Das letzte Gefecht: Inhaltsangabe (Teil II): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. März 2008, 13:20 Uhr
Übersicht | Buch I (1-25) | Buch I (26-42) | Buch II (43-60) | Buch III (61-77) | |||||||||||||||
Kurzfassung des Inhalts | Zeitstrahl | Reiserouten | |||||||||
Inhaltsangabe zu Das letzte Gefecht (Teil II)
Das letzte Gefecht ist ein Roman des Schriftstellers Stephen King, der uns eine Welt beschreibt, in der nach dem Ausbruch einer Supergrippe, die 99% der Menschheit tötet, der letzte Kampf zwischen den Mächten des Guten und des Bösen stattfindet.
Der II. Teil der Inhaltsangabe beschäftigt sich mit dem Zeitraum vom 23. Juni bis zum 04. Juli 1990.
- Anermerkung
- Die in {geschweiften Klammern} stehenden Überschriften, dienen lediglich der Orientierung und sind nicht von King vorgegeben - die Kapitel sind nur von 1-77 nummeriert. Jedoch sind Orts- und Zeitangaben nicht immer hundertprozentig belegbar, sollten deshalb nur als Einstiegshilfe gewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Kapitel 26 (25. - 26. Juni - USA)
- 2 Kapitel 27 {27. Juni - New York City}
- 3 Kapitel 28 {27. Juni - Ogunquit, Maine}
- 4 Kapitel 29 {27. Juni - Stovington, Vermont}
- 5 Kapitel 30 {28. Juni - Arnette}
- 6 Kapitel 31 {29. Juni – Mountain City}
- 7 Kapitel 32 {29. Juni – Phoenix, Arizona}
- 8 Kapitel 33 {29. Juni - Shoyo, Arkansas}
- 9 Kapitel 34 {30. Juni – Powtanville, Indiana}
- 10 Kapitel 35 {28. Juni - New York City}
- 11 Kapitel 36 {28. Juni - Ogunquit, Maine}
- 12 Kapitel 37 {28. Juni – US 302, Vermont}
- 13 Kapitel 38 {Ende Juni - Anfang Juli - USA}
- 14 Kapitel 39 {4. Juli - Phoenix, Arizona}
- 15 Kapitel 40 {2. - 3. Juli – Shoyo, Arkansas}
- 16 Kapitel 41 {3. - 4. Juli – Bennington, Vermont}
- 17 Kapitel 42 {4. Juli – Norden von Vermont}
Kapitel 26 (25. - 26. Juni - USA)
- {25. Juni}
Das 26. Kapitel kann genau wie der Roman Wolfsmond (orig. Wolves of the Calla) mit dem Begriff Widerstand in Verbindung gebracht werden, alle Maßnahmen der US-Regierung und des Militärs konnten eine Bekanntwerdung der Ereignisse nicht verhindern.
Eine Studentenbewegung aus Louisville, Kentucky veröffentlicht ein Plakat mit folgenden fünf Thesen:
- Es gibt keinen Impfstoff gegen Captain Trips
- die Krankheit ist nicht ernst, sondern tödlich
- die Ansteckungsgefahr liegt möglicherweise über 75%
- es handelt sich um ein gescheitertes Projekt der US-Army
- Es gibt Vertuschgungsaktionen; die paramilitärischen Kräfte nehmen es in Kauf jene 75% der US-Bevölkerung zu liquidieren, sollte sich so eine Lösung des Problems ergeben
Nachstehend der Aufruf zum großangelegten Streik.
- {26. Juni}
- Um 9:01 erfolgt eine Rebellion bei WBZ-TV in Boston.
- Technische Mitarbeiter und der Moderator Bob Palmer übernehmen vor laufender Kamera friedlich die Gewalt über den Sender zurück und entwaffnen die Soldaten, welche die Nachrichten zensieren sollten. Bob Palmer spricht zu seinen Zuhörern und klärt diese über jene Nachrichten auf, die er in den letzten sieben Tagen nicht verlesen durfte, mit unter unveröffentlichtes Filmmaterial über die Opfer der Grippe und die Methoden der Soldaten die "Kontrolle zu bewahren", die stark an die Ereignisse um das KZ Auschwitz-Birkenau erinnern.
- Um 11:16 richtet die Regierung die Staatsverräter hin, indem sie den gesamten Sender in die Luft sprengt.
James D. Hogliss, eine pensionierter Anwalt verteilt in einer Kleinstadt in Virginia eine Extraausgabe seiner selbst erstellten Zeitung, die mit der Schlagzeile: "Regierungstruppen versuchen, Seuchenausbruch zu vertuschen". Auch wenn kaum ein Einwohner noch am Leben ist oder sich in der Stadt aufhält, um diese Artikel zu lesen, macht Hogliss seine Aufgabe gewissenhaft. Als jedes Haus ein Exemplar auf der Türschwelle zu liegen hat, gönnt der Totkranke sich Ruhe - seine letzte Ruhe.
- Auch die Los Angeles Times produziert eine einseitige Sonderausgabe. Von den 26.000 Exemplaren, die als "Werbebeilage" getarnt waren, gelangen nur 10.000 in den Umlauf.
- Die 28 Mitarbeiter der Zeitung sterben bei einem "Bombenanschlag auf die Druckerei". Die Regierung entgeht der Fragestellung, warum alle Explosionsopfer ein Einschussloch im Kopf haben, indem sie diese mit anderen Tausend Opfern im Meer versenkt.
- Auf dem Ausdruck wird der Präsident aufgefordert folgende 5 Probleme eine Antwort zu geben:
- Warum wird die Times von Paramilitärs an ihrer Ausübung der Pressefreiheit gehindert?
- Warum wurden die US 5, US 10 und US 15 von bewaffneten Fahrzeugen und Truppentransportern abgeriegelt?
- Handelt es sich wirklich um eine unbedeutende Grippeepidemie, wie behauptet?
- Transportieren die großen Frachter wirklich die Leichen von Grippeopfern auf das Meer hinaus, um diese zu versenken?
- Warum weiß keiner der von der US-Regierung zitierten Ärzte über den propagierten Impfstoff bescheid, der nächste Woche für alle Erkrankten zur Verfügung stehen soll?
In Duluth verkündet ein Mann, der sich Asche auf dem Haupt verteilte, mit einem Sandwich-Plakat vom baldigen Jüngsten Gericht. Dieser wird von vier Motorradfahrern (Paramilitärs?) mit selbigen Schild bewußtlos geschlagen, um ihn zu lehren, keine Panik zu verursachen.
