Ardelia Lortz
Ardelia trifft Sam
Sie ist dicklich, hat weiße Haare und ist eine alte Jungfer um die 45 – fast schon die Karikatur einer Bibliothekarin.
Sie empfängt Sam Peebles, als dieser dort auftaucht, weil er nach Büchern sucht, mit deren Hilfe er eine gelungene Rede für seinen Rotarierklub schreiben kann. Sie wird prompt fündig, weiß exakt, was wo steht.
Und doch ist sie Sam unheimlich. Nicht nur, weil er mit ihr völlig allein in dem Gebäude zu sein scheint, sondern auch, weil ihre Auswahl der Poster in der Kinderbibliothek ihn erschreckt und sie sehr streng wirkt. Sie verachtet grausame Literatur, wie viele Kinder sie gerne mögen und würde etwa niemals einen Roman von Stephen King lesen. Besonders ihr albernes Gerede von einem Bibliothekspolizisten, den sie Sam auf den Hals hetzen würde, wenn er seine Bücher nicht rechtzeitig abgeben würde, verstört ihn mehr als er zugeben mag.
Ihr wahres Gesicht
Als Sam später Naomi Higgins davon erzählt, dass er Ardelia Lortz getroffen habe, fühlt die sich auf den Arm genommen – ein unglücklich getimtes Telefonat verhindert jedoch, dass sie Sam über diese Frau ins Bild setzen kann. Denn Lortz ist seit Jahren tot; wie Sam nach und nach herausfindet, hat sie 1960 zwei Kinder in der Bibliothek getötet und sich danach erhängt.
Aber nur der Landstreicher Dave Duncan kennt ihre wahre Geschichte – er erzählt sie Naomi und Sam: Ardelia Lortz ist nur eine Hülle. In Wirklichkeit ist sie ein Monster, ein Außenseiter, der derzeit auf der Suche nach einem neuen Wirtskörper ist: Sam Peebles. Sie kann verschiedene Formen annehmen; auch der Bibliothekspolizist ist eine davon und die benutzt sie, weil sie Sams tief sitzende Angst vor diesem Schreckgespenst kennt, obwohl er selbst die genauen Hintergründe dieser Angst verdrängt hat.
Ardelia Lortz, ihr Körper, ist 1960 gestorben, doch der Außenseiter macht Jagd auf Sam. Dem gelingt es aber, das Wesen in der Bibliothek zu stellen und ihm mit einem Klumpen roter Lakritz den Garaus zu machen.
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