+++ Warnung! Dieses Wiki ist voller Spoiler. Lesen nur auf eigene Gefahr! +++

Das Schwarze Haus: Inhaltsangabe (Teil I): Unterschied zwischen den Versionen

Aus KingWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
[unmarkierte Version][unmarkierte Version]
K (einleitung)
K (/* Kapitel 2 typo)
Zeile 37: Zeile 37:
 
:Dies ist der Tatort des letzten Verbrechens des Fisherman: Hier liegen die Überreste von Irma Freneau. Wir Erzähler sind leider nicht allwissend, so können wir nur raten, wie der Fisherman das Mädchen unbemerkt hierher schaffte, aber immerhin wissen wir, dass er Irma hier erschlug und vielleicht erwürgte. Dann amputierte er ihr rechtes Bein und schlug den Fuß ab – denn der Fisherman wollte die ganze Zeit nur eines: Irmas Bein.
 
:Dies ist der Tatort des letzten Verbrechens des Fisherman: Hier liegen die Überreste von Irma Freneau. Wir Erzähler sind leider nicht allwissend, so können wir nur raten, wie der Fisherman das Mädchen unbemerkt hierher schaffte, aber immerhin wissen wir, dass er Irma hier erschlug und vielleicht erwürgte. Dann amputierte er ihr rechtes Bein und schlug den Fuß ab – denn der Fisherman wollte die ganze Zeit nur eines: Irmas Bein.
 
   
 
   
:Wir verlassen diesen grässlichen Ort und begeben uns zur [[Familie Marshall]]. Der beruflich erfolgreiche Vater [[Fred Marshall|Fred]] macht sich gerade zu seiner morgendlichen Joggingtour - was hilft besser gegen ''Verwerfungen'' als morgendliches Joggen? - fertig und überfliegt dabei die Zeitung. Der Bericht über den Fisherman verstärkt ihn in seinem Beschluss, noch einmal ein ernstes Wörtchen mit seinem Sohn [[Tyler Marshall|Tyler]] zu reden - ein Gespräch, das sich schwieriger als das mit den Blümchen und Bienchen gestaltet wird. Er möchte kein ''untröstlicher Vater'' sein, wie jener von Johnny Irkenham, doch sehen wir es vor unseren (beinahe) allwissenden Augen bereits vor uns: Fred und seine Frau - und vor allem ihr Sohn Ty - werden einem untröstlichen Schicksal nicht entkommen können.
+
:Wir verlassen diesen grässlichen Ort und begeben uns zur [[Familie Marshall]]. Der beruflich erfolgreiche Vater [[Fred Marshall|Fred]] macht sich gerade zu seiner morgendlichen Joggingtour - was hilft besser gegen ''Verwerfungen'' als morgendliches Joggen? - fertig und überfliegt dabei die Zeitung. Der Bericht über den Fisherman verstärkt ihn in seinem Beschluss, noch einmal ein ernstes Wörtchen mit seinem Sohn [[Tyler Marshall|Tyler]] zu reden - ein Gespräch, das sich schwieriger als das mit den Bienchen und Blümchen gestalten wird. Er möchte kein ''untröstlicher Vater'' sein, wie jener von Johnny Irkenham, doch sehen wir es vor unseren (beinahe) allwissenden Augen bereits vor uns: Fred und seine Frau - und vor allem ihr Sohn Ty - werden einem untröstlichen Schicksal nicht entkommen können.
  
 
:Momentan macht Fred jedoch seine Frau [[Judy Marshall|Judy]] mehr Sorgen. Noch bevor die Sache mit den Morden begann, wurde Judy immer seltsamer (so ergeht es auch unseren guten Kumpel Hollywood, aber dazu später). Sie zeigt seltsame Manierismen: Sie leckt sich über die Nase wie ein Hund, kratzt sich selbst, redet wirres Zeug und schläft häufig mittags. Fred erkennt Judy, eine sonst so furchtlose Frau, nicht wieder. Er kann nicht aufhören, an jenen Tag zu denken, als er ihr in die Küche folgte – und sie auf einmal ''hinter'' ihm war. Da er dies nie erklären konnte, will er es aus seinem Gedächtnis verbannen.
 
:Momentan macht Fred jedoch seine Frau [[Judy Marshall|Judy]] mehr Sorgen. Noch bevor die Sache mit den Morden begann, wurde Judy immer seltsamer (so ergeht es auch unseren guten Kumpel Hollywood, aber dazu später). Sie zeigt seltsame Manierismen: Sie leckt sich über die Nase wie ein Hund, kratzt sich selbst, redet wirres Zeug und schläft häufig mittags. Fred erkennt Judy, eine sonst so furchtlose Frau, nicht wieder. Er kann nicht aufhören, an jenen Tag zu denken, als er ihr in die Küche folgte – und sie auf einmal ''hinter'' ihm war. Da er dies nie erklären konnte, will er es aus seinem Gedächtnis verbannen.

Version vom 15. März 2008, 10:17 Uhr

Das Schwarze Haus.jpg

Inhaltsangabe zu Das Schwarze Haus (Teil I)

Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings in Zusammenarbeit mit Peter Straub geschriebener Roman Das Schwarze Haus ist unterteilt in 4 Teile, 29 Kapitel und einen Epilog. Siehe zu diesem Roman auch den Artikel Das Schwarze Haus: Erzählstruktur.

Diese Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis inklusive Kapitel 15.

Anmerkung: Die Hinweise in {Klammern} bei den Kapiteln dienen der Orientierung des Lesers und sind so nicht von den Autoren vorgesehen.

