Das Attentat: Inhaltsangabe (Teil I): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. März 2008, 10:42 Uhr
Inhaltsangabe zu Das Attentat (Teil I)
- Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Stephen Kings Roman Das Attentat ist eingeteilt in einen Prolog und 3 Teile, die wiederum in 27 Kapitel untergliedert sind. Diese Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis inklusive Kapitel 14.
Anmerkung: Die in Klammern angegebenen Titel der 27 Kapitel dienen der Orientierung des Lesers und sind so nicht von King intendiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Prolog (Ein Sturz auf dem Eis. Ein totgetretener Hund)
- 2 Erster Teil: Das Glücksrad
- 2.1 Kapitel 1 (Auf dem Jahrmarkt)
- 2.2 Kapitel 2 (Der Unfall)
- 2.3 Kapitel 3 (Herb und Vera Smith)
- 2.4 Kapitel 4 (Der Killer schlägt erstmals zu)
- 2.5 Kapitel 5 (1970 – 1975: Veras Wahn. Stillsons Erpressung. Sarahs Hochzeit)
- 2.6 Kapitel 6 (Das Ende des Komas)
- 2.7 Kapitel 7 (Dr. Weizaks Mutter. Die Tote Zone)
- 2.8 Kapitel 8 (Das zweite Gesicht)
- 2.9 Kapitel 9 (Johnnys erste Operation. David Bright. Ein Wiedersehen mit Sarah)
- 2.10 Kapitel 10 (Vera macht neue Probleme. Maries Dankbarkeit. Ein Feuer)
- 2.11 Kapitel 11 (Reporter. Veras Schlaganfall)
- 2.12 Kapitel 12 (Veras Tod)
- 2.13 Kapitel 13 (Stillson nimmt sich ein Arschloch vor. Sarahs Streit mit Walter)
- 2.14 Kapitel 14 (Postflut. Richard Dees. Stillsons Ambitionen)
Prolog (Ein Sturz auf dem Eis. Ein totgetretener Hund)
- Durham im Jahr 1953: Der sechsjährige Johnny Smith ist stolz auf seine schon recht fortgeschrittenen Fahrkünste mit Schlittschuhen und tobt sich auch heute wieder auf dem zugefrorenen See der Stadt aus. Da rammt ihn ein älterer, Eishockey spielender Junge unabsichtlich, und Johnny schlägt sich hart den Kopf auf dem Eis, ist sogar für einen Moment ohnmächtig. Als er zu sich kommt, beugt sich Chuck Spier, einer der erwachsenen Anwesenden, zu ihm herab, und Johnny sagt: "Nicht überbrücken! Die Explosion. Die Säure!"
- Niemand kann dem einen Sinn entnehmen; da Johnny schnell wieder ganz bei Sinnen ist und sogar weiterfahren will, ist der Vorfall schnell vergessen. Sogar Johnny selbst kann sich wenige Jahre später nicht mehr daran erinnern. Noch im selben Jahr überbrückt Chuck Spier seine Autobatterie, die explodiert und deren Säure ihm ins Gesicht spritzt, was ihm ein Auge kostet.
- Iowa, 1955: Der 22-jährige Vertreter Greg Stillson (er ist spezialisiert auf verschiedene Bibelausgaben) ist unterwegs in der Kleinstadt Ames. Er ist ein Mann mit Ambitionen, der sich allem gewachsen glaubt und keineswegs ewig nur Vertreter sein will. Er kennt auch seine größte Schwäche: Er ist impulsiv und neigt dann zu Aggressionen.
- An jenem Tag etwa wird er im Vorgarten eines vorübergehend verlassenen Hauses von einem Hund angeknurrt, woraufhin er ihn sofort mit einer Salmiak-Spritze attackiert. Aber damit nicht genug: Stillson tritt das jaulende Tier wiederholt, bis es so stark blutet, dass es keine Rettung mehr gibt. Schnell entschwindet Stillson und erinnert sich an den Tag, als er seiner damaligen Freundin wiederholt ins Gesicht schlug. Ja, das muss er unter Kontrolle bekommen, dann steht ihm die Welt offen.
