Das Ende des ganzen Schlamassels: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Zwar ist die Grundidee etwas arg plakativ ("Die Menschheit ist böse, wir müssen alle zu guten Menschen machen, damit wir überleben können"), trotzdem aber gelingt es King, auf den wenigen Seiten die Motivation der Messias-Figur Robert Fornoy halbwegs glaubhaft zu vermitteln. Den Punktabzug gibt es für die dann doch nicht mehr nachvollziehbare Idee, das Pazifin mittels eines Vulkanausbruches über die Welt zu verteilen, was dann auch prompt klappt. Da hilft King eben dieser Kunstkniff, dass Howard schnell schreiben muss, denn wenn der Leser hier erst einmal innehält und darüber nachdenkt, was das für ein Blödsinn ist, würde King ihn kurz vor Ende noch verlieren. | Zwar ist die Grundidee etwas arg plakativ ("Die Menschheit ist böse, wir müssen alle zu guten Menschen machen, damit wir überleben können"), trotzdem aber gelingt es King, auf den wenigen Seiten die Motivation der Messias-Figur Robert Fornoy halbwegs glaubhaft zu vermitteln. Den Punktabzug gibt es für die dann doch nicht mehr nachvollziehbare Idee, das Pazifin mittels eines Vulkanausbruches über die Welt zu verteilen, was dann auch prompt klappt. Da hilft King eben dieser Kunstkniff, dass Howard schnell schreiben muss, denn wenn der Leser hier erst einmal innehält und darüber nachdenkt, was das für ein Blödsinn ist, würde King ihn kurz vor Ende noch verlieren. | ||
Fazit: Eine Geschichte, die in jedem Medium hängen bleibt, bei der King dem Leser aber zuviel Blauäugigkeit abverlangt. | Fazit: Eine Geschichte, die in jedem Medium hängen bleibt, bei der King dem Leser aber zuviel Blauäugigkeit abverlangt. | ||
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+ | Die Menschheit ist böse - ein Fakt, mit dem auch Robert "Bobby" Fornoy konfrontiert wird. Nur ist seine Reaktion darauf anders. Er ignoriert es nicht, er lebt nicht in ständiger Trauer darüber - er sucht nach einer Möglichkeit, das Ganze Schlamassel zu korrigieren. Zu dieser interessanten Grundidee kommen natürlich auch die Umstände der Niederschrift hinzu. Howard, Roberts Bruder, hat sich eine Dosis Gift verabreicht. Ein interessanter Kunstgriff. Deshalb zeigen sich auch gegen Ende die Anzeichen der Vergiftung. Die Entwicklung dieser Geschichte ist interessant. Man kann/muss sich einige Passagen dazudenken, da Howard sich natürlich beeilt. Dadurch werden auch einige obskure Ideen recht schnell abgehandelt, was auch gut ist. (Stichwort Vulkan) Letztlich sind die kleinen, logischen Entgleisungen aber nur kleine Fehler im Gesamtbild. Das Ende des ganzen Schlamassels ist eine interessante Kurzgeschichte, die durch eine interessante Geschichte und eine ebenso interessante Erzählstruktur besticht. | ||
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+ | Nette Idee eine Apokalypse einmal aus der Sicht eines Verursachers zu beschreiben. Schon das Grundprinzip klingt interessant, zu versuchen die Erde zu befrieden und das mithilfe eines speziellen Wassers. King geht dabei auf den Grund was "Gutsein" eigentlich bedeutet und ob es wirklich das Beste für jeden Menschen wäre, gut zu sein. Den Spruch "Das Gute ist langweilig" kennt jeder, King wagt hier jedoch eine andere These: "Gutsein bedeutet Verdummung". Um die gesamte Menschheit zu befrieden muss sie verdummen, eine provokante Idee. Letztendlich kommt man am Ende zu der Einsicht, dass der Mensch eben der Mensch ist und sich durch nichts verändern lassen sollte. Sein Grundwesen kann er nicht verändern und sollte es auch nicht. | ||
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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2015, 17:55 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Wörterschmied (4 / 5)
Das Ende des ganzen Schlamassels thematisiert eine Endzeitstimmung - den Untergang der Menschheit. Anders als in Das letzte Gefecht (Wie können wir nach der Supergrippe wieder normal leben?) oder Puls (Wieso eigentlich? Es muss doch eine vernünftige Erklä... oh, die Zombies kommen, lauf!), geht es nicht darum, wie die Charaktere die Katastrophe überleben können, sondern wie es überhaupt zu der Auslöschung der Menschheit kommt.
Die Handlung wird viel mehr - wie im Roman Frankenstein - in Tagebuchform von Howard Fornoy, einem der Krisenbringer, erzählt, während die Krise bereits ihren Zenit überschritten hat und er selbst im Sterben liegt. Die verdorbene und kriegerische Menschheit soll duch ein Wundermittel befriedet werden, welches jedoch eine schlimme Nebenwirkung hat: Alzheimer.