Teil Eins: Willkommen im Coulee Country

Kapitel 1 {Machtlose Polizei | Grausame Schlagzeilen | Ein erster Besuch im Maxton}

Wisconsin, Coulee Country, um 6 Uhr morgens an einem Tag Mitte Juli in einem Jahr zu Beginn des 21. Jahrhunderts: Wie im Vogelflug (wir werden noch sehen, wie sehr dies zutrifft) erkunden wir, die Erzähler King und Straub, die Gegend, sehen das Quartier der Motorradgang Thunder Five und werden auf ein Poster aufmerksam gemacht: "Fisherman, bete lieber zu deinem stinkenden Gott, dass wir dich nicht als Erste erwischen! Denk an Amy!"
Wir schweben über French Landing, Hauptort der Handlung, wo erste Verwerfungen sich bemerkbar machen und wo die Polizisten Bobby Dulac und Tom Lund versuchen, die Zeit totzuschlagen – unter anderem hören sie die amüsante Radioshow des rüpelhaften und gerade dafür beliebten George Rathbun –, um das Unvermeidliche hinauszuzögern: den Blick in die heutige Tageszeitung. Und tatsächlich ist Reporter Wendell Green wieder in Höchstform.
Der Mörder, den Green den "Fisherman" getauft hat, hat bislang zwei Kinder in French Landing ermordet und teils verzehrt: die 8-jährige Amy St. Pierre und den 7-jährigen Johnny Irkenham; ein drittes Kind, Irma Freneau (10), ist noch immer vermisst. Aus Ohnmacht attackierten unbescholtene Bürger bereits mehrere Touristen ... und die Polizei unter der Führung von Dale Gilbertson tritt auf der Stelle.
Bobby und Tom sind beunruhigt; erst am Vorabend hatten sie unangenehmen Besuch der Thunder Five, die im Fall offiziell mitmischen wollten. Und immer wieder denken sie an den Profi namens Hollywood, einen Polizisten, der sich bei ihnen zur Ruhe gesetzt hat, obwohl er noch recht jung ist.
Unser Flug geht weiter und trägt uns diesmal ins Altenpflegeheim Maxton, wo so manches im Argen liegt: Anstaltsleiter William Maxton, genannt Chipper, hasst alte Menschen, veruntreut fleißig deren Geld und treibt es – obwohl er verheiratet ist und zwei Kinder hat – bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit seiner Sekretärin Rebecca Vilas. Er ist derzeit überaus nervös, da er nach einem Baseballspiel 13.000$ Wettschulden hat.
Doch wir sind nicht seinetwegen da, sondern wegen des Patienten in D18, denn dort liegt – in einem Zimmer, das im Gegensatz zu vielen anderen eher an eine Gefängniszelle erinnert und unsere Nasen beleidigt – Charles "Burny" Burnside.

Kapitel 2 {Carl Bierstone | Das Schwarze Haus | Irma Freneaus Schicksal | Die Familie Marshall}

Charles Burnside ist dürr und groß, er leidet an Alzheimer, hat jedoch auch seine wachen Momente – und in denen ist er grundsätzlich unausstehlich. Viele Pfleger vermuten, Burny, wir erlauben uns ihm einen Spitznamen zu geben, spiele seine Alzheimer-Erkrankung nur vor, um ihnen zusätzlich Arbeit zu machen.
Der heute 85-jährige kam 1996 allein ins Maxton (wobei er gute 25 Meilen zu Fuß ging - oder doch nur 15? 5? Auf jeden Fall lässt sein Geruch vermuten, dass er eine gute Woche unterwegs war) und meldete sich selbst an; seitdem war es niemandem möglich, seine Vergangenheit zu rekonstruieren – eine Tante zahlt die Rechnungen, doch kann sie selbst nie aufgespürt werden: Burny ist ein Mysterium. Vier Jahre lang driftete er ins Nichts ab, dann, vor einem Jahr, fing seine Genesung mit den Wachphasen an. Anfangs noch äußerte Burnside sich mit Nonsenssilben wie "Abbalah", bald aber sprach er wieder zusammenhängender.
Was niemand weiß: Burnsides wirklicher Name lautet Carl Bierstone und als solcher hat er ein dunkles Geheimnis, das er vorsichtig hütet. Vielleicht ist es diese Identität, die für die neuen Wachphasen zuständig ist.
Wir verlassen diesen Ort, um uns in den Wald außerhalb von French Landing zu begeben. Wir folgen einem aufgegeben wirkenden Pfad mit einem "Zutritt verboten"-Schild. Es führt uns zu einem eigentümlichen Gebilde mitten zwischen den Bäumen. Dies ist das Schwarze Haus, ein drei Stockwerke hohes, asymmetrisches und seit langem leer stehendes Gebäude, das in dem insgesamt idyllisch wirkenden French Landing in seiner Bedrohlichkeit wie ein Fremdkörper wirkt. Und überhaupt: Wer hat schon einmal etwas von einem komplett schwarz angestrichenen Gebäude gehört? Bei genauerem Betrachten fällt uns jedoch auf, dass die Schwärze mehr ein verwesendes Grau, vom Regen verwaschener Farbe ist - ein Detail, das die Szenerie umso schauriger gestaltet! Nur wenige wissen von diesem Haus, lediglich einige Kinder, die für Mutproben hierher kommen.
Wir verlassen diesen düsteren Ort, doch nur, um uns zu einem noch düsteren zu begeben. Ein aufgegebener Schnellimbiss, seinerzeit ein Brutherd für Bakterien, da der Inhaber Ed Gilbertson keinerlei Wert auf Hygiene legte und wie durch ein Wunder durch das Raster der Gesundheitsbehörde rutschte, ist unser nächstes Ziel - es grenzt an ein Wunder, dass nie ein Kind an seinem Essen starb. Denn im Innern hören wir Fliegen und sehen einen ausgezehrten Hund, der an einem Kinder-Turnschuh nagt, um an den Fuß zu kommen, der noch darin steckt.
Dies ist der Tatort des letzten Verbrechens des Fisherman: Hier liegen die Überreste von Irma Freneau. Wir Erzähler sind leider nicht allwissend, so können wir nur raten, wie der Fisherman das Mädchen unbemerkt hierher schaffte, aber immerhin wissen wir, dass er Irma hier erschlug und vielleicht erwürgte. Dann amputierte er ihr rechtes Bein und schlug den Fuß ab – denn der Fisherman wollte die ganze Zeit nur eines: Irmas Bein.
Wir verlassen diesen grässlichen Ort und begeben uns zur Familie Marshall. Der beruflich erfolgreiche Vater Fred macht sich gerade zu seiner morgendlichen Joggingtour - was hilft besser gegen Verwerfungen als morgendliches Joggen? - fertig und überfliegt dabei die Zeitung. Der Bericht über den Fisherman verstärkt ihn in seinem Beschluss, noch einmal ein ernstes Wörtchen mit seinem Sohn Tyler zu reden - ein Gespräch, das sich schwieriger als das mit den Bienchen und Blümchen gestalten wird. Er möchte kein untröstlicher Vater sein, wie jener von Johnny Irkenham, doch sehen wir es vor unseren (beinahe) allwissenden Augen bereits vor uns: Fred und seine Frau - und vor allem ihr Sohn Ty - werden einem untröstlichen Schicksal nicht entkommen können.
Momentan macht Fred jedoch seine Frau Judy mehr Sorgen. Noch bevor die Sache mit den Morden begann, wurde Judy immer seltsamer (so ergeht es auch unseren guten Kumpel Hollywood, aber dazu später). Sie zeigt seltsame Manierismen: Sie leckt sich über die Nase wie ein Hund, kratzt sich selbst, redet wirres Zeug und schläft häufig mittags. Fred erkennt Judy, eine sonst so furchtlose Frau, nicht wieder. Er kann nicht aufhören, an jenen Tag zu denken, als er ihr in die Küche folgte – und sie auf einmal hinter ihm war. Da er dies nie erklären konnte, will er es aus seinem Gedächtnis verbannen.
Während er joggt, schauen wir nun bei Judy selbst vorbei. Sie schläft und murmelt im Schlaf. Ihre Wörter sind äußerst aufschlussreich: Abbalah, Scharlachroter König, Brecher, Feld aus Rosen ... Der Bezug zum Dunklen-Turm-Zyklus von King ist auf einmal klar, aber das ist fürs Erste eine andere Geschichte. Als sie zu sich kommt, schreibt sie einen ebenso bedeutungsvollen Satz nieder, würgt sich leider aber selbst mittendrin ab: "Das Schwarze Haus ist der Eingang zu Abbalah das Tor zur Hölle Sheol Monshun alle diese Welten und Geister ..."
Nun noch ein Blick in Tylers Zimmer. Er erwacht gerade. Er steht früh auf, weil er jeden Tag genießen will; es ist so, als wüsste Ty, was ihm bevorsteht und als müsste er deshalb jeden schönen Tag nutzen. Er lässt sich per Radio von George Rathbun wecken und freut sich auf einen weiteren herrlichen Ferientag.

