Elvids Verlängerungen
George Elvid verdient sein Geld mit fairen Verlängerungen, die gleichzeitig titelgebend für die Novelle Faire Verlängerungen sind.
David Streeter stößt zufällig auf den Stand Elvids und liest zunächst "Hair Extensions" (Haarverlängerungen) statt "Fair Extensions" (faire Verlängerungen). Ironischerweise liegt der Stand an der Harris Avenue Extention, was Streeter interessant findet, obgleich Elvid nach eigenen Angaben noch nie über diesen "Zufall" sinniert habe. Für Elvid sind Verlängerungen vor allem ein amerikanisches Phänomen - jeder Amerikaner möchte die eine oder andere Verlängerungen haben! Schnell wird Streeter klar, dass Elvid (dessen Name ein Anagramm von devil, Teufel, ist) ein seltsamer, gar wahnsinniger, Geschäftsmann ist.
Im Folgenden sollen die bekannten Verlängerungseinfälle der Erwähnung nach aufgezählt werden, die Elvid anzubieten weiß:
- eine Kreditverlängerung für eine einkaufswütige junge Frau;
- Penisverlängerungen für Bedürftige - nach eigenen Angaben schon dutzende Male verkauft, was ihm in Arizona den Spitznamen El Pene Grande beschert haben soll;
- eine Haarverlängerung für den Chemopatienten Streeter (dieser lehnt ab);
- Liebesverlängerungen (Tränke);
- Kreditverlängerungen für Ausgebrannte;
- Zeitverlängerungen für jene, die einen Termin herauszögern wollen;
- Verlängerung der Sehweite für einen Piloten, der sonst den Sehtest nicht bestünde;
- Realitätsverlängerungen für einen an Schizophrenie leidenden Künstler;
- Lebensverlängerungen, eine davon erwirbt Streeter.
Es sind Elvid jedoch scheinbar auch Grenzen gesetzt:
- Jede Verlängerung scheint ein Ende zu haben. Als Streeter fragt, ob er Unsterblichkeit geben könne, antwortet dieser ausweichend, er könne ein sehr langes Leben geben. Er gibt Streeter gegenüber zu, die Zeit der Verlängerung nicht genau zu wissen, es sei keine Raketenwissenschaft.
- Elvid gibt lediglich Verlängerungen aber keine Glücksgewährleistungen - was der Käufer damit anfängt und ob sie ihm zum Vorteil oder Nachteil gereicht, scheint beim Käufer selbst zu liegen. So fordert er von Streeter, jede Sekunde seines verlängerten Lebens zu genießen.
- Als Streeter fragt, ob er große Nasen klein machen kann, antwortet Elvid gekränkt, dass er Verlängerungen und keine Verkürzungen verkaufe. Es ist daher anzunehmen, dass auch vorsätzliche Verkürzungen für ungeliebte Personen abgelehnt werden.
Elvids Preis für die Verlängerungen scheint für jeden Kunden derselbe zu sein:
- ein fixer Anteil von 15% des jährlichen Einkommens, überwiesen auf ein angebliches Spendenkonto für bedürftige Kinder;
- ein individueller Anteil in Form eines "Opfers". Der Kunde muss eine gehasste Person nennen, die für den Handel leiden muss. Diese Person erleidet jedoch nicht unbedingt dieselbe Schwäche, die der Kunde auszugleichen wünscht (etwa ein Krebsleiden); das Unheil sucht sich seinen eigenen Weg. Das Leiden ist nicht unbedingt auf die Zielperson beschränkt - um dieser Person Schaden zuzufügen, werden mitunter auch deren Angehörige gepeinigt (es wird hier auch die Geschichte Hiobs erwähnt).
Wissenswertes
- Elvid ähnelt Leland Gaunt aus In einer kleinen Stadt, siehe dazu den Personenartikel.
- Auch in Der Fluch wird ein ähnliches Thema behandelt. Taduz Lempke gibt William Halleck die Möglichkeit, den auf ihn gerichteten Fluch aufzuheben, indem er ihn mittels einer Torte auf eine Person übertragen kann. Der Zigeuner erhofft jedoch, dass william aus seinen Fehlern lernt und die Torte selbst isst, anstatt einem anderen zu schaden - er hat also keine sardistische Freude am Leiden Unschuldiger wie Elvid.
- Auch wenn es nicht direkt angesprochen wird, kann vermutet werden, dass die Wirkung der Verlängerung und damit die Wirkung des Fluches steigt, wenn der Kunde seine Verlängerung und vor allem das Leiden des Opfers genießt. Je mehr die Familie Goodhugh leidet, umso besser geht es der Familie Streeter und David genießt jeden Moment mit vollen Zügen.
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