- In Springfield, Missouri laufen die Telefone heiß. Die morgendliche Telefon-Show "Speak your Piece" (etwa: Was dir auf dem Herzen liegt) mit Ray Flowers interviewt verschiedene Anrufer, die über ihre Erfahrungen mit der Grippe berichteten, darunter Ärzte, Krankenschwestern, verwirrte und/oder erkrankte Menschen.
- Auch als ein Trupp Soldaten den Sender stürmt, moderiert Ray weiter ("Ich glaube, sie werden mich erschießen") - er wird vor laufendem Mikro von einem Sergeant Peters erschossen. Seine Untergebenden, die sich selbst weigerten zu schießen, töten daraufhin den Sergeant.
Ein Fax an Len Creighton berichtet, dass Operation Karneval voran geht - jeder Flüchtige aus New York City wird erschossen, Leichen werden abtransportiert. Jedoch sind bereits die Hälfte der Soldaten selbst erkrankt und in der Stadt herrschen Feuerbrände, Kommandant Landon schätzt die Gesamtsituation allerdings noch als "kontrollierbar" ein.
- In Boulder, Colorado (eine Stadt, die bald noch eine große Rolle spielen wird) fliehen die Einwohner wie die Lemminge als sich das Gerücht verbreitet, im nahe stehenden Meteorologischen US-Testzentrum würden biologische Waffen getestet - eine Entwicklung, die den Überlebenden der Supergrippe später noch zum Vorteil gereicht, da es in der Stadt nur wenig Seuchen verursachende Leichen gibt, die man fort transportieren muss.
Kommandant Gareth berichtet Len Creighton über die Zustände in Little Rock, Arkansas. Einige Ziele wurden liquidiert, einige Soldaten sind desertiert, viele Menschen sind tot. Anders als im ersten Fax wird die Situation schon als "zusehends außer Kontrolle" geraten, bezeichnet.
- In der Kent State University in Ohio gehen zwei Tausend Studenten auf die Straße, um zu protestieren. Der Leser bekommt die Ereignisse vor allem über Funkdurchsagen der einzelnen Soldatentrupps mit, während die Situation immer mehr eskaliert. Am Ende hört man nur noch Schreie, Schüsse und die Einschläge von Mörsergranaten.
Len Creighton spricht mit einem Kommandant aus L.A. auf höchster Sicherheitsstufe Priorität-plus-10. Dieser wird während des Gesprächs von wütenden Einwohnern und desertierten Soldaten gemäuchelt.
- In San Francisco wechseln innerhalb von drei Minuten mehrere militärische Einheiten die Machtverhältnisse - Desertierte werden schließlich wieder Befehlshabenden "abgelöst" bis es zum wilden Kreuzfeuer kommt.
Im Studio von WGAN-TV richtet ein hünenhafter Schwarzer im Lendenschurz und einer Militärmütze vor laufender Kamera Soldaten hin. Seine ebenfalls schwarzen Kollegen filmen dies, während andere Soldaten in das Studio stürmen und die Desertierten befeuern. Der Fernsehzuschauer sieht live zu, obgleich viele denken, eine inszenierte Show zu sehen.
Schließlich wird das Störungs-Testbild eingeblendet.
- In Des Moins fährt ein mit religiösen Stickern beklebter Buick. Mit laut aufgedrehtem Schallplattenspieler spielt er christlich-orientierte Lieder über die toten Straßen der Stadt.
Der Präsident verliest vor der Kamera eine Rede und ruft dazu auf, sich ruhig zu verhalten. Alle Anschuldigungen gegen die Regierung und das Militär werden verneint, die Situation als mittelschwer eingestuft. Während der Übertragung sind einige Husten- und Niesanfälle zu vernehmen - die Chancen für seine Wiederwahl stehen schlecht.
- An einer Kirchenwand in Atlanta, Georgia ist ein rotes Graffiti geschrieben:
Lieber Heiland. Wir sehen uns bald. Dein Freund Amerika. PS: Ich hoffe, Du hast bis Ende der Woche noch Zimmer frei. | ||
Kapitel 27 {27. Juni - New York City}
Von einer Bank im Central Park aus beobachtet Larry Underwood die Tiere des New Yorker Zoos - sie sind die einzigen, die noch in dieser Stadt leben. Fast alle Menschen sind bereits der Supergrippe zum Opfer gefallen oder haben sich in ihren Häusern zum Sterben zurückgezogen. Nur der Affe scheint auch infiziert zu sein. Im Hintergrund läuft Monster-Schreier herum und verkündet die Ankunft böser Monster.
Im Park sitzen noch einige andere Überlebende, die - genau wie Larry - durch die letzten Ereignisse überrumpelt und in einem Schockzustand sind. Keiner weiß, wie es weitergehen soll. Sollen sie die Stadt verlassen? Wer kümmert sich um die Leichen und den Müll? Ein Mann gesteht ihm, dass er sich endlich einen langen Traum erfüllen möchte und nackt durch das Yankee Stadion laufen will.
Gedankenversunken reflektiert er seine Vergangenheit und überlegt, was er hätte besser machen können. Unter anderem macht er sich Schuldgefühle, einen guten Freund, Rudy, verloren zu haben, weil er behauptete, ihm geliehenes Geld schon zurückgezahlt zu haben und sich weigerte es ihm im Zweifelsfalle "nochmal" zu geben. Ebenso die Sache mit Yvonne. Als die Fürsorge seiner Freundin ihm auf den Keks ging, hat dieser sie kurzer Hand verlassen (erst kurz vor seinem Tod kommt er mit dieser Tatsachen ins Reine).
Aber das war nicht das schlimmste: am 24. Juni erlag auch Larry Mutter Alice den Folgen der Krankheit. Eingepfercht mit Tausenden anderer Patienten, im Gestank von Urin und Kot. Larry wußte, dass kein Arzt kommen und sein Beileid aussprechen würde, seine Mutter würde wie ein Sack Mehl bald weggeschleppt werden. Er hinterließ einen Zettel mit ihrem Namen, ihrer Anschrift und ihrem Alter auf ihrer Bluse, küsste sie zum Abschied und ging resigniert weinend aus dem Krankenhaus.
Um Viertel vor zwölf des 27. stirbt auch der Affe und Larry macht Bekanntschaft mit einer neuen wichtigen Frau in seinem Leben: Rita Blakemoore.
