Niedere Männer in Gelben Mänteln: Inhaltsangabe

Version vom 14. Oktober 2008, 09:09 Uhr von Realbaby (Diskussion | Beiträge) (Link)


Inhaltsangabe zu Niedere Männer in Gelben Mänteln

Stephen Kings Roman Atlantis ist in 5 Novellen unterteilt; Niedere Männer in Gelben Mänteln ist die erste und bei weitem längste davon (sie nimmt beinahe die Hälfte des Buchs ein). Sie ist gegliedert in 11 Kapitel mit jeweils mehreren Überschriften (siehe auch Besondere Erzählstrukturen).

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Kapitel I

Ein Junge und seine Mutter. Bobbys Geburtstag. Der neue Mieter. Von der Zeit und Fremdlingen.

Es ist kurz vor seinem Geburtstag Ende Mai 1960, als Bobby Garfield seiner Mutter Elizabeth gegenüber gesteht, dass er alles dafür geben würde, das neue Schwinn-Fahrrad aus dem Schaufenster des Fahrradladens zu bekommen, auch wenn er weiß, dass es hoffnungslos ist. Sein Vater Randall ist früh verstorben und hat der Kleinfamilie laut Elizabeth nur Schulden und eine abgelaufene Lebensversicherung hinterlassen – seine Kartenspielsucht hat ihn und nun sie beinahe in den Ruin getrieben. Wäre ihr Boss, Donald Biderman, der Inhaber des Maklerbüros, für das auch Randall arbeitete und wo sie Sekretärin ist, nicht so verständnisvoll, könnte sie sich wohl kaum über Wasser halten. Im Stillen weiß Bobby es besser, denn immer wieder kann seine Mutter sich ein neues Kleid leisten. Aber er kennt seine Mutter, die er dennoch über alles liebt, gut genug, um diesbezüglich nicht nachzubohren. Stattdessen beschließt er, sich das Geld mühselig selbst zusammenzusparen; das Sammeln von Pfandflaschen ist doch ein guter Start.
Wie knauserig sie wirklich ist, zeigt sich, als sie Bobby zu seinem elften Geburtstag einen rein vom materiellen Wert her billigen Bibliotheksausweis schenkt. Dennoch ist Bobby begeistert, denn es ist ein Erwachsenenausweis – nun steht ihm die Welt der Bücher offen. Noch am selben Tag leiht er sich auch gleich zwei Romane aus.
Bobby und Elizabeth erleben zufällig mit, wie an eben diesem Tag der neue Mieter der Wohnung über ihnen mit dem Taxi ankommt. Bobby hat sofort das passende Wort für ihn: alt. Der Mann muss über 60 sein (später erfahren wir, dass er 66 ist). Seine Mutter geht noch strenger mit ihm ins Gericht: Da der Fremde neben drei verwahrlost aussehenden Koffern auch noch Einkaufstüten bei sich hat, steht sie ihm augenblicklich sehr skeptisch gegenüber.
Der Mann stellt sich ihnen freundlich als Ted Brautigan vor; Elizabeth nennt ihn Brattigan, und obwohl er sie verbessert, wird sie das immer tun, was Bobby immer mehr ärgern wird. Sich selbst überraschend rebelliert Bobby gegen seine Mutter, indem er es wagt, Ted anzusprechen und ihn herzlich willkommen zu heißen. Tatsächlich folgt die erwartete "Rache" seiner Mutter bald auf dem Fuße: Sie kommt nicht wie ausgemacht pünktlich nach Hause, um mit ihm zur Feier des Tages Essen zu gehen; Bobby muss Aufgewärmtes genügen. So ist Elizabeth: Jede kleine Rebellion gegen ihre Vorstellungen hat Konsequenzen, die Bobby im Herzen treffen, denn er liebt seine Mutter über alles, sehnt sich täglich nach mehr Zuwendung.
Bobbys beste Freunde sind Carol Gerber und John Sullivan, den jeder nur SJ oder Sully-John nennt. Mit ihnen verbringt er einen jener unvergleichlichen Frühlingstage, wie man sie wohl nur in seiner Jugend erleben kann.
Bobby führt am Abend ein erstaunlich erwachsenes Gespräch mit Ted – der neue Mieter bittet ihn in der Tat, ihn beim Vornamen zu nennen. Es geht um Literatur (Auslöser ist Bobbys neuer Ausweis) und darüber, dass es Ted hier gefällt; woher er kommt, verrät er nicht, nur, dass es dort bei weitem nicht so schön war wie hier. Als Ted durchblicken lässt, dass er einen Job für Bobby haben könnte, ist dieser sofort ganz enthusiastisch und gespannt.
Seine Mutter kommt recht spät nach Hause und kontrolliert, ob Bobby die Reste auch gegessen hat. Später glaubt er, sie in ihrem Bett weinen zu hören.

Kapitel II

Zweifel an Ted. Bücher sind wie Pumpen. Denk nicht mal dran. Sully gewinnt einen Preis. Bobby bekommt einen Job. Die niederen Männer.