Kapitel 3 {Henry Leyden ist George Rathbun ist die Wisconsin Rat | Drei Briefe}

George Rathbun ist eine Überraschung für uns. Sein wahrer Name ist Henry Leyden, er ist schlank und wirkt kultiviert, nicht im Entferntesten, wie wir ihn uns vorgestellt haben. Noch dazu kommt, dass Henry noch drei weitere Persönlichkeiten in sich vereint – eine davon ist die so genannte "Wisconsin Rat", die er abends für einen anderen Radiosender gibt und damit eher das jüngere Publikum anspricht. Um unserer Verwirrung die Krone aufzusetzen, stellt sich heraus, dass Henry von Geburt an blind ist.
Morris Rosen, ein Praktikant bei Rathbuns Sender KDCU, hat von dieser zweiten Identität erfahren und bittet die Wisconsin Rat, eines seiner Lieblingslieder zu spielen. Henry ist schockiert, da niemand etwas von seiner Verbindung zur Rat erfahren darf und macht Morris klar, dass dies ein Geheimnis bleiben muss. Da Rathbun sich als absoluter Kenner von Morris' Lieblingsband erweist, ist Morris so ehrfürchtig, dass er Stillschweigen verspricht.
Der 42-jährige Polizeichef Dale Gilbertson (Henry Leydens Neffe) steht als nächstes auf unserer Besucherliste. Er sitzt am Frühstückstisch, doch nach Wendell Greens Zeitungsartikel ist ihm der Appetit vergangen. Wie er den Spitznamen "Fisherman" hasst; aber natürlich liegt die Verbindung zu dem Massenmörder Albert Fish nahe.
Zum x-ten Mal zieht Dale drei Briefe aus seiner Akte: Einer von Fish, zwei vom Fisherman. Fish hatte der Mutter seines letzten Opfers einen abscheulichen Brief geschrieben, in dem er die Einzelheiten des Mordes und des folgenden Kannibalismus schilderte. Zwei solche Briefe schrieb auch der Fisherman – und da er teils im exakt selben Wortlaut schrieb, ist klar, dass er selbst die Verbindung zu dem Wahnsinnigen wünscht.
Dale muss ständig an den Polizisten Jack denken, den viele Kollegen Hollywood nennen, da er einst aus L.A. zu ihnen stieß und in Wisconsin den Fall Thornberg Kinderling aufgeklärt hat. Der Täter hatte in L.A. zwei Prostituierte erstochen und konnte von Jack allein dadurch überführt werden, dass dieser jeder Zeugenaussage Gehör schenkte und schließlich die richtigen Schlüsse zog.
Jack hat sich nun in French Landing niedergelassen (welche Ehre für Dale: Jack wohnt jetzt im Haus seiner verstorbenen Eltern), da er damals so begeistert von der Landschaft war. Aber er will mit diesem Fall nichts zu tun haben, pocht darauf, dass er in Ruhestand sei. Aus Dales Sicht völlig absurd, ist Jack doch ein Vollprofi, den er bewundert – und nicht einmal 35 Jahre alt. Zeit, Jack aufzusuchen, die Person, die für uns einem Helden noch am nächsten kommt.