Die Frau mit den Diamanten, die für Larry aussieht, wie eine Dame aus einem Roman und der Sänger aus L.A. machen sich schnell vertraut. Rita zieht eine Waffe, die sie von ihrem verstorbenen Mann Harry zur Selbstverteidigung bekommen hat, aus ihrer Handtasche und feuert diese das erste Mal in ihrem Leben ab. Ein Testschuss, ob sie wirklich funktioniert, nachdem Larry und sie vom Monster-Schreier und anderen Gefahren sprachen, die nun auf sie lauern könnten.
Froh über Gesellschaft, lädt er die Frau, die er schnell beim Vornamen nennen darf, in ein Restaurant ein, wo Larry ihr ein Drei-Gänge-Menü zaubert.
Kapitel 28 {27. Juni - Ogunquit, Maine}
Nicht nur Larry, sondern auch die schwangere Frannie verliert ihre Eltern.
Krampfhaft versuchend, ein Stück Erdbeertorte zu essen, um wenigstens etwas im Magen zu haben, bedauert sie ihr Schicksal, während in der Friteuse die Pommes frites verbrennen. Sie hatte das Essen einfach vergessen.
Zusammenhangslose Sequenzen strömen durch ihren Kopf, die zwischen der Überlegung, etwas zu essen, und dem schließlichen Verkohlen des selbigen standen. Und alle Gedanken laufen auf zwei unausweichliche Tatsache hin: den Tod ihrer ganzen Familie und ihre Schwangerschaft.
Während ihr Vater am Abend zuvor im Sterben liegt, schaut sie eine Sendung, in der schwarze Militärs weiße Soldaten hinrichten, ohne zu wissen, dass dies keine Show ist, sondern blutiger Ernst (siehe Kapitel 26). Genau wie in der "Sendung" wurde das Leben nur noch schlimmer und schlimmer.
Kurz zuvor, am 24. Juni, erfolgte eine Stadtversammlung in Ogunquit, Maine, die entscheiden sollte, was zu tun sei.
Manche wollten die Erkrankten wie Lebra-Infizierte aus der Stadt jagen. Andere wollten Soldaten aufstellen lassen und die Straßen nach außen absperren lassen. Letztendlich einigte man sich darauf, Barrikaden zu errichten, um die Stadt vor infizierten Flüchtlingen zu schützen. Aber die meisten glaubten immer noch daran, dass die Regierung bald - wie propagiert - einen Impfstoff entwickelt, um die Supergrippe aufzuhalten. Peter Goldsmith jedoch beschloß zu hause zu sterben.
Der 27. Juni ist ein schöner Sommertag und ihr Vater ist tot - ein Zusammenhang, der Frannie mehr als alles andere tragisch und sinnlos erscheint. Zumal sie im Hochsommer seine Leiche nicht im Haus behalten kann - sie wird ihn begraben müssen. Nach längerem inneren Krampf (begleitet von Wutschreien) beschließt sie, das Unausweichliche nicht länger aufzuschieben.
Am Nachmittag hebt sie das Grab für ihren Vater im Garten aus, während Harold Lauder, der sechzehnjährige Bruder ihrer besten Freundin Amy im Cadillac des verstorbenen Roy Brannigan vorfährt.
Der unausstehliche Harold mustert Fran begierig in ihrem leichten Outfit, seine Gedanken scheinen allesamt von Schleim überzogen zu sein. Fran versucht Harold, den sie überhaupt nicht leiden kann, abzuwimmeln, obgleich er der einzige Einwohner aus Ogunquit neben ihr ist, der nicht totkrank ist - welch Ironie! Die Tatsache, dass Harold dabei ist, das Begräbnis ihres Vaters mit seiner Anwesenheit zu entweihen, lässt sie in Tränen ausbrechen. Sie rennt zurück ins Haus, um ein Schluck Wasser zu trinken, Harold folgt ihr.
Er bietet ihr seine Hilfe an, doch sie lehnt ab. Harold gibt sich verständnisvoll, wähend seine Augen Frannie ausziehen. Obwohl Fran Mitleid mit ihm hat, da er nichts für seine Art kann und nur helfen will, missachtet sie seine Weise, sich die Dinge der Toten - wie den Cadillac - anzueignen. Frannie glaubt weiterhin, dass die Regierung noch einschreiten und helfen wird, doch Harold sieht das skeptischer - er möchte aus der Stadt verschwinden. Mit Frannie. Sie gibt ihm ein unverbindliches Okay, damit Harold endlich verschwindet.
Wieder ungestört, fährt sie mit der Beerdigung fort.
Sie entscheidet sich nach langem Hin-und-Her, den halb-steifen Leichnam ihres Vaters aus dem Pyjama zu befreien und in seinen besten Anzug zu kleiden. Ein umständliches Unterfangen, so eklig und tragisch-schmerzvoll wie der Kraftakt, ihn die Treppe hinunter in den Garten zu tragen. Nach vollbrachter Arbeit ("Ruhe in Frieden, Daddy. Bitte") schläft sie sofort auf der Couch ein.
Sie träumt vom Dunklen Mann, der mit einem verbogenen Kleiderbügel nach dem ungeborenen Leben ihres Kindes trachtet...
Kapitel 29 {27. Juni - Stovington, Vermont}
- {24. Juni}
Dr. Elder und zwei Pfleger nehmen Stu Redman seinen Fernseher weg, während Elder Stus Handlungen mit einer Pistole (die säuberlich in eine Plastiktüte gewickelt ist) überwacht. Aber Stu brauchte das Gerät gar nicht, um zu wissen woher der Wind wehte. Der Rauch aus den Schornsteinen der Textilfabrik und das Ersterben des Verkehrs auf den Straßen neben dem Seuchenschutzzentrum erzählten ihm genug von der Lage der Grippeentwicklung.
Stu weiß ebenfalls, dass die Supergrippe auch vor dem Personal des Zentrums nicht Halt gemacht hatte. Er befürchtet, dass auch er bald das Zeitliche segnen wird. Auch wenn keine Hoffnung auf eine Besserung der Lage besteht, weiß Stu zu viel über die Umstände, um ihn dennoch leben zu lassen. Elder wird kommen und ihn erledigen, dem ist Stu sich sicher.
- {27. Juni}
Am späten Abend des 27. Juni ist es endlich soweit: Elder kommt in Stus Zelle. Stu, der sich bereits seit drei Tagen seelisch auf diese Konfrontation vorbereitet hat, findet alle Vermutungen bestätigt. Elder, der immer in Begleitung von Soldaten oder Dienstpersonal war, kommt alleine. Es soll keine Zeugen geben.