Auch Carol und Sully-John freunden sich mit Ted an. Bobby, dem im Vorfeld aufgefallen ist, dass Ted nur die zwei Schlüssel seiner neuen Wohnung besitzt, ist geschockt, als Carol daraufhin die Möglichkeit in Betracht zieht, Ted sei vor jemandem oder etwas auf der Flucht.
Ted macht Bobby ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk und gibt ihm den Roman Herr der Fliegen zu lesen, ein Buch, das die seltene Kombination von guter Geschichte und guter Sprache in Perfektion aufweise und das Bobby auch von Anfang an völlig zu fesseln vermag. Er verliert sich in der Welt der Kinder auf der Insel und ist am Ende perplex, da er nicht sagen kann, ob der Roman nun gut oder schlecht endet.
Sully-John, den er zufällig trifft, ist keine Hilfe, denn er kann mit Büchern nichts anfangen und denkt sowieso nur an den Preis, den er gewonnen hat: Er darf nach einer Auslosung in den Sommerferien eine Woche lang in ein spezielles Jugendcamp. Doch er erwähnt etwas Komisches: Er habe seltsame Männer im Park gesehen. Bobby schenkt dieser Bemerkung keine weitere Beachtung – hätte Sully-John nur dazugesagt, dass diese Männer gelbe Mäntel trugen ... dies hätte den Lauf der Geschichte völlig verändern können.
Es ist ein Zeichen für Bobbys Frühreife, dass er Sully-John fürs Kino einen Korb gibt, um stattdessen mit Ted über das Ende des Buches sprechen zu können. Bei diesem Gespräch (bei dem sich zeigt, wie sehr das Buch King selbst am Herzen liegt) rückt Ted auch mit der Sprache heraus, was es mit dem Job auf sich hat, den er Bobby anbieten kann. Vordergründig – dies ist ein Job und der einzige, von dem Bobbys Mutter erfahren soll – soll Bobby Ted aus der Zeitung vorlesen, da seine eigenen Augen nicht mehr die besten sind (eine falsche Fährte, die bereits Todd Bowden und Kurt Dussander in Der Musterschüler verwendeten, um vom wahren Grund ihrer Treffen abzulenken). Hauptsächlich aber geht es darum, dass Bobby die Augen offenhält, wenn er in ihrem Viertel unterwegs ist: Er soll Ausschau halten nach den Niederen Männern.
Niedere Männer – der Ausdruck allein lässt Bobby erschaudern, auch wenn er damit nichts verbindet. Dennoch versteht er instinktiv, dass Carol mit ihrer Einschätzung recht hatte: Ted ist auf der Flucht ... vor eben jenen Männern. Es sind spezielle Typen, die sich zu auffällig kleiden (sie lieben etwa gelbe Mäntel), zu lässig abhängen, gerne einmal einer Frau nachpfeifen und hervorstechende Autos mit schreienden Farben fahren. Es sind keine Polizisten, sondern gefährliche Personen – sollte Bobby einen sehen, soll er wie der Wind wegrennen.
Es gibt, so Ted, verschiedene Möglichkeiten, die Anwesenheit dieser Fremden zu erkennen, und als Ted diese aufzählt, begreift Bobby mit einem niedergeschlagenen Magenkribbeln, dass Ted entweder senil oder verrückt ist: Er faselt von Drachenschwänzen (Drachen im Sinne des Fluggerätes) und umgedreht aufgehängten Suchanzeigen, von Zetteln, mit denen angeblich nach verlorenen Haustieren gesucht wird, von Himmel-und-Hölle-Kästchen auf dem Gehsteig, neben den Sterne oder Monde gezeichnet sind (für eine komplette Übersicht über alle Zeichen bitte hier entlang).
Etwas stimmt nicht mit Ted, denn er hat auch seltsame Aussetzer, in denen er ins Nichts starrt oder so seltsame Sachen sagt, wie "Man spürt sie zuerst hinter den Augen." Um Ted bei Laune zu halten, verspricht Bobby ihm, sich nach diesen Symbolen umzuschauen.

Kapitel III

Die Macht einer Mutter. Bobby macht seinen Job. "Fasst er dich an?" Der letzte Schultag.

Da kommt auch schon seine Mutter dazu und schaut skeptisch drein, als sie die beiden in Teds Küche erwischt – und hat Ted soeben Bobbys Gedanken gelesen, als er ihm beruhigend zuspricht, bevor sie hereinkommt? Sie erzählen ihr von Job eins, dem Vorlesen, und Liz willigt ein, besteht aber – Bobby kann das nicht verstehen – darauf, dass dies auf der Veranda und nicht hier oben geschieht.
Bobby entgeht nicht, dass auch mit seiner Mutter etwas nicht in Ordnung ist. Sie wird immer dünner, telefoniert häufig heimlich und scheint des Öfteren zu weinen. Bobby weiß damit nicht umzugehen, ebenso wenig wie mit ihrer absurden Frage, ob Ted ihm jemals berühre. Natürlich berührte er ihn, immer wieder einmal beiläufig, wieso? Liz erkennt die Arglosigkeit ihres Sohnes und schiebt ihren Verdacht, Ted könne pervers sein, erst einmal beiseite.
Und so beginnt Bobby seine zwei Jobs, auch das Suchen nach den Niederen Männern. Natürlich ist das Blödsinn, aber allein fürs Vorlesen einen Dollar pro Woche zu verdienen, scheint ihm ungerechtfertigt. Dann aber – es ist der letzte Schultag der Woche – sieht er eine abgerissene Drachenschnur an einem Telefonmasten hängen. Und dort, auf dem Gehsteig, sind jene Kreidekästchen ... mit Sternen und Monden.
Ein Zufall. Es kann nur ein Zufall sein. Bobby trifft die erste Erwachsenenentscheidung seines Lebens, als er beschließt, Ted nichts davon zu sagen. Dieser könnte diesen Zufall überinterpretieren und abhauen – Bobby will seinen neuen Freund aber keineswegs verlieren. Diese Entscheidung führt zur ersten schlaflosen Nacht in Bobbys Leben, doch er zieht sie durch.

Kapitel IV

Ted hat einen Aussetzer. Bobby geht an den Strand. McQuown. Die Intuition.

