Nona: Inhaltsangabe: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Nonas Gegenwart ist wie eine Form der [[Telepathie]]. Die beiden müssen sich kaum unterhalten, um zu wissen, was sie als nächstes tun wollen. Nona stellt sich an den Straßenrand, um jemanden zum Anhalten zu überreden | + | Nonas Gegenwart ist wie eine Form der [[Telepathie]]. Die beiden müssen sich kaum unterhalten, um zu wissen, was sie als nächstes tun wollen. Nona stellt sich an den Straßenrand, um jemanden zum Anhalten zu überreden (als hübsches Mädchen sind die Chancen recht groß) während der Erzähler sich im Straßengraben versteckt hält. |
− | Als jemand anhält, schlüpft Nona in den Wagen und ihr neuer Freund ihr hinterher – der | + | Als jemand anhält, schlüpft Nona in den Wagen und ihr neuer Freund ihr hinterher – der Fahrer wurde ausgetrickst. Dieser stellt sich als [[Norman Blanchette]] vor, Nona gibt den Namen „Cheryl Craig“ an und auch der Erzähler benutzt einen Decknamen, welcher wie sein echter Name nicht wiedergegeben wird. Schon beim Einsteigen verspürt der Erzähler eine Wut auf den schmierigen Blanchette, der nicht aus reiner Freundlichkeit angehalten hat: Bei einem jungen Mädchen erhoffte er sich wohl eine sexuelle Gegenleistung fürs Mitnehmen und seine Enttäuschung über den Begleiter des Mädchens war ihm deutlich vom Gesicht abzulesen.. |
− | Nona möchte die Ausfahrt Gardener wieder hinaus, damit sie nach [[Castle Rock]] weiterfahren können. | + | Nona möchte die Ausfahrt Gardener wieder hinaus, damit sie nach [[Castle Rock]] weiterfahren können. Blanchette stutzt wegen des recht kurzen Weges (nur einige Meilen), sagt aber nichts. Gleichzeitig drückt Nona ihrem Begleiter ihre Nagelpfeile in die Hand; dieser versteht wortlos. |
Als Blanchette anhält, wird klar, warum Nona so früh wieder raus wollte: Ihr Anliegen war es, den Mann zum Anhalten zu bringen, damit der Erzähler diesen mit der Nagelpfeile erstechen kann, was während der Fahrt sehr gefährlich gewesen wäre. | Als Blanchette anhält, wird klar, warum Nona so früh wieder raus wollte: Ihr Anliegen war es, den Mann zum Anhalten zu bringen, damit der Erzähler diesen mit der Nagelpfeile erstechen kann, was während der Fahrt sehr gefährlich gewesen wäre. | ||
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Ein Lieferwagenfahrer kommt vorbei und fragt, ob sie ein Problem mit dem Auto hätten, weil sie am Straßenrand stehen. Nona erklärt ihm, ihr Vater habe einen [[Herzleiden|Herzinfarkt]] am Steuer gehabt. Während der Lieferwagenfahrer nachsehen will, packt der Erzähler auch diesen und erwürgt ihn. Für sein kompromissloses Handeln bekommt er einen Kuss von seiner Begleiterin, danach schleppt er die [[Opferliste (Nona)|Leichen]] in den Straßengraben und sie fahren mit dem Lieferwagen weiter. | Ein Lieferwagenfahrer kommt vorbei und fragt, ob sie ein Problem mit dem Auto hätten, weil sie am Straßenrand stehen. Nona erklärt ihm, ihr Vater habe einen [[Herzleiden|Herzinfarkt]] am Steuer gehabt. Während der Lieferwagenfahrer nachsehen will, packt der Erzähler auch diesen und erwürgt ihn. Für sein kompromissloses Handeln bekommt er einen Kuss von seiner Begleiterin, danach schleppt er die [[Opferliste (Nona)|Leichen]] in den Straßengraben und sie fahren mit dem Lieferwagen weiter. | ||
