Drachensand
Drachensand ist ein tödliches Gift in Stephen Kings Roman Die Augen des Drachen.
Bei Flaggs tödlichstem Gift handelt es sich um Sand aus der Wüste von Grenh, einer Region, die noch viel weiter entfernt liegt als das Land Garlan und im Königreich Delain vollkommen unbekannt ist. Selbst der Hofmagier Flagg fürchtet sich vor dessen Einsatz, da eine einzige Berührung oder ein einziges Staubkörnchen in der Lunge den unausweichlichen Tod mit sich führt. Die kleinen grünen Körnchen sind so ätzend, dass sie sich durch Holz, Stein und Stahl fressen, wenn sie damit in Berührung kommen.
Die Wirkung kann zwar nicht neutralisiert werden, aber der Einsatz von Wasser als Verdünnung verhindert immerhin die tödliche Dampfentwicklung. Flagg behauptet, wenn man drei Körnchen in zwei versiegelte Behälter packt und diese in einem See versenkt, wird in hundertausend Jahren der See aufgeheizt sein (Vgl. Kapitel 40). Aus Sicherheitsgründen wird das Aufbewahrungskästchen von einer Kläfferkarotte bewacht und die Tüte, in der sich der Sand befindet, musste mit Magie resistent gemacht werden, damit die Substanz sich nicht durchbrennt.
Dennoch nutzt Flagg das Gift, um König Roland zu töten. Nachdem er die Beweismittel in die Abflusskanäle geschmissen hat,versteckt er den Rest des Sandes in Peters Zimmer, um dem Thronerben die Schuld zu geben. Alle Ratten in der Kanalisation sterben und auch vier Jahre später noch ist keine einzige Ratte hier zu finden; der Schlittenhund Frisky vergleicht den Geruch mit einem ekligen Grünton. Roland wird, aufgrund einer toten Maus, die mit Brandspuren in seinem Zimmer gefunden wird, überführt und wird zu lebenslanger Haft in der Nadel verurteilt.
Während Flagg das Gift in einem Wein auflöst, den er dem König servieren will, wagt er nicht, einzuatmen und hält daher die Luft an. An der Reaktion des Königs nach dessen Vergiftung (obgleich es dem Opfer einige Tage lang sehr gut geht, bevor die Wirkung urplötzlich einsetzt) lässt sich Flaggs Vorsicht nachvollziehen:
Nun wurden Schreie laut, als Rauch nicht nur aus seinem Mund strömte, sondern auch aus den Nasenlöchern, aus den Ohren und aus den Mundwinkeln. Seine Kehle war so gerötet, dass sie beinahe purpurn erschien [...] Bevor er starb, verströmte er eine solche Hitze, dass niemand, nicht einmal seine treuesten Diener sich ihm weiter als vier Schritte nähern konnten. Mehrmals schütteten sie Wasser über den armen, sterbenden König, als sie sahen, dass die Bettlaken zu schwelen anfingen [...] Kurz vor Mitternacht schoß ein grüner Feuerstrahl aus seinem Mund und er starb. | ||
—Kapitel 31 und 32 |
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