Das Ende des ganzen Schlamassels: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. November 2009, 14:14 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Wörterschmied (4 / 5)
Das Ende des ganzen Schlamassels thematisiert eine Endzeitstimmung - den Untergang der Menschheit. Anders als in Das letzte Gefecht (Wie können wir nach der Supergrippe wieder normal leben?) oder Puls (Wieso eigentlich? Es muss doch eine vernünftige Erklä... oh, die Zombies kommen, lauf!), geht es nicht darum, wie die Charaktere die Katastrophe überleben können, sondern wie es überhaupt zu der Auslöschung der Menschheit kommt.
Die Handlung wird viel mehr - wie im Roman Frankenstein - in Tagebuchform von Howard Fornoy, einem der Krisenbringer, erzählt, während die Krise bereits ihren Zenit überschritten hat und er selbst im Sterben liegt. Die verdorbene und kriegerische Menschheit soll duch ein Wundermittel befriedet werden, welches jedoch eine schlimme Nebenwirkung hat: Alzheimer.
Die Stärken der Kurzgeschichte liegen nicht in der Spannung des Chaos und des Überlebens (Puls), sondern in der Herleitung von Robert Fornoys Wunsch, der Menschheit zu helfen. Es sind keine abgedrehten Welteroberungspläne à la Pinky und Brain, sondern forschungsbasierte Handlungen, die in ihrem fiktiven Rahmen sehr nachvollziehbar sind. Vor allem Robert wird allein aus der Erzählung seines Bruders zu einem sehr fassbaren und verständlichen Charakter: Einem Genie, das seine Fähigkeiten für einen guten Zweck einsetzen will - und scheitert: Der Weg zur Hölle ist doch mit guten Absätzen gepflastert. Durch die Form der Rückblende bleibt die Geschichte spannend, auch wenn das Ende bereits teilweise vorweggenommen wird. Lediglich die große Detailfreude Kings sorgt an einigen Stellen für ungewollte Länge.
Fazit: Ein "Wie töte ich die Menschheit - für Dummies", das zum lachen, nachdenken und mitmachen-wollen anregt.
Croaton (4/5)
Stephen Kings Kurzgeschichte Das Ende des ganzen Schlamassels funktioniert (mit Abstrichen) in jedem Medium. Howard Fornoys selbst aufgezwungene Frist ist der gelungenste Streich Kings (siehe auch hier), denn Howard schreibt kurz vor seinem Tod gegen die Zeit ... und ob auf dem Papier (Howard macht immer mehr Rechtschreibfehler), vor laufender Kamera in der Verfilmung (Howard sieht zunehmend kranker aus) oder auf dem Hörbuch The End of the Whole Mess and Other Stories (am Ende versteht man Leser Matthew Broderick kaum noch): Seine Panik und sein Kampf, das Wichtigste zu Papier zu bekommen übertragen sich auf den Leser/Zuschauer/Zuhörer.
Zwar ist die Grundidee etwas arg plakativ ("Die Menschheit ist böse, wir müssen alle zu guten Menschen machen, damit wir überleben können"), trotzdem aber gelingt es King, auf den wenigen Seiten die Motivation der Messias-Figur Robert Fornoy halbwegs glaubhaft zu vermitteln. Den Punktabzug gibt es für die dann doch nicht mehr nachvollziehbare Idee, das Pazifin mittels eines Vulkanausbruches über die Welt zu verteilen, was dann auch prompt klappt. Da hilft King eben dieser Kunstkniff, dass Howard schnell schreiben muss, denn wenn der Leser hier erst einmal innehält und darüber nachdenkt, was das für ein Blödsinn ist, würde King ihn kurz vor Ende noch verlieren.
Fazit: Eine Geschichte, die in jedem Medium hängen bleibt, bei der King dem Leser aber zuviel Blauäugigkeit abverlangt.
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