Blockade Billy: Inhaltsangabe: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. November 2015, 11:55 Uhr
Stephen Kings Novelle Blockade Billy ist ein ununterbrochener Monolog; die hier erscheinenden Zwischenüberschriften dienen dem leichteren Verständnis der Inhaltsangabe und sind so nicht von King intendiert.
Eine katastrophale Vorbereitung
Ein Mr. King führt ein Interview mit einem älteren Herrn, der seinen Lebensabend im Altenheim fristet. Es handelt sich um George Grantham, und da der Leser nur seinen monologischen Teil des Interviews lesen kann, wird dieser zum Ich-Erzähler der Novelle. Grantham war seinerzeit Coach an der dritten Base (und damit zuständig für den Runner, der kurz davor ist, einen Home Run zu erzielen). King interviewt ihn, weil er mehr wissen will über William Blakely alias Blockade Billy. Gleich zu Beginn stellt Grantham klar, dass ihn schon jahrelang niemand mehr auf diesen Baseball-Spieler angesprochen hat. Doch Grantham, der nach eigenen Angaben in diesem Altersheim versauert, ist nur zu froh, diese alte - und schreckliche - Geschichte noch einmal aufleben zu lassen.
Blakely spielte einst kurze Zeit für die New Jersey Titans. Seitdem hat sich einiges verändert, vor allem die Prominenz der Spieler. Sind Spieler heute durch die Medien regelrechte Stars, waren sie damals hart arbeitende Sportler, die weniger verdienten als High School Lehrer und die nur sehr lokal begrenzte Bekanntheit genossen. Nur die wenigsten konnten während der 10 Jahre, die sie mit Glück im Profisport hatten, so viel Geld verdienen, um ihre Familien dauerhaft zu versorgen.
Die Saison, von der Grantham erzählen will, beginnt katastrophal: Der beste Fänger der Titans, Johnny Goodkind, überfährt in trunkenem Zustand eine Frau und wird verhaftet. Es ist das Ende seiner Karriere. Sein Ersatzmann Frank Faraday wird ausgerechnet beim letzten Vorbereitungsspiel gegen die Boston Red Sox so schwer verletzt, dass er nie wieder Profibaseball spielen können wird. Teammanager Joe DiPunno ist in arger Bedrängnis. Schon kurz darauf beginnt die Saison und die Titans sind ohne Fänger. Er instruiert General Manager Kerwin McCaslin in Newark, einen Ersatzfänger zu finden. Egal wie, hauptsache der Junge kann Bälle fangen. Grantham kann sich nicht wirklich erklären wie, aber als die Titans am nächsten Tag die Saison beginnen, begegnet er William "Billy" Blakely, der über Nacht aus Iowa nach New Jersey kam. Er spielte vorher für das Farmteam der Titans, die Davenport Cornhuskers.
Als Grantham ihn vor dem Spiel gegen die Boston Red Sox kennenlernt, ist Billy kein ergreifender Anblick: abgenutzte Spielerklamotten, ein Pflaster am Mittelfinger. Zudem ist er ein wenig seltsam, wiederholt, was man zu ihm sagt und spricht von sich selbst in der dritten Person ... Trotzdem ist er sympathisch - und viele Spieler werden ihn mögen. Grantham stattet ihn neu aus, nur seinen eigenen Baseballhandschuh will Billy behalten. Billy erhält Faradays Spielernummer 19. Der schlanke Billy, der nicht im Entferntesten die Statur eines Catchers hat, sieht bei seiner ersten Besichtigung des noch leeren Stadions für Grantham aus wie ein Haufen bald gebrochener Rippen. Billy schaut sich geradezu ehrfürchtig um, saugt das Stadion in sich auf.
Auch DiPunno ist mehr als skeptisch, als er Billy kennenlernt, wettet am ersten Spieltag mit Grantham, dass Billy gleich den ersten Curve Ball von ihrem Starpitcher Danny Dusen nicht wird fangen können - doch diese Wette verliert er, da die Legende "Blockade Billy" bereits mit dem ersten Spiel beginnt.
Billys Weg zur Legende
Schon in diesem Spiel überrascht Billy mit geschickten Fängen, einem Home Run und vor allen Dingen im letzten Inning mit einem spektakulären Fang, mit dem es ihm gelingt, den heranstürmenden Billy Anderson kurz vor der Home Base auszumachen. Bei diesem Zusammenstoß verletzt Anderson sich an der Achillesferse - und behauptet später steif und fest, Billy habe ihn mit voller Absicht mit den Fingernägeln geschnitten. Sein Trainer Pinkie Higgins lässt sich sogar Billys Fingernägel zeigen, die - wie auch Grantham sieht - mehr als harmlos aussehen. Doch fällt Grantham auf, dass Billy sein Pflaster nicht mehr trägt und von einer angeblichen Wunde nichts zu sehen ist.