Erster Teil: Das Glücksrad
Kapitel 1 (Auf dem Jahrmarkt)
- Oktober 1970: Sarah Bracknell holt ihren neuen Freund Johnny Smith in dessen Wohnung ab. Sie sind beide frischgebackene Lehrer und gehen seit einiger Zeit miteinander aus, obwohl Sarah sich noch immer nicht darüber im Klaren ist, ob Johnny die wahre Liebe ist. Zumindest fühlt sie sich in seiner Gegenwart immer sehr wohl – auch wenn Johnny sie mit einer grässlichen Dr. Jeckyll/Mr. Hyde-Maske erschreckt.
- Sie gehen gemeinsam auf den Jahrmarkt und amüsieren sich, erst im Wirbelkarussell, dann auf dem Riesenrad – beide Gelegenheiten nutzt Johnny für einige lange in Erinnerung bleibende Küsse. Damit, dass er Sarah fragt, ob sie nicht einmal gerne seine Eltern kennen lernen möchte, zeigt er, wie ernst ihm diese Beziehung ist. Und Sarah genießt den Abend: Johnny ist lustig, aber auch einfühlsam, scheint – vor allem nach ihrem Fehlgriff Dan – ein echter Fang zu sein.
- Sie wollen schon gehen, als Johnnys Blick auf ein Glücksrad fällt; eine der wenigen Buden, die überhaupt noch offen haben. Einer Laune nachgebend setzt er zehn Cent auf die Nummern von 11 bis 20 und gewinnt. Sarah fällt auf, dass Johnny sich fast abwesend die Stirn reibt – er selbst ist auf einmal überzeugt, dass er nicht verlieren kann und setzt weiter.
- Johnny, der weiterhin gewinnt, zieht schnell eine kleine Menge Schaulustiger an, was den Budeninhaber in Zugzwang bringt, als Johnny doch tatsächlich seine ganzen 54 Dollar auf eine einzige Zahl setzen will; ein Treffer brächte ihm zehnfachen Gewinn. Doch der Mann spielt mit und lässt zu, dass Johnny alles aufs Spiel setzt. Johnny Smith wettet auf die 19 ... und gewinnt.
- Aber was ist mit Sarah los? Schon seit sie hier am Glücksrad stehen, sieht sie elend aus; jetzt gibt sie auf Nachfrage zu, dass es ihr sehr schlecht ist, da ihr Hot Dog wohl verdorben war. In der Tat muss sie sich auf einmal heftig übergeben, und Johnny, mehr als 500 Dollar reicher, aber im Moment nicht eben glücklich, fährt sie nach Hause. Sarah fühlt sich doppelt elend, da sie sich eigentlich darauf gefreut hatte, ihre erste Nacht mit Johnny zu verbringen – so aber kann sie nichts mit ihm anfangen.
Kapitel 2 (Der Unfall)
- Bei Sarah angekommen, fragt sie ihn, wie er das mit dem Glücksrad nur angestellt habe. Johnny meint, dass er schon des Öfteren seltsame Ahnungen hatte, die sich bewahrheiteten oder dass er auf Anhieb verlorene Dinge fand, nach denen anderen ewig gesucht hatten. Er kann sich selbst keinen Reim darauf machen, und auch wenn er mit dieser Gabe seltsamerweise Eis assoziiert, hat er seinen Sturz auf selbigem längst vergessen.
- Von Sarah aus ruft Johnny sich ein Taxi – und, vor allem, um den Abend noch irgendwie zu retten, sagt sie ihm erstmals, dass sie ihn liebt, was sein ganzes Gesicht zum Strahlen bringt. Als er von ihr geht, kann sie nicht ahnen, dass sie die nächsten viereinhalb Jahre nicht mehr mit ihm sprechen wird.
- Johnnys tragischer Unfall ereignet sich auf der Heimfahrt im Taxi, als ihnen zwei Autos entgegenkommen, die sich ein Rennen liefern und somit die gesamte Straßenbreite einnehmen. Der Taxifahrer und beide Insassen des den Unfall verursachenden Wagens sterben; Johnny wird aus dem Auto katapultiert und glaubt, bevor ihn die Schwärze umgibt, dass dies nun sein Ende ist.
