Die 26-jährige Doris Freeman ist die zentrale Figur in Stephen Kings Kurzgeschichte Crouch End.
Die Familie Freeman aus den USA ist auf Urlaub in Europa und hält sich derzeit in London auf; ihre nächste Station sollte ursprünglich Barcelona werden. Doch in London will Doris' Mann Lonnie die Gelegenheit ergreifen, einen Geschäftspartner zum Abendessen zu besuchen. Sie lassen sich eine Babysitterin ins Hotel kommen und machen sich auf in den Stadtteil Crouch End.
Ihr Ausflug wird zu einem Albtraum, als der Taxifahrer sie mitten im Nirgendwo stehen lässt, während Lonnie eine öffentliche Telefonzelle benutzt. Sie wollen den Rest zu Fuß gehen; aber manches stimmt so gar nicht in Crouch End, wo die Wände zwischen den Dimensionen dünn sind. Nachdem Lonnie in einem Garten etwas gesehen hat, was ihn fast in den Wahnsinn trieb, worüber er aber nicht sprechen will, fliehen sie zusammen ziellos durch menschenleere Straßen.
In einer Unterführung verliert sie Lonnie aus den Augen – und findet ihn nicht mehr. Allein stolpert sie durch eine unwirklich scheinende Welt, wo an jeder Ecke Monster zu lauern scheinen, bis sie auf zwei gruselige Kinder trifft, darunter ein Junge mit einer Klauenhand, der (zusammen mit einem Mädchen, das möglicherweise seine Schwester ist) genau zu wissen scheint, was hier vorgeht. Unvermittelt in einer unheimlichen Sprache sprechend beschwört er etwas hervor, ein Monstrum, das sich aus dem Asphalt brechen will.
Als Doris einen ersten Tentakel sieht, flieht sie kopflos durch verlassene Straßen, bis sie endlich auf ein älteres Ehepaar stößt, das ihr den Weg zur Polizei weist, aber nichts weiter mit ihr zu tun haben will, als sie stammelt, was ihr zugestoßen sei. Auf dem Revier erzählt Doris ihre Geschichte den Beamten Robert Farnham und Ted Vetter, die sie danach zusammen mit einer Krankenschwester ins Hotel schicken.
Lonnie bleibt spurlos verschwunden, und Doris reist mit ihren Kindern nach Amerika zurück. Dort begeht sie einen Selbstmordversuch und muss für drei Monate in ein Sanatorium. Als sie zurückkehrt, sind ihre Haare weiß geworden. Auch wenn es ihr wieder besser geht, hat sie ihre geistige Gesundheit nicht völlig zurückerlangt: Manchmal, wenn sie nicht schlafen kann, kriecht sie in einen Schrank, versteckt sich hinter den Kleidern und schreibt immer wieder auf einen Zettel: "Hütet euch vor der Ziege mit den tausend Jungen."
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