− | Plötzlich erscheint ein Polizeiwagen hinter ihnen und fährt ziemlich dicht auf. Der Erzähler wird nervös, kommt auf der vereisten Brücke ins Schlingern und rammt einen Brückenpfeiler. Der [[Polizist Essegian]] bemerkt, dass sie viel zu schnell für die Wetterverhältnisse gefahren seien. Der Erzähler erwidert, dass der Polizist für die Wetterverhältnisse viel zu dicht aufgefahren sei. Der Polizist fragt nach den Ausweisen, doch bevor er noch kompliziertere Fragen stellen kann, erschlägt der Erzähler ihn mit einem Schraubenschlüssel, den er im Wagen gefunden hat. Auch die Leiche des Polizisten wird im Graben versteckt. | + | Plötzlich erscheint ein Polizeiwagen hinter ihnen und fährt ziemlich dicht auf. Der Erzähler wird nervös, kommt auf der vereisten Brücke ins Schlingern und rammt einen Brückenpfeiler. Der [[Polizist Essegian]] bemerkt, dass sie viel zu schnell für die Wetterverhältnisse gefahren seien. Der Erzähler erwidert schlagfertig, dass der Polizist für die Wetterverhältnisse viel zu dicht aufgefahren sei. Der Polizist fragt nach den Ausweisen, doch bevor er noch kompliziertere Fragen stellen kann, erschlägt der Erzähler ihn mit einem Schraubenschlüssel, den er im Wagen gefunden hat. Auch die Leiche des Polizisten wird im Graben versteckt. |
Sie nehmen den Streifenwagen und fahren bis nach Castle Rock, wo ein Wagen vom E-Werk den Weg versperrt. Ohne Vorwarnung erschießt der Erzähler den einen Techniker mit der Schrotflinte des Polizisten und verfehlt den zweiten, welcher entsetzt flüchtet. | Sie nehmen den Streifenwagen und fahren bis nach Castle Rock, wo ein Wagen vom E-Werk den Weg versperrt. Ohne Vorwarnung erschießt der Erzähler den einen Techniker mit der Schrotflinte des Polizisten und verfehlt den zweiten, welcher entsetzt flüchtet. |
Version vom 15. November 2020, 02:21 Uhr
Inhaltsangabe zu Nona
Stephen Kings Kurzgeschichte Nona ist in der Kurzgeschichtensammlung Blut zu finden.
- Anmerkungen
- Die Zwischenüberschriften dienen der besseren Übersicht, sind jedoch frei erfunden.
- Die Geschichte besteht zu einem Großteil aus der Schilderung der Jugend des Erzählers; diese wurde in den Artikel: Erzähler (Nona) übernommen.
- Viele Personen sind namenlos; eine komplette Liste der erwähnten Personen findet sich hier.
Inhaltsverzeichnis
August: Gegenwart (I)
„Liebst du?“, fragt Nona den Erzähler und küsst ihn, kurz darauf verwandelt sie sich in eine Ratte. Der Erzähler erwacht aus seinem Alptraum und findet sich wieder im Knast, wo er wegen mehrfachen Mordes sitzt. Er beschließt, seine Geschichte aufzuschreiben, so unglaubwürdig sie auch erscheint.
15. Februar: Die Kneipe
Am 14. Februar verlässt der namenlose Erzähler Augusta, Maine. Er hat das College geschmissen und versucht, nach Westen zu trampen, bei Temperaturen von Minus 27°C. Schließlich landet er bei „Joes Gutes Essen“, wo sich nur einige alte Damen und Lastwagenfahrer aufhalten … und ein wunderschönes Mädchen, das in der Ecke sitzt: Nona.
Schon beim Hereinkommen bemerkt er die abschätzigen Blicke der anderen Gäste - sie gelten seinen langen Haaren. Einer der Lastwagenfahrer sagt im Scherz zu seinen Kumpels, dass ja wohl Jesus wiedergekommen sei, wie seine Mutter es immer vorausgesagt habe. Der Erzähler ignoriert die dummen Sprüche und bestellt sich einen Kaffee. Der Koch stellt ihm diesen lieblos auf den Tisch, wobei er ihm die Hand verbrüht und sich nur oberflächlich entschuldigt. Prompt ruft einer Lastwagenfahrer aus dem Hintergrund, das sei doch nicht schlimm "Jesus" könne die Verbrennung ja selbst sofort heilen.