Kapitel 3 (Herb und Vera Smith)
- Johnnys Eltern Herb und Vera Smith, erfahren durch einen nächtlichen Anruf von dem Unfall, Sarah am nächsten Morgen durch eine Lehrerkollegin. Die drei treffen sich erstmals im Wartezimmer des Krankenhauses, wo Sarah von Herb positiv, von Vera jedoch negativ überrascht ist.
- Vera war immer schon gläubig, aber die Nachricht vom möglichen Tod ihres Sohnes hat sie ein großes Stück Richtung Wahnsinn getrieben. Sie zitiert ständig aus der Bibel und ist überzeugt, dass Gott etwas Großes mit ihrem Sohn vorhat, der keinesfalls sterben wird. Sie ist überhaupt nicht erfreut zu erfahren, dass Johnny mit dieser ihr Unbekannten eine Beziehung führte und somit Gottes Weg verließ.
- Herb hingegen nimmt Sarah sofort wie eine Schwiegertochter an und besteht darauf, dass sie dabei ist, als der zuständige Arzt sie schließlich in sein Büro bittet. So erfahren alle drei gemeinsam, dass Johnny nach einer komplizierten Gehirnoperation im Koma liegt – wann und ob er wieder erwachen wird, steht völlig offen.
Kapitel 4 (Der Killer schlägt erstmals zu)
- Castle Rock, 12. November 1970: Der (hier noch namenlos bleibende) Mann denkt von sich selbst bereits als Killer, obwohl heute sein erster Mord ansteht. Er will endlich wissen, wie es sich anfühlt zu morden, noch dazu will er der Welt einen Gefallen tun, indem er sie von den "schlimmen Fickern" (orig.: nasty-fuckers) befreit, die nur an Sex denken können – eine Idee, die seine Mutter ihm zeitlebens eingebläut hat.
- Er ist überzeugt von sich, hält sich für ausgesprochen gerissen (orig.: slick) und wählt sein erstes Opfer eher zufällig. Es ist die Kellnerin Alma Frechette, ein Mädchen, mit dem er schon ausgegangen ist. Ausgezeichnet, denn als er sie zu sich ruft, schöpft sie keinerlei Verdacht, ist sogar angenehm überrascht, ihn hier zu sehen. Sie merkt aber schnell, was Sache ist und will sich wehren. Doch der Killer ist zu stark. Er erwürgt sie und vergeht sich danach an ihrer Leiche.
Kapitel 5 (1970 – 1975: Veras Wahn. Stillsons Erpressung. Sarahs Hochzeit)
- Vera Smith wird zunehmend fanatischer und lässt sich nun die verrücktesten Zeitschriften kommen; besonders angetan ist sie von "Wundern" wie einem Holzsplitter aus dem Originalkreuz Jesus – nur Herbs Einschreiten ist es zu verdanken, dass sie kein Vermögen für Schrott ausgibt. Als wären sie nicht knapp genug bei Kasse: Entgegen all seiner Überzeugungen muss er staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen, um Johnnys Krankenhausaufenthalt überhaupt noch finanzieren zu können.
- 1971: Greg Stillson hat mittlerweile sein eigenes Versicherungsbüro und hat gerade Besuch von Sonny Elliman, einem Neonazi und Mitglied einer Motorradgang, die in New Hampshire für Angst und Schrecken sorgt. Stillson hat einiges gegen ihn in der Hand, zum Beispiel Drogen, die er in dessen Schlafsack fand. Aber Stillson will Elliman nichts ans Zeug flicken; er möchte nur, dass Elliman sich später daran erinnert, dass er in Stillsons Schuld steht, wenn dieser bei seiner sicherlich vor ihm liegenden politischen Karriere einmal Hilfe brauchen sollte.
- Im selben Jahr geht Sarah, die eine furchtbare Zeit in einer Art Niemandsland verbracht hat, wo sie sich über ihre Gefühle nicht im Klaren war, immer häufiger mit einem netten jungen Mann namens Walter Hazlett aus. Als sie im Oktober spürt, wie ernst es ihm wird, verbringt sie einen langen Nachmittag an Johnnys Krankenbett, aber dort ist alles unverändert, und sie spürt in sich keine Liebe mehr für den vor ihr liegenden Patienten. Doch sie weint um das, was hätte sein können und über die Tatsache, dass ihr gar nichts Anderes übrig bleibt, als ihr Leben weiterzuleben. Sie heiratet Walter im Juli 1972.
