Carrie: Inhaltsangabe

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Allgemeines

Inhaltsangabe von Carrie

Stephen Kings Roman Carrie ist sein 1974 erschienener Erstlingsroman.

Anmerkungen:

  • Der Roman verfügt über eine in Kings Werk einzigartige Erzählstruktur, da der Fließtext immer wieder mit Einschüben unterbrochen wird. Diese sollen hier fett hervorgehoben und eingerückt dargestellt werden. Um den Lesefluss nicht zu sehr zu behindern, werden allerdings nur die genannt, die auch für die Handlung von Bedeutung sind – manche sind "nur" diskriminierende Sprüche über Carrie beziehungsweise sind sie von Bedeutung für die Vertiefung der Charaktere.
  • Die Zwischenüberschriften dienen der besseren Übersicht, sind aber nicht von King intendiert.

Teil I: Blutsport

Einschub: Ein Zeitungsbericht vom 19. August 1966 berichtet von einem mysteriösen Steinregen, der zwei Tage zuvor in Chamberlain auf das Haus einer Margaret White herunterging, die dort mit ihrer dreijährigen Tochter Carietta wohnt. Verletzt wurde dabei niemand.

"Stopf es zu!"

Carrie hasst die Gemeinschaftsdusche an ihrer Schule, der Ewen High School, da sie sich ihrer pummeligen Figur, der pickligen Haut und ihrer mausgrauen Haaren nur zu bewusst ist. Als Sportlehrerin Rita Desjardin sie auch noch ermahnt, sie möge sich doch beeilen, werden die anderen Mitschülerinnen auf sie aufmerksam – und sofort beginnen wieder die Spötteleien. Dies schlägt schnell in Abscheu um, als sie sehen, dass Carrie blutet.
Einschub: Auszug aus Als der Schatten explodierte: Der Autor dieses Sachbuches über Carrie White ist davon überzeugt, dass Carries Fähigkeit der Telekinese anfangs nur in Stress-Situationen zum Ausbruch kam.
Es ist unglaublich: Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Carrie ihre Menstruation. Was noch unglaublicher ist: Sie weiß nicht, was Menstruation überhaupt bedeutet. Als sie an sich herabblickt und das Blut sieht, schreit sie auf, überzeugt, nun sterben zu müssen. Ihre Mitschülerinnen, angeführt von der immer für solche "Scherze" guten Chris Hargensen, bewerfen sie daraufhin mit Tampons und Binden und singen: "Stopf es zu! Stopf es zu!", bis endlich Miss Desjardin hereinplatzt, um zu sehen, was los ist. Lediglich Sue Snell, die ebenfalls eifrig mitsingt und wirft, kommt der Gedanke, dass dies Carries erste Periode sein könnte.
Einschub (Schatten): Die sehr späte erste Periode könnte die enormen, verborgenen Kräfte Carries gefördert haben, doch der Autor äußert Unverständnis darüber, dass ihre Mutter nicht längst einen Gynäkologen zu Rate gezogen hatte. Es wird erstmals klar, dass eine Katastrophe sich anbahnt, da von "überlebenden Klassenkameradinnen" gesprochen wird (siehe auch hier).
Miss Desjardin kann Carrie nicht beruhigen und schlägt ihr ins Gesicht (was ihr durchaus keine Gewissensbisse bereitet) – schließlich aber wird auch ihr klar, dass Carrie in der Tat nicht weiß, was eine Periode ist. Auf einmal kippt ein Regal mit Bällen um, eine Glühbirne zerbirst in ihrer Fassung.
Einschub (Schatten): Der Autor stellt die Familie White vor, spricht vom frühen Tod von Carries Vater Ralph und vom religiösen Wahn der Mutter Margaret, von der jeder sich tunlichst fernhält. Margaret hat Carrie zu Hause geboren, da sie lange Zeit daran glaubte, an Krebs zu leiden und die Tatsache, dass sie ein Kind bekam, sie überraschte. Der Autor merkt jedoch an, dass sie dieses Wissen lediglich verdrängt haben könnte, da Schwangerschaft in ihren Augen mit Sünde gleichzusetzen war. Die Geburt verläuft unter grausamen Schreien, sodass sogar die Polizei eingeschaltet wird.