Kapitel 4 {Wie Jack Sawyer nach French Landing kam | Jack dreht durch | Jack und Henry}

Jack Sawyer, unser mittlerweile erwachsen gewordener Held aus Der Talisman, hat so gut wie alles vergessen, was damals geschah. Er hält sich selbst für keinen besonderen Polizisten, spürt aber sehr wohl, wie sehr Dale ihn bewundert. Dale war es dann auch, der ihm tatsächlich sein eigenes Elternhaus außerhalb von French Landing vermitteln konnte, ein so schön gelegenes und dank Dales Fürsorge gut erhaltenes Gebäude, dass Jack bei seinem ersten Blick darauf vollkommen sprachlos und den Tränen nahe war: "'Mein Gott, Dale', sagte er. 'Es ist perfekt.'"
Sofort überwies Jack die Kaufsumme (er bestand darauf, 5.000$ mehr zu zahlen als Dale verlangte), zog bald ein und verlieh dem gesamten Haus seinen ureigenen Touch. Dale, der ihm beim Umzug half, erkannte sein Elternhaus nicht wieder, war von den Änderungen aber begeistert. Jack ist sehr distinguiert, da er teure, moderne Gemälde aufhängt und eine riesige Sammlung von Jazz-CDs besitzt. Dale beschloss sofort, ihn mit seinem Onkel Henry Leyden bekannt zu machen, der den gleichen "seltsamen Musikgeschmack" hat.
Leider aber wurde die anfangs angenehme Atmosphäre kühler, als Dale eher beiläufig nach Jacks Familie fragte. Er erfuhr, dass Jacks Eltern tot sind – doch Jack machte klar, dass er darüber nicht sprechen wollte, ebenso wenig wie über frühere Fälle: Jacks Vergangenheit scheint allgemein tabu.
An dem Tag, an dem wir ihn wieder treffen, ist Jack gedankenverloren. Er muss an jenen Tag denken, als er auf einem Jahrmarkt eher zufällig einen Tatort außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs betrat, wo ein Mord begangen wurde: Ein Farbiger lag tot neben einem Karussell. Wir kennen die näheren Umstände noch nicht, doch dieser Zufall führte zu Jacks verfrühtem Rückzug aus dem Job.
Jack hat nicht vor, sich in den laufenden Fisherman-Mordfall einzumischen, ist sich aber sehr wohl bewusst, dass er selbst es war, der Reporter Wendell Green überhaupt erst auf die Fährte des alten Mörders Albert Fish brachte. Doch jetzt hat Jack eigene Probleme, die ihn völlig überfordern: Er droht, den Verstand zu verlieren.
Seine Gedanken kreisen unablässig um kleine rote Federn, seit er eines Tages in diesem Haus eine Vision erlebte: Rote Federn barsten aus der Wand in seiner Wohnung und formen ein Auge – wofür es nur eine Erklärung gibt: eine vorübergehende Gehirnstörung, keine erfreuliche Vorstellung. Heute aber ist da noch mehr. Jack verfolgt auch noch ein Wort, nachdem er in der Zeitung von einem Buchstabierwettbewerb gelesen hat, bei dem der Drittplatzierte nur an einem Wort scheiterte: Opopanax. Und es ist wie ein Ohrwurm: Opopanax, Opopanax, Opopanax... Und ein anderes Wort: Schutzmann. Er ist ein Schutzmann, kein Polizist, sondern ein Schutzmann (orig.: coppiceman, eine Verballhornung von policeman).
"Was ist los mit mir?", fragt sich Jack, doch es kommt noch schlimmer, als er in seinem Kühlschrank ein Rotkehlchenei entdeckt, das er nicht zuordnen kann. Schnell wirft er es in den Müllschlucker, bereit, es sofort zu vergessen. Er wird jetzt gleich Henry von der Arbeit abholen, und Henry, sein neuer und bester Freund in French Landing, ist eine gute Medizin gegen den verrückten Alltag.
Jack holt Henry von der Arbeit ab, und es wird schnell deutlich, dass die beiden im letzten Halbjahr beste Freunde geworden sind. Sie verbringen bis zu drei Abende pro Woche gemeinsam, und Henry ist der Einzige, der weiß, dass Jacks Mutter die einst bekannte Schauspielerin Lily Cavanaugh war. Seit kurzem liest Jack Henry immer wieder aus Büchern vor. Doch ist der Blinde für ihn noch immer ein Mysterium, da Jack dessen Selbstsicherheit im Alltag nicht verstehen kann.
Eher zufällig treffen sie auf Tyler Marshall, der mit seinen drei Freunden auf dem Fahrrad unterwegs ist, kurz davor, ins Niemandsland verschleppt zu werden. Doch Jack ist auf unangenehme Weise abgelenkt, denn in der Tat scheint ihm sein Freund in den Rücken zu fallen, als auch er ihn fragt, warum er sich nicht in die aktuellen Polizeiermittlungen einschaltet und sei es Dale Gilbertsons oder French Landings wegen. Zerknirscht gibt Jack Henry klar zu verstehen, dass er keinerlei Absichten hat, seinen Ruhestand aufzugeben.
Er spürt, dass Henry mehr auf dem Herzen hat und ist negativ überrascht, als dieser ihm gesteht, dass er Angst hat, den Verstand zu verlieren. Mehrfach nun schon glaubte Henry, seine vor sechs Jahren an Leberkrebs verstorbene Frau Rhoda nachts im Haus zu hören und suchte laut rufend nach ihr. Jack will ihn trösten: Dies seien nichts als Wachträume, eine gewöhnliche Reaktion nach einer gewissen Trauerphase.
Aber nachdem Jack Henry absetzt und bei sich zu Hause ankommt, geht Jacks eigener Abstieg in den Wahnsinn weiter, als er in seinem Autoaschenbecher ein weiteres Rotkehlchenei findet. Kurzentschlossen, zertritt er das Ei auf dem Rasen, als wäre dies die Art mit Neurosen umzugehen.