- Herb kommt zu ihrer Hochzeit; Vera jedoch ist endgültig umnachtet und wartet mit anderen Mitgliedern einer übergeschnappten Sekte auf die Ankunft eines UFOs, das sie zu Gott bringen wird. Als es nicht kommt, kehrt Vera zu Herb zurück und meint einfach, sie seien wohl noch nicht reif gewesen für die Erlösung.
- Veras religiöser Wahn ist ungebrochen; bald glaubt sie, der Zugang zum Himmel befände sich am Südpol. Herb ist so verzweifelt über seine zerbröckelnde Ehe, dass er sich wünschte, sein geliebter Johnny möge doch endlich sterben, um sie beide zu erlösen – Veras Irrsinn würde sicherlich in sich zusammenbrechen, wenn sie einsehen müsste, dass Gott doch nichts Gewaltiges für ihren Sohn in petto hält.
- In einem vom Kontext des Romans völlig isoliert scheinenden Abschnitt besucht der Blitzableiter-Verkäufer Andrew Dohay eine Bar namens Cathy's und versucht vergeblich, den Besitzer von den Vorzügen seiner Ware zu überzeugen.
- 1974: Sarah stellt fest, dass sie schwanger ist; Herb zieht sich einen komplizierten Beinbruch zu, was dazu führt, dass er für den Rest seines Lebens leicht humpeln wird; Vera ist soweit von der Realität entfernt, dass sie ihr gesamtes Haus und alle Möbel verkaufen will, um die "Endzeit-Gesellschaft Amerikas" finanziell zu unterstützen, die die Apokalypse vor der Tür stehen sieht. Es kommt zum ersten Riesenkrach zwischen Vera und Herb, der gerade noch rechtzeitig bemerkt, was seine Frau da zu tun gedenkt. Er kann das Unheil abwenden, seine Frau aber nicht auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
- Am 31. Oktober kommt Sarahs Sohn Dennis zur Welt (siehe auch hier).
- Am 01. Januar 1975 finden zwei im Schnee herumtobende Jungen eine Leiche. Es handelt sich um die 17-jährige Carol Dunbarger, dem mittlerweile vierten Opfer des Würgers von Castle Rock.
Kapitel 6 (Das Ende des Komas)
- Im Januar spricht Johnny plötzlich im Schlaf: "Alles auf neunzehn. So oder so. Mein Mädchen ist krank." Doch ist der Fernseher seines Zimmergenossen so laut gestellt, dass niemand dies mitbekommt, auch wenn eine Krankenschwester kurz lauschend in ihrer Arbeit innehält.
- Johnny indes hat einen Traum; immer wieder erlebt er die letzten Sekunden vor dem Unfall und spürt auf einmal, dass er eine Entscheidung zu treffen hat: für den Tod oder den hellen Korridor vor ihm. Es ist der Gedanke an Sarah, die ihn sicherlich genauso vermisst wie er sie (Johnny denkt, er könnte bis zu zehn Tage lang ohnmächtig gewesen sein), der ihn dazu drängt, sich für das Leben zu entscheiden.
- Es ist der 17. Mai 1975, viertel nach drei Uhr nachmittags, als Johnny Smith die Augen aufschlägt und in ein leeres Zimmer spricht: "Hier bin ich!"
- Erst eine Dreiviertelstunde später kommt die Krankenschwester Marie Michaud zu ihm und bettet ihn korrekt. Als sie ihn berührt, weiß er Dinge über ihren Familienstand und auch ihren Namen, mit dem er sie anspricht. Sie ist zu Tode erschrocken, aber erfreut und holt sofort den zuständigen Dr. Brown.
- Johnny weiß, dass Maries jüngster Sohn eine Augen-OP vor sich hat und versichert ihr, dass alles gut gehen wird. Marie ist verwirrt; Dr. Brown aber tut ihren Aberglauben ab – Johnny habe das unterbewusst irgendwann aufgeschnappt. Doch als Brown Johnny nicht sagen will, wie lange dieser bewusstlos war, packt Johnny seine Hand und weiß es: viereinhalb Jahre. Aber auch das kann Brown mit unterbewusster Wahrnehmung erklären.