Das Zucken

Miss Desjardin bringt Carrie ins Büro des stellvertretenden Direktors Peter Morton. Morton ist von sich selbst als Pädagogen sehr überzeugt, scheitert mit Carrie jedoch auf ganzer Linie. Er nennt sie wiederholt Cassie, was sie so ärgert, dass es zu einem weiteren unkontrollierten Ausbruch ihrer Telekinese kommt: Ein Aschenbecher auf Mortons Schreibtisch geht zu Bruch. Morton stimmt Desjardin zu: Carrie soll den restlichen Tag frei bekommen und gleich nach Hause gehen.
Als sie fort ist, zählt Morton eins und eins zusammen und versteht, dass Carrie die Tochter von Margaret White ist, von der er einiges zu erzählen weiß: Sie hatte bereits als Schülerin extreme religiöse Ansichten und drohte einer Lehrerin mit der Hölle, als diese im Biologie-Unterricht über Darwins Evolutionstheorie sprach. Einmal verprügelte sie einen Mitschüler, weil sie ihn beim Rauchen erwischte.
Desjardin hat Chris Hargensen als Rädelsführer erkannt (siehe etwa auch Jessica Upshaw), äußert sich aber überrascht über Sue Snell, die normalerweise bei solchen "Streichen" nicht mitmachte. Desjardin und Morton sind sich einig, dass die Mädchen angemessen bestraft werden müssen.
Von machtlosem Hass erfüllt geht Carrie langsam nach Hause und denkt darüber nach, dass ihre Mutter stets meint, dass Gott einst gerechte Strafen verteilen wird (siehe auch Star Wormwood). Carrie wird das Stigma ihres ersten Schultages nicht los, als sie in der Kantine zum Beten auf die Knie sank; von da an ist sie das Gespött sämtlicher Schüler und stets das Objekt – teils äußerst fieser – Streiche. Unbedingt wollte sie einmal mit auf ein Feriencamp und kam zutiefst gedemütigt wieder nach Hause – dies hatte Mutter vorhergesagt und schickte Carrie zur Buße in ihren Schrankraum, wo sie sechs Stunden lang um Vergebung beten musste.
Ein Junge auf einem Fahrrad sucht sich den falschen Moment heraus, an ihr vorbeizufahren und sie zu beleidigen: Sie schaut ihn böse an ... und er fällt von seinem Fahrrad. Erstmals in ihrem Leben fragt Carrie sich, ob sie so etwas vielleicht bewusst herbeiführen kann. Sie denkt an die Glühbirne und den Aschenbecher und an dieses eben erlebte Gefühl, ein Zucken (engl.: flexing). Seit Jahren erinnert sie sich erstmals an die Episode mit dem Steinregen und versucht ihr Glück an einem großen Fenster einer verhassten Nachbarin. Kann sie es zerstören? Nichts ... oder hat die Scheibe doch ein wenig vibriert?

Der Steinregen

Einschub: Auszug aus dem Artikel Die schwarze Dämmerung der TK: Journalist Jack Gaver interviewt Carries frühere Nachbarin Stella Horan. Die hatte in ihrem Bikini in der Sonne gelegen, als Carrie – damals drei Jahre alt – auf sie zukam und sie fragte, was sie da habe. Sie deutete auf Stellas Brüste, die sie selbst nur unter dem von ihrer Mutter gegebenen Namen Schmutzkissen kannte.
Margaret erwischte die beiden und zerrte Carrie ins Haus. Daraufhin hörten Stella und ihre Mutter, wie im es im Haus polterte und sahen, wie ein schweres Möbelstück durch das Fenster flog. Auf einmal regnete es Steine, die aus dem blauen Himmel auf das Anwesen der Whites – und nur dort – hernieder gingen. Das Phänomen bleibt bis heute ungeklärt.

