In einer kleinen Stadt: Inhaltsangabe (Teil III)
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Übersicht
Stephen Kings Roman In einer kleinen Stadt ist gegliedert in drei große Teile, die in Kapitel unterteilt sind, welche wiederum in Unterkapiteln präsentiert sind – hinzu kommt ein Prolog und ein Epilog.
Dieser Teil III der Inhaltsangabe umfasst alles ab Kapitel XVI, Unterkapitel 13.
Zu Teil I geht es hier entlang!
Zu Teil II geht es hier entlang!
Inhaltsverzeichnis
(Noch Zweiter Teil)
(Noch Kapitel XVI)
- Lester Pratt ist verzweifelt über Sally Ratcliffes Vorwürfe, er habe sie betrogen; erstmals in seinem Leben ist seine religiöse Seite (sein Einsatz gegen die Kasino-Nacht) für ihn zweitrangig. In seinem Auto findet er die (von Slopey Dodd) hinterlassene Brieftasche von John LaPointe. Natürlich weiß Lester, dass John Sallys Ex-Freund ist, aber was hat dieser Geldbeutel in seinem, Lesters, Auto verloren? Es ist ein Teil von Slopeys Streich, dass er nun die Falle zuschnappen lässt und vor Lester eher beiläufig behauptet, er habe John und Sally zusammen gesehen – knutschend.
- Alan Pangborn ist noch immer am Straßenrand, wo er Brian eben hat gehen lassen, denn nun folgen zwei Funksprüche, die seine Welt noch mehr auf den Kopf stellen. Erst ruft Henry Payton an, der Beamte der Staatspolizei, der offiziell für den Mordfall Nettie Cobb/Wilma Jerzyck verantwortlich ist. Er hat einmal mehr hochbrisante Neuigkeiten: Die bei Nettie gefundenen Fingerabdrücke konnten Hugh Priest zugeordnet werden, da dessen Abdrücke seit 1977 nach einem Diebstahl vorliegen.
- Der zweite Anruf wirft Alan ganz aus der Bahn: Polly, außer sich vor Wut, macht per Funk mit ihm Schluss. Polly nämlich hat mittlerweile den von Eddie Warburton platzierten Brief gefunden: Es ist die Kopie der Antwort des 'Department of Child Welfare' (etwa: 'Abteilung für das Wohlergehen des Kindes') in San Franzisko – eine ursprünglich an Alan gerichtete Antwort. Dieser hatte, wie aus dem Brief hervorgeht, versucht, seine Autorität als Sheriff zu nutzen, um Licht in Pollys Vergangenheit zu werfen und herauszufinden, was denn nun mit ihrem Sohn Kelton wirklich geschah (für Näheres siehe hier). Man versichert ihm, keine Auskunft geben zu können und dass man sogar prüft, ob diese Anfrage an sich schon strafbar sei – er solle seine Nase aus solchen Dingen raushalten. Natürlich weiß Alan von nichts, doch Polly fühlt sich auf erniedrigende Weise hintergangen und gibt Alan keine Chance zur Gegenwehr, bevor sie auflegt.
- Trotz seiner Verwirrung hat Alan Prioritäten: Er muss sich jetzt um Hugh Priest kümmern.
Kapitel XVII
(Dieses Kapitel ist mit 33 Unterkapiteln das mit Abstand am häufigsten unterteilte, was daran liegt, dass vier sich immer mehr zuspitzende Handlungsstränge ständig hin und her springen; am Ende kommt gar ein fünfter dazu. Aus Gründen der Übersicht werden diese Handlungen jedoch einzeln zusammengefasst.)
- Leland Gaunt hat entschieden, nun voll loszulegen ...