- Herb wird telefonisch über die Genesung seines Sohns informiert; als er Vera aufklärt, verfällt Johnnys Mutter, die mittlerweile fast 20 Kilo zugelegt hat und unter hohem Blutdruck leidet (den sie aufgrund ihrer Religiosität nicht behandeln lässt), sofort wieder in einen Schwall von Gebeten. Herb warnt sie: Sollte sie an Johnnys Krankenbett das Faseln beginnen, würde er sie an den Haaren dort rausziehen.
- Johnny ist so erfreut, seine Eltern wieder zu sehen, dass endlich die Tränen kommen. Als er seine Mutter berührt, weiß er alles über ihre Krankheit und ihren neuen Wahn, und spielt mit, um sie zu beruhigen: Er sei offen für alles, was sie über ihn und Gott zu sagen habe – aber nicht jetzt.
- Dann kommt ein Dämpfer, der nicht ganz unerwartet ist, als Herb ihm erklären muss, dass Sarah, seine große Liebe, mittlerweile verheiratet ist.
Kapitel 7 (Dr. Weizaks Mutter. Die Tote Zone)
- Dr. Weizak unterzieht Johnny im Beisein von Dr. Brown einer Reihe von Untersuchungen. Eine davon besteht darin, dass Johnny sich viele (teils abstrakte) Dinge vorstellen soll, sodass seine Gehirnwellen gemessen werden können. Das ist für Johnny kein Problem – anfangs. Doch von manchen Dingen kann er sich seltsamerweise einfach kein Bild machen, etwa von Nummer 19: einem Ruderboot unter einem Straßenschild. Johnny hat soeben erstmals seine Tote Zone entdeckt (dies ist der Originaltitel des Romans, Dead Zone).
- Weizak will ehrlich sein mit Johnny. Seine Rekonvaleszenz wird schmerzhaft sein, mehrere Operationen vonnöten. Johnny ist dankbar für die Offenheit des Arztes und drückt ihm in einer nett gemeinten Geste leicht die Hand – und eine Flut von Visionen bricht über ihn herein. Auf einmal weiß er, dass Weizaks Mutter, von der dieser selbst glaubt, sie sei im Zweiten Weltkrieg gefallen, noch lebt – sie kam über die Schweiz und die Türkei nach Kalifornien.
- Während er in dieser Trance ist, singt Johnny sogar ein Wiegenlied auf Polnisch, was Weizak mit offenem Mund dastehen lässt. Brown reagiert verängstigt, Weizak eher nachdenklich, als Johnny ihm schließlich seine Funde mitteilen kann.
- Johnny selbst aber versinkt in der Folgezeit in Selbstmitleid und wird von Wellen der Depression überspült.
Kapitel 8 (Das zweite Gesicht)
- Johnny lässt sich beim nächsten Besuch seiner Eltern auf den aktuellen Stand der Weltgeschichte bringen; vor allem die politischen Entwicklungen rund um den zurückgetretenen Präsidenten Nixon interessieren ihn.
- Weizak indes hat tatsächlich versucht, Kontakt zu seiner Mutter aufzunehmen und sie in der Tat in Kalifornien ausfindig gemacht. Allerdings ist er zu eingeschüchtert, um am Telefon mit ihr zu sprechen und legt auf, nachdem er ihre Stimme hört. Doch er spricht mit Johnny, glaubt, dieser habe das zweite Gesicht, eine übernatürliche Gabe.
Kapitel 9 (Johnnys erste Operation. David Bright. Ein Wiedersehen mit Sarah)
- Ein Spezialist will sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den berühmten Komapatienten selbst zu operieren und wird extra eingeflogen, um sich an Johnnys verkürzten Beinmuskeln zu versuchen – niemand verheimlicht Johnny, dass er als Versuchskaninchen hoch geschätzt wird. Zwar verläuft die Operation gut, doch stürzen ihn die anschließenden, unvermeidlichen Schmerzen in eine erneute Periode tiefster Depression.
- Die Presse ist auf ihn aufmerksam geworden, und Johnny gibt einem ihm sehr sympathischen Reporter namens David Bright ein ausführliches Interview, das zu einem angenehmen Artikel führt.