Nachmittag und Abend (Carrie, Sue, Momma)

Carries Mutter ist auf der Arbeit (sie arbeitet in der Blue Ribbon Wäscherei) und Carrie genießt es, allein zu sein. Schnell schlüpft sie aus ihren Klamotten und betrachtet sich im Spiegel. Sie hasst den Anblick – zwar sind ihre Beine okay, doch ist sie wegen ihrer ungezügelten Esserei zu dick und picklig; vor allem hasst sie ihr Gesicht. Auf einmal fällt der Spiegel vor ihren Augen auf den Boden und zersplittert.
An jenem Abend offenbart sich Sues wahrer Charakter, als sie nach dem Sex mit ihrem Freund Tommy Ross plötzlich von ihrem schlechten Gewissen übermannt wird und sich bei ihm ausweint. Sie ist verärgert darüber, dass Tommy einen auf Moralapostel macht und ihr nahe legt, sich bei Carrie zu entschuldigen – und doch trifft er einen wunden Punkt. Sue hasst die Vorstellung, als verzogene Göre durch ihr restliches Leben zu gehen und mit allem durchzukommen, nur weil sie hübsch und beliebt ist.
Für Carrie beginnt der wahre Schrecken des Tages erst, als ihre Mutter, von der Schule angerufen, früher von der Arbeit nach Hause kommt. "Du bist eine Frau", sind ihre Begrüßungsworte, dann schlägt sie ihrer Tochter ohne Vorwarnung ins Gesicht und fleht Gott um Gnade, denn Carrie musste gesündigt haben, um mit dem Fluch der Frau bestraft zu werden. Sie schlägt Carrie mehrfach, bis Carrie auf einmal zurück schreit: Ihre Mutter hätte ihr von den monatlichen Blutungen erzählen müssen! Dabei rutscht ihr das F-Wort heraus (deutsch: Ficksau). Momma verliert die Beherrschung und wirft Carrie (Margaret ist durch ihre Arbeit sehr kräftig) mit dem Kopf voran in ihren Schrankraum, wo sie ihre Tochter erneut sechs Stunden lang gefangen hält. Aber hat Carrie in ihren Augen nicht Angst gesehen?
Tatsächlich ist etwas anders: Als Carrie ernsthaft fleht, freigelassen zu werden, reagiert ihre Mutter schnell und öffnet die Tür – Carrie ist überzeugt, dass Momma Angst davor hatte, sie könnte die Tür aus den Angeln sprengen. Im Stillen stimmt Carrie ihr trotzig zu.
Später sitzen sie zusammen, als sei nie etwas geschehen, beide nähen. Als die Nähmaschine auf einmal ohne ihr (sichtbares) Zutun zu laufen beginnt, schickt ihre Mutter Carrie rasch auf ihr Zimmer und ins Bett.

