich als Mann von der Presse zu erkennen, wird aber dennoch – er ist schließlich der einzig Lebende in einem Haufen Toter – festgenommen.
Was aus ihm wird, bleibt offen – er schaut starr aus dem Fenster und sieht, wie der Nachtflieger mit seiner Cessna abhebt und verschwindet.
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