Der Industriemagnat des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts liebte Kunstgegenstände. Doch hatte er - wie viele andere in seinem Metier - eigentlich nur wenig Ahnung davon und wusste Kunst nicht von Trödel zu unterscheiden.
In seinem Privatmuseum, für das Eintritt verlangt wird, befinden sich zahlreiche Kitschgemälde, Wandteppiche, sentimentale Gedichtsammlungen, scheußliche Skulpturen (unter anderem auch eine Ritterstatue und eine wollüstig lächelnde Nymphe aus Bronze). Dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit Buße tuend, erwarb Claggert aber hin und wieder zufällig auch wirklich interessante Fundstücke, die knapp 2% seiner Sammlung ausmachen, darunter eine Combs-Langflinte oder eine kleine camera obscura- und vor allem aber das Highlight der Sammlung, einen seltenen Spiegel.
Führungen jeweils zur vollen Stunde - Eintrittspreise: Erwachsene 1 Dollar, Kinder 50 Cent - widerlich | ||
—Blut, Heyne Taschenbuch, Seite 437 |
Nach einem Zwischenfall mit einem 16-jährigen Jungen mit dem Nachnamen Bates, der von Panik gepackt aus dem Museum rennt, nachdem dieser zu tief in den Spiegel geblickt hat, muss der Spiegel auf den Dachboden gebracht werden, um kein weiteres Aufsehen zu erregen. Denn viele glauben in dem Spiegel eine seltsame Bösartigkeit zu spüren und versuchten auch schon diesen zu zerstören - wie Bates' Schwester Sandra. Der Transport auf den Dachboden kostete eine ganze Stange Geld: So musste er auf er auf eine Viertelmillion Dollar versichert werden, bevor man ihn überhaupt abhängen durfte.
| ||||||
|