Die Bestrafung

Auch am Montag ist Carrie wegen ihres traumatischen Erlebnisses noch von der Schule befreit – und im Umkleideraum der Sporthalle macht Miss Desjardin den Mädchen wegen ihres unmöglichen Verhaltens die Hölle heiß. Sie ist so wütend, dass sie Chris Hargensen, als diese ihr dumm kommt, packt und gegen einen Spind schleudert. Chris geht an die Decke und droht mit ihrem Vater, einem Anwalt, was Desjardin jedoch kalt lässt.
Sie verkündet den Mädchen ihre Strafe. Sie, Desjardin, hätte ihnen gerne die Karten für den Abschlussball verwehrt – entsetzte Gesichter –, aber die Schulleitung entschied sich für eine Woche Nachsitzen – Erleichterung. Doch das Nachsitzen wird bei Miss Desjardin stattfinden, die sich vornimmt, die Mädchen leiden zu lassen. Chris meint sofort, sie wird nicht kommen, und Desjardin spielt ihren Trumpf aus: Wer am Nachsitzen nicht teilnimmt, wird nicht zum Abschlussball dürfen.
Einschub (Schatten): Es sei müßig, über frühere Vorfälle von Telekinese zu spekulieren, denn darüber wisse nur Margaret White bescheid – und die sei mittlerweile tot.
Chris Hargensen, mittlerweile tatsächlich wegen Schwänzens vom Abschlussball ausgeschlossen, macht ihre Drohung wahr und schickt ihren Vater, den Anwalt John Hargensen, ins Büro des Schuldirektors Henry Grayle. Hargensen will nicht lange herumfackeln: Er will die Eintrittskarten für seine Tochter, sowie die Entlassung von Miss Desjardin, ansonsten würde die Sache vor Gericht gehen.
Grayle bleibt gelassen und zeigt sich mindestens so rechtskundig wie Hargensen. Er gibt dem Anwalt Einblick in die umfangreiche Akte seiner Tochter und kontert: Wenn Hargensen Miss Desjardin wegen "körperlicher und seelischer Misshandlung" anklagt, wird er, Grayle, Chris Hargensen wegen körperlicher und seelischer Misshandlung von Carrie White anzeigen. Hargensen starrt Grayle nur ungläubig an, dann stürmt er aus dem Büro – in der Tat wird er die Klage fallenlassen.
Am Abend trifft Sue unfreiwillig beim Warten auf Tommy in Kellys Bar auf Chris und lernt deren Freund Billy Nolan kennen, den sie ungläubig mustert, da er herumläuft wie ein wandelndes Klischee: fettiges Haar, Lederjacke, obercooles Gehabe.
Chris kann nicht glauben, was sie von Sue zu hören bekommt, die sich wegen der Behandlung von Carrie offen schuldig bekennt. Als es zum Streit kommt, flieht Sue, die ein zu schwaches Nervenkostüm hat, um sich einer solchen Konfrontation zu stellen.
Einschub: Brief von Chris Hargensen an eine Freundin: Chris ist empört, dass ihr Vater die Anzeige fallen lässt und schwört Rache am Establishment.

Sues Bitte

Carrie trainiert in ihrem Zimmer. Schon gelingt es ihr, eine Haarbürste und für kurze Zeit ihr schweres Bett schweben zu lassen ...
Auch Sue Snell hat ein Buch über die Ereignisse geschrieben, da sie sich reinwaschen will von der ihr angedichteten Schuld am Tod von über zweihundert Menschen und der Zerstörung von Chamberlain. Kein Wunder, denn viele glauben ihr nicht, dass sie nicht die Basis für die Katastrophe legte, als sie ihren Freund Tommy Ross bat, mit Carrie White auf den Abschlussball zu gehen.
Tommy kann auch gar nicht glauben, was er da hört. Sue will auf den Ball verzichten, sodass Carrie mit Tommy dorthin gehen kann. Es ist Sues Art der Buße, und nachdem sie ihm versichert hat, dass es wirklich ihr Ernst ist, stimmt Tommy zu, auch wenn er fest daran glaubt, dass Carrie nein sagen wird.
So fragt er sie also und ist dabei aufgeregt wie bei einem ersten Date. Carrie reagiert erwartet ungläubig aber unerwartet gefasst; im Gegenteil: Würdevoll und erhobenen Hauptes gibt sie Tommy zu verstehen, dass sie nicht auf jeden Streich hereinfällt. Doch Tommy lässt nicht locker und weist den Verdacht einer Falle weit von sich. Zu seiner Überraschung wird Carrie daraufhin tatsächlich weich und sagt ja.
Einschub (Schatten): Kein Aspekt der Ereignisse am Abschlussball wird im Nachhinein so heftig diskutiert wie die Rolle von Tommy Ross. War er aktiv an der Verschwörung beteiligt? Steckte er mit Chris Hargensen unter einer Decke, um Carrie zum Ball zu locken? War es glaubwürdig, dass er und Susan aus Reue und mit rein guten Absichten gehandelt haben? Dies versichert Sue Snell in ihrem Buch; Tommy ist tot und kann nicht mehr befragt werden, doch der Autor glaubt in der Tat, dass Tommy mit reinem Gewissen handelte.