Bobby liest dem ständig rauchenden Ted gerade wieder aus der Zeitung vor, als dieser seinen bislang längsten Aussetzer hat. Seine Pupillen weiten und verengen sich, Ted ist erstarrt und sagt einen seltsamen Satz (der Fans des Dunkler Turm Zyklus sofort ins Auge springt): "Alle Dinge dienen dem Balken." Bobby will ihn wach schütteln, und als Ted tatsächlich zu sich kommt, warnt er ihn eindringlich davor, ihn nicht zu berühren, wenn er in einer solchen Trance ist.
Von diesem Erlebnis aufgerüttelt, will Bobby ihm endlich erzählen, was er gesehen hat, doch Ted scheint dies zu spüren und kommt ihm zuvor: Er glaubt, die Niederen Männer ziehen gerade nach Westen. Nach dieser intensiven Berührung mit Ted geht es Bobby ganz ähnlich wie einst Paul Edgecombe, nachdem dieser (in The Green Mile) John Coffeys Hand hielt: Plötzlich nimmt er die Welt viel intensiver und eindringlicher wahr – ein Zustand, der einige Stunden anhalten und einem Mann namens Herb McQuown wenig später zum Verhängnis werden wird.
Bobby wurde von Carols Mutter auf den Jahrmarkt am Strand eingeladen; Carol wird ein paar Freundinnen und auch Sully-John mit dabeihaben. Als Bobby seine Mutter nach ein wenig Kleingeld fragt, kommt es zu einem der größten Streits zwischen den beiden, was dadurch nicht besser gemacht wird, dass Bobby auf einmal weiß, dass Liz in einem Unterwäschekatalog Dollarscheine eingeklebt hat, um für einen dortigen Großeinkauf zu sparen – ihm aber verweigert sie jedes Trinkgeld, sodass er sich aus seinem Fahrrad-Topf bedienen muss.
Dennoch wird der Tag ein voller Erfolg – Höhepunkt ist sicherlich die Fahrt mit dem Riesenrad, während der er mit Carol am höchsten Punkt stehen bleibt und dem eingeschüchterten Mädchen einen Kuss gibt. Es ist ein guter Kuss – der beste, den er in seinem ganzen Leben erleben wird.
Sie wollen gerade nach Hause gehen, als Bobby McQuown auffällt. Er ist ein Kartenspieler, es gilt, an seinem Tisch unter drei Karten die umgedrehte Herzdame zu finden. Vor ihm verlieren die Freundin von Carols Mutter und Sully-John ... aber Bobby weiß jedes Mal, wo die Karte ist. Er versucht es selbst und gewinnt. Daraufhin lässt McQuown sein ganzes Können aufblitzen – aber Bobby gewinnt erneut. Er gewinnt, weil er eine neue Gabe entdeckt hat: Er kann Gedanken lesen. So wusste er von dem Geld im Katalog seiner Mutter. So wusste er, dass es okay sein würde, Carol im Riesenrad zu küssen. So wusste er, wo die Karte war, weil McQuown es wusste.
In jener Nacht hört Bobby die Turmuhr Minuten vor der vollen Stunde schlagen – ein weiteres Zeichen für die Niederen Männer; Bobby ist aber zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen.

Kapitel V

Bobby liest aus der Zeitung vor. Braun mit einem weißen Lätzchen. Eine große Chance für Liz. Camp Broad Street. Eine beunruhigende Woche. Ab nach Providence.

Schon am nächsten Morgen ist Bobbys Gabe wieder verflogen; alles ist wieder normal. Nach einer weiteren Zeitungs-Session sieht Bobby ein Poster mit einem gesuchten Tier: eine Katze sein entlaufen, braun mit einem weißen Lätzchen. Dies nagt an Bobby, doch es gibt einen guten Grund, warum er erneut schweigt.
Seine Mutter nämlich ist eingeladen auf eine dreitägige Geschäftsreise mit ihrem Chef – eine große Chance für sie, beruflich aufzusteigen. Doch wohin mit Bobby? Normalerweise würde er bei den Sullivans schlafen, doch ist Sullivan ja im Feriencamp. Sie einigen sich darauf, dass Ted auf ihn aufpassen und auf der Gästecouch schlafen wird; für Liz ist es die einzige Alternative. Bobby ist begeistert von der Idee und denkt, dass Sully-John zwar ein Feriencamp hat, er selbst aber mit Ted die Zeit in "Camp Broad Street" (er lebt in der Broad Street) genießen wird. Wenn er Ted jetzt von dem Poster erzählt, riskiert er diese zwei sicherlich tollen Tage nicht? Er beschließt, Ted unmittelbar nach der Rückkehr seiner Mutter alles zu sagen – und diese Entscheidung erleichtert sein Gewissen enorm.
Als wäre diese Entscheidung ein Auslöser, häufen sich nun die Zeichen für die Niederen Männer: weitere Poster, eine verkehrt herum aufgehängte Suchanzeige ... Und es wird bereits angedeutet, dass ein großer Wandel in Bobbys Leben bevorsteht, denn als er sich mit einem Kuss von seiner Mutter verabschiedet, die von Biderman persönlich abgeholt wird, ist zu lesen: "Er würde sie nie wieder mit derselben von keinem Schatten getrübten Liebe küssen."
Der Boss seiner Mutter ist Bobby auf Anhieb unsympathisch: eine recht lächerlich aussehende Witzfigur, ein Mann, der sich für witzig hält, aber nur Kalauer loslässt und Liz für Bobbys Geschmack entschieden zu oft berührt. Er wünschte, er könnte seine Mutter davon abhalten, mit ihm und den beiden anderen Männern auf dem Rücksitz wegzufahren, kann ihr aber freilich nur hilflos hinterher sehen.

Kapitel VI

Ein alter Lustmolch. Teds Auflauf. Ein böser Traum. Dorf der Verdammten. Da unten.