Teil Zwei: Die Verschleppung Tyler Marshalls

Kapitel 5 (Tyler geschnappt / Tylers Eltern)

Charles Burnside macht einen auf Invaliden: Mit kotverschmiertem Hintern schlurft er den Gang entlang, doch kaum ist er außer Sichtweite des sadistischen Hausmeisters, der es liebt, seine Zigaretten auf der Haut von Alzheimerpatienten auszudrücken, scheint er sich zu verwandeln. Bierstone und ein an ein Monster erinnerndes Ding kommen zum Vorschein und der alte Mann fletscht buchstäblich die Zähne, als er einen Briefbeschwerer klaut. Dies ist nicht mehr Burnside, sondern Bierstone, ein früherer Kindermörder aus Chicago.
Tyler ist um einiges reifer als seine drei Freunde Ebbie Wexler, Ronnie Metzger und T.J. Renniker, mit denen er diesen Sommer unterwegs ist und spürt dies auch immer mehr – seine Eltern sagen nichts, hoffen, dass er von selbst darauf kommt, dass er seine Zeit hier verschwendet. Doch rein physisch ist er ihnen unterlegen – und nun hängen die drei ihn ab, sodass er mit seinem Fahrrad zurückfällt. Er steigt ab und trifft auf einen Raben, der unvermittelt "Gorg! Ty!" zu sagen scheint. Ein Rabe, der seinen Namen spricht? Tyler ist fasziniert und folgt dem Tier immer näher an die Büsche, die an das Seniorenheim grenzen.
Drinnen verschwindet Carl Bierstone plötzlich aus einer Toilettenkabine – kurz darauf wird Tyler von einer alten, knöchernen Hand durch die Büsche gezogen und mit einem Briefbeschwerer niedergeschlagen. Einer seiner Freunde sucht nach ihm, findet aber nur das Fahrrad – und einen Turnschuh, der nicht durch das Gebüsch passen wollte.
Tys Mutter Judy kommt aus einem Alptraum zu sich und findet auf dem Küchentisch einen Weidenkorb, obenauf einen Brief. Mit zitternden Händen öffnet sie ihn und findet diese Nachricht vor: "Tut mir leid, dass ich blos [sic] eine Niere schicken kann. Die andre hab ich gebraten und gegessen. Sie war sehr gut. – Der Fisherman."
Und im Weidenkorb findet Judy Innereien ... aber nur eine Niere. Daraufhin verliert Judy endgültig den Verstand.
Tys Freunde haben einen schrecklichen Verdacht: Könnte Ty das Opfer des Fisherman geworden sein? Schnell einigen sie sich auf Ebbies Bestreben hin auf eine einfache Geschichte, die sie nicht belastet (immerhin waren sie gewarnt worden, immer zusammen zu bleiben, hatten Ty aber abgehängt): Ty habe einfach woanders hinfahren wollen, habe ihnen aber nicht gesagt, wohin genau.
Auf der Arbeit erhält Tys Vater Fred einen nervösen Anruf von seiner Nachbarin, die Judy in der Wohnung wildes Zeug hat daherreden hören. Fred, durch die Geschehnisse der letzten Tage und Wochen alarmiert, fährt sofort nach Hause und findet ein Wrack vor. Judy hat Tylers Zimmer auf den Kopf gestellt und ist überzeugt, dass ihr Sohn verschwunden ist; ihr Satz "Der Gorg hat ihn gelockt und der Abbalah hat ihn verschleppt" wird Fred fortan verfolgen. Den Weidenkorb sieht er nicht – der war in der Tat glücklicherweise nur ein Teil von Judys Alptraum.
Fred kann sie soweit beruhigen, dass sie einschläft, aber schnell packt ihn die Sorge wieder, da erste Erkundigungsanrufe bei den Eltern von Tys Freunden keine Ergebnisse bringen. Es ist unglaublich, doch als Fred sich zu seiner Frau legt, um sie auch im Schlaf zu beruhigen, schläft er selbst ein. Nun mischt sich in ihr Gerede auch ein Mädchenname: Sophie.

Kapitel 6 + 7(Erdbeerfest / Papierballen / Henry trifft Burnside)

Während erste Anrufe auf der Polizeistation eingehen, wird alles klar gemacht für Henry Leydens DJ-Auftritt im Maxton, denn dort ist heute Erdbeerfest, ein alljährlicher Tanz für die Alten, für die Henry den "Symphonic Stan" gibt. Kaum ist Henry dort, als er auch schon erfährt, dass die Polizei da war, um ein Fahrrad abzuholen, das vor dem Altenheim gefunden wurde. Henry ist sich auf der Stelle sicher, dass ein weiteres Kind entführt wurde.
Fred kommt wieder zu sich und findet Judy, die sich während er schlief mehrere Ballen Papier in den Rachen stopfte und jetzt droht, daran zu ersticken. Fred kann sie retten und sieht, dass die Blätter mit Nonsenswörtern und aus dem Kontext gerissenen echten Wörtern übersät sind. Er weiß: Er muss seine Frau umgehend in ein Krankenhaus bringen, um sie vor sich selbst zu schützen. Und die Polizei anrufen – denn Ty ist noch immer nicht daheim.
Symphonic Stan begeistert alle, selbst Rebecca Vilas, die nicht fassen kann, wie geschickt der Blinde mit seinen Schallplatten umgeht. Leider kommt es zu einem unangenehmen Zwischenfall, als Charles Burnside sich rüde einen Titel wünscht, woraufhin Henry etwas aus der Fassung gekommen zu sein scheint. Als Rebecca Burnside bittet, sich zu entschuldigen, ist dieser jedoch schon wieder geistig weg, auch wenn Rebecca überzeugt ist, dass er dies nur vorspielt. Sie will ihn zur Rede stellen, und er redet von einem Mann namens Fritz Haarmann aus Hannover, ein Mann, den man den Vampir nannte. Dies ist Rebecca unheimlich und sie schickt Burnside auf sein Zimmer.