In den ersten Spielen der Saison läuft Billy immer mehr zu Hochform auf. Er fängt scheinbar unmögliche Bälle, gibt dem Pitcher wertvolle Tipps und schlägt selbst Home Runs. So siegen sie zweimal gegen die Red Sox und im Anschluss dreimal in Washington. Immer wieder kommt es außerdem zu Situationen, in denen Billy sich auf der Home Base in letzter Sekunde gegen die gegnerischen Spieler durchsetzt. Erst langsam, dann aber immer deutlicher bekommt er den Spitznamen "Blockade Billy". Und trotzdem kann Grantham nicht umhin, ihn als an minderbemittelt zu bezeichnen. Billy kann kaum lesen, Bambi ist der einzige Film, den er kennt, selbst von manchen Baseballstars hat er noch nie gehört.
Es dauert nicht lange, da entsteht ein regelrechter Fankult um Billy. Es werden Schilder produziert mit der Aufschrift "Straße geschlossen wegen Blockade Billy". Eine Niederlage gegen die übermächtigen New York Yankees begeistert dennoch die Fans, weil Billy erneut spektakulär einen Runner der Yankees, Bill Skowron, vor der Home Plate abfangen kann. Als Grantham Billy später auf die Schilder anspricht, weiß Billy überhaupt nicht, wovon er redet - außerhalb vom Spielfeld scheint ihn nichts zu interessieren.
Nach weiteren Spielen im Ed Smith Stadium - beide Spiele gegen die Detroit Tigers verlieren die Titans - ziehen Billy und der Pitcher Danny "Doo" Dusen durch die Bars und landen in einem Bordell. Doo ist sich später sicher, dass dies Billys erstes Mal war und dass er sich in seiner Trunkenheit an nichts erinnern wird.
Doch so betrunken er auch ist - am nächsten Tag ist er wieder in Topform, schlägt sogar zwei Homeruns und bremst einen Spieler wieder genial aus - dennoch geht das Spiel verloren. Die Mannschaft scheint eine Pechsträhne zu haben. Billy aber stellt immer neue Rekorde auf, was Grantham immer weiter verwundert. Mehr noch, er und der eigentlich egozentrische Pitcher Dusen werden gute Freunde. Ungewohnt für Trainer Grantham und Manager DiPunno, schließlich schob Dusen sonst Niederlagen immer auf die Anderen. Und noch schlimmer war es, wenn ein andere Spieler mehr Ruhm bekam als er.
Und das war bei Blakely der Fall. Der Spieler war angeblich kurz davor, einen Werbespot mit Gilette angeboten zu bekommen. Etwas, was bei den Titans für Gelächter sorge. Blakely war noch zu jung um einen wirklichen Bart zu entwickeln. Doch schon jetzt streut Grantham Vorahnung mit ein. Blakelys Karriere war sollte beendet sein, noch bevor es zu irgendeinem Werbungsdeal kam.
Die Spiele gegen Chicago und das Ende einer Legende
Auf dem Programm steht eine Spielserie gegen die Chicago White Sox im heimischen Stadion. Das erste wird aber wegen des Wetters abgesagt. Chefschiedsrichter Hi Wenders überbringt die Nachricht über den Abbruch den Team Managern. Während er auf deren Ankunft wartet, unterhält er sich mit Grantham. Blakely, so behauptet Wenders, würde nicht ganz richtig im Kopf sein. Sich auf der Homebase mit sich selbst unterhalten, was dem hinter ihm stehenden Schiedsrichter sehr merkwürdig vorkam. Doch Grantham verteidigt Blakely. Er mag zwar nicht der Hellste sein, aber dennoch ein sehr zuverlässiger Mann am Schlagstock und ein verdammt guter Fänger und Stopper. Wenders bestätigt das. Blakely habe einfach keiner Angst. Ein weiteres Zeichen dafür, dass er nicht ganz richtig im Kopf sei.
Von diesen Aussagen etwas verschnupft, fragt Grantham im Scherz, ob Wenders seinen Werfer Dusen auch fair bewerten würde. Schließlich waren Beide schon des öfteren aneinander geraten.
Am folgenden Tag ist das Wetter in Ordnung. Für die Jersey Titans beginnt das Spiel mit dem wohl verhängnisvollsten Ausgang. Grantham bekommt mit wie Dusen seinen neugewonnenen Kompagnon Blakely auf das Spiel und gegen den Schiedsrichter Wenders einschwört. 'Granny' findet das Gespräch zu gleichen Teilen belustigend wie verstörend, unternimmt jedoch nichts gegen das Aufwiegeln von Blakely.
Im Anschluss ändert sich einiges. Grantham wird von Team Manager DiPunno gebeten, das Spiel für die Titans zu leiten. Also die Aufstellung vorzunehmen und das Team während des Spiels als Head Coach zu betreuen. DiPunno sieht aus als wäre er plötzlich um Jahre gealtert und als wäre er völlig verzweifelt. Er streut ein paar Hinweise auf Blakely ein, ohne Grantham jedoch alles zu verraten. Er solle nur dafür sorgen, dass das Spiel ordentlich verläuft.