In der Folgezeit muss Bobby mit Leuten abhängen, mit denen er sonst eher wenig zu tun hat, da Sully-John ja fort ist. Beim Baseball-Spielen ist Bobby gerührt zu sehen, dass Ted ihm in einer Verkleidung zuschaut – seine eigene Mutter war erst ein einziges Mal da und das nur für die Hälfte eines wichtigen Spiels. Er ist etwas erbost darüber, dass ein Junge Ted einen alten Lustmolch nennt (im Original allerdings "nur" schmutzigen alten Mann, ohne die Lust-Komponente), verteidigt ihn aber nicht, da Ted klar inkognito bleiben will.
Ted macht am Abend seinen nach eigenen Aussagen legendären Anlauf; danach werden beide von einer Furz-Attacke übermannt, die Bobby so zum Lachen bringt, dass er glaubt zu platzen. Es fällt Bobby auf, dass Ted ihm keinen Gutenachtkuss gibt und ihn auch sonst nicht irgendwie berührt – vor dem Einschlafen wird ihm klar, dass Ted es war, der ihm durch die Berührung die kurze Gabe verschaffte, Gedanken lesen zu können.
In einem bösen Traum wird seine Mutter auf der Insel aus Herr der Fliegen verfolgt – unter anderem von Biderman. Doch ist dies bald vergessen, vor allem, weil Ted am nächsten Tag Großes mit ihm vorhat: Er nimmt ihn mit in den Science Fiction Film Das Dorf der Verdammten – es wird für alle Zeiten Bobbys Lieblingsfilm bleiben, und als er das Kino verlässt, ist er komplett überwältigt. An dieser Stelle wirft King einen düsteren Blick in die Zukunft: Bobby wird der Kleinkriminalität verfallen und mehrfach verhaftet werden – der erste Polizist, der ihn in Gewahrsam nimmt, wird ihn an jenen Film erinnern.
In diesem Film schottet der Hauptdarsteller seine Gedanken vor einem außerirdischen Einfluss ab, indem er sich eine Mauer vorstellt, die ihn abschirmt – nun glaubt Bobby zu verstehen, was Ted tut, wenn er seine Aussetzer hat.
Ted hat noch eine Besorgung zu machen und nimmt Bobby mit in die eher schlüpfrigen Straßen von Bridgeport, eine Gegend, die man nur "da unten" nennt; Bobbys Mutter würde sicherlich Zustände bekommen, wenn sie das wüsste, Bobby ist aber sehr neugierig und hätte am liebsten zwei Augen mehr. Ted nimmt ihn mit in eine Bar namens Corner Pocket, wo man Billard spielen und Bowlen gehen kann.

Kapitel VII

Im Pocket. Sein letztes Hemd. Vor dem William Penn. Das französische Sexkätzchen.

Zwar sind Kinder im Corner Pocket verboten, doch als Ted gegenüber dem Besitzer Len Files klarmacht, dass er eine hohe Wette auf einen Boxkampf abzuschließen gedenkt, ist Bobby vergessen und wartet am Tresen auf Teds Rückkehr. Hier trifft er auf Lens Schwester Alanna, die ihn tatsächlich erkennt – oder vielmehr erinnert er sie stark an seinen Vater Randy, den sie sehr wohl kannte.
Und endlich erfährt er die Wahrheit über seinen Vater, denn Alanna beschreibt ihn begeistert als sehr netten, äußerst lustigen Kerl und meint: "Er hat nie einem Betrunkenen was zu trinken spendiert, da war er eisern, aber ansonsten hat er einem sein letztes Hemd gegeben." Von Spielschulden weiß sie nichts – und Bobby muss sämtliche Schauergeschichten seiner Mutter über Randall Garfield hinterfragen. Bevor Ted zurückkehrt, schenkt Alanna ihm noch einen grünen Schlüsselanhänger als Souvenir, und Bobby spricht kurz mit einem Latino, der ihn für ziemlich cool hält.
Bobby ist entsetzt zu erfahren, dass Ted ganze 500 Dollar auf den Boxkampf setzte und begreift sofort, dass Ted sich Fluchtgeld verschaffen will. Auf der Rückfahrt im Taxi gibt Ted es auch unumwunden zu: Er will aufbrechen, sobald Liz wieder zurück ist. Endlich platzt die Wahrheit über seine Beobachtungen aus Bobby heraus, doch Ted ist nicht böse, weiß schon lange von der Anwesenheit der Niederen Männer. Er hat Beziehungen und weiß, dass der Boxkampf eine abgekartete Sache ist – der Gewinn von 2.000 Dollar ist ihm sicher.
Doch sind die Niederen Männer näher als gedacht – auf einmal hält das Taxi neben einem Fahrzeug, das eindeutig zu ihnen gehört: es ist ein DeSoto von einem grässlichen Violett, mit grünen Sitzpolstern, verzierten Chromleisten und einer monströsen Kühlerfigur. Ted packt Bobby: Er müsse sofort seine Gedanken abschotten. Bobby denkt an den Film, doch er projiziert keine Mauer herauf, sondern ein Bild von dem französischen Sexkätzchen Brigitte Bardot, wie er sie auf einem Plakat gesehen hat.
Seltsamerweise denkt er an das Lied Heavenly Shades Of Night Are Falling (Titel der fünften Novelle von Atlantis), das wie ein Soundtrack zu seinem Tagtraum läuft, als Bardot in seinen Gedanken zu einer zehn Jahre älteren Carol Gerber wird – hat er gerade einen Blick in die Zukunft werfen dürfen? Wie dem auch sei, es funktioniert, und obwohl Bobby das bereits von Ted beschriebene Jucken hinter den Augen verspürt, passieren sie den leeren Wagen – die Männer sind wohl in der Bar dahinter gewesen – ohne Vorfälle.
Ted gibt auf Bobbys Nachfrage zu, dass die Niederen Männer in der Tat aus einer anderen Welt kommen, dass sie für Bobby aber keine Gefahr darstellen. Dieses Erlebnis hat Bobby jedoch verändert – er erlebt aktiv mit, wie seine Kindheit in Brüche geht und das Erwachsenenalter über ihn hereinbricht, auch wenn er sich dagegen zu wehren versucht.

Kapitel VIII

Bobby legt ein Geständnis ab. Das Gerber-Baby und das Maltex-Baby. Rionda. Teds Anruf. Der Kriegsschrei der Jäger.