Kapitel 8 (Jack muss ran / Federn am Tatort)

In seiner Pause ruft Henry Jack an. Wieder sei ein Kind verschwunden – nun müsse Jack einfach seiner Pflicht nachkommen und helfen. Warum auch immer er sich zur Ruhe gesetzt hat, jetzt sei es an der Zeit zurückzukehren. Als Jack ein ratloser Dale Gilbertson anruft, der wiederum von einem aufgelösten Fred Marshall belagert wird, verspricht er, auf der Polizeistation vorbeizuschauen. Er wird ein wenig Händchen halten, sagt er sich, etwas Trost spenden – aber keineswegs in die Ermittlungen eingreifen.
Denn Jack hat wahrlich eigene Probleme: Den ganzen Tag über traute er sich nicht, Türen oder Schubladen aufzumachen aus Angst, wieder ein Rotkehlchen-Ei zu finden. Unterwegs zum Revier packt ihn die Angst vor dem Aschenbecher; als er ihn zu allem entschlossen aufreißt, fährt er beinahe gegen einen Pfosten – doch der Aschenbecher ist leer.
Schließlich kommt er am Revier an und hört die Geschichte aus erster Hand. Überrascht stellt er fest, dass er Fred sehr sympathisch findet und mitfühlend reagiert; schon ist er also auf einer sehr persönlichen Ebene in den Fall involviert. Als erstes möchte er nun Tys Freunde interviewen, die gerade in einem anderen Raum vernommen werden.
Jack trennt die Jungen, sodass die beiden schwachen Glieder T.J. und Ronnie übrig bleiben, die schließlich mit der ganzen Wahrheit rausrücken. Sehr ergiebig ist ihre Geschichte nicht – dann aber erwähnt T.J. Federn, Rabenfedern am Tatort, was Jack gehörig aus der Fassung bringt.
Jack kennt seinen nächsten Schritt: Er möchte Judy Marshall im Krankenhaus besuchen, da er dort sehr viele Antworten vermutet. Das teilt er auch Henry beim Abendessen mit. Jack ist überrascht, dass Henry spürt, dass etwas mit seinem Freund nicht stimmt; Jack räumt zwar ein, dass Henry da durchaus recht hat, ist aber weiterhin nicht bereit, über seine Probleme zu sprechen.

Kapitel 9 (Von Türmen, Balken und den Territorien / Eine Nachricht an den Schutzmann / Der Verrückte Ungar macht zwei Anrufe)

Im Traum erscheint Jack sein alter Freund Speedy Parker (aus Der Talisman), der meint, er habe ihm die Eier geschickt, um ihn geistig und seelisch darauf vorzubereiten, dass er bald wieder ein wenig reisen müsse – schließlich sei er der "Travelling Jack". Speedy kann nicht genug betonen, wie wichtig es sei, den noch lebenden Ty zu finden und aus den Klauen des Scharlachroten Königs zu befreien, denn Ty ist einer der stärksten Brecher aller Zeiten.
Als Jack wieder zu sich kommt, findet er eine von ihm selbst geschriebene Nachricht: "Der Turm. Die Balken. Wenn die Balken brechen, Jacky-Boy, wenn die Balken brechen und der Turm einstürzt ..." Was hat er da nur geschrieben?
Wieder wach findet Jack ein Päckchen vor der Haustür. Es ist eine schreckliche Nachricht des Fischerman: Ein mit Rabenfedern voll gestopfter Schuhkarton enthält Irma Frenaus noch in einem Turnschuh steckenden, abgetrennten Fuß. Das bringt Jack so aus der Fassung, dass er kopflos auf das Feld hinter seinem Haus rennt und auf einmal von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Unter Schock übernimmt sein Unterbewusstsein die Kontrolle ... und Jack flippt nach über zwanzig Jahren endlich wieder in die Territorien.
Die reine Luft, die herrliche Landschaft – wie er das alles vermisst hat! Und wie konnte er die Vergangenheit so perfekt verdrängen? Alles kommt zurück: Erinnerungen an Wolf, Morgan Sloat, Sunlight Gardener ... plötzlich ist alles, als wäre es gestern gewesen.
Es dauert nicht lange, da findet Jack Tylers Baseballmütze – und Jack ist klar, dass der Fisherman will, dass er sie findet. Der Killer kennt somit die Territorien auch und ist selbst in der Lage zu flippen. Zu seiner Erleichterung darf Jack feststellen, dass es für ihn kein Problem ist, aktiv zurück zu flippen, und wie früher hat er in seiner Welt viel mehr Strecke zurückgelegt als in den Territorien.
Jack kann es nicht beweisen, glaubt aber, dass Ty noch lebt und in der fremden Welt gefangen ist. Jetzt unwiderruflich in den Fall involviert, packt er alle Beweise in sorgfältig beschriftete Polizeitütchen. Dabei fällt ihm eine Botschaft auf, die auf der Unterseite des Schuhkartons steht, der ihm geschickt wurde: "Versuch's mal bei Ed's Eats and Dogs [sic], Schutzmann. Dein Ungeheuer, DER FISHERMAN." Besonders die Verwendung des Wortes "Schutzmann" setzt Jack zu, hat er doch von diesem nie jemandem erzählt.
Er ruft Henry an, der den Weg zu diesem Restaurant kennt und den er – gegen alle Vorschriften – gerne dabei hätte. Doch Jack wird dort nicht ungestört sein, denn jetzt kommt die Geschichte des Verrückten Ungars.
Der "Verrückte Ungar" ist der Spitzname des Polizisten Arnold Hrabowski. Arnold ist recht beliebt und wird auch respektiert – allerdings ist er viel zu weich für diesen beinharten Job und ist dafür bekannt, dass er sich bei der Ausstellung von Strafzetteln hundertmal entschuldigt. Ausgerechnet er ist es, bei dem der Fisherman höchstpersönlich mit einer wichtigen Nachricht anruft: Er ist es satt, dass die Polizei im Dunkeln tappt und schickt auch sie zum Eats and Dawgs.
Dale Gilbertson organisiert rasch seine Mannen und sorgt dafür, dass das FBI vorerst außen vor bleibt. Dale macht alles richtig – aber er rechnet nicht mit der unendlichen Naivität des Verrückten Ungarn, der sich nichts dabei denkt, seiner Frau telefonisch von dem Anruf zu erzählen. Und die verbreitet die Kunde innerhalb weniger Minuten in ganz French Landing.

