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Der Wunschkasten (im Original: button box) ist ein magisches Objekt in Stephen Kings Novelle Gwendys Wunschkasten.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen und Funktion
Aussehen
Der aus Mahagoni-Holz gefertigte Kasten funkelt wie poliert, ist knapp 40 Zentimeter lang, 30 Zentimeter breit und 15 Zentimeter tief. Auf der Oberseite befinden sich acht Knöpfe, davon drei gleichfarbene Paare und zwei Einzelgänger, der eine rot, der andere schwarz. Zudem erkennt man an beiden Seiten kleine Hebel und einen Schlitz in der Mitte.
Funktion der Hebel
Wie Richard Farris Gwendy Peterson erklärt, haben die Hebel folgende Funktionen:
- Der linke Hebel aktiviert die Ausgabe kleiner Schokoladenstücke in Tierform. Es handelt sich um sehr spezielle Schokolade, da ein Stück am Tag einem völlig ausreicht, mehr noch - die Schokolade drosselt ganz allgemein den Hunger.
- Der rechte Hebel sorgt dafür, dass der Kasten silberne Münzen ausspuckt und zwar sogenannte Morgan-Dollars aus dem Jahr 1891. Jede Münze hat einen Wert von etwa 600 Dollar - und zwar kann man den Hebel nicht beliebig oft betätigen, doch versorgt der Kasten einen regelmäßig mit diesem Schatz.
Funktion der Knöpfe
Die im Original Titel gebenden Knöpfe sind Kontinenten zugeordnet:
- die Paarknöpfe:
- hellgrünen für Asien
- dunkelgrün für Afrika
- orange für Europa
- gelb für Australien
- blau für Nordamerika
- violett für Südamerika
- die Einzelknöpfe
- Der rote Knopf ist der einzige,der mehrfach benutzt werden kann, und er steht für jeden Ort, den man sich wünscht.
- Der schwarze Knopf indes steht für alles, die ganze Welt.
Was genau die Knöpfe, die übrigens sehr schwer zu drücken sind, letztlich bewirken, bleibt unklar. Gwendy geht davon aus, dass sie in der Lage sind, die genannten Kontinente zu zerstören - der schwarze Knopf, den sie insgeheim bald den "Krebs-Knopf" nennt, könnte somit die ganze Welt vernichten. Sinn und Zweck scheint es also zu sein, die Knöpfe nicht zu benutzen. Dennoch drückt Gwendy den roten Knopf zweimal:
- Beim ersten Mal will sie den roten Knopf testen und denkt dabei an eine unbedeutende Region in Südamerika. Am nächsten Tag erfährt sie, dass sich dort hunderte Menschen der Sekte von Jim Jones gemeinsam das Leben genommen haben.
- Als der psychopathische Frankie Stone sie und ihren Freund Harry Streeter überfällt, schreit sie Frankie an, er solle in der Hölle verrotten, bevor sie den roten Knopf erneut drückt. Tatsächlich verrottet Frankie vor ihren Augen ... bevor sie den Knopf ein drittes und letztes Mal drückt, sodass Frankies Leichnam spurlos verschwindet.
Da Richard Farris Gwendy später versichert, dass Jim Jones so oder so paranoid und verrückt war, sie sich also an dem Massenselbstmord nicht die Schuld geben soll, ist die Funktion der Knöpfe noch schleierhafter.
Die "Schirm"-Funktion des Kastens
Gwendy bemerkt schnell, dass die Verantwortung, die sie für den Kasten trägt, auch ihre positiven Seiten hat, da der Wunschkasten sie indirekt belohnt. Sie nimmt leichter ab, wird immer hübscher, ihre Noten gehen durch die Decke, sie gehört bald zu den besten leichtathletischen Läuferinnen ihrer Schule, bei Spielen kann sie nicht verlieren, die Jungen stehen bei ihr Schlange. Diese positive Wirkung entfaltet sich auch auf ihr Umfeld, was Gwendy mit einem Schirm vergleicht: So finden auch ihr Vater und ihre Mutter nach Jahren der kriselnden Ehe und des steigenden Alkoholkonsums wieder zueinander.
Umgekehrt beschützt der Kasten Gwendy wohl auch ohne ihr Zutun: Als Frankie sie plump anmacht und nach ihrer Zurückweisung beschimpft, wird er in einen Autounfall verwickelt, und Gwendy kann nicht umhin, dafür den Kasten verantwortlich zu machen.
Weiterhin neiden ihr viele Freundinnen (etwa Sallie Ackerman) ihr unbeschwertes Leben, und mit Gwendys bester Freundin Olive Kepnes kommt es wegen eines Jungen sogar zu einem Zerwürfnis, das später in Olives Selbstmord endet.
Überbringer und Hüter
Wer den Kasten hergestellt hat und wozu genau, wird nie geklärt. Wir erfahren nur, dass es Richard Farris zukommt, den Wunschkasten verschiedenen Hütern anzuvertrauen. Gwendy hat den Kasten etwa fünf Jahre lang in ihrer Obhut, bevor er wieder abgeholt wird. Farris hat indes schon wieder ein Auge auf einen neuen Hüter geworfen, einen Jungen diesmal. Er lobt Gwendy für ihre Zeit als Hüterin, da die Welt in dieser Zeit verhältnismäßig ruhig war. Er wünscht dem nächsten Hüter ein ebenso gutes Händchen.
Weshalb Farris den Kasten nicht selbst behält, beziehungsweise, weswegen er überhaupt von Hand zu Hand geht, wird in der Geschichte weder gefragt, noch geklärt.
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