Vorbereitungen auf den Ball

In ihrem Zimmer übt Carrie – und sie ist bereits mit erschreckender Geschwindigkeit zu einem Profi geworden. Ihr Bett hebt und senkt sich, ohne dass Carrie große Anstrengung aufwenden muss. Sie ist so zuversichtlich in ihre neu entdeckten Kräfte geworden, dass sie beim Einkaufen des Stoffes für ihr Ballkleid keine Angst mehr vor den vielen Menschen hatte, da sie wusste, dass sie diese spielend in Schach halten könnte.
Nun, da sie diese Kräfte beherrscht, kommen auch Erinnerungen an ihre Kindheit hoch, als sie immer wieder einmal seltsame Dinge geschehen ließ ... und erstmals wird beschrieben, was im Haus der Whites geschah, als es die Steine regnete: Margaret war mit einem Messer auf ihre Tochter losgegangen, um ihr die Augen aus dem Kopf zu schneiden, damit diese nicht mehr den nackten Körper der Nachbarin anstarren könne ...
An jenem Abend gesteht sie ihrer Mutter, dass sie eingeladen wurde und zugesagt hat. Die Reaktion der Mutter ist vorhersehbar: Sie sieht in Carrie ein Kind des Teufels, schlägt sie und will sie wieder in ihren Schrank sperren. Doch Carrie wehrt sich: Sie hält Mommas Hand in der Luft an, lässt Töpfe durch das Zimmer fliegen. Sie macht klar, dass sie zum Abschlussball gehen und dass sich in diesem Haus einiges ändern wird. Als Carrie wieder auf ihr Zimmer geht, hört sie, wie Momma einen Exorzismus betet.
Chris kann es derweil nicht fassen, als sie einen Blick auf den Wahlzettel zum Ballkönig und zur Ballkönigin werfen kann, wo Sues Name durchgestrichen ist und tatsächlich Carrie White mit Tommy Ross antreten darf. In ihrem Zorn ruft sie Billy Nolan an – und ihr Plan kommt ins Rollen.
Billy und einige seiner Kumpanen brechen in einen Bauernhof ein und töten dort zwei Schweine, um zwei Eimer mit Schweineblut zu füllen.

