Leland Gaunts Streiche: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 4. Oktober 2009, 13:54 Uhr

Portal: In einer kleinen Stadt

In Stephen Kings Roman In einer kleinen Stadt eröffnet der geheimnisvolle Leland Gaunt den Laden Needful Things, wo er eine besonders ungewöhnliche Verkaufsstrategie hat, denn der Preis ist zweigeteilt:

1) Um den rein finanziellen Preis der begehrten Artikel wird gefeilscht – oft aber spielt er kaum eine Rolle und ist unglaublich niedrig (die seltene Baseball-Karte für Brian Rusk kostet diesen gerade einmal 85 Cent; Hugh Priest zahlt 1,50$ für einen Fuchsschwanz).

2) Der eigentliche Preis aber ist der Streich, den die Käufer jemandem spielen müssen. Dies sind auf den ersten Blick harmlose, meist gar kindisch wirkende Streiche, die – das garantiert Gaunt – nicht auf den Täter zurückgeführt werden können.

Durch diese wohldosierten und exakt geplanten Streiche aber wiegelt Gaunt die gesamte Stadt Castle Rock gegeneinander auf. Meist zwei präzise aufeinander abgestimmte und anfangs nicht zusammenhängende Streiche führen zu einem Supergau, da die zwei vorher schon befeindeten Betroffenen annehmen müssen, der Streich sei vom jeweils anderen ausgeführt worden. Es sind also meist vier Personen betroffen: Zwei Streichspieler, zwei Ziele. Bald rücken die Streichspieler in den Hintergrund und die Explosion der Gefühle bei den anderen steht im Vordergrund. Am ausführlichsten wird dies anhand des ersten Quartetts geschildert (siehe unten).
Hin und wieder aber genügt nur ein Streich, wie man weiter unten sehen kann.

Hier ein chronologischer Überblick über alle Streiche und ihre Auswirkungen:

Vier Beteiligte

Quartett 1

Streichspieler: Brian Rusk und Hugh Priest

Opfer: Wilma Jerzyck und Nettie Cobb

Grund der Feindschaft: Wilma hasst Netties Hund Raider und hat bereits Anzeige gegen sein Bellen erstattet und gedroht, den Köter umzubringen.

Streiche: Brian bewirft Wilmas Wäsche mit Schlamm; Hugh tötet Netties Hund mit einem Korkenzieher.

Auswirkung: Wilma und Nettie gehen aufeinander los und töten sich gegenseitig.

Quartett 2

Streichspieler: Cyndi Rose Martin und Nettie Cobb

Opfer: Norris Ridgewick und Danforth 'Buster' Keeton

Grund der Feindschaft: Norris musste Buster mehrfach wegen Falschparkens ermahnen; Buster hält ihn in seinem Verfolgungswahn für einen seiner Verfolger.

Streiche: Cyndi hinterlässt für Norris ein 'Geschenk': eine Rattenfalle, die Norris' Finger quetscht; Nettie klebt überall in Busters Wohnung Strafzettel mit Norris' Unterschrift an.

Auswirkung: Buster rammt Norris' Auto und will ihn aus dem Wagen zerren; stattdessen aber wird er von Norris und Alan Pangborn an sein eigenes Auto gefesselt.

Quartett 3

Streichspieler: June Gavineaux / Myrtle Keeton / Babs Miller und Ricky Bissonette / Lucille Dunham / Sonny Jackett

Opfer: Father John Brigham und Reverend William Rose

Grund der Feindschaft: Der katholische Father Brigham möchte eine (aus seiner Sicht) harmlose Kasino-Nacht veranstalten, was der protestantische Reverend Rose nicht hinnehmen will.

Streiche: Alle lassen den Betroffenen obszöne Drohbriefe zukommen und platzieren höchst effektive Stinkbomben.

Auswirkungen: Als die Bomben hochgehen, haben sich gerade alle Interessensgruppen bezüglich der Kasino-Nacht versammelt. In dem Glauben, die jeweils andere Gruppe sei verantwortlich, treffen sich die Streithähne zu einer Massenschlacht, die viele Menschenleben fordert.

Quartett 4

Streichspieler: Norris Ridgewick und Myra Evans

Opfer: Hugh Priest und Henry Beauford

Grund der Feindschaft: Hugh wird in Henrys Bar Mellow Tiger immer wieder ausfällig und tritt wiederholt die Musikbox. Henry lässt ihn betrunken nicht nach Hause fahren.

Streiche: Beide zerstechen die Reifen der Autos der Opfer und stecken Drohbotschaften an die Windschutzscheibe.

Auswirkungen: Hugh betritt die Bar und schießt mit einer von Gaunts Waffen auf Henry, der gleichzeitig zurückschießt. Hugh stirbt noch an Ort und Stelle, Henry später im Krankenwagen.

Nur ein Streich nötig

Streich Eins

Streichspieler: Eddie Warburton

Opfer: Polly Chalmers (und indirekt Alan Pangborn)

Streich: Eddie wirft einen Brief ein, der Polly glauben macht, Alan habe hinter ihrem Rücken Informationen über ihre Zeit in San Franzisko eingeholt.

Auswirkung: Polly macht umgehend mit Alan Schluss; sie ist völlig außer sich und enttäuscht von der Einmischung ihres Liebhabers.

Streich Zwei

Streichspieler: Sally Ratcliffe

Opfer: Frank Jewett

Streich: Sally verteilt in Jewetts Büro dessen eigenen Kinderpornos mit einem Drohbrief von George T. Nelson, der auf die schnelle 2.000 Dollar braucht und ihm mit Entlarvung und hoch brisanten Fotos droht.

Auswirkung: Frank verwüstet Nelsons Wohnung und tötet seinen Vogel Tammy Faye; später treffen sich die beiden im Duell und werden bei einer Bombenexplosion getötet.

Streich Drei

Streichspieler: Everett Frankel

Opfer: Sally Ratcliffe

Streich: Everett lässt Sally einen Brief finden, der sie glauben lässt, ihr Freund Lester Pratt betrüge sie mit seiner Ex-Freundin.

Auswirkung: Sie macht mit Lester Schluss, was diesen wiederum rasend macht.

Streich Vier

Streichspieler: Slopey Dodd

Opfer: Lester Pratt

Streich: Lässt Lester eine Brieftasche finden, die ihn glauben macht, Sally betrüge ihn mit ihrem Ex-Freund John LaPointe.

Auswirkung: Lester geht auf Officer LaPointe los und will ihn töten, woraufhin er in Notwehr von Sheila Brigham mit einem Gewehrgriff erschlagen wird.

Streich Fünf

Streichspieler: Melissa Clutterbuck

Opfer: Lenore Potter

Streich: Zertrampelt ihre Blumenbeete und wirft den Verdacht auf Stephanie Bonsaint.

Auswirkung: Als Lenore Stephanie erschießen will, kommt es zu einer tödlichen Verwechslung und sie erschießt stattdessen Melissa Clutterbuck.

Streich Sechs

Streichspieler: Polly Chalmers

Opfer: Ace Merrill

Streich: Vergräbt einen angeblichen Brief von Alan Pangborn, sodass Ace annehmen muss, dieser hätte ihn um 200.000 Dollar gebracht.

Auswirkung: Blind vor Wut will Ace Alan angreifen, schnappt sich aber stattdessen Polly – er wird jedoch von Norris Ridgewick erschossen, bevor er Schlimmeres anrichten kann.