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Aktuelle Version vom 5. Januar 2016, 19:07 Uhr
Salvador Dalí (1904 – 1989) war ein spanischer Maler des Surrealismus, der – von seinem sechsten Lebensjahr an malend – mit seinen Werken immer wieder zu provozieren wusste.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Dalí war ein Narziss, ein Meister der Selbstinszenierung, der seine Egozentrik auf die Spitze trieb und völlig von sich eingenommen war – bereits in seinen Lehrjahren machte er grundsätzlich das Gegenteil von dem, was seine Lehrer ihm auftrugen. Es ist überliefert, dass er der Überzeugung war, sein Vorname (der Retter) sei ihm gegeben worden, da es an ihm sei, "die Malerei zu retten". Zeitgenossen setzte er mit teils kryptischen Aussprüchen zu: "Der einzige Unterschied zwischen einem Verrückten und mir ist der, dass ich nicht verrückt bin". Allein, dass er 1964 seine Memoiren unter dem Titel Tagebuch eines Genies veröffentlichte, spricht Bände.
Dalís Mutter starb, als er gerade einmal 17 war, und er floh in die Kunst, genauer gesagt an die Kunstakademie in Madrid. Dort aber langweilten ihn die Professoren, die er solange herausforderte und aufstachelte, bis man ihn der Schule verwies. Als er dagegen protestierte, mittelmäßige Künstler unterrichten zu lassen, musste er sogar einige Wochen ins Gefängnis.
Später reiste er nach Paris und traf dort Picasso. In Paris setzte er erste Akzente, als er eine Surrealisten-Gruppe bildete. Dort traf er auch seine spätere Frau Gala, die damals noch mit einem anderen Mann verheiratet war. Dalí, sicher, er sei der bessere Mann, spannte sie dem Dichter Paul Eluard aus und ehelichte sie. Gala sollte in ungezählten Werken Dalís verewigt werden.
Anfang der 30er Jahre wurde man in den USA auf ihn aufmerksam – eine Ausstellung in New York wurde 1934 zu einem wahren Triumph. Mittlerweile war Dalí derart bekannt für seine verrückten Selbstinszenierungen, dass er bei einem Auftritt 1936 frenetisch gefeiert wurde, obwohl er beinahe auf der Bühne gestorben wäre: Er erschien in einem Taucheranzug mit Helm, als ihm plötzlich der Sauerstoff ausging und er in einer dramatischen Rettungsaktion befreit werden musste – was das Publikum für durchgeplant hielt.
1938 durfte er den von ihm sehr verehrten Siegmund Freud treffen und lebte während des zweiten Weltkriegs in den USA im Exil. Dort arbeitete er mit Walt Disney und Alfred Hitchcock zusammen. Er feierte ungezählte Erfolge (außer mit Gemälden auch mit Filmen, Büchern, Bühnenbildern) und prägte verschiedene Stilrichtungen mit exzentrischen Namen (etwa die "paranoisch-kritische Methode"). Er hielt zahlreiche Vorträge, entwarf ein 15 Meter langes Brot, wusste immer wieder auf sich aufmerksam zu machen ... bis 1982 seine Frau Gala verstarb, was ihm die Lebensfreude nahm. Er dachte an Selbstmord und wollte dies natürlich auf besondere Art tun: mit einem Trink- und Ess-Streik, der ihn bis zum Tod dehydrieren sollte. Sein Körper wurde dadurch so geschwächt, dass er die Stimme verlor und nicht mehr in der Lage war zu schlucken, sodass er per Nasensonde ernährt werden musste. Schließlich starb Dalí 1989 an Herzversagen.
Dalí und Stephen King
Johnny Smith geht zu einer Wahlveranstaltung von Greg Stillson und ist innerlich aus unerfindlichen Gründen so aufgewühlt, dass er sich wie in einem Traumzustand fühlt: "Er hatte die traumähnliche Empfindung, irgendwie in eins dieser Bilder geraten zu sein, wo (...) Zifferblätter von Uhren schlaff von Baumästen herunterhingen." (Kapitel 20 / 3)
Tess Jeans Revolver liegt auf dem Küchentisch neben der Zuckerdose - der Gedanke: Nicht ganz ein Dalí, aber verdammt ähnlich.
Johnny muss an Dalí denken, als er durch das Krankenhaus geht, in dem seine Mutter stirbt und er den Tropf sieht, "an dem oben zwei Flaschen hängen, wie ein Titten-Traum von Salvador Dalí."
Richard Sifkitz ist freischaffender Künstler. Wir finden die Aussage, dass die Muse nicht nur die Picassos, die van Goghs und die Salvador Dalís küsst, sondern hin und wieder auch einen Reklameknecht wie Sifkitz.
Als die Lastwagen Jerry angreifen, kann dieser flüchten und ein Truck erwischt nur die Toilettentür ... "und die Tür flog in die Nacht hinaus wie in einem Gemälde von Dalí."
Die Müllhalde von Castle Rock erinnert Gordon Lachance an surrealistische Maler ... "an jene Leute, die Zifferblätter malen, die in einer Astgabelung hängen" (Kapitel 11)
Das englische Taschenbuchcover nimmt Anleihen an den berühmten Uhren Dalís.
Edgar Freemantle entdeckt seine Begeisterung an der Malerei wieder. Als er seinem Psychiater Dr. Kamen erste Entwürfe zeigt, fühlt der sich an Dalí erinnert, woraufhin Eddie sich ein sündhaft teures Buch des Malers leistet. Darin findet er Gemälde, die ihn sehr verstören: "One picture was so strange I could barely look at it" ("Ein Bild war so seltsam, dass ich es kaum anschauen konnte") – die auf dieser Seite gezeigten Bilder sind (teils namentlich) genannt.
Später ist Eddie schockiert zu erfahren, dass Dalí 1981 drei Wochen in "seinem" Haus Big Pink verbrachte; Elizabeth Eastlake hat sogar eine handsignierte Zeichnung, die eindeutig im zweiten Stock angefertigt wurde, da, wo auch Eddie nun zu malen pflegt. Als er erst einmal auf den spanischen Maler aufmerksam geworden ist, bezeichnet Eddie seine eigenen Gemälde abwertend als "aufgewärmten Dalí", doch der von Edgars Werken begeisterte Kunsthändler Mr. Nannuzzi tut dies ab und meint, dass sein Schaffen mit Dalí nichts gemein habe, schon allein deswegen, weil Edgar eigentlich gar keine Ahnung habe von Kunst.
Später weiß auch die Kunstmäzenatin Mary Ire, die Eddie kurz nach seinem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit interviewt, von Dalís Aufenthalt auf Duma Key zu berichten. Im Gegensatz zu vielen Künstlern, die in Big Pink residierten, um einfach einmal abzuschalten, hat Dalí dort wirklich gemalt - als er abreiste (nicht ohne mit Mary zu flirten), soll er jedoch gesagt haben, dass er die Insel zwar liebe, sie aber einfach "zu reichhaltig" sei. Das kann Eddie bestätigen, der dort am liebsten den ganzen Tag lang malen würde.
Das Cover von Duma Key (links) ist inspiriert von Dalís Werk "Lebendiges Stilleben" aus dem Jahr 1956 (rechts); zum Vergleich:
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