Kapitel 10 + 11 (Der Massenauflauf)

Dale ruft Jack an, der ja ebenfalls schon unterwegs zum Tatort des dritten Mordes ist. Dale weiht Jack in den Anruf, Jack im Gegenzug Dale in seinen Fund ein. Als sie sich vor Ort treffen, warnt Dale ihn, er solle dafür sorgen, dass Irmas Fuß hier "gefunden" wurde – wie wolle er seine Verwicklung in den Fall sonst erklären? Jack ist äußerst dankbar für diesen nahe liegenden Tipp.
Jack und Dale wagen sich ins Innere der ehemaligen Imbissbude, finden Irmas Überreste und eine Nachricht an der Wand: "Hallo, Boys" steht dort geschrieben.
Die Polizisten Pam Stevens und Danny Tcheda, die für die Absperrung der Straße zu Eats & Dawgs sorgen wollen, trauen ihren Augen nicht, als zwei vollbesetzte Autos ankommen und jeder der Insassen über den grausigen Fund Bescheid weiß. Es gelingt den beiden zwar, die Leute abzuwimmeln, doch wissen sie nichts von einem weitgehend unbekannten Pfad ...
Beezer St. Pierre, Kopf der Thunder Five und Vater des ersten Fisherman-Opfers Amy, bekommt auch Wind von dem Fund und trommelt sofort seine Männer Mouse, Doc, Sonny und Kaiser Bill zusammen, die augenblicklich losbrettern.
Auch Wendell Green ist unterwegs. Green, der sich zweifelsohne für den besten Reporter unter der Sonne hält und in seiner Zukunft in aller Deutlichkeit den Pulitzerpreis warten sieht, verfasst seinen kommenden Sensationsbericht bereits im Fahren, indem er in ein Diktiergerät spricht. Es gibt nur eines, was ihm Angst macht: die Thunder Five, denn er hat eine deutliche Morddrohung von Beezer bekommen, nachdem er ihn nach dem Mord seiner Tochter nach seinem Befinden fragte.
Als die Motorradgang tatsächlich hinter ihm auftaucht, macht er sich fast in die Hose, doch ist sein Ego derart ausgeprägt, dass er schon wenige Sekunden, nachdem sie ihn unbehelligt überholt haben, einredet, dass er heldenhaft souverän agierte, als er die Männer ohne Aufhebens passieren ließ. In der Tat erweist sich ihr Zusammentreffen für Green als Glücksfall, denn er erkennt, dass die fünf einen Schleichweg kennen, um die Polizeisperre zu umgehen. Natürlich folgt er ihnen begierig.
Da sie an einen engen Pfad gelangen, muss er zu Fuß weitergehen. Aber das Glück ist Green hold: Er trifft auf einen kleinen Truck, der mit dem unebenen Gelände keine Probleme hat, und es gelingt Green, die Fahrer zu bestechen, sodass sie ihn mitnehmen. Green ist ein durch und durch verkommener Charakter – für ihn zählt nur eins: ein möglichst gelungenes Bild einer hoffentlich recht entstellten Mädchenleiche, das ihm immens viel Geld einfahren wird.

Kapitel 12 + 13 (Green schießt seine Bilder)

Green macht mit seinen Mitfahrern einen Deal aus, der ihn 20 Mäuse pro Person kostet. Auf sein Zeichen hin sollen sie wild schreiend den Tatort stürmen, um alle Beamten derart abzulenken, dass er selbst freie Schussbahn hat. Kaum in Sichtweite der Baracke, die einst eine Imbissbude war, kann er schon eine goldene Gelegenheit nutzen: Er schießt eine Fotoreihe von Jack Sawyer, der offenbar Beweismittel vom Tatort schafft – eine Baseballmütze und eine Plastiktüte sind deutlich zu erkennen, und er verstaut beides mit schuldbewusstem Blick in seinem Kofferraum.
Green sieht die Thunder Five, die zu seiner Verblüffung die Polizei sehr effektiv darin unterstützen, die Massen vom Tatort fernzuhalten. Doch plötzlich entdeckt ihn jemand: Ein mysteriöser Mann, den Green nicht zuordnen kann, scheint doch tatsächlich seinen Fotoapparat gehört zu haben. Zeit für das Ablenkungsmanöver.
Das Chaos ist perfekt, aber einer behält die Übersicht: Beezer sieht den wie wild knipsenden Green und schäumt vor Wut fast über. Er reißt dem Starreporter die Kamera aus der Hand, zerrt den Film aus der Kamera und zerstört sämtliche Aufnahmen.
Nun endlich kommt die Staatspolizei in Gestalt der beiden Agenten Perry Brown und Jeff Black; was sie vorfinden, ist eine komplette Demütigung für Dale Gilbertson: ein absolut wüster, völlig ungesicherter Tatort. Niemand zweifelt daran, dass Dale eine Rüge erhalten und ihm der Fall entzogen wird. Genauso kommt es auch, aber Jack Sawyer reicht ein Blick auf den soeben angekommenen Arnold Hrabowski; dessen Gestik sagt ihm alles, was er wissen muss: Jack hat den Schuldigen ausfindig gemacht.
Jack macht nicht lange rum und spricht den Verrückten Ungarn darauf an, fordert von ihm den Anstand ein, seinem Boss alles zu gestehen, sodass der wenigstens nicht damit leben muss, er selbst habe alles vermasselt. Mit hängendem Kopf kommt Hrabowski seiner Pflicht nach – er wird später suspendiert.
Jack zieht jedoch sofort weiter, als er die Auseinandersetzung zwischen Green und Beezer mitverfolgt. Er spricht mit dem Reporter und kann einfach nicht glauben, was er da zu hören bekommt: Green will stillhalten (denn er habe ja gesehen, wie Jack Beweise fälschte), wenn Jack ihm im Gegenzug erlaubt, mit einem neuen Film weitere Fotos der Leiche zu schießen. Mit erzwungener Ruhe versichert Jack Green, dass er keinesfalls Beweise fälschte (er brachte sogar Beweise zum Tatort), doch als Green ihm für die Sensationsfotos Geld anbietet, platzt Jack der Kragen und er verpasst dem Reporter einen Hieb in die Magengrube.
Das findet Beezer sympathisch. Händeschüttelnd bietet er Jack jede Hilfe an, sollte er je Unterstützung in diesem Fall brauchen.
Im Auto kann Henry Jack bestätigen, dass Green in der Tat Fotos von der Leiche (und von ihm selbst) gemacht hat – er hat seinen Fotoapparat klicken gehört.