- Frank Jewett ist auf Rachefeldzug gegen George T. Nelson, der – so glaubt er – seine Leidenschaft für Kinderpornos enthüllt hat. Er demoliert sein Schlafzimmer, entdeckt Koks, das er die Toilette hinunterspült und entleert seinen Darm auf einem Bild von Nelsons Mutter. Mit einem Messer tötet er Nelsons Vogel Tammy Faye und legt sich hinter dem Sofa auf die Lauer, um Nelson bei dessen Rückkehr abzustechen. Doch haben ihn die Aufregungen des Tages derart erschöpft, dass er dort einschlummert.
- Als Nelson nach Hause kommt, ist er vollkommen überrumpelt von dem Chaos und dem Verlust des wertvollen Koks. Der Zusammenbruch aber kommt erst, als er sein totes Haustier findet: Rücklings kippt der schwere Mann auf sein Sofa und quetscht Frank gegen die Wand, bis dieser sicher ist, den Erstickungstod zu sterben. Erst als Nelson, der von Franks Todeskampf nichts mitbekommt, wutentbrannt das Haus verlässt, kann Frank wieder aufatmen, muss aber – vorerst unverrichteter Dinge – wieder abziehen.
- Henry Beaufort findet den tiefen Kratzer in seinem Auto und die zerstochenen Reifen; die Nachricht stammt zweifellos von Hugh Priest. Da gibt es nur eins: Henry zückt seine illegale, abgesägte Waffe hinter der Bar und will Tacheles reden. Glücklicherweise kann der Mitarbeiter der Bar, Billy Tupper, ihn mit einem Gläschen Alkohol besänftigen.
- Derweil aber ist auch Hugh schon auf dem Rachefeldzug gegen Henry. Er hält das erste Auto an, das ihm begegnet – es trifft den ältesten Bürger der Stadt, Lenny Partridge – und zwingt ihn stehen zu bleiben. Lenny bricht Hugh mehrere Knochen, als er ihn aus dem Auto schleudert und ohne Umschweife zu Needful Things fährt, wo Gaunt schon mit einer besonderen Waffe auf ihn wartet.
- Sogleich fährt Hugh weiter zum Mellow Tiger, erschießt Billy und geht auf Henry los. Auch Henry feuert zurück und verwundet Hugh tödlich. Er selbst ist im Gesicht getroffen und vor allem an der Lunge verwundet worden – mit letzter Kraft wählt er die Nummer des Notrufs. Anfänglich antwortet überhaupt niemand, dann – und Henry kann es kaum fassen – meldet sich Norris Ridgewick mit der Bitte, nur im Notfall anzurufen. Henry wird schließlich von einem Bierlieferanten halbtot hinter dem Tresen gefunden.
- Kein Wunder, dass anfangs im Revier niemand reagiert, denn auch dort ist die Hölle ausgebrochen: Lester Pratt, rasend vor Wut auf John LaPointe, attackiert diesen auf der Wache und bricht ihm die Nase. Sheila begreift, dass Lester John in der Tat töten will und schlägt mit dem Griff eines Gewehrs zu – sie führt den Schlag in ihrer Panik so hart aus, dass sie Lesters Stirn zerschmettert und ihn auf der Stelle tötet.
- Alan Pangborn sucht während alldem nach Hugh Priest, doch auch sein Arbeitgeber weiß nichts und ist sowieso entschlossen, ihn baldmöglichst zu entlassen. Alan erlebt die Ankunft des Dynamits mit und wird sofort skeptisch, als er erfährt, dass Danforth Keeton soviel bestellt hat.
- Über Polizeifunk wird Alan zum Revier zurückgerufen, da Lester Pratt dort gerade Amok läuft – Alan glaubt aber, Hugh sei dort durchgedreht. Als er ankommt, ist er erleichtert, auch Norris' Wagen heranfahren zu sehen – doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, denn Norris wird auf dem Polizeiparkplatz gerammt: Buster Keeton ist da, entschlossen, Norris zu erledigen, den er wild brüllend aus seinem Wrack zieht. Alan kann eingreifen; gemeinsam gelingt es ihnen, Buster mit Hilfe einer Handschelle mit einer Hand an die Fahrertür zu ketten.