Plötzlich setzt sich das Mädchen zum Erzähler an den Tisch und fragt ihn, ob sie mit ihm mitfahren kann. Sie seien beide wie Katzen (sie könnte auch „Ratten“ gesagt haben) aus dem gleichen Sack, argumentiert sie. Doch bevor er ihr beichten kann, dass er selbst nur Tramper ist, macht einer der Lastwagenfahrer ihn an, er solle die Gaststätte verlassen, da seine Anwesenheit die Kunden verärgere und er die Luft verpeste. Der Erzähler antwortet schlagfertig, dass der LKW-Fahrer aber auch ein besonderes Schmuckstück sei - wonach rieche er eigentlich: "Eau de Getriebegehäuse?".
Auch wenn der Erzähler kein Schlägertyp ist, geht er mit dem stämmigen Fahrer nach draußen und ist bereit, sich mit ihm zu prügeln. Durch eine seltsame Kraft beflügelt, erledigt er den eigentlich viel stärkeren Kontrahenten ohne große Gegenwehr – er glaubt Nona gebe ihm die Kraft dazu. Bevor er ihn töten kann (und dazu wäre er gewiss bereit gewesen, Gott weiß warum!), schleifen dessen Kollegen den Verwundeten wieder nach drinnen. Der Koch kommt heraus und verscheucht den Tramper mit wüsten Beleidigungen.
Schließlich spürt er, dass ihm das Mädchen hinterher läuft: Es bringt ihm seine Handschuhe, die er auf dem Tisch vergessen hat.
15. Februar: Trampen
Nonas Gegenwart ist wie eine Form der Telepathie. Die beiden müssen sich kaum unterhalten, um zu wissen, was sie als nächstes tun wollen. Nona stellt sich an den Straßenrand, um jemanden zum Anhalten zu überreden (als hübsches Mädchen sind die Chancen recht groß) während der Erzähler sich im Straßengraben versteckt hält.
Als jemand anhält, schlüpft Nona in den Wagen und ihr neuer Freund ihr hinterher – der Fahrer wurde ausgetrickst. Dieser stellt sich als Norman Blanchette vor, Nona gibt den Namen „Cheryl Craig“ an und auch der Erzähler benutzt einen Decknamen, welcher wie sein echter Name nicht wiedergegeben wird. Schon beim Einsteigen verspürt der Erzähler eine Wut auf den schmierigen Blanchette, der nicht aus reiner Freundlichkeit angehalten hat: Bei einem jungen Mädchen erhoffte er sich wohl eine sexuelle Gegenleistung fürs Mitnehmen und seine Enttäuschung über den Begleiter des Mädchens war ihm deutlich vom Gesicht abzulesen..
Nona möchte die Ausfahrt Gardener wieder hinaus, damit sie nach Castle Rock weiterfahren können. Blanchette stutzt wegen des recht kurzen Weges (nur einige Meilen), sagt aber nichts. Gleichzeitig drückt Nona ihrem Begleiter ihre Nagelpfeile in die Hand; dieser versteht wortlos.
Als Blanchette anhält, wird klar, warum Nona so früh wieder raus wollte: Ihr Anliegen war es, den Mann zum Anhalten zu bringen, damit der Erzähler diesen mit der Nagelpfeile erstechen kann, was während der Fahrt sehr gefährlich gewesen wäre.
Ein Lieferwagenfahrer kommt vorbei und fragt, ob sie ein Problem mit dem Auto hätten, weil sie am Straßenrand stehen. Nona erklärt ihm, ihr Vater habe einen Herzinfarkt am Steuer gehabt. Während der Lieferwagenfahrer nachsehen will, packt der Erzähler auch diesen und erwürgt ihn. Für sein kompromissloses Handeln bekommt er einen Kuss von seiner Begleiterin, danach schleppt er die Leichen in den Straßengraben und sie fahren mit dem Lieferwagen weiter.