Kapitel 14 (Ein Besuch auf Station D / Anderland)

Nun ist es an der Zeit für Jack und Freds Besuch bei Freds Frau Judy in der Nervenheilanstalt French County Lutheran Hospital. Doch Fred legt viel Wert darauf, Jack vorzuwarnen. Er ist persönlich davon überzeugt, dass Judy anders ist, dass sie nicht verrückt ist, sondern vielmehr eine Gabe hat, Dinge einfach zu wissen, bevor sie passieren. Er geht nicht so weit zu behaupten, sie könne in die Zukunft sehen, aber darauf läuft es hinaus.
In dem – vor allem von Außen – sehr tristen Anstaltsgebäude wartet eine faustdicke Überraschung auf Jack, denn was auch immer er in der geschlossenen Station D erwartete, es war sicherlich nicht das: Sein Zusammentreffen mit Judy Marshall ist Liebe auf den ersten Blick: "Wäre sie ledig, würde Jack sie auf der Stelle heiraten." Er reißt sich zusammen – die Frau ist verheiratet (weiß Fred von seinem Glück?), er selbst ist hier, um das Verschwinden ihres Sohnes zu klären –, spürt aber, dass Judy seine aufwallenden Gefühle nicht entgangen sind. Dankbar registriert er, dass sie fast mitfühlend darüber hinwegsieht.
Das Gespräch mit der wohl hübschesten Frau, die Jack jemals gesehen hat, verläuft ebenso unerwartet, denn nach nur wenigen Minuten wird Jack klar, dass Judy die Territorien kennt, ja, sogar als Kind wie er dort war. Sie nennt sie "Anderland" (orig.: "Faraway") und enthüllt Jack, dass sie ihm irgendwie ansieht, dass auch er bereits dort war. Mit trockenem Mund bestätigt Jack dies – zur kompletten Verwirrung von Fred, der zu dem Schluss kommen muss, dass Jack ihr nur nach dem Mund redet, wie man das bei Verrückten nun einmal tut.
Judy enthüllt noch mehr: Nach vielen Jahren ist sie wieder in Anderland gewesen, ist von der Station D aus hin geflippt (nur dass sie es einfach reisen nennt) und spürt, dass Tyler sich dort irgendwo aufhält, eingesperrt aber körperlich wohlauf.
Auf dem Nachhauseweg zeigt Jack Fred Tylers Baseballkappe, woraufhin der von seinen Emotionen überrollt wird. Jack gesteht ihm, dass er sie in den Territorien, Judys Anderland gefunden hat, und Fred glaubt ihm. Unter Tränen bittet er ihn, seinen Sohn von dort zurückzuholen. Jack verspricht, sein Bestes zu tun.

Teil Drei: Plutos nächtige Sphäre

Kapitel 15 (Rache nach 30 Jahren / Gorg macht einen Hausbesuch)

Nebel legt sich über French Landing, was einige Leute in der Stadt sehr beunruhigt. Niemand jedoch bekommt einen größeren Schrecken als Dale Gilbertson, der auf einmal seinen Sohn David nicht mehr im Haus findet. Zu seiner grenzenlosen Erleichterung trifft er im Garten auf ihn – David wollte im Nebel schaukeln.
Uns sollte auffallen, dass eine wichtige Person unauffindbar scheint: Wo ist Charles Burnside? Sein Zimmer ist leer, seine Lieblingskabine in den Toiletten auch – doch da liegt ja einer seiner Slipper ... Und Burnside ist nicht weit.
Er ist in dem alten, heruntergewirtschafteten Hotel Nelson, wo Andy Railsback sein Altersdasein fristet, da er es trotz des ruinösen Zustandes dem Maxton Altenheim vorzieht. Andy ist gerade im Gang unterwegs, als er diesen alten Mann sieht, der – offensichtlich fürs Bett gekleidet – herumirrt und an verschiedenen Türen rüttelt. Andy schließt, dass dies ein verwirrter Mensch sein muss, der sich im Nebel verlaufen hat und eigentlich ins Maxton gehört. Als der Fremde das unverschlossene Zimmer eines Mannes namens George Potter betritt, folgt er ihm, um ihn zurechtzuweisen – doch als Andy das Zimmer betritt, ist es leer. Aber irgendwo muss der Fremde ja verblieben sein. So öffnet Andy die Schranktür ... nur wenige Minuten später wird er zusammen mit dem Hotelportier Morty Fine die Polizei verständigen.
Burnside ist wieder zurück im Maxton und sehr zufrieden: Nach dreißig Jahren hat er seine Rache an George Potter bekommen, der ihn einst bei einem Wohnbauprojekt ausgestochen hatte. Nun aber hat Potter ein Problem – sein Schrank ist randvoll mit Polaroid-Fotos der Leichen des Fisherman.
Tansy Freneau, die Mutter von Irma, bekommt surrealen Besuch: Der Rabe Gorg kommt zu ihr und beginnt, mit ihr zu sprechen. Tansy, seit der Entführung ihrer Tochter ohnehin dem Wahnsinn nahe, verliert ganz den Verstand, als das Tier ihr – in einer Szene, die deutlich an Edgar Allan Poes Gedicht Der Rabe erinnert – etwas ins Ohr flüstert. Denn Gorg weiß gewisse Dinge, und wenn auch Tansy sie wissen wolle, müsse sie dem Raben nur folgen ...


V E Artikel über Das Schwarze Haus
RomanInhaltsangabe (Teil I und Teil II) • ErzählstrukturVerknüpfungenRezensionen • Coverpage
Charaktere: Charles BurnsideLily CavanaughDale GilbertsonGorgWendell GreenHöllenhundArnold HrabowskiHenry LeydenFamilie Marshall (Fred, Judy, Tyler) • Speedy ParkerJack SawyerSophieThunder Five (Beezer, Doc, Mouse, Kaiser Bill, Sonny) • Wunderkinder aus dem Nichts

Orte: Black HouseFrench Landing, Wisconsin, French CountyGroße KombinationTerritorien
Sonstiges: A Chat with Peter StraubAugeBalkenCan-tah Abbalahda fanD'yambaFishermanNachrichten aus aller WeltOpfer des FishermanPnungSawyer-GangDer TalismanVerwerfungen