Die Stärken der Kurzgeschichte liegen nicht in der Spannung des Chaos und des Überlebens (Puls), sondern in der Herleitung von Robert Fornoys Wunsch, der Menschheit zu helfen. Es sind keine abgedrehten Welteroberungspläne à la Pinky und Brain, sondern forschungsbasierte Handlungen, die in ihrem fiktiven Rahmen sehr nachvollziehbar sind. Vor allem Robert wird allein aus der Erzählung seines Bruders zu einem sehr fassbaren und verständlichen Charakter: Einem Genie, das seine Fähigkeiten für einen guten Zweck einsetzen will - und scheitert: Der Weg zur Hölle ist doch mit guten Absätzen gepflastert. Durch die Form der Rückblende bleibt die Geschichte spannend, auch wenn das Ende bereits teilweise vorweggenommen wird. Lediglich die große Detailfreude Kings sorgt an einigen Stellen für ungewollte Länge.
Fazit: Ein "Wie töte ich die Menschheit - für Dummies", das zum lachen, nachdenken und mitmachen-wollen anregt.
Croaton (4/5)
Stephen Kings Kurzgeschichte Das Ende des ganzen Schlamassels funktioniert (mit Abstrichen) in jedem Medium. Howard Fornoys selbst aufgezwungene Frist ist der gelungenste Streich Kings (siehe auch hier), denn Howard schreibt kurz vor seinem Tod gegen die Zeit ... und ob auf dem Papier (Howard macht immer mehr Rechtschreibfehler), vor laufender Kamera in der Verfilmung (Howard sieht zunehmend kranker aus) oder auf dem Hörbuch The End of the Whole Mess and Other Stories (am Ende versteht man Leser Matthew Broderick kaum noch): Seine Panik und sein Kampf, das Wichtigste zu Papier zu bekommen übertragen sich auf den Leser/Zuschauer/Zuhörer.
Zwar ist die Grundidee etwas arg plakativ ("Die Menschheit ist böse, wir müssen alle zu guten Menschen machen, damit wir überleben können"), trotzdem aber gelingt es King, auf den wenigen Seiten die Motivation der Messias-Figur Robert Fornoy halbwegs glaubhaft zu vermitteln. Den Punktabzug gibt es für die dann doch nicht mehr nachvollziehbare Idee, das Pazifin mittels eines Vulkanausbruches über die Welt zu verteilen, was dann auch prompt klappt. Da hilft King eben dieser Kunstkniff, dass Howard schnell schreiben muss, denn wenn der Leser hier erst einmal innehält und darüber nachdenkt, was das für ein Blödsinn ist, würde King ihn kurz vor Ende noch verlieren.
Fazit: Eine Geschichte, die in jedem Medium hängen bleibt, bei der King dem Leser aber zuviel Blauäugigkeit abverlangt.
Winterspecht (3/5)
Was mich an dieser Geschichte am meisten Interessiert, ist der Gedanke, der dahinter steckt - und der, zugegeben, so nicht da steht. Nämlich, dass eine ordentliche Portion Aggression für die Population notwendig ist. Dass sie bei uns Menschen tatsächlich anders gelagert ist als bei unseren Mitsäugern, ist eine andere Geschichte. Intelligenz wird immer Macht und Dominanz anstreben. Das kann man freilich auch halbwegs friedlich, doch sind die kulturhistorischen Hintergründe stets mitzudenken. Kurz: Ich halte die Geschichte für schwach, die Idee dahinter allerdings für diskutabel.
Tower (4 / 5)
Die Menschheit ist böse - ein Fakt, mit dem auch Robert "Bobby" Fornoy konfrontiert wird. Nur ist seine Reaktion darauf anders. Er ignoriert es nicht, er lebt nicht in ständiger Trauer darüber - er sucht nach einer Möglichkeit, das Ganze Schlamassel zu korrigieren. Zu dieser interessanten Grundidee kommen natürlich auch die Umstände der Niederschrift hinzu. Howard, Roberts Bruder, hat sich eine Dosis Gift verabreicht. Ein interessanter Kunstgriff. Deshalb zeigen sich auch gegen Ende die Anzeichen der Vergiftung. Die Entwicklung dieser Geschichte ist interessant. Man kann/muss sich einige Passagen dazudenken, da Howard sich natürlich beeilt. Dadurch werden auch einige obskure Ideen recht schnell abgehandelt, was auch gut ist. (Stichwort Vulkan) Letztlich sind die kleinen, logischen Entgleisungen aber nur kleine Fehler im Gesamtbild. Das Ende des ganzen Schlamassels ist eine interessante Kurzgeschichte, die durch eine interessante Geschichte und eine ebenso interessante Erzählstruktur besticht.
Mr. Dodd (4 / 5)
Nette Idee eine Apokalypse einmal aus der Sicht eines Verursachers zu beschreiben. Schon das Grundprinzip klingt interessant, zu versuchen die Erde zu befrieden und das mithilfe eines speziellen Wassers. King geht dabei auf den Grund was "Gutsein" eigentlich bedeutet und ob es wirklich das Beste für jeden Menschen wäre, gut zu sein. Den Spruch "Das Gute ist langweilig" kennt jeder, King wagt hier jedoch eine andere These: "Gutsein bedeutet Verdummung". Um die gesamte Menschheit zu befrieden muss sie verdummen, eine provokante Idee. Letztendlich kommt man am Ende zu der Einsicht, dass der Mensch eben der Mensch ist und sich durch nichts verändern lassen sollte. Sein Grundwesen kann er nicht verändern und sollte es auch nicht.
Nett fand ich auch die Darreichungsform durch den Bruder des Wissenschaftlers und wie er am Ende selber dem Experiment zum Opfer fällt und nur noch wirres Zeug schreibt.
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