Mit einer Wie-geht-es-uns-denn-heute-Stimmlage, versucht Elder Stu zu einem lockeren Gespräch zu bewegen, um diesen dann im Überraschungsmoment zu erschießen (die Pistole ist während des Gesprächs schon in Stus ungefähre Richtung gedeutet). Stu erinnert sich an das Buch "Watership Down" (dt. "Unten am Fluß"), welches die rührende Geschichte von Kaninchen im Überlebenskampf erzählt. Vor allem der Ausdruck tharn erinnert ihn an Elder. Elder macht ihn tharn - er versprüht eine Aura, die einem jeden Gedanken an Widerstand vergehen lässt.
Doch Stu ist dennoch widerstandsfähiger als Elder (oder er selbst) erwartet: mit einem so simplen Ablenkungsmanöver, dass es gar nicht hätte wirken können, gelingt es ihm, Elder zu überlisten und ihn in einer unachtsamen Sekunde die Pistole mit einem Stuhl aus der Hand zu schlagen. Es folgt ein kurzer Nahkampf, den Stu letztendlich für sich entscheiden kann, da der gut trainierte und ausgebildete Wachmann bereits schwer an den Folgen der Grippe leidet. Es gelingt ihm, die Pistole zu erobern und Elder zu erschießen, nachdem diese seine Stehen-bleiben!-Warnung ignorierte. Stu flüchtet aus seinem Zimmer.
Mit Elders Waffe in den Händen sucht er den Ausgang aus dem toten Gebäude, das beinahe wie ein Labyrinth aufgebaut ist. In einer Zelle findet er Victor Palfrey aus Arnette, Texas. Der alte Mann bittet Stu ihn mit der Waffe zu erschießen, um ihm das Endstadium seiner Krankheit zu erleichtern. Doch Stu bringt es nicht fertig: er rennt weg, das leise Stöhnen seines alten Kumpels hallt hinter ihm duch die Gänge.
Nach langer Suche, die ihn an vielen Räumen und Labors (an einem steht "Bis auf weiteres geschlossen. Randall" - wer da wohl seine Finger im Spiel hatte?) vorbeiführt, erreicht Stu endlich den Ausgang. Der Fahrstuhl stürzt nicht mit ihm in die Tiefe, keine bewaffneten Männer bewachen den Ausgang: Stu ist endlich frei!
"Ich lebe", reif Stu Redman in die Nacht. Er fing an zu weinen. "Ich lebe, Gott sei Dank, ich lebe, ich danke dir, Gott, ich danke dir, Gott, ich danke dir..." | ||
Kapitel 30 {28. Juni - Arnette}
Stu Redman lebt. Doch seine Heimatstadt Arnette, Texas ist nun eine Geisterstadt. Haps Tankstelle liegt verlassen da, in Norman Bruetts Haus explodiert ein Gastank, auf den Straßen liegen tote Soldaten und Hunde. Das einzige, was sich in Arnette noch rührt, sind Katzen, denn anders als Hunde sind diese immun gegen die Supergrippe, Eichhörnchen und Ungeziefer.
Abgesehen vom Zirpen und Flüstern kleiner Tiere und dem Klingeln von Tony Leomisters Windspiel war es in der Stadt still. Still. Still | ||
Kapitel 31 {29. Juni – Mountain City}
In Mountain City liegt Kit Bradenton in wirren Fieberträumen, während Captain Trips ihn langsam dahin rafft. Flagg (für Kit: Richard Fry) marschiert ohne Ankündigung in sein Haus hinein und weckt ihn, indem er ihm einen Eimer Wasser über das Bett kippt.
Kit leidet Todesängste, doch Flagg/Fry ist fröhlich und gut gelaunt wie eh und je. Er springt über das Bett und bleibt über seinem „Gastgeber“ schweben wie für kurze Zeit das Wasser aus dem Eimer. (Hierbei erinnert Flagg an Walter O’Dim aus ’’Schwarz’’, der den Graskauer Nort wiederbelebt. Flagg und Walter sind die selbe Person.) Flagg möchte seinen Wagen mit den genehmigten Papieren aus der Garage (’’Gay-rasche’’) abholen.
Der Todkranke erklärt Flagg/Fry alles, was er wissen muss und wo er das Auto finden kann, woraufhin dieser sich bedankt, indem er auf ihn herab sinkt und ihm damit den Atem (für immer) stiehlt.
Flagg finden den Wagen wie beschrieben anderthalb Meilen südlicher bei einer Tankstelle. Er wirft die Plane in den Wind und während diese nach Osten wegfliegt, macht er sich auf den Weg Richtung Süden.
Kapitel 32 {29. Juni – Phoenix, Arizona}
Von dem Wunsch des Ausbrechens beseelt, versucht Lloyd ein Bein seiner Gefängnisbank abzubauen. Nach stundenlanger und mühseliger Arbeit (er hat nichts anderes zur Verfügung außer seinen bloßen Händen) gelingt es ihm schließlich, das bereits etwas wackelige Bein von den Bolzen zu lösen – aber die Beute in der Hand, kommen ihm Zweifel, wie ihm das Bein bei der Flucht helfen soll…
Rückblick:
- Auch das Gefängnis von Phoenix, Arizona ist vor der Supergrippe nicht sicher: viele Gefangene und Wärter sind todkrank. Zu Lloyds Glück wird auch der Richter krank, der ihm sein Todesurteil bescheren könnte. Die Verhandlung wird aufgeschoben, teilt ihm sein Anwalt Andy Devins mit. Schließlich verlassen auch viele Wärter das Gefängnis und flüchten (wie Charles Campion) mit ihren Familien, bevor das Militär die Straßen absperrt:
Seit dem 27. Juni isst Lloyd nur noch die Hälfte seiner Ration und verstaut den Rest unterm Bett für schlechte Zeiten, da er denkt, dass die Wärter bald komplett verschwunden sein werden und er nicht den Hungertod sterben will.
- Am 28. Juni erwischt es auch Lloyd Zellennachbarn Trask. Er stirbt unter schweren Krämpfen, niemand kommt, um seine Leiche wegzuschleppen. Bald scheint Lloyd nur noch mit dem Mutter-Schreier im Gefängnis zu sitzen, während der Rest der Gefangenen bereits im Jenseits verweilt. Der Mutter-Schreier geht Lloyd tierisch auf die Nerven, doch gibt er es bald auf, den Verrückten zu beruhigen.