Das hat es jedoch in sich. Die ersten Innings laufen sehr gut für die Titans. Dusen, Blakely und das ganze Team lassen keinen einzigen Homerun zu. Zu schade, dass auch die White Sox gute Defensivarbeit leisteten. Das erste Highlight jedoch ist die zweite Hälfte des fünften Innings. Blockade Billy - wie er nur noch von den Fans genannt wird - stoppt Walt Dropo in letzter Sekunde. Da Stadion explodiert förmlich und zum ersten Mal reagiert Blakely auch auf die Fans, deren Schilder und deren Gesänge. Doch der Einsatz kommt nicht ohne Preis. Er muss behandelt werden und obwohl Grantham dafür sorgte, dass er nicht nocheinmal mit einem vermeintlichen Pflaster auf das Feld geht, erhielt er jetzt doch eines - für den Erzähler der Geschichte wie eine schicksalshafte Fügung.
Das Unglück nimmt weiter seinen Lauf. Grantham verliert seine Rolle als Team Manager im sechsten Inning, nachdem er den Schiedsrichter Wenders übel beleidigt. Auch jetzt, Jahre nach der 1957er Saison fühlt er sich im Recht. Luis Aparicio erwischt einen von Dusen geworfenen Ball nicht richtig mit seinem Schläger und der Ball fliegt in die Höhe und ins Aus. Ein Leichtes für Blakely zu fangen und damit den Spieler zu eliminieren. Jedoch versucht ein Zuschauer - ausgerechnet ein Fan der Titans - den Ball zu fangen, erwischt ihn nicht richtig, sorgt jedoch dafür, dass auch Blakely den Ball nicht fangen kann. Grantham, der näher am Geschehen war als Schiedsrichter Wenders ist wütend, dass Wenders nicht auf Interference entscheidet und Aparicio im Spiel behält. 'Grannny' explodiert jedoch förmlich, als ebenjener Aparicio im nächsten Spielzug einen lupenreinen Homerun schlägt.
Grantham wird des Spiels wegen Beleidigung verwiesen und trifft DiPunno in den Katakomben des Stadions. Dieser ist von Staats- und Bundespolizisten umgeben. Ein Detective erzählt Grantham und DiPunno schließlich von Blakelys - beziehungsweise von Eugene Katsanis - wahrer Geschichte.
Dieser schmuggelte sich unter Blakelys Namen in das Team der Titans. Zuvor brachte das Waisenkind den echten William Blakely, sowie seine ganze Familie auf der Farm in Iowa, sowie deren Tierbestand um. Die Ermittlungen ergeben, dass Katsanis als Angestellter auf der Blakely-Farm unterkam und dem echten Bill bei seinen Baseballübungen helfen sollte. Beide besuchten sogar das gleiche Jugendteam in Davenport unweit der Farm. Jedoch schien Katsanis sich besser als der Blakely-Junge zu entwickeln. Letzterer wurde von den Cornhuskers sogar in deren zweites Team heruntergestuft. Vermutlich wurde Katsanis deswegen aus dem Team verbannt, weil Blakelys Eltern neidisch auf seinen Erfolg waren.
Katsanis war cleverer als vermutet. Er sorgte dafür, dass niemand die Blakelys vermisste. Als der Anruf aus New Jersey in Richtung Davenport kam und diese sich für Blakely entschieden hatten, ging Katsanis nach New Jersey und sagte den Nachbarn, die Blakelys seien für ein paar Tage verreist. Erst der Gasman fand schließlich die Leichen der Familie und der Tiere.
Blakely beziehungsweise Katsanis war Geschichte. Grantham sollte den Jungen allein in die Umkleide schicken, damit er in Ruhe verhaftet werden konnte und das Team nicht in unnötig viel Aufregung versetzt werden sollte. Nach Spielende bemerkt Granny zuerst, dass auch ihr Pitcher Geschichte sein wird. Dusen wird im siebten Inning von einem geschlagenem Ball an der Stirn getroffen und sein Kopf bekommt verbleibende Schäden. Er fällt für den Rest der Saison aus, kehrt im Jahr darauf zurück, kann jedoch nie wieder an seinen Erfolg und seine Chancen auf einen Platz in der Hall of Fame anknüpfen.
Granny schafft es, dass Blakely allein vom Spielfeld in Richtung Umkleide geht. Jedoch wird er dort nie ankommen. Aus Wut auf den Schiedsrichter geht er zu dessen Umkleide und ermordet ihn mit einer versteckten Waffe. Erzähler Grantham vermutet, dass ihm ein älterer Junge im Waisenhaus zeigte, wie man so eine Klinge herstellen und gut verstecken konnte.
Katsanis wird noch in Wenders Umkleide gefangen genommen und ins Gefängnis gebracht um dort nach Iowa ausgeliefert zu werden. Damit endet auch Granthams Geschichte. Er erwähnt, dass Katsanis im Essex County Gefängnis Selbstmord beging, und dass es für den Großteil der Titans schlecht weiterlief. Er lädt Mr. King ein, doch mal wieder zu kommen. 'Virtual Bowling' sei gar nicht so schlecht wie befürchtet. Oder Samstags wenn er und ein paar Andere das Spiel der Woche anschauten. Zwar gab es kein Bier und auch die Stimmung von damals wurde nicht mehr erreicht. Aber schlecht sei es nun auch wieder nicht.
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