Teil II: Ballnacht

Vor der Katastrophe

Carrie probiert ihr neues, selbst genähtes Kleid an und ist recht angetan, auch wenn sie sich nicht im Spiegel sehen kann (Spiegel sind eitel und somit im Haus der Whites nicht zu finden und ihren eigenen hat sie zerstört). Als Momma das rote Kleid sieht, ist sie entsetzt, fordert, dass Carrie es auszieht und unter dauerndem Beten im Ofen verbrennt. Als Carrie darauf nicht reagiert, kratzt Margaret sich selbst und schlägt sich sogar selbst auf den Mund, bis das Blut kommt. Doch Carrie hat davon genug: Mit ihren geistigen Kräften schiebt sie ihre Mutter einfach zur Tür hinaus und schlägt diese hinter ihr zu.
Während sie auf Tommy wartet, lässt sie unbewusst einige Gegenstände schweben – wird er sie sitzen lassen? Ist das der Witz, auf den alles herausläuft? Dann würde sie wohl aufgeben, ein halbes Leben wie im Untergrund führen und einfach immer fetter werden. Sie betet inbrünstig, dass es soweit nicht kommen möge. Doch da kommt Tommy, er sieht sehr festlich und gut aus – und als er ihr Aussehen lobt, fühlt sie sich erstmals geborgen.
Zu dieser Zeit bekommt Chris Hargensen leise Zweifel an ihrem Plan, doch Billy nimmt ihr das Heft aus der Hand: Ihm gefällt die Idee und die wird jetzt auch durchgezogen. Schließlich hat er selbst in der Nacht zuvor die zwei Eimer mit dem Blut in der Turnhalle platziert: Er ist dort eingebrochen und nun stehen die Eimer auf einem Dachquerbalken direkt über den Thronen für das Ballkönigspaar.
Carrie und Tommy kommen an – und sofort ist Carrie völlig hingerissen von der Dekoration und der launigen Atmosphäre in der Turnhalle. Ihr ist klar, dass dies für viele nichts Besonderes ist, weiß aber sofort, dass sie diesen ersten Moment immer als süße Erinnerung in sich tragen wird. Verschiedene Schülerinnen loben ihr Kleid, und Carrie sieht, dass es ihr recht gut gelingt, ganz normale Konversation zu betreiben. Erstmals glaubt sie, dass in der Tat alles gut gehen und sie einen schönen Abend verleben wird.
Einschub (Schatten): Es wird darauf hingewiesen, dass Carrie nach dem Abschlussball direkt nach Hause ging, was die Frage aufwirft, weshalb sie das tat. Wollte sie ihre Mutter um Absolution bitten? Ging sie dorthin mit der festen Absicht, ihre Mutter zu töten? Fest steht im Nachhinein nur, dass Margaret White auf ihre Tochter wartete ...
Carries Mutter erinnert sich an ihre eigene Großmutter, die tatsächlich auch bereits telekinetische Kräfte hatte. Margaret spürte schon früh, dass der Fluch auch ihre Tochter traf, als sie sah, wie ihr Baby eine Flasche über ihrer Krippe schweben ließ. Hätte Ralph sie nicht abgehalten (siehe auch Fehler und Ungereimtheiten!), hätte sie Carrie schon damals getötet, da schon in der Bibel steht: "Du darfst es nicht dulden, dass eine Hexe lebt." Doch Margaret ist bereit. Sie wartet auf Carrie mit einem Tranchiermesser in der Hand.
Carries schönster Moment
Carrie trifft Miss Desjardin, die als Aufsichtsperson da ist, und Desjardin entschuldigt sich auf eine etwas unbeholfene Art – doch Carrie versteht sie und ist dankbar. Allerdings vergeht ihre gute Laune vorübergehend, als sie feststellt, dass sie und Tommy auf den Wahlzetteln für das Königspaar sind; Tommy beruhigt sie, und in einem Anfall von Schwindel erregendem Mut kreuzt sie sich selbst an.
Tatsächlich kommt es zu einem Stechen zwischen Tommy und ihr und einem weiteren Pärchen. Das findet Carrie nun nicht mehr lustig und bittet Tommy, diesmal nicht für sie zu stimmen, was der aber trotzdem tut – und Carrie und Tommy gewinnen mit einer Stimme Vorsprung.
Was sie nicht ahnen: Die Wahl war ohnehin von Chris Hargensen manipuliert. Die lauert schon mit Billy Nolan vor der Turnhalle, ein Seil in der Hand, das durch einen Belüftungsschlitz bis hoch zu den Eimern geht.
Carrie wird mit Tommy nach oben zu den Thronen gebeten, wo Carrie sich sehr unwohl fühlt. Plötzlich glaubt sie, jeder würde auf ihre (Schmutzkissen) Brüste schauen und sie sieht die Menge im Gleißen der Scheinwerfer nicht. Dann setzt die Musikkapelle mit dem Schullied ein – das Signal für Chris Hargensen.