Am 29. Juni sind Lloyds Vorräte fast gänzlich aufgebraucht. Das Pritschenbein in der Hand, kommt ihm ein schauriger Einfall. Er nutzt den 90 Zentimeter langen Knüppel, um eine Ratte zu erschlagen, die an Trask Bein knabbert und zieht sie mit dem Werkzeug zu sich in die Zelle. Er legt die Beute unter seine Matratze, wo die Fliegen sie nicht erreichen können.
Nur für alle Fälle.
Kapitel 33 {29. Juni - Shoyo, Arkansas}
Nach tagelanger Odyssee durch die Wälder um Shoyo, Arkansas kehrt Ray Booth in seine Heimatstadt zurück. Auch er ist bereits mit der Supergrippe infiziert, aber dennoch einer der wenigen Lebenden in Shoyo. Mit seinem baldigen Tod hat er sich bereits mehr oder minder abgefunden – wichtiger ist es für ihn, den gehassten Nick Andros noch mitzunehmen.
Nick scheint inzwischen der einzige in der Stadt zu sein, der nicht erkrankt ist. Das und wie er mit Sheriff Bakers Waffe wie ein Revolvermann herumläuft, macht ihn wütend. Am 29. attackiert er Nick aus dem Hinterhalt (welcher aufgrund seiner Taubheit ein leichtes Opfer für Ray ist) und versucht diesen zu erwürgen. Nick leistet Widerstand – Ray ist ihm körperlich überlegen, aber schon mit schwer angeschlagener Gesundheit – und bringt seinen Gegner zu Fall, als dieser über eine Kerze stolpert. Der Versuch, Ray zu erschießen geht wortwörtlich in die Hose: Nick schießt sich selbst ins Bein. Ray verletzt mit seinem Daumen noch Nicks rechtes Auge, bevor dieser ihn beim zweiten Versuch erschießen kann.
Wütend tritt Nick mehrmals den Leichnam seines Widersachers bevor er sich schließlich resigniert auf die Pritsche setzt.
Kapitel 34 {30. Juni – Powtanville, Indiana}
(Das Kapitel erzählt abwechselnd aus Mülleimermanns Vergangenheit und seiner Gegenwart, der besseren Übersicht halber, werden die beiden Ebenen einzeln geschildert)
- Vergangenheit
Donald Merwin Elbert, der Mülleimermann, ist der einzige Überlebende der Supergrippe in Powtanville, Indiana. Dennoch begleiten ihn die Stimmen seiner Vergangenheit: alle Personen, die gerne über ihn spotteten (und das waren nicht wenige) leben in seinem Kopf weiter und werden ihn noch sein Leben lang peinigen.
Seitdem Sheriff Greeley seinen Amok laufenden Vater Wendell Elbert (er tötete einen Barkeeper und drei seiner eigenen Kinder) erschoss und seine Mutter Sally diesen einige Jahre später auch noch heiratete, legt Mülli Feuer, um seine Depressionen zu kompensieren. Anfangs legte er kleine Brände, dann sprengte er Briefkästen in die Luft, später Mülleimer (was ihm seinen Spitznamen Mülleimermann verlieh). Schließlich wird er nach Terre Haute geschickt. In der Besserungsanstalt soll er mit Elektroschocks von seiner Manie geheilt werden.
Als er wieder nach Hause darf, brennt er die Methodistenkirche nieder und wird sofort weiter nach Northern Indiana in die Jugendstrafanstalt geschickt. Hier gefällt es ihm so gut, dass er eigentlich bleiben möchte – ein Mann sagt ihm, dass er ihn liebt und das ist alle Male besser als mit Steinen beworfen zu werden, denkt er. Schließlich wird er zum Vertrauensmann im Gefängnis und darf in der Krankenstation aushelfen.
Doch Mülleimermann hat einen Traum: während er aus seinem Gefängnisfenster die Öltanks von Powtanville sehen kann, stellt er sich vor, wie schön sie brennen mögen und wie alle Menschen für einen Moment ihre Arbeit unterbrächen und der Feuerwand zu sehen würden. Als die Supergrippe im Gefängnis ausbricht und er der einzige Überlebende ist, flüchtet er und sehnt sich nach der Erfüllung seines Traumes.
- Gegenwart
Endlich frei, begibt Mülli sich schnell zu den Öltanks, die er in seinem Kopf schon so lange hat brennen sehen. Mit einem 20-Liter-Kanister Benzin in der einen und einem Werkzeugkasten in der anderen Hand läuft er zum Gelände Cherry Oil Corporation. Mühselig schleppt er seine Hilfsmittel die Spiraltreppe hoch bis zur Spitze einer der beiden Türme, um festzustellen, dass er seine Hilfsmittel gar nicht gebraucht hätte. Auf der Plattform war bereits Benzin ausgelaufen, in dessen Lache er ein Streichholz wirft.
Von der Erregung gepackt, vergisst er fast, wegzulaufen, bis ihm schließlich klar wird, dass er jetzt auf einer Bombe steht. Er rennt die Treppen hinunter, bricht sich bei der Flucht das rechte Handgelenk und stürzt die letzten sieben Meter in die Tiefe. Doch der sich ihm bietende Anblick der brennenden Tanks ist ihm das wert.
Als das gesamte Gelände in Flammen steht, beschließt er sich eine neue Bombe zu suchen. Er entscheidet sich weiter nach Gary zu gehen, wo die großen Industrieschornsteine und Öltanks auf ihn warten.
Von nun an ist er nur noch der Mülleimermann. Den Namen Donald Merwin Elbert trägt er nie wieder.
Kapitel 35 {28. Juni - New York City}
Rita Blakemoore möchte New York City verlassen. Larry empfindet dies als gute Idee, da ohne Strom die Klimaanlagen nicht mehr funktionieren und die ganze Stadt voller verwesender Leichen liegt (auch den Monster-Schreier hat es inzwischen erwischt) und wie entsetzlicher Gestank sich ausbreitet. Er schlägt vor, die Stadt Richtung Nordwesten zu verlassen und bei Passaic wieder nach Osten in die Neuenglandstaaten zu gehen. Vielleicht könnten sie sich in Maine ein schönes Haus am Meer besorgen.
Auch wenn Larry es noch nicht dramatisch findet, geht ihm Rita bereits jetzt auf die Nerven. Sie wartet darauf, dass er ihr alles sagt, was sie tun und lassen soll und für sie denkt (wie es ihr Mann Harry gerne für sie gemacht hat). Jedoch fühlt er sich für sie verantwortlich, da er schon seine Mutter nichts mehr als Enttäuschung brachte und lässt sie die Rolle spielen, die sie gerne spielen will.
