Rote Lakritz
Aus Stephen Kings Novelle Der Bibliothekspolizist:
Rote Lakritz wird in den Händen von Sam Peebles zu einer tödlichen Waffe im Kampf gegen den Außenseiter Ardelia Lortz.
Das Trauma
Als Kind war rote Lakritz Sams Lieblings-Süßigkeit, doch wurde ihm die Freude daran an jenem furchtbaren Tag vergällt, als er – im Mund noch immer den Geschmack frisch verzehrter Lakritz – von einem Perversen brutal vergewaltigt wird. Der Fremde gibt sich als Bibliothekspolizist aus; die Vergewaltigung sei die Strafe für zu spät zurückgebrachte Bücher. Sam gelingt es, diesen Vorfall zu verdrängen, und er wird nie mehr rote Lakritz mögen.
Das Symbol
Das erste Mal, als er überhaupt wieder an diese Süßigkeit denkt ist, als er als 40-jähriger die Bibliothek von Junction City aufsucht und bei deren Anblick plötzlich einen süßlichen Geschmack im Mund hat, den er nicht zuordnen kann. Doch im Zuge seines Kampfes gegen das Ungeheuer muss er sich den lange verdrängten Erinnerungen stellen, und rote Lakritz vertritt fortan für ihn symbolisch die Unschuld, die er durch den brutalen Geisteskranken verlor, da Sam nicht nur die Freude an dieser Süßigkeit, sondern auch am Leben an sich einbüßte.
Die Waffe
Er hasst deren Geschmack weiterhin, kauft sich aber dennoch einige Päckchen und formt sie zu einem roten Klumpen. Beim Kampf gegen den Außenseiter gelingt es ihm, diesen Klumpen in Ardelias Rüsselgesicht zu stopfen, woraufhin sie explodiert. Aber das genügt nicht, da sich der Parasit, der Ardelia in Wirklichkeit ist, auf Naomi Higgins' Nacken in Sicherheit gebracht hat. Bei der finalen Konfrontation am Bahnhof in der Angle Street ist es ein zweiter Lakritzball, der dem Ungeheuer zum Verhängnis wird: Sam schließt das insektenartige Wesen darin ein und legt es auf die Schienen, wo es von einem Güterzug überrollt wird.
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