Die Katastrophe

Chris zögert nur kurz und zieht dann am Seil. Plötzlich verstummt drinnen der Gesang, jemand schreit auf – dann beginnt das Gelächter.
Sue indes ist zu Hause völlig rastlos und von einem unbestimmten Gefühl drohenden Unheils übermannt. Auf einmal hört sie die Feuersirene, schaut zum Fenster hinaus und sieht in der Ferne die Ewan High School brennen. Sie will nach draußen rennen, als eine erste Explosion den Boden unter ihren Füßen erbeben lässt.
Carrie dreht durch
Einschub: Auszug aus Wir überlebten die schwarze Ballnacht von Norma Watson: Ein Jahr nach den Ereignissen berichtet eine der zwölf Überlebenden, die sich zum Zeitpunkt des Streiches in der Turnhalle aufhielten, davon, was sich dort abspielte, als die beiden Eimer ihren roten Inhalt über die noch immer sitzende Carrie ergossen.
Erst schreit jemand auf, dann brechen alle in schallendes Gelächter aus, da die Situation so absurd ist, dass man auf sie entweder mit Schreien des Wahnsinns oder mit Gelächter reagieren kann. Dann fällt einer der pendelnden Eimer herunter und trifft Tommy Ross am Kopf. Tommy bricht sofort zusammen.
Carrie springt auf, verheddert sich in ihrem Kleid, fällt der Länge nach hin und rappelt sich wieder auf. Als sie, ihr Gesicht bedeckend, davonrennen will, stellt ihr jemand ein Bein und sie geht erneut zu Boden. Schnell ist sie aber wieder auf den Beinen und rennt aus der Turnhalle.
Drinnen verebbt das Gelächter, als jemand den Ernst der Lage für Tommy erkennt. In diesem Moment knallen alle Türen zu – und durch das Glas sehen sie Carrie hinter einer der Türen stehen, lächelnd. Die Sprinkleranlage geht an und Panik bricht aus, als alle merken, dass die Türen sich keinen Millimeter bewegen. Überall sind Mikrophone, Lautsprecher – Elektrizität. Plötzlich steht alles in Flammen. Norma und wenige andere können durch die Feuertüren entkommen, die Carrie wohl übersehen hat. Die anderen verlieren sich in ihrer Panik und sterben im Flammenmeer.
Auf ihrem Weg nach Hause zieht Carrie eine Schneise der Verwüstung durch Chamberlain: Sie jagt Tankstellen in die Luft, sprengt eine Gasleitung, zerstört Hydranten, um die Feuerwehr lahm zu legen. Die Kraft, die von ihr ausgeht, pulsiert durch die gesamte Stadt. Überall vernehmen Menschen unterschwellig den Namen Carrie wie durch ein Radiosignal und spüren, welche Gefahr von ihr ausgeht. Man erkennt sie auf der Straße, ohne sie je zuvor gesehen zu haben.

Momma

Carrie geht zielstrebig nach Hause, wo Momma schon mit dem Messer auf sie wartet – doch auch Carrie kommt mit Tötungsabsichten. Kaum betritt Carrie das Haus, als Margaret auch schon göttlichen Beistand erfleht und Carrie tatsächlich eine Predigt hält: Sie hätte Carrie schon früher töten sollen, dies sei ihre Strafe für die Sünde der körperlichen Vereinigung mit Ralph. Sie hatte mit ihm Sex vor der Ehe und heiratete Ralph nur, weil er versprach, dass es niemals mehr so weit kommen würde. Doch eines Abends war er betrunken und nahm sie sich ... und Margaret genoss es. Von diesem einen Mal gebar sie Carrie, die nun ihre lebende Bestrafung ist.
Carrie unterschätzt die Gefahr, sodass Margaret einen Messerstich ausführen kann: Sie versenkt es tief in Carries Schulter. Carrie setzt ihre Kräfte ein und sorgt für den sanften Tod ihrer Mutter – sie lässt Mommas Herz, während diese zum letzten Mal das Vater Unser betet, immer langsamer schlagen und schließlich zum Stillstand kommen.
Aber Carrie weiß, dass ihre Rache noch nicht perfekt ist und schleppt sich mit letzter Kraft aus dem Haus.