Sie machen sich auf den Weg. Larry bricht in ein Sportgeschäft ein, um Ausrüstung für die Reise einzupacken, schließlich besorgt er sich noch ein .30 Gewehr. Rita sieht ihre Reise eher als Urlaubsausflug und stimmt, ohne den Ernst ihrer Lage auch nur im geringsten zu begreifen, Bilbo Beutlins „Die Straße gleitet fort und fort…“ an, wie der Hobbit bei seiner Reise aus dem Auenland bei Tolkien.
Unterwegs treffen sie auf einen Mann, den Rita John Bearsford Tripton nennt. Er bietet Larry eine Million Dollar, wenn er die Frau für eine Viertelstunde haben könnte. Larry verscheucht ihm mit dem Gewehr, während Rita der Sache mit freudiger Erregung folgt, als wäre es eine Fernsehsendung.
Als Rita über Fußschmerzen klagt, kommt es zum Streit. Rita war der Ansicht, dass lockere Sandalen zum Wandern reichen und hat nun wunde Füße. Einerseits ist Larry sauer auf ihre Unbedachtheit, die sie zum Aushängeschild gemacht hat, anderseits fragt er sich, woher sie die Konsequenzen auch hätte wissen sollen. Er schreit sie an und fühlt sich im selben Augenblick schuldig und entschuldigt sich. Rita stößt ihn jedoch zurück und sagt er solle ohne sie weiter gehen. Er lässt sie alleine stehen, im Glauben, sie käme ihm jeden Augenblick wieder hinterher gerannt. Doch Rita bleibt weg, Larry macht sich Sorgen und ruft nach ihr.
Nach langem Überlegen betritt er den Lincoln-Tunnel ohne sie, auch wenn die Schuldgefühle an ihm nagen. Im Tunnel muss er über zahlreiche Leichen und Autos klettern – alles ohne Licht, an eine Taschenlampe haben sie nicht gedacht; Larry muss sich mit seinem Feuerzeug orientieren. Schließlich hört er ein Geräusch hinter sich: Rita. Sie ist zurück gekommen und alles ist Vergeben und Vergessen.
Am anderen Ende des Tunnels erleben die beiden einen Schock. Alle Straßen, die von New York City weg- oder hinführen sind mit Autos vollgestellt, die meisten Insassen tot. Larrys Hoffnung, dass nur die Stadt von der Supergrippe betroffen war, stirbt.
Kapitel 36 {28. Juni - Ogunquit, Maine}
In der Nacht zuvor verstarb Frannies alter Freund Gus Dinsmore. Er schien sich nach dem Fieber wieder erholt zu haben und als Fran wieder nach hause ging, nachdem sie ihm aus den Büchern von dieser Frau, die in Haven wohnte vorlas, glaubte sie fest, er würde durchkommen.
Am Morgen des 28. Junis fällt in Ogunquit der Strom aus, während die Einwohner langsam aber sicher wegsterben. Nur Frannie und Harold Lauder scheinen noch gesund zu sein und Frannie fühlt sich auf seltsame Art für ihn verantwortlich, da er genauso wie sie seine Familie verlor und immerhin der kleine Bruder ihrer besten Freundin Amy war. Und dann ist da natürlich noch eine andere nicht zu vergessende Sache, die Fran bewegt: ich-bin-schwanger.
Sie beschließt Harold aufzusuchen, um mit ihm zu reden. Schließlich findet sie ihn im Garten seines Hauses, wo er nur in Shorts bekleidet, den Rasen mäht. Dies tut er nicht, indem er den Rasenmäher anschiebt, er ’’rennt’’ dabei… und weint. Seine Form von Trauer, um seine tote Familie. Als Harold merkt, dass er beobachtet wird, flieht er vor Scham in sein Haus zurück und versteckt sich in der Küche. Fran folgt ihm und will ihn trösten. Erst nach langer Abwehrhaltung (schließlich will er sich nicht in Schwäche vor ihr zeigen) ist er bereit über seine Probleme mit Fran zu reden. Er spricht über den Hass auf seine Familie, da immer seine Schwester bevorzugt wurde, aber auch wie sehr er sie vermisst.
Nach dem Gespräch fühlt Harold sich besser. Sie gehen nach draußen in den Park, wo Harold Fran seine Idee erläutert: er will nach Stovington, Vermont gehen, vielleicht finden sie im Seuchenzentrum von Vermont eine Lösung für ihr Problem, bzw. können als Überlebende zu einer Lösung beitragen. Fran ist begeistert über Harolds Einfallsreichtum (obwohl sie denkt, dass es für eine Lösung bereits zu spät sei). Sie überlegen gemeinsam eine Reiseroute (wobei Harold natürlich den Weg bestimmt und Frannie zustimmt) und beschließen ihre Abreise, da sie in Ogunquit nichts mehr hält. Frannie bleibt aber dennoch missmutig, da sie immer noch ihr kleines Geheimnis hat und sich besonders aus diesem Grund vor den Gefahren der Reise fürchtet.
Harold ist so geistesgegenwärtig, ihre geplante Reiseroute auf das Dach von Moses Richardsons Scheune mit Farbe zu malen, damit andere Überlebende ihnen später folgen können. Dabei riskiert er beinahe sein Leben und erhält für seine Tapferkeit einen Kuss von Fran – das war alle Mühe wert! (Später erfahrt der Leser, was Harold in der Scheune noch hinterlassen hat: ein ins Holz geschnitztes Herz mit ihren beiden Initialen. Frannie wird davon nie erfahren.)
Nach der Arbeit kommt Harold noch einmal zu Frannies Haus. Er hat einen Plattenspieler mitgebracht, der seiner Schwester gehört hat. Er läuft ohne Strom und ist kann deshalb verwendet werden. Sie hören vier Stunden Musik, jeder in einer anderen Ecke der Couch.
Kapitel 37 {28. Juni – US 302, Vermont}
Stu Redman, der endlich aus dem Seuchenzentrum von Vermont entkommen ist, wandert nach Osten auf der 302, in Hoffnung das Meer zu erreichen. Für den Texaner ist die unterschiedliche Landschaft sehr faszinierend und unbekannt. Sobald er am Meer war, würde er weiter überlegen, was er tun kann, aber das Meer zu sehen, will Stu sich nicht nehmen lassen.
Auf dem Weg stößt er auf etwas Ungewöhnliches: einen Hund. Stu dachte, alle Hunde wären der Supergrippe erlegen, doch Kojak bildet da eine Ausnahme. Kojak, ein Irish Setter mit kastanienfarbenem Fell, führt ihn schließlich zu Glen Bateman, seinem neuen Herrchen. Der alte Soziologe ist vom Untergang der Menschheit nicht wirklich beeindruckt, hält er doch die menschliche Gesellschaft für eine eher notwendig-funktionale Sache als eine Gewünschte (was in keinem Falle heißt, Glen wäre ein Eremit, der nicht mit Menschen umzugehen weiß – ganz im Gegenteil!)