- In seinem Schock erschießt Norris um Haaresbreite die aus dem Revier eilende Sheila; diese verdankt ihr Leben nur Alans unglaublichen Reflexen, da Alan Norris' Hand zur Seite stößt, als der Schuss losgeht. Alan weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht, erst recht nicht, als er drin statt Hugh den toten Lester vorfindet.
- Buster indes findet in diesem Moment größter Verzweiflung Zuflucht bei Leland Gaunt, dessen Stimme ihm sein weiteres Vorgehen erläutert: Es gelingt Buster in einem akrobatischen Kunststück, sich trotz Handschelle durch das Fenster seines Autos zu schlängeln und einhändig loszufahren, wobei er einen herbeieilenden Mann fast tötet.
- Brian Rusk ist am Ende der Fahnenstange: Sein Bruder Sean findet ihn in der Garage, die Schrotflinte des Vaters im Mund, einen Zeh am Abzug. Sean versteht die Welt nicht mehr. Was ist nur mit Brian los? Warum umklammert er noch immer diese alte Baseballkarte von einem unbedeutenden Spieler namens Sammy Koberg? Während Sean in Tränen aufgelöst versucht, seinen Bruder zur Raison zu bringen, ringt Brian ihm das Versprechen ab, niemals einen Fuß in Needful Things zu setzen. Sean verspricht dies in seiner Verzweiflung – und Brian schießt sich in den Kopf.
- Leland Gaunt hat ein neues Schild an seiner Tür: Bis auf weiteres geschlossen. Es ist Zeit, den Verkauf durch die Hintertür zu beginnen.
Kapitel XVIII
- Polly Chalmers geht ihrem eigenen Streich nach: Sie befindet sich an der Town Road Nummer 3, wo sie für Ace Merrill einen Umschlag vergräbt. Dies ist der Camber-Hof, wo eines Sommers der Bernhardiner Cujo drei furchtbare Tage lang Donna Trenton und ihren Sohn Tad beherrschte (woran an dieser Stelle ausgiebig erinnert wird; aus dem Roman Cujo) – und der Hof ist vom Geist des Tieres verflucht. Polly hört ein Knurren und sieht im Schuppen zwei rot glühende Augen. Kaum hat sie ihre Aufgabe erfüllt, als sie auch schon überstürzt Reißaus nimmt.
- Buster ist mittlerweile unwiderruflich geisteskrank geworden; seine Paranoia erreicht ungekannte Ausmaße: Satellitenschüssel sind in Wirklichkeit Verstandeszerstörer, sein Garagentor-Öffner ist manipuliert, um ihm Strahlen durch den Körper zu jagen. In seiner Garage angekommen, hupt er nach seiner Frau Myrtle.
- Die hat gerade auch ihren Streich hinter sich; wie auch June Gavineaux, der sie in einem peinlichen Moment begegnet, schob sie Befürwortern der Kasino-Nacht im Zentrum der 'Töchter der Isabella' Umschläge unter. Als sie die Hupe hört, geht sie in die Garage, wo Buster sie durchs Fenster packt und sie zwingt, ihm einen Hammer und einen Schraubenzieher zu geben. Damit befreit er die Handschelle von der Autotür. Myrtle aber, so ist er sich sicher, ist einer von IHNEN, sie muss bestraft werden, besonders als sie den fatalen Fehler begeht, ihn in ihrer Angst 'Buster' zu nennen.
- Ace Merrill war am Vortag bei ein paar Kreuzen auf seiner Schatzkarte recht erfolgreich; der große Fang aber, da ist er sich sicher, wird bei der Camber-Farm zu holen sein, da diese nach den Vorfällen mit dem Hund in den Besitz seines Onkels übergegangen war.
