Der Musterschüler
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Deutscher Titel Der Musterschüler
Originaltitel Apt Pupil
Produktionsland USA
Erscheinungsjahr 1998
Länge ca. 107min
Altersfreigabe FSK 16
Originalsprache Englisch
Filmstab
Produzent Jane Hamsher, Don Murphy, Bryan Singer
Musik John Ottman
Drehbuch Brandon Boyce
Darsteller
  • Ian McKellen: Kurt Dussander
  • Brad Renfro: Todd Bowden
  • Bruce Davison: Richard Bowden
  • David Schwimmer: Edward French
  • Joshua Jackson: Joey
Rezensionen

Der Musterschüler ist ein Film von Regisseur Bryan Singer, gedreht im Jahr 1998 in den USA, nach einer Novelle von Stephen King, die von der krankhaften Freundschaft zwischen einem Teenager und einem flüchtigen Nazi-Kriegsverbrecher handelt.

Die Handlung des Films

In Los Angeles enttarnt Todd Bowden, ein Teenager mit fundierten Kenntnissen in deutscher Geschichte, einen Ex-SS-Mann und KZ-Aufseher, der ein zurückgezogenes Leben als angeblich ukrainischer Einwanderer führt. Er droht, Kurt Dussander, der jetzt unter dem Namen Arthur Denker lebt, an die Polizei zu liefern, sofern dieser nicht detailliert seine grausamen Taten in den Konzentrationslagern verrät. Mit diesen Geschichten will Todd seine eigenen unterschwelligen Macht- und Gewaltphantasien befriedigen; er erleidet davon jedoch Alpträume und Visionen, in denen er sich selbst als Opfer in einer Gaskammer sieht. Gleichzeitig findet er Geschmack an faschistoiden Machtgebaren; so besorgt er eine SS-Uniform und zwingt den alten Mann, mit dieser Uniform vor ihm zu exerzieren.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen Todd und Art Denker eine komplizierte Beziehung wechselseitiger Macht- und Schamgefühle. Todd will zeitweise "abspringen", aber Denker erklärt ihm, dass es jetzt kein Zurück mehr gebe; wer einen Naziverbrecher decke, stehe genauso in der öffentlichen Verachtung wie derjenige, der die Tat selbst begangen hat.

Auch bringt ihm Denker bei, dass Todd noch nicht das "Zeug" zu einem SS-Mann habe. Hierzu gehöre die Lust am Töten von Menschen, welche die absolute Machtdarstellung sei. Auf diese Weise motiviert Denker den Teenager dazu, einen Obdachlosen zu erschlagen. Zuvor fanden sowohl Denker als auch Todd heimliches Vergnügen an Tierquälerei.

Die "Freundschaft" endet, als Denker mit einem Herzinfarkt in Krankenhaus eingeliefert wird, wo sein Bettnachbar, ein KZ-Überlebender, sein Gesicht erkennt. Denker begeht daraufhin Selbstmord. Im nachfolgenden Medienrummel wird vom FBI auch gegen Todd ermittelt, aber da er "von allem nichts gewusst" hat, kommt er ungeschoren davon. Fortan gilt er als "unschuldig" und führt mit seinem dunklen Geheimnis - wie zuvor Dussander - eine bürgerliche Existenz.

Unterschiede zur Novelle

Die Verfilmung hält sich bis auf die letzten Minuten recht genau an die Kingsche Vorlage. Folgende Unterschiede sind dennoch auszumachen:

In der Novelle, aber nicht im Film

  • Dussander tötet Tiere (siehe auch hier), um die alten Dämonen in sich zu besänftigen.Im Film bleibt dies offen, da eine Katze die Dussander in seinen Backofen stecken will, entkommt. Allerdings fragt Todd bei seinem nächsten Besuch, was denn in der Küche so angebrannt rieche - Dussander antwortet ihm, sein Essen sei angebrannt, was er auch im Buch zur Erklärung des Gestanks der verbrannten Katze sagt...
  • Dussander und Todd werden unabhängig voneinander zu Serienmördern, die Landstreicher umbringen.
  • Dussander quälte die ausgehungerten Insassen des KZs in Patin mit Vorliebe mit dem Duft frischen Lammragouts.
  • Morris Heisels Hintergrundgeschichte wird ausgiebig erzählt.
  • Die Idee eines imaginären deutschen Briefes, den Todd Dussander am Abend seines Herzinfarkts angeblich vorgelesen hat, wird Todd beinahe zum Verhängnis, da er einen auftreiben muss, bevor sein Vater und der Krankenwagen kommen.
  • Richler stellt Todd bei seinem Verhör verschiedene Fallen, in die dieser tappt.
  • Am Ende dreht Todd durch, ermordet Edward French und geht auf einen Amoklauf, während er im Film ungeschoren davonkommt.

Im Film, aber nicht in der Novelle

  • Ein enger Freund von Todd weiß Bescheid über dessen immer schlechter werdende Noten.
  • Der Penner, den Dussander schließlich mit Todds Hilfe tötet, sah Dussander zuvor in seiner Nazi-Uniform am Fenster stehen und erkennt ihn später in einem Bus wieder.
  • Es ist Todd, der den Landstreicher letztlich tötet; in der Novelle ist er tot, als Todd zu Dussander kommt.
  • Unter der Dusche in der Schule hat Todd einen Alptraum von den KZ-Gasduschen.
  • Als Dussander entlarvt wird, versammeln sich aufgebrachte Demonstranten vor dem Krankenhaus; ihnen gegenüber stehen Rechtsradikale, die Dussander ihre Ehre erweisen wollen.
  • Todd droht Edward French, ihn wegen sexueller Belästigung anzuklagen, wenn er die Sache (er weiß um Todds echte Beziehung zu Dussander) nicht auf sich beruhen lässt.

Kleinere Abweichungen

  • Manche Namen/Personen wurden verändert oder erweitert:
  • In der Novelle erwacht Todds Interesse an Konzentrationslagern nach dem Fund entsprechender Unterlagen in einem Karton eines Freundes; im Film im Geschichtsunterricht.
  • In der Novelle überrollt Todd einen verletzten Vogel mit seinem Fahrrad; im Film erschlägt er ihn mit einem Basketball.
  • Im Film überrascht Dussander Todd völlig mit seiner Idee, sich als Todds Großvater Victor auszugeben, und Todd traut seinen Augen nicht, als er Frenchs Büro betritt; in der Novelle machen sie das beide vorher zusammen aus.
  • Im Film fälscht Dussander Todds Zeugnisse, was der Junge in der Novelle selbst übernimmt.
  • Im Film verlangt Edward French von Todd im nächsten Zeugnis lauter Einsen; in der Novelle genügt es ihm, wenn Todd keine Sitzenbleiberkarte nach Hause geschickt bekommt.
  • Die Handlung der Novelle zieht sich über vier Jahre; der Film wie es aussieht über nur einen Sommer.
  • Dussander begeht in der Vorlage mit Schlaftabletten Selbstmord; im Film jedoch bläst er sich über einen Infusionsschlauch Luft in die Venen, um einen Herzinfarkt auszulösen.


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Englischer Trailer

Weblinks