Als Carol ihn das nächste Mal auf dem Baseball-Spielplatz sieht, merkt sie ihm sofort an, dass etwas nicht stimmt – die Emotionen brechen über ihn herein: Er beginnt zu weinen und erzählt ihr alles über Ted und die Niederen Männer ... eine enorme Erleichterung für seine Seele, erst recht, als Carol bestätigen kann, dass sie diese mit Sternen verzierten Hüpfkästchen auch bereits mehrfach gesehen hat.
Auf dem Nachhauseweg werden sie auf einmal von drei älteren Jungen attackiert, die sie erst nur mit dummen Sprüchen anmachen und schließlich handgreiflich werden. Sie ziehen Carol an den Haaren, einer schlägt Bobby sogar mit der flachen Hand ins Gesicht. Carol versucht, sich an Willie Shearman zu wenden, den sie am besten kennt und von dem sie weiß, dass er – wenn er denn allein ist – ein ganz anständiger Kerl ist. Als sie dies seinen Freunden gegenüber gesteht, wird dieser nur noch wütender.
Dieser Zwischenfall hätte böse enden können, wäre da nicht zufällig Rionda mit ihrem Auto vorbeigekommen. Die Freundin von Carols Mutter nennt die drei Angreifer beim Namen und schickt sie kleinlaut nach Hause – Bobby weiß aber, dass er sich ohne eigenes Zutun soeben für lange Zeit drei gefährliche Feinde gemacht hat; er und Carol werden von nun an auf der Hut sein müssen.
An diesem Abend hält Bobby die Spannung kaum aus: Was ist aus dem Boxkampf geworden? War er wirklich abgekartet? Endlich ruft Ted Len an – und alles ist gutgegangen, Ted ist um 1.500 Dollar reicher. Aber ist das wirklich gut? Heißt das nicht, dass Ted nun gehen wird? Als Bobby mit erstickter Stimme nachfragt, ob er seinen alten Freund je wieder sehen wird, gesteht dieser, dass er dies kaum glaubt. Auch Ted ist den Tränen nahe – aber als Bobby sich ihm in die Arme werfen will, weicht er schnell zurück: Keine Berührungen, das ist die Regel zwischen ihnen.
Obwohl für Ted alles gut verläuft, erlebt Bobby in jener Nacht einen furchtbaren Alptraum: Wieder wird seine Mutter gejagt, diesmal auch von Willie Shearman und seinen Kumpels, nun aber nicht im Dschungel, sondern durch ein Hotelzimmer. Die Absichten der Männer (die mit gewaltigen Erektionen herumlaufen) sind nur zu klar, und Bobby wünscht sich, aus dieser Welt des Alptraums in seine Welt wechseln zu können. Dieser Wunsch schwört eine Vision herauf – die Vision eines Turms, der alle Welten verbindet. Er kann es nicht wissen, doch hat er eben einen Blick geworfen auf den Dunklen Turm selbst.

Kapitel IX

Schlimmer Donnerstag.