Carries letzte Rache

Nach ihrem Streich ist Billy so erregt, dass er in einem Zimmer oberhalb einer schäbigen Bar über Chris herfällt und sie vergewaltigt; doch ihre Gegenwehr schmilzt schnell dahin – auf diese Weise scheint sie Sex zu mögen, denn danach schläft sie selig ein. Als sie wieder zu sich kommt und feststellen muss, dass Chamberlain brennt, verfällt sie in Panik, doch Billy ist nur scharf darauf, das Feuer zu sehen und rennt mit ihr zu seinem Auto.
Kaum hat er dieses angelassen, als auch schon Carrie vor ihnen auftaucht. Erbarmungslos lenkt sie den Wagen gegen ein Gebäude und lässt es in Flammen aufgehen. Beide Insassen sterben.
Sue Snell, die nach den ersten Explosionen und Alarmsirenen planlos durch Chamberlain irrte, wird plötzlich von dem seltsamen Puls ergriffen, der die Stadt beherrscht und weiß auf einmal Dinge, die sie unmöglich wissen kann: Dass Carrie ihre Mutter umgebracht hat, dass Carrie an allem die Schuld trägt, dass Carrie schwer verletzt ist. Ohne selbst zu wissen warum, beschließt sie, sich auf die Suche nach Carrie zu begeben.
Schließlich findet Sue Carrie bewusstlos auf der Straße vor dem Wrack von Billys Auto liegen. Sue dreht sie vorsichtig um – und nimmt ihre Gedanken war. Es kommt zu einem Gedankenaustausch der beiden Mädchen, einer Konversation aus Gedankenfetzen und Bildern, die Sue völlig überwältigt. Sue ist von Mitleid ergriffen, als sie endlich erkennt, dass Carrie ihr Leben lang nur ein Opfer war, denn Sue teilt nun innerhalb von Sekunden sämtliche von Carries Erfahrungen.
Sie lässt zu, dass Carrie in sie hineinsieht – und Erinnerungen fliegen durch ihren Kopf, als Carrie dies tut und Sues Emotionen in sich aufsaugt. Auf diese Weise versteht Carrie, dass Sue ihr im Grunde niemals etwas Böses wollte.
Doch nun kommen Carries Todesqualen, ihre physischen Schmerzen und ihr Entsetzen darüber, ihre Mutter getötet zu haben. Für Sue fühlt es sich an, als würde sie mit ihr sterben, sie spürt ihre Schmerzen, vernimmt ihren letzten, gequälten Gedanken: "Momma es tut mir leid wo ...".
Weinend flieht Sue und lässt ihren Schmerz in einem langen Schrei frei. Dann schließt sich der Kreis, als sie auf einmal spürt, wie warmes Menstruationsblut ihre Beine hinab fließt.

Teil III: Trümmer

(Dieser Epilog besteht nur noch aus Einschüben.)

Es dauert sehr lange, bis man sich daran macht, die Schäden in der Stadt zu beseitigen; Chamberlain wird immer mehr zu einer von Sensationstouristen geplagten Geisterstadt. Vier Monate lang geht es in der Stadt nur um Beerdigungen, denn 440 Tote sind zu beklagen, darunter 67 Schüler. Ein Journalist bezweifelt, dass Chamberlain sich jemals wieder von diesem Schock erholen wird.
Direktor Henry Grayle und Rita Desjardin kündigen, da sie sich heftige Selbstvorwürfe machen und glauben, dass sie Carrie hätten helfen und die Katastrophe hätten verhindern können.
Die White-Kommission will abwiegeln: Carrie sei eine einmalige Erscheinung; andere jedoch pochen darauf, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass es irgendwo noch andere telekinetisch begabte und somit vielleicht gefährliche Kinder geben könnte.
Tatsächlich erfährt der Leser von einem solchen Kind: Die zweijährige Annie Jenks kann Murmeln fliegen lassen, wie ihre verblüffte Mutter feststellen muss ...


V E Artikel über Carrie
RomanFilme (Original, Remake 2002, Remake 2013, Fortsetzung) • Hörbücher (Original, Übersetzung) • InhaltsangabeErzählstrukturKlappentexteRezensionen (Roman, Film, Remake von 2002, Remake von 2013, Hörbuch) • Coverpage
Charaktere: Rita DesjardinHenry GrayleChris HargensenJohn HargensenEstelle HoranAnnie JenksPeter MortonBilly NolanTommy RossSue SnellNorma WatsonFamilie White (Carrie, Margaret, Ralph)
Schauplätze: Blue Ribbon WäschereiChamberlain, MaineEwen High SchoolHeim des Schreckens
Sonstiges: Als der Schatten explodierteCarrie. Die schwarze Dämmerung der TKKönigs ErläuterungenMein Name ist Susan SnellSchmutzkissenTelekineseWhite-Kommission