- Doch an der Town Road Nummer 3 findet er nur den eben von Polly vergrabenen Umschlag. Darin befindet sich ein Brief von Alan Pangborn, der sich schon einmal an dem Schatz bedient hat und mehr als 200.000 Dollar erbeuten konnte. Ace verlässt das Gelände mit Alans Tod vor Augen.
Kapitel XIX
- Die Presse fällt über Castle Rock her, doch niemand bemerkt den konstanten Zustrom von Käufern, die sich an der Hintertür von Needful Things Waffen besorgen. (Hier wird ein kurzer Blick auf Gaunts Vergangenheit geworfen; Näheres dazu hier).
- Alan Pangborn ist nicht in der Stadt sondern im Krankenhaus in Bridgton, wo er darauf wartet, dass Sean Rusk nach dem Schock wieder so weit zu sich kommt, dass er ihn befragen kann. Er hat, da ist Alan überzeugt, den Schlüssel zu dem ganzen Wahnsinn in Castle Rock.
- Ein dringender Anruf macht seine Wartezeit nicht erträglicher: Die Staatspolizei hat den County Officers die Arbeit abgenommen; Norris Ridgewick ist spurlos verschwunden; Busters Frau Myrtle wurde ermordet aufgefunden (Buster hat ihr Gesicht mit einem Hammer zu Brei geschlagen und ist auf der Flucht); Henry Beaufort wurde mit einem völlig unbekannten Waffenmodell angeschossen, nachdem auch dessen Auto zerstört worden war.
- Polly ist hin und her gerissen zwischen ihrem schlechten Gewissen – sie hätte Alan schon viel früher die Wahrheit über Kelton erzählen sollen – und Zorn über Alans Einmischung. Zudem verfolgt sie die Stimme ihrer längst verstorbenen Tante Evvie, die sie drängt, endlich das Amulett abzunehmen. Außerdem soll sie akzeptieren, dass sie mit ihrem Streich nun mitverantwortlich ist für das Chaos in der Stadt. Polly ist zu glücklich über ihre nicht mehr schmerzenden Hände, als dass sie diesen Ratschlägen folgen könnte.
- Staatspolizist Henry Payton erfährt von Ray Van Allen, dass Henry Beaufort verstorben ist – allerdings nicht direkt an den Schusswunden: Die Kugeln waren mit einem noch unbekannten, äußerst effizienten, aber langsam und schmerzhaft tötenden Gift versehen.
- Cora Rusk interessiert sich weder für ihren toten, noch für ihren mit einem Schock im Krankenhaus liegenden Sohn. In ihrer Elvis-Welt ist sie doch tatsächlich auf ihre Freundin Myra Evans gestoßen, die gerade mit Elvis Sex hat und Coras Brille verächtlich zerbricht. Blindwütig bricht Cora im Bademantel zu Needful Things auf und besorgt sich eine automatische Pistole.
Kapitel XX
- Nach der Ermordung seiner Frau ist der noch blutbeschmierte Buster am Tiefpunkt angekommen. SIE haben ihn da, wo sie ihn haben wollten – er ist ein Mörder und damit leichte Beute. Selbst sein Spiel ist kein Trost mehr: Es ist alt, kaputt und lächerlich anzuschauen. Selbstmord ist der einzige Ausweg.
- Prompt ruft Gaunt an und gewinnt Buster wieder für sich – natürlich ist nun auch das Spiel wieder brandneu; was hatte Buster da nur gedacht? Buster verlässt das Haus und findet davor, wie versprochen, einen Lieferwagen vor. Darin maskiert er sich mit einer Perücke und einer Brille und kann sich endlich von der lästigen Handschellenkette befreien. Kaum ist Buster mit dem Wagen verschwunden, als Officer Seaton Thomas Myrtles Leiche findet.
- Hausmeister Eddie Warburton hasst Automechaniker Sonny Jackett, der vor wenig Jahren zwar seinen Honda Civic reparierte, aber 100 Dollar mehr verlangte als abgemacht; ein Streit, der vor Gericht endete und den Eddie verlor. Noch dazu hatte er ein knappes halbes Jahr später einen Kabelbrand. Ein Unfall, so der Befund, doch Eddie konnte nie den Zweifel loswerden, dass Sonny diesen Brand gelegt hatte.