Ted und Bobby haben ein letztes ausführliches Gespräch, und Ted fachsimpelt einmal mehr über die Literatur – Bobby ist ein gefesselter Zuhörer. Dass Ted aus einem anderen Wann kommt, wird klar, als er das Buch Der Exorzist erwähnt und ihm sofort einfällt, dass dieser Roman ja noch gar nicht geschrieben wurde.
Bobby, der sich trotz seiner Angst vor den älteren Jungen nicht zu Hause verstecken will, schnappt sich seinen Baseballhandschuh (der zum wichtigsten Leitmotiv von Atlantis werden wird; siehe auch hier) und geht zum Entenfüttern in den Park, wo er einschlummert. Als er wieder zu sich kommt, steht ein Perverser vor ihm, der ihm Geld dafür zahlen will, dass er Bobby einen blasen darf. Bobby versteht nicht ganz, was das bedeutet, wehrt sich aber dennoch vehement: Er wirft dem Fremden eine wild flatternde Ente ins Gesicht und nimmt Reißaus.
Auf seiner Flucht zurück zu sich fallen ihm weitere Tierposter auf – und diesmal sind sie schrecklich explizit, denn ein "Hund" namens Brautigan wird gesucht. Bobby nimmt alle Poster ab, die er finden kann, bis er plötzlich abgelenkt wird und Ted völlig vergisst. Carol ruft ihn von hinter einem Busch, und der Schmerz in ihrer Stimme ist unverkennbar. Dort kauert Carol, ihre linke Schulter ist ausgerenkt, sie brüllt vor Qual, als Bobby sie berührt. Willie und Konsorten sind zurückgekehrt und haben es Carol besorgt.
Bobby stützt Carol und will mit ihr zu seinem Haus zurück, doch nach wenigen Schritten wird sie ohnmächtig. Bobby, der in diesem Chaos seinen Baseballschläger unter dem Busch vergessen hat, entwickelt mit Hilfe von Adrenalin und Panik Superkräfte, packt Carol und trägt sie rennend die ganze Straße entlang, bis zu seinem Haus, wo Ted gerade auf die Veranda kommt, die Situation sofort durchblickt und ihm zu Hilfe eilt.
Zur gleichen Zeit kommt Bobbys Mutter am anderen Ende der Stadt an. Ein zufälliger Beobachter sieht, dass die ihm fremde Frau geschlagen wurde und dass sie versucht, ihre Blessuren mit Make-up zu kaschieren. Er hofft, dass der Verantwortliche bereits zur Rechenschaft gezogen wurde, am besten mittels Gegengewalt.
Carol ist tapfer und erzählt Ted, dass sie von drei Jungen überfallen und mehrfach geschlagen wurde: in den Magen, in die Seite (Bobby ist schockiert über die blauen Flecken) und schließlich auf den Arm – erst das daraus resultierende Knacken hat die Angreifer verschreckt und in die Flucht geschlagen. Ted übernimmt sofort die Kontrolle, schneidet ihre Bluse auf und sieht sich die Verletzungen genauer an. Er stellt fest, dass ihre Schulter ausgekugelt ist und verspricht, dass er ihr helfen kann.
Er schaut Carol tief in die Augen, und Bobby ist klar, dass er seine Freundin hypnotisiert – seine Pupillen weiten und engen sich wieder, während er Carol erklärt, dass Schmerz nach oben steige und sie ihn auffangen müsse, bevor er ganz in ihrem Gehirn ankomme. Dafür müsse sie nur Bobbys Gürtel in den Mund nehmen und ganz fest zubeißen, wenn der Schmerz käme. (Diese Szene wird in Kings späterem Roman Der Turm ein Spiegelbild haben, als Roland Deschain Eddie Dean dasselbe Prinzip erklärt, kurz bevor er ihm eine Kugel aus dem Bein operiert.)
Es klappt: Ted renkt ihre Schulter wieder ein, und Carol berichtet danach erstaunt, wie wenig es doch wehgetan habe und wie gut sie sich jetzt sofort fühle. Aber weder sie noch Bobby bekommen die Gelegenheit, erleichtert zu sein – die Tür wird aufgestoßen, und da steht Liz Garfield ... und was sie sieht, ist eindeutig: Ein alter Mann, der sich in Anwesenheit ihres Sohnes an einem fast ausgezogenen Mädchen vergeht.
Ihr Entsetzen ist so plötzlich wie ihr Zorn. Völlig außer sich – Bobby erkennt sie kaum wieder – wirft sie eine Vase nach Ted, doch damit nicht genug: Sie wirft einen kleinen Tisch gegen seine Brust und schleudert selbst Bobby, der sie aufhalten will, quer durch den Raum. Carol will eingreifen und erklären, was hier passiert ist, wird aber selbst von einer Vision überwältigt. Da sie soeben intensiven Kontakt mit Ted hatte, kann nun auch sie kurz hellsehen und begreift, was mit Liz passiert ist, dass ihr Boss und seine Mitarbeiter sie überfallen haben. Als sie das ausspricht, verharrt Liz schockiert, ein heilsamer Schock, denn endlich ist sie bereit zuzuhören – Carol berichtet knapp von dem Überfall.
Liz bleibt störrisch und fragt, warum Ted ihr das Hemd ausgezogen habe; als Bobby seine Mutter daraufhin für dumm erklärt, schlägt sie ihm ins Gesicht und verbittet sich, dass er so mit ihr spricht. Liz will die Wahrheit nicht hören und bleibt bei ihrer eigenen Version: Ted ist ein Perverser und gehört hinter Gitter. Daraufhin meint Ted ruhig zu ihr: "Es gibt einen gefährlichen Erwachsenen in diesem Raum, aber ich bin es nicht." Das gibt ihr den Rest: Sie will die Polizei informieren und ist bereit, ihre Zeugenaussage zu erweitern und auszusagen, Ted habe seine Hand in Carols Schlüpfer gehabt. Irgendwie reißt sie sich zusammen und gibt Ted doch noch eine Gnadenfrist – er müsse aber verschwunden sein, sobald sie Carol nach Hause gebracht habe.
Plötzlich sind Ted und Bobby allein, als Liz Carol ins Badezimmer folgt, und es ist Zeit für den Abschied. Ted verspricht, Bobby nie zu vergessen und ihm Postkarten zu schreiben, außerdem trägt er ihm auf, dass er seine innerste Liebe für seine Mutter nicht vernachlässigen dürfe: Auch wenn er jetzt aufgebracht ist, sei es sein Ka, sie zu lieben.
Als Liz aus dem Badezimmer kommt, ist sie sogar noch aufgelöster als zuvor: Sie hat den grünen Schlüsselanhänger gefunden und kennt das Corner Pocket sehr wohl. Sie ist außer sich, dass Ted seinen Sohn mit nach "da unten" genommen hat – und Ted weiß, dass die Situation außer Kontrolle ist. Er schickt Bobby auf sein Zimmer, und der kann sich nicht helfen: Er fällt Ted zum Abschied um den Hals. Ausnahmsweise wehrt der sich gegen die Umarmung nicht, und auf der Stelle kann Bobby wieder hellsehen, begreift, was Biderman mit seiner Mutter anstellen wollte.
Es bleibt ihm letztlich nichts Anderes übrig als auf sein Zimmer zu gehen. Von all den Strapazen erschöpft, bricht er auf dem Bett zusammen und wacht erst drei Stunden später wieder auf. Mit einem Stich durchs Herz wird ihm klar, dass Ted wohl mittlerweile schon verschwunden ist, und tatsächlich findet er von ihm nur noch eine letzte Abschiedsnotiz – er habe ihm in seiner Wohnung etwas hinterlassen. Oben findet Bobby dann auch eine Tüte mit vier Taschenbüchern, die Bobby unter seinem Bett versteckt.
Doch dann, auf dem Weg zur Küche, kommt er an der Tür zum Schlafzimmer seiner Mutter vorbei und sieht darin etwas Entsetzliches: eines der Plakate. Und in einer grausamen Vision fällt ihm die Wahrheit zu: Liz hat dieses Plakat abgenommen, den Namen Brautigan entdeckt und die angegebene Nummer gewählt. Mit zitternden Fingern ruft auch Bobby dort an – und die tiefe Stimme am anderen Ende erkennt ihn sofort, warnt ihn, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
Bobby weiß, dass seine eigene Mutter Ted verpfiffen hat, und es gibt für ihn nur eins: Raus hier, Ted finden und mit ihm fliehen. Er dreht sich ab und rennt aus seinem Elternhaus.

Kapitel X

Wieder da unten. Eckensteher. Niedere Männer mit Gelben Mänteln. Die Auszahlung.