- Und schließlich kommt Sarah ihn besuchen. Ihr Gespräch ist anfangs steif, bald aber bricht Sarah in Tränen aus über die Ungerechtigkeit ihrer beider Leben. Sie liebt ihren neuen Mann und ihr Kind, begreift aber nicht, warum das Schicksal Johnny und ihr so übel mitspielte. Und wie abgemagert Johnny ist, wie hilflos er wirkt! Unwillkürlich beugt sie sich über ihn und küsst ihn auf die Lippen.
- Eine weitere Vision, diesmal harmloseren Ausmaßes: Johnny weiß, wo Sarahs verloren geglaubter Ehering ist: Er ist ihr beim Packen auf der Rückreise nach ihren Flitterwochen vom Finger gerutscht und noch immer in einer Seitentasche ihres Koffers. Sarah ist verwirrt und verängstigt von diesem neuen Johnny – und als sie den Ring später tatsächlich findet, wirft sie ihn fast angeekelt in die Toilette.
Kapitel 10 (Vera macht neue Probleme. Maries Dankbarkeit. Ein Feuer)
- Johnny muss noch weitere Operationen über sich ergehen lassen, doch als wäre das noch nicht genug, gibt es neue Probleme mit seiner Mutter. Kurzzeitig wollte sie sich von Johnny überzeugen lassen, Medikamente gegen ihren Bluthochdruck zu nehmen, dann aber sieht sie das doch als Verstoß gegen Gottes Wille und stellt dies wieder ein. Johnny kann sich der Angst nicht erwehren, dass seine Mutter nicht mehr lange zu leben hat.
- Glücklicherweise gibt es auch gute Nachrichten: Eine von Dankbarkeit erfüllte Marie Michaud kann ihm mitteilen, dass die Operation am Auge ihres Sohnes Mark in der Tat erfolgreich verlaufen ist. Johnny braucht diese Bestätigung nicht, ist aber froh um Maries Anerkennung. Ebenso positiv verläuft der Besuch des Schulleiters von Johnnys Schule, da er ihm anbietet, zumindest für eine Schwangerschaftsvertretung wieder bei ihnen einzusteigen.
- Dann ist da aber noch der "kleinste Marine D.I. der Welt" (D.I. bedeutet drill instructor, also Ausbilder), seine Therapeutin Eileen Magown. Natürlich tut sie nur ihren Job, doch der ist für Johnny die Hölle auf Erden. Aber er erkennt schnell, dass es die Qualen wert sind, als es mit ihm konstant bergauf geht.
- Bei einem ihrer Folter-Sitzungen berührt Johnny sie und weiß, dass sie in ihrem Appartement vergessen hat, den Brenner abzustellen – in diesen Sekunden fängt die Küche Feuer. Eileen ist zu verwirrt, um ihm zu glauben, sodass er selbst es in die Hand nimmt, die Feuerwehr zu alarmieren. Dann aber bringt er Eileen zumindest dazu, ihre Nachbarn anzurufen – die freilich bestätigen, dass Rauch aus ihrer Wohnung quillt.
- Viele Krankenschwestern bezeugen diese Diskussion und den Anruf – und nur wenig später verfasst David Bright einen neuen Artikel ...
Kapitel 11 (Reporter. Veras Schlaganfall)
- Die Reaktion auf Brights Artikel lässt nicht lange auf sich warten – schon am nächsten Tag versammeln sich beinahe zehn Reporter im Krankenhaus und warten auf eine Stellungnahme von Johnny. Der lässt sich darauf ein, weil Weizak ihn darauf hinweist, dass ein Reporter etwas veröffentlichen muss – und wenn es nicht die Wahrheit ist, dann eben ein Haufen Gerüchte. Aber Johnny kann nur unbeholfen vor sich hin stammeln, sodass Weizak einen Großteil des Interviews übernimmt und wissenschaftlich zu erklären versucht, was mit Johnny passiert ist.
- Es kommt zur Sprache, dass Johnnys neues Talent durch Berührung ausgelöst zu werden scheint. Ein ganz besonders skeptischer Reporter namens Roger Dussault will daraufhin Tacheles reden und streckt Johnny ein Medaillon entgegen. Indem er ihn als Quacksalber beschimpft, reizt er Johnny, bis dieser das Medaillon tatsächlich an sich nimmt.