- Nun glaubt er, den Beweis zu haben: Eindeutige Fotos mit einer ebenso eindeutigen Botschaft von Sonny Jackett. Die Frage, warum Sonny zwei Jahre gewartet hat, bis er sich über ihn lustig machte, kommt kurz in Eddie auf, wird aber schnell verdrängt. Überhaupt ist Eddie wie neben sich, als er zu Sonnys Tankstelle geht und – mit der bereits bei Needful Things erstandenen Waffe – auf Sonny schießt. Nur ist es nicht Sonny, den er erwischt, sondern sein Mitarbeiter Ricky Bissonette.
- Sonny kommt von der Toilette zurück. Auch er ist bewaffnet und schießt auf Eddie. Als dieser am Boden liegt, verspottet er ihn: Eddie hätte ihm mal lieber nicht vorher schreiben sollen, dass er es auf seinen Steckschlüsselset abgesehen hat. In diesem Moment begreift Eddie alles, was in der Stadt vor sich geht. Zu spät – Sonny erschießt ihn kaltblütig und lässt sich wenige Minuten später von der Staatspolizei friedlich festnehmen, wobei Henry Payton entsetzt feststellen muss, dass offenbar noch mehr von den tödlichen Gift-Waffen im Umlauf sind.
- Eddie ist nicht der einzige, der einen Unschuldigen tötet: Lenore Potter will Stephanie Bonsaint erschießen, erwischt aber versehentlich Andy Clutterbucks Frau Melinda.
- Unterdessen ist Alan Pangborn endlich in der Lage, Sean Rusk zu sprechen. Er zaubert für ihn (und strapaziert dabei den alten Blumentrick so sehr, dass zwei Blumen zerreißen), was diesen etwas mehr begeistert als davor Brian. Mit Engelszungen bringt Alan den Jungen zum Reden und kann seine eigenen Tränen angesichts dessen Schicksalsschläge nicht zurückhalten. Endlich erfährt Alan, dass das Zentrum des Elends Needful Things ist. Es wird Zeit für ihn, Leland Gaunt festzunehmen.
- Ace hat nur noch einen Gedanken: Rache an Alan Pangborn. Zwar ist Ace erstaunt über das hohe Polizeiaufgebot in The Rock (wie viele die Stadt nennen), lässt sich aber nicht abschrecken und sucht Needful Things auf. Leland Gaunt hat Arbeit für ihn; für Ace hat der Mord an Pangborn jedoch Vorrang. So aber spricht man nicht mit Gaunt, der Ace gegenüber erstmals sein wahres Gesicht zeigt: Ein Graus aus Augen und Zähnen. Er schleudert Ace wie ein Spielzeug durch die Luft, bis dieser sich wieder an seine Prioritäten erinnert. Schleunigst schließt er sich dem draußen wartenden Buster an – es gilt, das bestellte Dynamit möglichst gewinnbringend zu nutzen.
Kapitel XXI
- Der seit Jahren hauptsächlich von der Kanzel aus geführte Streit zwischen Father Brigham und Reverend Rose führt letztlich zur größten Schlacht in der Stadt. Gaunt hat dafür gesorgt, dass sich beide Seiten unabhängig voneinander versammeln werden und hat bei all diesen Treffpunkten unvorstellbar intensive Stinkbomben platzieren lassen. Diese gehen zeitgleich hoch, während Streichspieler dafür sorgen, dass jeweils die Türen verbarrikadiert sind und die Gefangenen per Zuruf keinen Zweifel haben können, wer verantwortlich ist: Jeweils natürlich die andere Seite.
