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Der Schlusskampf ist ein Antiklimax, da es keineswegs einsichtig ist, warum eine weitere Polaroidkamera in der Lage sein soll, den teuflischen Hund zu "erschießen" – und das offene Ende ist eher lächerlich als gruslig. Die zwei Punkte gibt es hauptsächlich für die gelungene Idee von [[Polaroidsville]] – in der Beschreibung dieser zweidimensionalen Welt blitzt Kings Können einmal kurz auf. | Der Schlusskampf ist ein Antiklimax, da es keineswegs einsichtig ist, warum eine weitere Polaroidkamera in der Lage sein soll, den teuflischen Hund zu "erschießen" – und das offene Ende ist eher lächerlich als gruslig. Die zwei Punkte gibt es hauptsächlich für die gelungene Idee von [[Polaroidsville]] – in der Beschreibung dieser zweidimensionalen Welt blitzt Kings Können einmal kurz auf. | ||
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+ | Die Crux, die so ziemlich alles vermiest, ist zum einen Kapitel 11, in dem Kevin sozusagen im Traum einfällt, von Merrill beschissen worden zu sein und dieser die Kameras vertauscht hat, weil er ein gutes Geschäft wittert. Oberknüller ist aber Kapitel 14. Jeder vernünftige Lektor hätte davon mindestens 75 % gestrichen. Auf acht Seiten (nun, das hängt freilich von der Ausgabe ab - ich habe als Vorlage die Paperback-Schwarte "[[Nachts]]" von Heyne, 4. Auflage) erfährt man nichts anderes als die extreme Abneigung [[Molly Durham]]s gegenüber [[Pop Merrill]], der hier ziemlich entgeistert (weil unter "hypnotischem Kamera-Einfluss" Filmnachschub für die durchaus gefährliche Polaroid kauft. Dieses Kapitel ist in dieser Fassung und in dieser Länge eine Zumutung - betrachtet man den Verlauf und die Geschwindigkeit der Novelle. | ||
+ | Nun aber zum versöhnlichen Teil: Richtig, die Geschichte ist nicht die Beste, aber sie ist eben auch nicht schlecht, sieht man von oben angesprochenen Fakten einmal ab. Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Epilog, der das eigentliche Happy End zunichte macht. Ein typischer Running-Gag des Horror-Genres. Ich selbst mag sowas. | ||
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+ | Die von Fotografien sind unheimlich und werden es besonders dann, wenn sich herausstellt, dass der Hund böse Absichten hat und immer mehr droht aus seiner geheimnisvollen Welt zu entkommen. Ein unheimliches Portal zwischen den Welten, ist somit diese Kamera. Besonders gefiel mir, dass die Geschichte praktisch als Prolog für ''[[Needful Things]]'' in [[Castle Rock]] spielt. Hat man diesen Roman davor gelesen, so sind die kleinen Hinweise auf die Personen etwas sehr Schönes, besonders aber gefiel es mir den geizigen, unbeliebten Onkel von [[Ace Merrill]], [[Pop Merrill]] kennenzulernen. | ||
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+ | Störend und dafür gibt es einen Punkt Abzug, ist wie so oft bei Kings Geschichten, die Art und Weise wie die Charaktere darauf kommen, das Böse aufzuhalten. Woher [[Kevin Delevan|Kevin]] den Einfall hat, den Hund nur mit einer anderen Polaroidkamera aufzuhalten, war mir nicht ganz schlüssig. Trotz allem eine tolle Novelle. | ||
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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2015, 19:55 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (2 / 5)
Für mich ist Stephen Kings Novelle Zeitraffer die schwächste Novelle des Bandes Vier nach Mitternacht. Sie beginnt verheißungsvoll mit den magischen Bildern, die aus der Polaroidkamera kommen und lässt Erwartungen ansteigen, als man erfährt, dass sie in Castle Rock spielt – doch dann plätschert die Geschichte so vor sich hin und wird direkt langweilig, als Pop Merrill versucht, die verhexte Polaroidkamera zu verscherbeln.
Der Schlusskampf ist ein Antiklimax, da es keineswegs einsichtig ist, warum eine weitere Polaroidkamera in der Lage sein soll, den teuflischen Hund zu "erschießen" – und das offene Ende ist eher lächerlich als gruslig. Die zwei Punkte gibt es hauptsächlich für die gelungene Idee von Polaroidsville – in der Beschreibung dieser zweidimensionalen Welt blitzt Kings Können einmal kurz auf.