- Die Visionen kommen augenblicklich, und Johnny, zu gleichen Teilen gereizt und in Trance, nimmt kein Blatt vor den Mund, als er Dussault mitteilt, dass das Medaillon seiner an zu hohem Drogenkonsum jung verstorbenen Schwester gehörte. Dussault ist so entsetzt, dass er Johnny im Affekt niederschlägt und sich dann schnaubend einen Weg durch die Menge nach draußen bahnt, unterwegs aber ohnmächtig zusammenbricht. Sofort ist Johnny von Schuldgefühlen geplagt und entschuldigt sich für seine harschen Worte – auch wenn sie freilich der Wahrheit entsprechen.
- Die Pressekonferenz macht Schlagzeilen; und am Abend läuft ein ausgiebiger Bericht im Fernsehen. Die völlig ahnungslose Vera sieht diesen zusammen mit Herb und ist so entzückt über dieses offensichtliche Werk Gottes an ihrem Sohn, dass sie zusammenbricht – ein Schlaganfall. Als Johnny im Krankenhaus davon erfährt, hält ihn nichts mehr und er will unbedingt zu ihr (Vera liegt in einem anderen Krankenhaus in der Nähe von Jerusalem's Lot). Weizak protestiert; als er jedoch sieht, wie ernst es Johnny ist, erklärt er sich bereit, ihn persönlich hinzubringen.
Kapitel 12 (Veras Tod)
- Im Krankenhaus trifft Johnny auf seinen Vater, der noch ganz durch den Wind ist und noch immer sein Pyjamaoberteil trägt. Herb geht davon aus, dass seine Frau nicht mehr lange zu leben hat und sich nur noch am Leben festklammert, um Johnny noch einmal zu sehen.
- Und so ist es auch; Johnny kann noch einmal kurz mit ihr sprechen, bevor sie das Bewusstsein verliert und am folgenden Tag stirbt. Ihre Abschiedsbotschaft an ihren Sohn lautet:
Welch eine Macht hat Gott dir verliehen ... Ich wusste es ... Ich habe es immer gewusst. Erfülle deine Pflicht, John. | ||
— aus Das Attentat, Kapitel 12 / 2 |
Kapitel 13 (Stillson nimmt sich ein Arschloch vor. Sarahs Streit mit Walter)
- Ein politisch wichtiger Freund bittet Bürgermeister Greg Stillson, sich einmal mit seinem Neffen zu unterhalten, der auf die schiefe Bahn zu geraten droht und somit ein schlechtes Bild auf seine Familie werfen könnte. So befindet sich Stillson nun mit diesem Neffen in einem schalldichten Raum des Polizeireviers und redet dem Rocker gut zu. Der aber ist einfach nur cool und bezeichnet Stillson als Arschloch – ein böser Fehler.
- Stillson verbrennt vor seinen Augen dessen von der Polizei sichergestelltes Hemd mit der Aufschrift Baby, let's fuck – und als der Neffe protestieren will, zerschlägt Stillson eine Flasche und geht mit einer langen Scherbe auf ihn los. Er ritzt ihn nur recht harmlos, spürt aber die alten Aggressionen, die immer wieder durchbrechen wollen. Stillson zwingt den Rocker dazu, zuzugeben, dass er selbst das Arschloch sei, dann schlägt er ihm hart ins Gesicht und herrscht ihn an, niemals auch nur ein Sterbenswörtchen über diesen Zwischenfall zu verlieren. Dem Wunsch wird der Neffe zeitlebens nachkommen. Wieder ein kleiner Sieg für Stillson.
- Am Frühstückstisch liest Walter Hazlett den Zeitungsbericht über Johnny und zeigt ihn seiner Frau. Sarah ist ganz baff und fasziniert über Johnnys Gabe. Doch Walter belächelt alles, ist sicher, dass Johnny damit ans schnelle Geld kommen will und in Wirklichkeit mit diesem Roger Dussault unter einer Decke steht – gute PR.