- Die Massenpanik in den Kirchen und Sälen hat Tote zur Folge; als man sich schließlich durch die Fenster befreien kann, ist die Lawine nicht mehr zu stoppen: Beide Fronten prallen frontal aufeinander, es kommt zu einem brutalen Handgemenge, bei dem ein Mann erstochen und ein Trooper erschossen wird. Die herbeigerufene Staatspolizei kann dem Treiben nur machtlos zusehen oder sich in den Irrsinn hineinziehen lassen.
- Von diesem gewaltigen Amoklauf unbeachtet ist Cora Rusk auf ihrem Feldzug gegen Myra Evans, die ihr Elvis ausgespannt hat. Sie erschießt deren Katze Garfield und findet Myra in ihrem Schlafzimmer, offensichtlich in Ekstase. Aber Gaunt hatte Myra vorgewarnt und so ist auch sie bewaffnet. Das Duell verläuft ähnlich wie das zuvor zwischen Hugh Priest und Henry Beaufort: Cora stirbt an den Schüssen, Myra am Gift der Kugeln.
Kapitel XXII
- Das Gewitter beginnt, und Alan Pangborn kommt bei strömendem Regen zurück nach Castle Rock, während Norris Ridgewick zu Hause Selbstmord begehen will. In seinem Kopf toben widersprüchliche Stimmen: Er vergeht vor Reue, weil er, als Polizist, mit verwickelt ist in die Amokläufe; andererseits beschimpft er sich selbst für seine Feigheit, weil er Selbstmord begehen will statt seinen Fehler wieder gutzumachen.
- Plötzlich aber sieht er seine Angel als das, was sie wirklich ist: nur ein altes Stück Holz. Dies entscheidet es für ihn, denn nun will er sich aufbäumen. Aber auf einmal ist er nicht mehr allein: Er spürt die Anwesenheit von Leland Gaunt und stürzt von seinem Stuhl. Am Seil baumelnd erkennt er, dass niemand da ist und beginnt, verzweifelt um sein Leben zu kämpfen. Mit großer Mühe gelingt es ihm, sich doch noch zu befreien.
- Polly Chalmers träumt von ihrer verstorbenen Tante Evvie, die nun in Needful Things Verkäuferin ist; spöttisch macht sie Polly klar, dass ihr azka die Arthritis nicht heilt, sondern die Krankheit in ihr Herz leitet, sodass sie nun keine Liebe mehr empfinden kann. Evvie nennt sie immer wieder Tricia, da sie mit wirklichem Namen Patricia heißt. Als Polly aufwacht, wird ihr plötzlich klar, dass auf dem Brief, der ihr zugeschickt wurde, ihre richtige Adresse sowie der Name 'Patricia' angegeben war – in San Francisco aber war sie nur als 'Polly' bekannt, außerdem lag denen lediglich die Adresse ihres Elternhauses vor. Ihr Verdacht wird daraufhin zur Gewissheit: Gaunt hat ihr den Brief zugespielt, Alan weiß von nichts.
- Wütend reißt sie sich das Amulett vom Hals – während der Schmerz in ihre Hände zurückkehrt, zerbricht es und lässt eine kleine Spinne frei, die sich in seinem Inneren befand. Das Tier flieht Richtung Bad und wächst mit jedem Schritt; es ist voll gefressen mit Pollys Schmerz und wird immer größer. Polly jagt die Spinne mit einem Pumpfix, kämpft mit Fingern und Zähnen gegen das mittlerweile katzengroße Wesen, bis sie es mit dem Griff des Pumpfix aufspießen kann. Kaum ist die Spinne tot, als sie wieder auf ihre vorige Größe schrumpft.
- Ace und Buster holen derweil das Dynamit ab; als erstes wird von ihnen die Tin Bridge, eine Hauptverkehrsader nach Castle Rock, verkabelt.