Betrachtet man Stark und In einer kleinen Stadt, muss man sagen, dass Zeitraffer sich in deren Mitte als Teil der Castle-Rock-Trilogie als völliger Fremdkörper erweist. Die wenigen Hinweise auf Bewohner der Stadt reichen kaum aus, um diese Novelle als Brücke zwischen den anderen beiden Romanen zu sehen, worauf King in seinem Vorwort aber hinweist.
Fazit: Gute Grundidee, langweilige Ausführung.
Winterspecht (3 / 5)
Gar nicht so schlecht, die Geschichte, die allerdings wie eine Slapstick-Parodie beginnt und da schon ankündigt, wechselhaft zu sein (die Kamera wird vom Tisch gestoßen und wie Dominosteine scheint diese Fallerei die ganze Familie zu infizieren). Denkbar merkwürdiger Beginn. Dann aber wird die Story interessant. Die Polaroid schießt scheinbar immer das gleiche Bild. Dass dem nicht so ist, sondern die Kamera diesen unheimlichen Hund, der sich aufmacht, den Fotografen anzuspringen, auf seinem Weg ablichtet, findet man mit Hilfe Pop Merrills heraus, ein Vorzeige-Charakter der üblen Sorte (Wer erinnert sich nicht gerne und voller Abscheu an Ace Merrill, den Neffen?). Das Geschehen hat durchaus unheimliche Momente, wenn man sich das mal vorstellt. Zumindest ging es mir vor und ich halte es durchaus für eine persönliche Sache. Die Crux, die so ziemlich alles vermiest, ist zum einen Kapitel 11, in dem Kevin sozusagen im Traum einfällt, von Merrill beschissen worden zu sein und dieser die Kameras vertauscht hat, weil er ein gutes Geschäft wittert. Oberknüller ist aber Kapitel 14. Jeder vernünftige Lektor hätte davon mindestens 75 % gestrichen. Auf acht Seiten (nun, das hängt freilich von der Ausgabe ab - ich habe als Vorlage die Paperback-Schwarte "Nachts" von Heyne, 4. Auflage) erfährt man nichts anderes als die extreme Abneigung Molly Durhams gegenüber Pop Merrill, der hier ziemlich entgeistert (weil unter "hypnotischem Kamera-Einfluss" Filmnachschub für die durchaus gefährliche Polaroid kauft. Dieses Kapitel ist in dieser Fassung und in dieser Länge eine Zumutung - betrachtet man den Verlauf und die Geschwindigkeit der Novelle. Nun aber zum versöhnlichen Teil: Richtig, die Geschichte ist nicht die Beste, aber sie ist eben auch nicht schlecht, sieht man von oben angesprochenen Fakten einmal ab. Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Epilog, der das eigentliche Happy End zunichte macht. Ein typischer Running-Gag des Horror-Genres. Ich selbst mag sowas.
Mr. Dodd (4 / 5)
Überraschend gut war diese Novelle. Im Gegensatz zu der schwächeren Novelle, Der Bibliothekspolizist, wird hier eine gute Idee konsequent durchgeführt und gipfelt in einen spannenden Höhepunkt.
Die von Fotografien sind unheimlich und werden es besonders dann, wenn sich herausstellt, dass der Hund böse Absichten hat und immer mehr droht aus seiner geheimnisvollen Welt zu entkommen. Ein unheimliches Portal zwischen den Welten, ist somit diese Kamera. Besonders gefiel mir, dass die Geschichte praktisch als Prolog für Needful Things in Castle Rock spielt. Hat man diesen Roman davor gelesen, so sind die kleinen Hinweise auf die Personen etwas sehr Schönes, besonders aber gefiel es mir den geizigen, unbeliebten Onkel von Ace Merrill, Pop Merrill kennenzulernen.
Störend und dafür gibt es einen Punkt Abzug, ist wie so oft bei Kings Geschichten, die Art und Weise wie die Charaktere darauf kommen, das Böse aufzuhalten. Woher Kevin den Einfall hat, den Hund nur mit einer anderen Polaroidkamera aufzuhalten, war mir nicht ganz schlüssig. Trotz allem eine tolle Novelle.
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