Elizabeth Eastlake
Libbit
Von ihr ist stets die Rede in den Einschüben mit dem Titel "Wie man ein Bild malt (I – XII)"; hier erfährt man, was ihr als kleines Kind in den 20er Jahren zustieß:
Als knapp Dreijährige fällt das Mädchen von einer Kutsche und verletzt sich so schwer am Kopf, dass sie an vollständiger Amnesie leidet. Allmählich geht es ihr wieder besser, doch sie kann noch nicht richtig sprechen. Stattdessen lernt sie ein neues Talent in sich kennen: Sie kann hervorragend zeichnen und teilt sich so ihrer Umwelt mit. Alle, auch der Doktor und vor allen Dingen das Kindermädchen Melda , sind begeistert von der Klarheit ihrer Gemälde und sehen in ihr ein Wunderkind.
Lange hält das Wunder aber nicht an, bald schon ist man recht gelangweilt von ihren ewigen Zeichnungen. Das will Elizabeth, die als Kind von sich selbst als Libbit denkt und spricht, nicht auf sich sitzen lassen und versucht, ihre Gemälde durch surreale Zusätze abwechslungsreicher zu gestalten. Sie malt grinsende Pferde und verkehrt herum fliegende Vögel ... und dies ermöglicht es einer fremden Macht, sich ihrer zu bemächtigen. Plötzlich beginnt Libbits Puppe Noveen, mit ihr zu sprechen. Sie solle doch, nur so zum Spaß, einen heruntergefallenen Kuchen malen. Das tut sie, und prompt fällt Melda der frische Kuchen zu Boden.
So bringt Noveen Libbit dazu, einen gewaltigen Sturm, einen Alice, zu zeichnen, der dann auch in Wirklichkeit über das Meer vor der Insel Duma Key hereinbricht. Dieser Sturm, so Noveen, hat einen Schatz freigelegt. Libbit insistiert, dass ihr Vater danach tauchen müsse und fordert nur eins: Der Schatz wird eine kleine Porzellanfigur beinhalten, die sie behalten möchte.
Bald aber wird Elizabeth klar, dass diese Figur von einem weiblichen Dämon namens Perse besessen ist. Sie versucht, Perse loszuwerden, indem sie sie malt und anschließend wegradiert, doch so leicht ist es nicht. Und für diesen Versuch wird Elizabeth bestraft: Perse treibt ihre Zwillingsschwestern Tessie und Lo-Lo ins Meer, wo sie ertrinken.
Elizabeth vertraut sich Melda an, und zusammen schmieden sie einen Plan. Da sie zufällig herausfinden, dass Perses Macht in und in der Nähe von Süßwasser schwindet, sperren sie die Figur in ein mit Süßwasser gefülltes Fässchen und verstecken dieses am Boden einer alten Zisterne.
Elizabeth im Alter
Edgar Freemantle lernt Elizabeth als 85-jährige, an Alzheimer erkrankte, kettenrauchende Frau im Rollstuhl kennen, die von einem ehemaligen Anwalt namens Jerome Wireman gepflegt wird. Eddie schließt mit beiden schnell eine innige Freundschaft und kümmert sich hin und wieder auch selbst um Elizabeth. Diese beobachtet besorgt Eddies aufkeimende Malkünste und warnt ihn in ihren immer weniger werdenden hellen Momenten: Duma Key sei kein Platz für Töchter; er solle darauf achten, Ilse und Melinda möglichst fern zu halten und vor allem seine Gemälde in alle vier Himmelsrichtungen zu verkaufen, um sie von der Insel wegzuschaffen.
Damit unterschätzt sie Perse völlig, da deren Macht nun mit den weggegebenen Bildern sogar noch steigt. Wie mächtig sie ist, begreift Elizabeth am letzten Tag ihres Lebens, als sie Edgars Kunstwerke bei seiner Ausstellung bewundert. Noch am selben Abend aber bekommt sie einen Anfall und verstirbt im Krankenhaus.
| ||||||
|