Bobby ruft sich ein Taxi, doch der Fahrer, Roy DeLois, sperrt sich dagegen, einen Elfjährigen in diese Gegend von Bridgeport zu bringen. Erst als Bobby mit 50 Cent Trinkgeld lockt und verspricht, dass sein Großvater vor Ort auf ihn warte, lässt dieser sich breitschlagen.
Kaum in der Nähe des Corner Pocket angekommen, läuft er direkt in eine Jungenbande (seine Mutter nennt solche Typen immer "Eckensteher"), die ihm Schwierigkeiten machen will. Sie stoßen ihn hin und her und wollen ihn ausrauben – da kommt Bobby der Junge zu Hilfe, mit dem er bei seinem ersten Besuch im Corner Pocket gesprochen hatte: Er heißt Dee und kann die anderen davon überzeugen, von Bobby abzulassen.
Dee wundert sich, was Bobby hier unten bloß will, und als dieser erzählt, dass er seinen Freund vor den Niederen Männern retten muss, trifft er bei den Jungen einen wunden Punkt: Sie haben diese Männer auch schon beobachtet und ihre Autos gesehen. Nur, dass sie glauben, dass das gar keine Autos sind – sie wirken irgendwie ... lebendig (siehe auch hier). Bobby müsse verschwinden, dürfe sich keineswegs mit diesen Typen anlegen, wenn ihm sein Leben lieb ist.
Doch Bobby ist entschlossen. Er reißt sich los und stürzt ins Corner Pocket. Es dauert nur Sekunden, bis er begreift, dass die Niederen Männer eben erst hier waren. Die Atmosphäre ist zum Schneiden gespannt, und Alanna ist kaum wiederzuerkennen, als sie Bobby anfaucht, er solle sofort verschwinden. Das lässt Bobby sich nicht zweimal sagen – er muss Ted auf der Stelle finden und warnen.
Er rennt schnurstracks zum Corner Pocket – und da kommt Ted gerade mit seinem eigenen Taxi an. Bobby erstarrt, denn er sieht die Niederen Männer, oder vielmehr ihre Autos: Ein feuerroter Oldsmobile mit eindeutig zwinkernden Scheinwerfern und ein rotzgrüner Cadillac mit einem hörbar atmenden Motor rasen auf Ted zu und die Niederen Männer stürzen heraus. Sofort fühlt Bobby sich erinnert an die Regulatoren aus dem gleichnamigen Film, den Bobby mit Sully-John gesehen hat (ursprünglich aus dem Richard Bachman-Roman Regulator).
Einer von ihnen packt Bobby und zerrt ihn beiseite – die anderen wollen nur Ted. Sie stinken nach Schweiß und Maden, sprechen mit schrecklichen Stimmen, die kaum menschlich wirken und sehen aus der Nähe aus als trügen sie Masken aus Fleisch. Vor Bobbys Augen verschlingt ein Reifen ihrer Autos Straßenmüll.
Zynisch fragen die Niederen Männer, ob Ted seinen kleinen Urlaub genossen habe und versprechen ihm, dass er bald wieder ganz dem Scharlachroten König gehöre – denn er sei ja ein Brecher (hier noch Zerbrecher genannt) und dazu geschaffen, Balken zu brechen. Gerade jetzt, wo ein Revolvermann unterwegs sei (gemeint ist natürlich Roland Deschain), sei seine Arbeit vonnöten, um das Projekt, den Dunklen Turm zum Einsturz zu bringen, schnellstmöglich voranzutreiben. Bobby begreift von alledem nichts bis nicht viel – der Leser aber sieht nun endgültig die Referenzen zum Dunkler Turm Zyklus.
Teds Häscher wollen Bobby mitnehmen, vielleicht als ein Geschenk für den König, doch Ted fordert dessen Freilassung: Er würde freiwillig geben, was er habe, um ihnen beim Brechen der Balken zu helfen – sollten sie Bobby da mit hineinziehen, müssten sie sich seine Mitarbeit jedoch erzwingen, was nach Teds Einschätzung mindestens 50 Jahre Unterschied bis zum Fall des Turms ausmachen könnte.
Die Männer beschließen, Bobby selbst entscheiden zu lassen, schließlich ist er an die Seite seines Freundes geeilt ... Will er ihn begleiten oder hier bleiben? Bobby fühlt sie wie ein Verräter, doch schüchtern ihn die Fremden so ein, dass er ruft: "Lassen Sie mich gehen, Mister. Bitte nehmen Sie mich nicht mit." Als die Niederen Männer ihn als Feigling verspotten, schreit er: "Ja! Ein Baby, ein kleiner Schisshase von einem Baby, ja ja ja! Es ist mir egal! Ich will nur nach Hause! Ich will zu meiner Mutter!" Er fühlt sich erbärmlich Ted gegenüber, aber die Angst vor den Fremden in den gelben Mänteln ist allumfassend.
Und so geschieht es: Man lässt ihn zurück und nimmt Ted Brautigan mit (wie wir in Der Turm erfahren nach Algul Siento) – Bobby wird den alten Mann nie mehr wieder sehen.
Bobby geht, wie Ted es ihm mit seinen letzten Worten geraten hat, ins Corner Pocket und bittet Len Files um zwei Gefallen (siehe auch hier): Er soll ihn nach Hause bringen und ihm Teds Gewinn auszahlen. Len, der froh ist, wenn Bobby verschwunden ist, da er glaubt, er habe diese finsteren Gestalten angezogen, kommt beiden Wünschen liebend gerne nach; allerdings erhält Bobby eine lebenslange Sperre für seine Bar.
Wieder zu Hause ist ein Streit mit seiner Mutter unabdingbar, nicht aber, weil sie Ted verpfiffen hat – Bobby ist zu matt und ausgelaugt, um ihr etwas vorzuhalten, was sich nicht mehr ändern lässt –, wohl aber wegen Bobbys mitgebrachtem Geld, das Liz sich einheimst ... angeblich, um die Schulden ihres Mannes abzustottern. Bobby ist das Lügen leid und enthüllt, dass er die Wahrheit über Randall Garfield kennt – Liz könne sich selbst über ihren Mann belügen, wenn sie das wolle, ihn aber nicht mehr. Fast eskaliert der Streit, dann aber versöhnen sie sich und nehmen um Mitternacht ein gemeinsames Frühstück zu sich, da es Bobby nach Pfannkuchen giert.

