Nona: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ich staunte nicht schlecht, als ich diese [[Kurzgeschichte]] durchhatte. Bis kurz vor der Friedhofsszene habe ich mich gefragt, was denn nun der Sinn dieser morbiden Liebesgeschichte mit angedeuteter Lust und ständigem Morden zu bedeuten hatte. Auch fragte ich mich wieso der [[Erzähler (Nona)|Erzähler]] ständig autobiographische Ereignisse mit einbringt, die mit dem eigentlichen Geschehen gar nichts zu tun hatten. | + | Ich staunte nicht schlecht, als ich diese [[Kurzgeschichten|Kurzgeschichte]] durchhatte. Bis kurz vor der Friedhofsszene habe ich mich gefragt, was denn nun der Sinn dieser morbiden Liebesgeschichte mit angedeuteter Lust und ständigem Morden zu bedeuten hatte. Auch fragte ich mich wieso der [[Erzähler (Nona)|Erzähler]] ständig autobiographische Ereignisse mit einbringt, die mit dem eigentlichen Geschehen gar nichts zu tun hatten. |
− | Am Ende klärt sich dann alles auf, bleibt aber sehr verwirrend und der Leser kann sich selbst seine Gedanken machen. Hat der Erzähler sich [[Nona]] bloß eingebildet wegen seinem Frauenproblem ? War Nona ein Test für ihn, um seine erste Freundin zu vergessen? Das sind alles Lösungsansätze, so kann eben Nona als perfekte Schönheit für das Frauenproblem des Erzählers stehen, die er versucht zu überwinden. | + | Am Ende klärt sich dann alles auf, bleibt aber sehr verwirrend und der Leser kann sich selbst seine Gedanken machen. Hat der Erzähler sich [[Nona]] bloß eingebildet wegen seinem Frauenproblem? War Nona ein Test für ihn, um seine erste Freundin zu vergessen? Das sind alles Lösungsansätze, so kann eben Nona als perfekte Schönheit für das Frauenproblem des Erzählers stehen, die er versucht zu überwinden. Dass Nona sich in eine Ratte verwandelt ist zum einen der Erinnerung an den Obstkeller geschuldet, zum anderen symboliert sie seine Beziehungsängste. Gleichzeitig setzt Nona seine innere Wut frei, die er so stark verdrängt und sich im kaltblütigen Morden entlädt. Und alles endet am Grab seiner Mutter, als er endlich über seine erste verflossene Liebe hinwegkommt. Der Preis dafür ist aber zu hoch, Gefängnis und Selbstmord sind die Konsequenz. Nona befreit ihn also nicht wirklich, sondern stürzt ihn ins Verderben. |
Fazit: Eine sehr tiefsinnige Geschichte mit vielen Interpretationsansätzen und eine der besten Kurzgeschichten von King. | Fazit: Eine sehr tiefsinnige Geschichte mit vielen Interpretationsansätzen und eine der besten Kurzgeschichten von King. | ||
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+ | Was Mr. Dodd oben lohnt, bedeutet für mich den Punktabzug: Hier sind es der Interpretationsansätze dann doch ein wenig zu viele. Doch man kann sich auch so mitreißen lassen von dem Horror-Trip, während dem der Erzähler mit Nona eine Schneise des Mordes Richtung [[Castle Rock]] zieht. Nett sind die Verknüpfungen durch das Auftauchen von [[Ace Merrill]] und [[Vern Tessio]]. Die Morde werden beinahe klinisch beschrieben, da auch der Erzähler sie selbst wie davon distanziert erlebt. | ||
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Aktuelle Version vom 8. November 2017, 13:13 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Mr. Dodd (5 / 5)
Ich staunte nicht schlecht, als ich diese Kurzgeschichte durchhatte. Bis kurz vor der Friedhofsszene habe ich mich gefragt, was denn nun der Sinn dieser morbiden Liebesgeschichte mit angedeuteter Lust und ständigem Morden zu bedeuten hatte. Auch fragte ich mich wieso der Erzähler ständig autobiographische Ereignisse mit einbringt, die mit dem eigentlichen Geschehen gar nichts zu tun hatten.
Am Ende klärt sich dann alles auf, bleibt aber sehr verwirrend und der Leser kann sich selbst seine Gedanken machen. Hat der Erzähler sich Nona bloß eingebildet wegen seinem Frauenproblem? War Nona ein Test für ihn, um seine erste Freundin zu vergessen? Das sind alles Lösungsansätze, so kann eben Nona als perfekte Schönheit für das Frauenproblem des Erzählers stehen, die er versucht zu überwinden. Dass Nona sich in eine Ratte verwandelt ist zum einen der Erinnerung an den Obstkeller geschuldet, zum anderen symboliert sie seine Beziehungsängste. Gleichzeitig setzt Nona seine innere Wut frei, die er so stark verdrängt und sich im kaltblütigen Morden entlädt. Und alles endet am Grab seiner Mutter, als er endlich über seine erste verflossene Liebe hinwegkommt. Der Preis dafür ist aber zu hoch, Gefängnis und Selbstmord sind die Konsequenz. Nona befreit ihn also nicht wirklich, sondern stürzt ihn ins Verderben.
Fazit: Eine sehr tiefsinnige Geschichte mit vielen Interpretationsansätzen und eine der besten Kurzgeschichten von King.
Croaton (4 / 5)
Was Mr. Dodd oben lohnt, bedeutet für mich den Punktabzug: Hier sind es der Interpretationsansätze dann doch ein wenig zu viele. Doch man kann sich auch so mitreißen lassen von dem Horror-Trip, während dem der Erzähler mit Nona eine Schneise des Mordes Richtung Castle Rock zieht. Nett sind die Verknüpfungen durch das Auftauchen von Ace Merrill und Vern Tessio. Die Morde werden beinahe klinisch beschrieben, da auch der Erzähler sie selbst wie davon distanziert erlebt.
Allerdings muss ich sagen, dass die Ratten in Spätschicht wesentlich gruseliger dargestellt werden; auf der positiven Seite steht aber wiederum die interessante Schilderung der Gefühle, die Nona in dem Erzähler freisetzt, beziehungsweise, die immer schon in ihm gären und nun zum Ausbruch kommen.
Fazit: Eine spannende Geschichte, die sich jedoch mit Absicht einer geradlinigen Interpretation entzieht. Manchmal ist das gerade gut - hier finde ich es eher schade.
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