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Version vom 17. Februar 2011, 21:22 Uhr
Dim (wörtlich: "undeutlich, verschwommen") ist ein im Universum von Stephen King häufig auftauchendes Wort, das im Deutschen nicht einheitlich übersetzt wurde.
In Die Augen des Drachen
Erstmals hören wir von dem Adjektiv, als der Zauberer Flagg in Die Augen des Drachen darüber nachdenkt, dass Zauberer in vielen Märchen die Fähigkeit haben, sich unsichtbar zu machen. Dies jedoch ist völlig unmöglich. Flagg kann sich aber "dim" machen, indem er eine Rute isst und mehrere Zaubersprüche aufsagt. Ist eine Person "dim" (in der ersten Übersetzung mit trüb, in der Neuauflage von 2011 mit undeutlich übersetzt), ist sie unauffällig, wird gemieden. Folgender Romanauszug zeigt die Wirkung des Zaubers (aus der Neuauflage; in Klammern der alte Text):
Wenn man undeutlich (trüb) war und ein Diener kam einem im Flur entgegen, dann trat man einfach beiseite und stand still und ließ den Diener vorbeigehen. In den meisten Fällen sah der Diener auf seine eigenen Füße hinunter (zu Boden) oder fand plötzlich etwas Interessantes an der Decke, das er betrachten musste. Wenn man durch ein Zimmer ging, dann kam die Unterhaltung ins Stocken und die Bewohner sahen kurz gequält aus (einander gequält an), als litten sie alle gleichzeitig an Blähungen. (...) Verstecken musste man sich, wenn man undeutlich (trüb) war, eigentlich nur dann, wenn sich einem jemand näherte, den man gut kannte, denn ob man undeutlich (trüb) war oder nicht, solche Leute sahen einen fast immer. | ||
—Die Augen des Drachen (Kapitel 23) |
Auftauchen in anderen Werken
- Walter O'Dim (dessen Pseudonyme auch Randall Flagg umfasst) erhält seinen Namen auf Grund seiner Fähigkeiten.
- Als Henchick in Wolfsmond auf die Schwarze Dreizehn trifft, fühlt er sich "weak and dim"; in der Übersetzung "schwach und blöde" (Teil 2, Kapitel 8 / 8).
- (Als Roland Deschain und seine Gefährten nach New York City flitzen, befinden sie sich dort in einem Zustand, der "dim" sehr nahe kommt - allerdings fällt das Wort in diesem Zusammenhang dort nicht.)
- Carol Gerber erlernt den Trick, sich "unauffällig" zu machen, von einem Mann namens Raymond Fiegler, einer Personifikation von Walter O'Dim.
- Auch Scott Landon scheint diese Fähigkeit gehabt zu haben, auch wenn das Wort dim konkret nicht fällt. Liseys Beschreibung aber passt:
Scott versteht es, sich seiner Umgebung anzupassen. In Kaufhäusern und Supermärkten verliert sie ihn ständig aus den Augen, und einmal hat sie ihn fast eine halbe Stunde lang in der University of Maine gesucht, bevor sie ihn im Zeitschriftensaal erspähte, in dem sie schon zweimal nachgesehen hatte. (...) Sie hatte ihn nur ... übersehen. | ||
— Love - Kapitel V/14 |
- Charles und Mary können ebenfalls dim werden (im Deutschen: "sich auflösen"). Sie können in diesem Zustand nur von Katzen erkannt werden.
- In diesem Buch wurde dim wieder mit trübe übersetzt. Die Werwölfe haben allesamt diese Fähigkeit.
- Das Wort fällt nicht, doch scheint der als George Elvid auftauchende Teufel diese Gabe zu haben, da Passanten oft durch ihn hindurchzublicken scheinen.
Anmerkung: In Patrick Süßkinds Roman Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders hat der Protagonist Jean-Baptiste Grenouille die Fähigkeit, sich durch bestimmte Duftstoffe ebenfalls völlig unauffällig zu machen. Der Effekt wird hierbei sehr ähnlich beschrieben wie oben.
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