- Endlich kommt Alan Pangborn an und fährt schnurstracks zu Needful Things. Ohne darüber nachzudenken, nimmt er die Scherz-Nussdose seines Sohnes mit, als könnte die ihm gegen Leland Gaunt helfen. Doch er wird enttäuscht: Gaunt ist weg, der Laden geschlossen. Aber Alan bricht ein, und was er vorfindet überzeugt ihn, dass Gaunt in der Tat kein wirklicher Mensch war: Der Boden des Ladens ist mit zentimeterdickem Staub bedeckt, nichts erinnert daran, dass hier vor kurzem noch ein Geschäft gewesen sein soll. Nur wenige Gegenstände stehen noch da: Ein Fernseher auf einem Videorekorder, mit einer Videokassette, die Alans Namen trägt. Ein Brief versichert Alan, dass er mit Hilfe dieses Videobandes endgültig herausfinden könne, was wirklich mit seiner Frau und seinem Sohn geschah.
Kapitel XXIII
- Die erste Bombe geht um 19:38 Uhr hoch, während Henry Payton einen aussichtslosen Kampf führt, die sich bekriegenden, religiösen Fanatiker zu beruhigen.
- Als Norris Ridgewick im Revier ankommt, stellt er fest, dass kaum noch jemand da ist. Auch er begreift, dass er zum Laden muss – doch draußen trifft er auf Buster und Ace. Es kommt zu einer Schießerei, bei der ein Officer namens Joe Price von Buster erschossen wird. Ace erwischt Norris an der Schulter, Norris trifft Busters Bauch. Ace erteilt seinem kurzfristigen Partner den Gnadenschuss und entkommt.
- Unweit treffen Frank Jewett und George T. Nelson aufeinander. Vor dem Gebäude der Stadtverwaltung duellieren sie sich, doch ihre Kugeln treffen sich tatsächlich mitten in der Luft – beide spüren die tödlichen Kugeln knapp an ihren Ohren vorbeizischen. Das bringt die Streithähne zu sich und sie begreifen ihren Wahnsinn. Sie wollen den Streit beilegen, als das Gebäude hinter ihnen in die Luft geht und sie, zusammen mit 19 weiteren Bürgern der Stadt, augenblicklich tötet.
- Anderswo in Castle Rock: Sally Ratcliffe erhängt sich, da ihr klar wurde, dass auch sie für die Amokläufe in der Stadt eine Teilverantwortung trägt. Andy Clutterbuck hält seine tote Frau in den Armen – es wird sein letzter nüchternen Tag sein: In zwei Jahren wird er betrunken in einen vereisten See einbrechen und sterben (siehe aber Fehler und Ungereimtheiten!).
- Wider besseren Wissens spielt Alan das Band von Leland Gaunt ab. Er erkennt sofort das Auto seiner Frau und weiß, dass er nun den tödlichen Unfall miterleben wird. Er sieht alles im Detail: Wie Annies Sicherheitsgurt sich anspannt, als sie sich nach vorne lehnt, um genauer in den Rückspiegel zu sehen – von hinten nämlich rast ein Auto heran. Es ist Ace Merrill, der Annie von der Straße abdrängt. Nach dem Unfall steigt dieser aus seinem Auto und lacht gellend.
- Alan ist in die Fänge von Gaunt geraten: Nun will auch er nur noch Rache. Wie in Trance verlässt er den Laden auf dem Weg nach Mechanic Falls, wo er Ace vermutet. Draußen aber, kaum dass er in seinen Wagen gestiegen ist, fängt ihn Polly ab – und obwohl Alan neben sich ist, gelingt es ihr, zu ihm durchzudringen und ihm Vernunft beizubringen. Als Alan endlich wieder zu sich kommt, ist Ace Merrill zur Stelle: Er schnappt sich Polly und hält ihr seine Pistole gegen die Schläfe.
- Norris Ridgewick ist mit Seat Thomas unterwegs zu Needful Things und spürt das Gift, das durch seinen Körper strömt – denn natürlich war auch Busters Waffe eine von Gaunts Spezialpistolen. Aber er will noch nicht aufgeben und kommt dazu, als Ace gerade Polly bedroht. Er klettert aufs Autofenster und hofft, dass Ace sich weit genug von Polly weg bewegen wird, dass er ihn erwischen kann.