Kapitel XI

Wolves und Lions. Bobby ist mit dem Schlagen dran. Officer Rymer. Bobby und Carol. Schlechte Zeiten. Ein Briefumschlag.

In jenem Restsommer leben sich Bobby, Sully-John und Carol allmählich auseinander, während Bobbys Aggressionen immer mehr zunehmen; schließlich fliegt er aus einem Baseballspiel der Wolves gegen die Lions, weil er den Schiedsrichter als "betrügerischen Schwanzlutscher" bezeichnet, obwohl er insgeheim weiß, dass er richtig entschieden hat.
Aus beruflichen Gründen planen Liz und Bobby einen Umzug nach Massachusetts, der schon im August stattfinden soll. Bobby aber hat vorher noch etwas zu erledigen. Er legt sich auf die Lauer, bis ihm schließlich einer der drei Jungen über den Weg läuft, die einst Carol misshandelten. Es ist Harry Doolan, und Bobby bestraft ihn stellvertretend für alle Teilnehmer mit mehreren Hieben mit dem Baseballschläger sowie einem Tritt in die Rippen. Vielleicht wäre Bobby komplett ausgerastet, hätte da nicht Ted in seinem Kopf gesprochen und ihm geraten, es hierbei bewenden zu lassen.
Schon am selben Nachmittag kommt Harry mit seiner Mutter und Officer Rymer im Schlepptau zu Bobbys Haus, um Bobby der Körperverletzung anzuklagen. Bobby schwört gelassen, dass er nichts damit zu tun habe, und Liz gibt ihm ein Alibi: Er habe ihr die ganze Zeit mit den Umzugsvorbereitungen geholfen. Rymer, der von Anfang an an Harrys Geschichte zweifelte, da Bobby soviel kleiner ist als der Angegriffene, lässt die Anklage damit sogleich fallen. Liz aber weiß die Wahrheit, denkt jedoch, Bobby habe das Richtige getan, um Carol zu rächen.
Später begegnet er Carol wieder, die ihm lange Zeit aus dem Weg gegangen zu sein scheint – und tatsächlich glaubt er Angst in ihren Augen zu sehen. Sie meint, dass viele sagen, Bobby habe sich verändert und weiß selbst nichts mit ihm anzufangen. Er steckt ihr seine neue Adresse zu, die sie etwas zögerlich an sich nimmt. Dann aber fragt sie ihn, ob er Harry verprügelt habe ... als er das bejaht, küsst sie ihn: "Gut!", sagt sie vehement. Dann rennt sie davon und bleibt auch nicht bei ihm, als er ihr hinterher ruft, dass er sie liebe.
In den Jahren nach dem Umzug geht es mit Bobby rapide bergab: Beleidigungen der Lehrkräfte, starkes Rauchen, Vandalismus, selbst Ladendiebstahl sind auf einmal an der Tagesordnung. Nichts davon schreibt er Carol, mit der er allen Bedenken zum Trotz noch Jahre (bis 1964) in Kontakt bleibt. Auch Sully-John schreibt noch ein paar Briefe, die Bobby vermuten lassen, dass Sully ein gutes Leben haben wird. Der Erzähler aber weißt hier schon auf den Vietnamkrieg hin, der Sully eiskalt erwischen wird.
Endlich wird Bobby festgenommen – wegen Ladendiebstahls; im Gefängnis landet er dann wegen Marihuanabesitzes (90 Tage). Es folgen sechs Monate für Körperverletzung: Er hat einen Jungen krankenhausreif geschlagen, weil der ihm seine Gitarre nicht freiwillig schenken wollte. Liz ist so entsetzt, dass sie bei seiner Festnahme meint: "Wenn du nicht damit aufhörst, schmeiß ich dich raus!" Bobbys Antwort: "Nur zu, Ma, tu's gleich, das spart uns Zeit."
Doch steht die Tür für ihn wieder offen, als er nach den sechs Monaten nach Hause kommt. Er findet eine letzte Nachricht von Carol, da sie einen Umschlag von Ted an ihn weiterleitet. Ted hat nichts geschrieben, ihm aber einen ganzen Umschlag voll Rosenblättern geschickt – ihr Duft ist himmlisch, und Bobby hört deutlich Teds Stimme: "Genug ist genug, also immer mit der Ruhe. Reiß dich zusammen!"
Bobby ist überzeugt, dass Ted wieder frei ist und diese Blätter aus einer anderen Welt stammen. (In Der Turm wird Ted tatsächlich aus Algul Siento befreit – es ist gut möglich, dass er danach einen Abstecher zum Rosenfeld des Dunklen Turms macht, um dort die Rosen zu pflücken.)
Derart gemäßigt, geht Bobby zu seiner Mutter, sie versöhnen sich, und Bobby nimmt sich mit ihr gemeinsam vor, ab sofort das Beste aus ihrem Leben rauszuholen.


Inhaltsangaben zu Stephen Kings Atlantis
Niedere Männer in Gelben Mänteln • Herzen in Atlantis • Blind Willie • Warum wir in Vietnam sind • Heavenly Shades Of Night Are Falling
V E Artikel über Niedere Männer in Gelben Mänteln
Atlantis: Niedere Männer in Gelben MäntelnHerzen in AtlantisBlind WillieWarum wir in Vietnam sindHeavenly Shades Of Night Are Falling
InhaltsangabeRezensionen
Charaktere: John T AndersonDonald BidermanTed BrautiganDeeRoy DeLoisAlanna FilesLen FilesBobby GarfieldElizabeth GarfieldRandall GarfieldCarol GerberHerb McQuownWillie ShearmanJohn Sullivan
Schauplätze: BridgeportCorner Pocket
Sonstiges: Bobby Garfields BaseballhandschuhHerr der FliegenNiedere MännerWoran man die Niederen Männer erkennt1960