Feuerwerksrausch: Rezension
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Croaton (5 / 5)
Stephen Kings Kurzgeschichte Feuerwerksrausch beweist es einmal mehr: King hat sehr viel Sinn für Humor. Seit der in dieser Hinsicht wohl unübertrefflichen Story Fair Extension habe ich bei einem Werk des Meisters nicht mehr so gelacht! Denn Drunken Fireworks ist keine Horrorgeschichte, sondern ein zum Brüllen komischer Spaß. Wie sich die McCauslands und ihre Nachbarn, die Familie Massimo, in punkto Feuerwerk gegenseitig aufschaukeln, ist brillant lustig geschildert - und sollte unbedingt in der Hörbuch-Fassung genossen werden (siehe auch die Rezension des Original-Hörbuchs)!
Rein inhaltlich gibt es ein Wiedersehen mit Andy Clutterbuck (yeah!) und einen netten Twist am Ende der Geschichte, auch wenn ich es besser gefunden hätte, wenn Aldens bis sieben Minuten vor Schluss andauernder Monolog nicht plötzlich durch einen "normalen" Erzähler unterbrochen worden wäre. Aber sei's drum, das tut der Erzählung keinen Abbruch.
Fazit: Irre lustig und kein Wunder, dass diese Story zuerst nur als Hörbuch erschien - genau für so eine herausragende Lesung ist dieses Format wie geschaffen.
Tiberius (4 / 5)
Fan oder nicht Fan, man muss Stephen King anerkennen, dass er das Leben des einfachen Mannes beschreibt wie kein Zweiter. Sachbücher und Dokumentationen haben sich mit damit beschäftigt, warum er dazu in der Lage ist. Er sei unter anderem auf dem Boden geblieben und auch als Multimillionär noch Teil seiner Gemeinde. Es ist also nicht nur bloßer Zufall, dass er mit Feuerwerksrausch ein Werk fabrizieren kann, dass genauso gut aus der Jerry Springer Ausgabe aus Maine stammen könnte.
Man kann in der Geschichte sicherlich einen tieferen Sinn entdecken, wenn man will. Doch ich glaube, dass war nicht Kings Motivation. Ich glaube, er wollte eine kleine, vor allem lustige, Geschichte darüber schreiben, wie sich zwei Landeier und Trunkenbolde gegen schwerreiche Sommergäste an einem See Maine durchsetzen wollen.
Das Gute vorneweg: Die Geschichte ist lustig. Sehr sogar, wenn man sich vorstellen kann, wie Alden McCausland vor den Polizeibeamten auspackt. Wie er im tiefen Akzent Maines darüber spricht, dass sein größter Traum eine Reise zum Grand Canyon ist. Auch seine Mutter Hallie ist an der Komik schuld. Wie sie sich Jahr für Jahr immer mehr in die schlecht gespielte Trompete hineinsteigert und wie das Waaah Waaah nicht nur über den See schallt, sondern sich auch in meinen Gedanken festkrallt. Ich bin gespannt, wie das in der deutschen Fassung umgesetzt wird. Vor allem einige Begriffe, die Alden in seinem Akzent falsch benennt.
Doch leider zeigen sich auch ein paar Schwächen, welche die Begeisterung schmälern. King ist niemand, der gute Enden schreibt. Das haben wir bei einigen Geschichten erleben müssen. Leider erscheint mir hier auch die Einleitung - vor allem die Begründung, warum Alden und seine Mutter den Großteil des Jahres in ihrer Sommerhütte saufend verbringen können - schwach. Die Versicherung, dann noch der Lottogewinn und im Anschluss Glück an der Börse? Das erscheint mir nicht wirklich schlüssig und leider schallt das genauso im Hinterkopf wie die plärrende Tröte der Massimos. Dann die Auflösung im Guten. Mama MacCausland klärt alles mit einem potentiellen Mafioso bei einem Frühstück im Diner? Happy Ending und alle sind friedlich? Scheinbar sind Mainer und Italiener weniger sturköpfig wie gedacht. Kings Entscheidung, alles so simpel und konfliktfrei aufzulösen finde ich ein wenig schade.
Feuerwerksrausch ist eine gute Geschichte. Die Eskalation von ein paar Knallfröschen zum potentiellen Untergang der Welt durch ein von Indianern geschmuggeltes Feuerwerk ist herrlich beschrieben. Deshalb schwanke ich zwischen drei und vier Punkten von fünf. Da es auch mir an der Fähigkeit mangelt, wirklich gute Enden zu schreiben, lasses ich es bei vier Punkten. Die Begründung dazu könnt ihr euch denken.
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