Glen verbringt die Tage dieser neuen Welt damit, Gemälde zu malen – mit mäßigem Talent. Stu und er setzen sich und trinken Bier und reden über ihre Erlebnisse. In diesem Dialog zeigt jeder seine besondere Kommunikationsmethode: Glen redet wie ein Wasserfall, während Stu lieber zuhört und nickt, nur froh, einen Menschen um sich zu haben, der nicht ausschließlich an seinen Blutdruckwerten interessiert ist.
Sie philosophieren über die Ursachen der Grippe. Für Glen spielen allerdings andere Faktoren eine wichtigere Rolle: was kommt nun? Wird es wieder eine Gesellschaft geben? Und wenn ja, wird sie es endlich schaffen, auch die restlichen Menschen auszurotten? Glen würde dies mit unverhohlenem Interesse verfolgen wie ein Schauspiel.
Schließlich erzählt der Soziologe dem Texaner von seinen Träumen, in denen ein Dunkler Mann (Randall Flagg) eine Rolle spielt. Stu schweigt zu diesem Thema. Er übernachtet bei seinem neuen Freund und in der Nacht hat auch er einen Alptraum: er ist im Seuchenzentrum gefangen und der Dunkle Mann versperrt ihm den bereits sichtbaren Ausweg.
Kapitel 38 {Ende Juni - Anfang Juli - USA}
Nachdem Captain Trips fast die gesamte Menschheit ausgelöscht hat, erfolgt eine zweite Sterbewelle an der wiederum ein großer Teil der Überlebenden sterben. Dies geschieht vor allem durch Verhungern, Blutvergiftungen aber auch psychische Überlastungen nach den Ereignissen in den letzen zwei Wochen. In diesem Kapitel werden einige Todesfälle aufgelistet.
Mit dem Satz Kein großer Verlust schafft Stephen King einen sehr zynischen und distanzierten Blick auf die Zweite Sterbewelle in seinem Roman Das letzte Gefecht.Dieser Satz stellt die Banalität des Todes dar: Menschen, welche die in 99,4% aller Fälle tödliche Krankheit Captain Trips überlebt haben, sterben Ende Juni bis Anfang Juli 1990 durch Verhungern, an Blutvergiftungen, aber auch an psychischen Überlastungen nach den Ereignissen in den letzen zwei Wochen und durch - meist sehr unsinnige - Unfälle. Der Satz geht auf Irma Fayettes Mutter zurück:
Irmas Mutter fasste die Tatsache, dass ihr Mann sie verlassen hatte, stets mit drei Worten zusammen, dieselben Worte, die Irma zum Tod aller Männer, Frauen und Kinder auf der Welt hätte sagen können: "Kein großer Verlust." | ||
—Vollständige Ausgabe - Kapitel 38 |
In Kapitel 38 werden einige Todesfälle aufgelistet, die beinahe schon humorvoll-tragisch wirken.
Sam Tauber – Murfreesboro, Georgia
- Nachdem seine gesamte Familie im Zeitraum zwischen dem 24. Juni und dem 27. Juni verstirbt, läuft Sam wie im Schockzustand durch die verlassenen Straßen. Beim Brombeerenpflücken fällt er in einen Brunnen und stirbt am 03. Juli gleichermaßen an Schock, Hunger und Wassermangel.
Irma Fayette – Lodi, Kalifornien
- Die paranoide Irma ist 26 und Jungfrau – ihre größte Angst ist es von einem der herumlaufenden Hippies vergewaltigt zu werden. Sie beschließt dem zuvorzukommen, besorgt sich eine Waffe und will den Hippie (sie glaubt sie beiden wären die einzigen Überlebenden) erschießen. Dabei explodiert ihre Waffe und tötet sie auf der Stelle.
George McDougall – Nyack, New York
- Im Zeitraum vom 22. und dem 29. Juni sterben Georges Frau und seine elf Kinder. Um sich vom Kummer abzulenken, joggt der 51-Jährige Mann mit Gewichtsproblemen und erleidet in der Junisonne eine Arterienthrombose. Er bricht auf der Straße zusammen und stirbt.
Eileen Drummond – Clewiston, Florida
- Am 02. Juli versucht Eileen den Verlust ihres Sohnes und Mannes zu verkraften: erst raucht sie einen Joint, den sie im Zimmer ihres Sohnes findet, dann betrinkt sie sich. Als sie sich eine Zigarette anzündet, schläft sie ein und brennt damit ihr eigenes Haus und einen Großteil der Stadt Clewiston nieder.
- Er tritt am 29. Juni nach dem Schwimmen in einem See auf einen rostigen Nagel und entzündet sich den Fuß. Beim Versuch diesem zu amputieren verliert er das Bewusstsein und verblutet.
Candice Moran – Swanville, Maine
- Das Mädchen fällt vom Fahrrad und bricht sich den Schädel.
Milton Craslow – Harding Country, New Mexico
- Der Farmer stirbt an einem Schlangenbiss.
Judy Horton – Milltown, Kentucky
- Die 17-jährige Frau hat ein Kind, das sie nie haben wollte und einen Mann, den sie nach der Schwangerschaft heiraten musste. Nun sind beide tot. Judy bringt sie in die Kühlkammer, vergisst den Gummikeil in die Tür zu klemmen und wird ebenfalls in der Kühlkammer eingeschlossen, welche im Inneren keine Türklinke besitzt.
Jim Lee – Hattiesburg, Mississippi
- Wollte den Strom mittels eines Benzingenerators wieder einschalten und erlitt einen Stromschlag.
Richard Hoggins – Detroit, Michigan
- Richie spritzt sich eine Dosis Heroin, die er aus dem Zimmer eines bekannten Dealers mitnahm. Jedoch ist der Stoff 96%ig rein und versetzt ihm einen Rausch, den er nicht überlebt.
Kapitel 39 {4. Juli - Phoenix, Arizona}
Lloyd Henreid sitzt nach wie vor in seiner Gefängniszelle in Phoenix, Arizona. Halb im Delirium philosophiert er über das Konzept des SCHLÜSSELS, welches der Unterschied von Freiheit und Unfreiheit für ihn darstellt. Er hatte keinen SCHLÜSSEL.