Plötzlich erscheint ein Polizeiwagen hinter ihnen und fährt ziemlich dicht auf. Der Erzähler wird nervös, kommt auf der vereisten Brücke ins Schlingern und rammt einen Brückenpfeiler. Der Polizist Essegian bemerkt, dass sie viel zu schnell für die Wetterverhältnisse gefahren seien. Der Erzähler erwidert schlagfertig, dass der Polizist für die Wetterverhältnisse viel zu dicht aufgefahren sei. Der Polizist fragt nach den Ausweisen, doch bevor er noch kompliziertere Fragen stellen kann, erschlägt der Erzähler ihn mit einem Schraubenschlüssel, den er im Wagen gefunden hat. Auch die Leiche des Polizisten wird im Graben versteckt.
Sie nehmen den Streifenwagen und fahren bis nach Castle Rock, wo ein Wagen vom E-Werk den Weg versperrt. Ohne Vorwarnung erschießt der Erzähler den einen Techniker mit der Schrotflinte des Polizisten und verfehlt den zweiten, welcher entsetzt flüchtet.
Vergangenheit: Die Ratten
Währenddessen erinnert ihn der Duft Nonas an den Obstkeller seiner Pflegeeltern. In diesem erblickte er einst eine Rattenmutter, die gerade ihre Jungen bekam – er flüchtete angewidert und ließ das Glas mit Bohnen fallen, das er eigentlich hatte holen sollen. Danach wollte er nie wieder in diesen Keller.
Später verwandeln sich alle Mädchen auf einer Party vor seinen Augen in Ratten – er ist sich sicher, dass es eine Halluzination ist – doch als ein Rattenmädchen ihren Freund küsst, überkommt ihn der Ekel. Er rennt zur Toilette und übergibt sich.
15. Februar: Der Friedhof
Schon während der Fahrt wuchs die Begierde der beiden ins Unermessliche – daher war der Erzähler auch so wütend auf die Techniker, die ihn für kurze Zeit davon abbrachten. Nona rennt vor und der Erzähler folgt ihr durch den Schnee. Sie führt ihn zu einem Friedhof (hier liegen auch seine Eltern und sein Bruder Drake begraben) und schließlich zu einer Gruft.
Nona hat einen Schlüssel zu der Gruft – was den Erzähler nicht überrascht – er ist dennoch misstrauisch, ob er eintreten soll. Jedoch macht seine hübsche Begleitung eine anzügliche Geste und dann kann er ihren Reizen nicht mehr widerstehen: er tritt ein.
In der Gruft sieht er eine Tür im hinteren Bereich. Er versteht, dass er die Tür öffnen soll. Dahinter findet er das blanke Entsetzen: den aufgeschlitzten und nackten Körper von Nona in dessen Inneren die Ratten leben. Wieder überkommt ihn die Frage: „Liebst du?“ und er kommt zu einem Ergebnis: Ja, er liebt!
Die Leiche von Nona verschwindet – er hat seine Prüfung der Liebe bestanden und sich nicht von den Ratten, welche ein Paranoia seiner Vergangenheit waren, abschrecken lassen. Nona gibt sich ihm hin. Doch plötzlich verwandelt auch sie sich in seinen Armen in eine Ratte, sie fragt „Liebst du?“ und hier folgt der Bogen zum Anfang der Geschichte.
August: Gegenwart (II)
Der Techniker, welcher flüchten konnte, identifiziert den Erzähler, woraufhin dieser für vierfachen Mord in den Knast kommt. Hier schreibt er seine Geschichte auf, in der Hoffnung, dass ihm jemand Glauben schenkt über Nona, denn alle Zeugen sagten aus, dass er diese Taten alleine vollbracht hat. War Nona nur eine Einbildung? Er glaubt, dass sie existiert hat und flüchten konnte.
Schließlich möchte er Selbstmord begehen, um der ganzen Seelenpein zu entkommen, die sein Leben darstellt. Seine letzten Gedanken sind ein Geständnis seiner Liebe für Nona, das einzige Mädchen, das er je wirklich geliebt hat.
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