- Nur Alan Pangborn sieht aus dem Augenwinkel, wie Gaunt mit einer großen Reisetasche seinen Laden verlässt – die Tasche scheint wie ein organisches Wesen zu atmen. In diesem Augenblick erkennt Alan Gaunts Fehler: Auf dem Band war Annie angeschnallt, in Wirklichkeit aber gerade nicht; das Band war eine Fälschung – er ignoriert Ace und wendet sich Gaunt zum Endkampf zu.
- Ohne über das, was er tut, nachzudenken, öffnet er die Scherz-Nussdose und lässt die Pappmaché-Schlange darin frei. Diese Schlange aber ist höchstlebendig und geht auf Gaunt los, um ihn mehrfach zu beißen. Polly tut es der Schlange gleich und beißt Ace, der sie lange genug loslässt, um sein Schicksal zu besiegeln: Norris erschießt ihn auf der Stelle.
- Mit seiner katzengleichen Schnelligkeit nimmt Alan Gaunt dessen Tasche ab und handelt danach wieder wie fremdgesteuert: Im Scheinwerferlicht seines Wagens macht er seine Schattentiere – er lässt die Sperlinge gegen Gaunt los, zusammen mit dem berühmten Satz Die Sperlinge fliegen wieder, der wie ein Zauberspruch wirkt. Als Alan auch noch Cujos Schatten heraufbeschwört, bellt irgendwo – zufällig? – ein Hund, und Gaunt weicht zurück. Aber nur kurz, denn nun wirft er seine menschliche Gestalt weitgehend ab und will sich – jetzt ein Dämon – wieder die Tasche schnappen, denn in ihr sind die Seelen, die er gesammelt hat.
- Es ist Zeit für Alans Blumentrick. Als er die zusammengefalteten Kunstblumen (wie mehrfach zuvor) aufklappen lässt, bricht statt Blumen ein riesiger Lichtstrahl hervor und Alan denkt: Die Ankunft des Weißen!. Er stößt dem Dämon das Licht ins Gesicht und schreit mit einer Stimme, die nicht mehr die seine ist: Hebe dich fort, Dämon! Du bist ausgestoßen von diesem Ort!
- Das Licht wird immer heller, Needful Things beginnt zu brennen, die Tasche springt auf und lässt die Seelen frei. Sofort sind die Schmerzen in Pollys Händen besser; das Gift in Norris' Körper verliert seine Wirkung; überall in der Stadt hören die Kämpfe auf; der Regen ist zu Ende.
- Leland Gaunt muss die Niederlange anerkennen und flieht mit einem letzten, für Alan auf Lebzeiten unvergesslichen Blick auf Alan Pangborn. Sein Tucker verwandelt sich in eine Kutsche, dann in einen alten Karren mit Pferden. Das Gespann fliegt davon, Alan erkennt Gaunt als buckligen Zwerg auf dem Bock, bevor der Dämon verschwindet.
- Während die Kämpfer überall langsam den Zauber abschütteln, findet auch Alan wieder ganz zu sich und akzeptiert, dass er die Wahrheit über den Tod seiner Frau niemals erfahren wird. Zusammen mit Polly bringt er Norris ins Krankenhaus und rollt langsam aus der brennenden Stadt hinaus.
Epilog: Sie waren schon einmal hier
- Wieder werden wir vom Erzähler begrüßt – diesmal in Junction City, wo ein neues Geschäft eröffnen soll. Es heißt Answered Prayers ('Erhörte Gebete'), ist mit einer herrlichen, roten Markise ausgestattet und hat schon vor der Eröffnung eine erste Interessentin: Irma Skillins, eine von Rheuma gepeinigte Frau, die für die Erlösung von ihren Schmerzen wohl alles geben würde ...
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