Die Ratte, die er vor fünf Tagen gefangen hatte, wurde bereits verzehrt, Notfallration Trask bereits in Reichweite seiner Zelle gebracht. Plötzlich hört er: „Hoooo-hoooo! ’’Jemand da? ’’“. Lloyd weiß nicht, ob er antworten soll, aber als die Stimme ankündigt, wieder zu gehen, besinnt er sich eines besseren. So begegnet Lloyd Henreid dem Dunklen Mann Randall Flagg.
Dieser ist süffisant und heiter wie immer, macht sich über Lloyds Zustand und die Welt um ihn herum lustig. (In der Verfilmung stimmt er ein Lied von den Rolling Stones an: „Pleased to meet you, hope you guess my name.“ (Erfreut dich kennen zu lernen, hoffe du errätst meinen Namen.)). Schließlich fragt er ihn, wie Bruder Ratte geschmeckt und wer Trasks Schenkel angeknabbert hätte. Lloyd weint, da ihm die vermeintliche Hilfe verspottet und so scheint, als wolle sie ihm beim Verhungern zu sehen.
Flagg bietet ihm einen SCHLÜSSEL, wenn er ihm ein Versprechen gibt. Lloyd stimmt zu, ohne wirklich zu wissen, wie das Versprechen aussehen soll. Plötzlich kann Lloyd die Gitterstäbe verbiegen als wären sie aus Knete und er ist frei!
Zur Vollendung ihres Paktes überreicht Flagg, seinem jetzigen Handlanger einen schwarzen Stein mit einem roten Makel; einen SCHLÜSSEL.
Kapitel 40 {2. - 3. Juli – Shoyo, Arkansas}
Nick Andros liegt auf einer Pritsche in Bakers Büro, immer noch angeschlagen von dem Kampf gegen Ray Booth am 29. Juni. Sein rechtes Auge schmerzt und der Streifschuss im Bein hat sich entzündet. Im Fiebertraum erscheinen ihm viele vertrauter Gesichter: Rudy Sparkman, Doktor Soames und Jane Baker.
In diese Träume mischen sich allerdings auch andere Gestalten. Ray Booth ist da noch das geringste Übel: Der Dunkle Mann fordert ihn auf, ich anzubeten, während ihm im Gegenzug alle Wünsche erfüllt werden. Nick verweigert seinen Gehorsam und landet direkt darauf in einem zweiten Traum. Er träumt von den Maisreihen von Hemingford Home und Mutter Abagail, die ihn zu sich ruft.
Dieser Traum erfüllt ihn mit einem Gefühl der Geborgenheit. Am 03. Juli schnappt sich Nick ein Fahrrad und begibt sich auf den Weg nach Nebraska, dem Ruf der alten Schwarzen Folge leistend.
Kapitel 41 {3. - 4. Juli – Bennington, Vermont}
Am Morgen des Unabhängigkeitstages tritt Larry Underwood aus seinem Zelt heraus und begrüßt den Morgen mit der amerikanischen Nationalhymne. Er und Rita, die vor kurzem New York City verließen, reisten durch Passaic, New York (02. Juli) und dann weiter nach Nord-Osten bis Bennington, Vermont an die Atlantikküste der USA.
Larry kommt zurück zum Zelt, nicht sicher, ob er Rita wecken sollte. Doch „Schwanzi“ besteht darauf, sie zu wecken. Einen sauren Geruch in der Nase, stellt er fest, dass Rita tot ist. Sie hatte eine Überdosis Tabletten genommen und ist in der Nacht an ihrem Erbrochenen erstickt. Larry kommt ebenfalls das Essen wieder hoch.
Einerseits ist er froh Rita, die eine große Belastung und Verantwortung für ihn war, los zu sein, doch quält ihn der Gedanke der Einsamkeit noch viel mehr. Und wieder bewahrheitet sich der Spruch von Maria, mit der er vor einer Woche ein One Night Stand hatte: Larry war kein netter Kerl.
Er besorgt sich neue Kleidung, in der Hoffnung den Gestank des Erbrochenen loszuwerden (auch ein symbolischer Neuanfang) und fährt eher ziellos mit seiner Harley weiter. Jedoch ist er immer noch so neben sich, dass er einen Unfall baut und sich eigentlich alle Knochen hätte brechen müssen – aber wie so meist hat Larry mehr Glück als Verstand.
Der ehemalige Musiker wünscht sich über alles die Gesellschaft eines anderen Menschen. Doch als er hinter sich Geräusche zu hören glaubt, bekommt er mehr Angst als Gesellschaftsstimmung. Er richtet sein Gewehr in die vermeintliche Richtung – aber seine Verfolger (Nadine Cross und Leo Jockway) zeigen sich erst Tage später.
Kapitel 42 {4. Juli – Norden von Vermont}
Stu Redman ließ den alten Soziologen Glen Bateman hinter sich, da dieser in Woodsville alleine mit seinem Hund Kojak bleiben wollte. Mit einem Wiederaufbau der Gesellschaft konnte er sich nicht anfreunden. Stu wollte ihn nicht dazu zwingen.
Am 04. Juli trifft Stu endlich wieder auf andere Menschen: Fran Goldsmith und Harold Lauder, die von Ogunquit, Maine nach Stovington, Vermont reisen wollen, um dort das Seuchenzentrum aufzusuchen. Frannie begegnet dem Stu mit großer Freude, Harold mit großem Misstrauen. Er verheimlicht nicht, dass er eine Waffe bei sich trägt.
Harold erklärt Stolz seinen Plan, das Seuchenzentrum aufzusuchen, um dort Hilfe zu finden oder Hilfe zu leisten – je nachdem, wie die Sachlage vor Ort sein wird. Stu, der gerade aus diesem Institut kommt, rät ihnen davon ab, da dort alle tot sein. Es folgt ein Kanon unbegründeter und zum Teil abstruser Vorwürfe Harolds gegen Stu.
Als Frannie möchte, dass Stu sich ihnen anschließt, steigt Harold auf seine Honda und ist dabei, alleine davon zu fahren. Stu hält ihn auf und kann ihn schließlich überzeugen, nicht zu flüchten, indem er ihm erklärt, er habe kein Interesse an Harolds „Freundin“. Endlich willigt Harold ein, dass Stu mitkommen kann. Die drei fahren weiter Richtung Westen, in die Richtung, die Harold und Fran vorher ausgemacht hatten.
Während der Reise stellt Stu fest, dass er das Mädchen, Frannie, doch begehrte…
Ende des I. Buchs.
- Weiter mit Teil III
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