- Sarah, die Walter nie etwas von ihrem wieder aufgetauchten Ehering erzählt hat, ist wütend, und es kommt zu einem Streit, der beinahe aus dem Ruder läuft, bis Sarah sich wieder fängt und sich in Erinnerung ruft, dass Walter im Grunde ein guter Mann ist, der einfach zu bodenständig ist, um an solchen Hokuspokus zu glauben.
Kapitel 14 (Postflut. Richard Dees. Stillsons Ambitionen)
- Aus dem Krankenhaus entlassen, zieht Johnny wieder in seine alte Wohnung im Elternhaus ein, um seinem Vater bei der Bewältigung des Alltags zu helfen. Doch ist es Johnny selbst, der diesen Alltag erst einmal bewältigen muss, da er in den ersten Wochen nach dem TV-Bericht von einer wahren Flut an Briefen und Päckchen überschwemmt wird. Menschen, die vermisste Familienmitglieder suchen, die Hilfe und Rat von ihm erwarten und zu diesem Zweck zahllose Gegenstände schicken.
- Die meisten schickt Johnny auf eigene Kosten sofort zurück – an anderen versucht er sich zögerlich. Meist passiert nichts; ein Schal aber löst eine derart intensive Vision eines im Treibsand versinkenden Mannes aus, dass er sich schwört, zukünftig die Finger von diesen Dingen zu lassen. Allmählich gerät Johnny in Vergessenheit und die Postflut verebbt.
- Etwas Anderes verebbt nicht so schnell: Johnnys Gefühle für Sarah bleiben intensiv, und er bekommt auch kaum eine Chance, seine seelischen Wunden heilen zu lassen, da Sarah ihm immer wieder schreibt – eine Beileidskarte nach dem Tod seiner Mutter, jetzt sogar ein Schreiben mit der Frage, ob sie ihn einmal besuchen dürfe. Er weiß nicht, was er ihr antworten soll und wartet einfach ab.
- Eines Tages bekommt Johnny überraschenden Besuch von einem Reporter des Magazins Inside View, der den ganzen Weg von New York City auf sich genommen hat, um mit Johnny zu reden. Der große Mann stellt sich als Richard Dees vor und ist Johnny schon nach wenigen Minuten unsympathisch. Sein Vorschlag: Johnny solle einen Vertrag unterschreiben, der Dees' Zeitschrift das Recht gibt, etwa zwölf Mal im Jahr einen Artikel über Johnnys Fähigkeiten zu schreiben, eine Kolumne über das Übersinnliche, wie diese Leserschaft sie begehrt.
- Johnny wiegelt ihn ab; er könne nicht auf Anhieb Vorhersagen treffen. Dees ist belustigt und geschockt zugleich: Niemand erwartet von Johnny echte psychische Fähigkeiten – es ist alles ein Klamauk, um an etwas Geld zu kommen; Ghostwriter würden für Johnny sprechen und Johnny dürfe alle Gegenstände behalten, die von arglosen Lesern eingeschickt würden. Johnny ist so verärgert über Dees' Kaltschnäuzigkeit, dass er ihn mit Gewalt von seinem Grundstück wirft. Schimpfend und fluchend macht Dees sich vom Acker und schwört, dass er alles in seiner Macht Stehende tun wird, Johnny zu diffamieren.
- Einem Bankier gegenüber macht Bürgermeister Greg Stillson erstmals seine großen Ambitionen publik. Er will im kommenden Jahr als unabhängiger Kandidat für das Amt des Präsidenten kandidieren. Der Bankier, Charles Gendron, ist schockiert und amüsiert zugleich – Stillson hat von solch hoher Politik keine Ahnung: Gendron "war so verblüfft von Stillsons politischer Naivität, dass er zunächst nicht wusste, wie er fortfahren sollte".
- Aber Stillson fährt einen klaren Kurs: Er will von Gendron finanzielle Unterstützung bei seiner Kampagne, und da Gendron offenbar mit gutem Zureden allein nicht beizukommen ist, erpresst Stillson ihn, denn er hat ein paar gestochen scharfe Photos des verheirateten Gendron mit einer gewissen Kellnerin ... Also macht der Bankier sich an die Arbeit.
- Dies ist Stillsons erster ernsthafter Schritt zum Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
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