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ES: Rezension

4.863 Byte hinzugefügt, 23:26, 26. Jul. 2011
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Fazit: Es ist nun mein Lieblingsbuch (nicht nur, weil man mit dem Titel so schöne Wortspiele machen kann: Hast du es schon gelesen? Und wie gefällt es dir?) und würde es gehen, ich würde 'Ihm' 6 von 5 möglichen Punkten geben.
==[[Benutzer:Mr. Dodd|Mr. Dodd]] (5 / 5)==
''[[Es]]'' ist mit Sicherheit das beliebteste und bekannteste Werk von [[Stephen King]]. Mit [[Pennywise]] hat er eine Figur geschaffen, die es sogar bis in die amerikanische Popkultur geschafft hat. Und wie kein anderer dürfte King die Coulrophobie (Angst vor Clownen) gesteigert haben.
 
Auch für mich ist es ein sehr gutes Werk, welches ich ohne zu Zögern die 5 Punkte geben kann. Es ist lang, episch und eine konsequent spannende Handlung. Von Anfang bis Ende wirkt alles durchdacht, es gibt keine langweiligen Stellen wie bei ''[[Das letzte Gefecht]]'' oder misslungene Charaktere wie im [[Der Turm|letzten Band]] vom [[Dunkler-Turm-Zyklus|Dunklen Turm]]. Und erst recht ist es kein inflationäres Werk mit flachem Inhalt wie ''[[Wolfsmond]]'' oder ''[[Schlaflos]]'' (oder noch schlimmer ''[[Das Schwarze Haus]]''). Allerdings fehlt ihm das gewisse Etwas, dass ''[[Der Talisman]]'' und erst recht ''[[Glas]]'', ''[[Die Arena]]'' und ''[[Das Mädchen]]'' haben.
 
Irritierend, beim ersten Mal Lesen regelrecht verstörend (habe danach monatelang das Buch nicht weitergelesen) ist der Anfang. In drei Kapiteln kommen drei Menschen auf gräßliche Weise zu Tode, unter anderem ein [[George Denbrough|Kind]], ein [[Homosexueller|Adrian Mellon]] und ein [[Stanley Uris|Jude]]. Schon an diesem Muster erkennt man, es geht in diesem [[Roman]] um Randgruppen, Menschen mit bestimmter ethnischer Abstammung oder einer Behinderung. Genau nach diesem Muster sind die Hauptcharaktere aufgebaut, [[Beverly Marsh]] ist das verletzliche Mädchen, [[Ben Hanscom]] der Dicke, [[Richie Tozier]] der Sehschwache, [[Mike Hanlon]] der Schwarze und zu guter letzt ist noch meine eigene Behinderung enthalten; [[Bill Denbrough]] der einen Sprachfehler hat. Gerade die Abschnitte in denen Bill stottert, waren eine Qual für mich zu lesen (schließlich ist Lesen eine der wenigen Tätigkeiten bei der man nicht ständig an Silben oder Buchstaben hängenbleibt). Diese sieben müssen sich einen außerirdischen Wesen gegenüverstellen, welches seit Urzeiten in ihrer Stadt lebt und alle 27 Jahre aktiv wird, um zu fressen. Dazu benutzt es die Ängste von Kindern und lockt sie in der Clowngestalt an.
 
Besonders gut gelingt es King hier in mehreren Zeitebenen zu erzählen. So tritt der [[Club der Verlierer]] einmal als Kinder und einmal als Erwachsene gegen Es an. Beide Male können sie nur triumphieren, weil sie ihre eigenen Talente und ihre enge Freundschaft gegen das Wesen einsetzen. Tragischerweise zerfällt diese für immer nachdem sie das Monster für immer besiegen. Doch ergeht es uns nicht auch so? Verlieren wir nicht auch ständig gute Jugendfreunde, wenn wir erwachsen werden und auseinander leben? Gerade diese Thematik wird wunderbar dargestellt, lässt den Roman aber sehr traurig enden. Dennoch ist es ein genialer Schluss.
 
Eine spezielle Szene muss ich aber noch ansprechen. Es ist natürlich die Gruppensex-Szene in der Kanalisation. Wieviele King-Fans fragte ich mich: Was soll das Herr King? Schon seit längerer Zeit habe ich bei seinen Romanen ein leicht gestörtes Verhältnis zu dieser Thematik festgestellt. Nur ein Beispiel: In ''Glas'' erschafft er mit [[Susan Delgado]] eine der schönsten, fiktiven Frauen, nur um sie in der ersten Szene von einer pädophilen [[Rhea vom Cöos|Hexe]] auf abartige Art an den intimsten Stellen untersuchen zu lassen. Doch in ''Glas'' gelingt ihm das viel besser als hier, denn diese Szene ist Teil einer intensiven Liebesgeschichte, die auf eine wunderbar, zauberhafte Art funktioniert. Hier sind zwar auch Kinder im Sexrausch, doch die Umstände sind anders: Susan flieht vor ihrer zukünftigen Aufgabe als Feinsliebchen und [[Roland Deschain|Roland]] vor seinen schweren Pflichten. Beide finden nur in einer innigen Beziehung, die auf reiner Liebe basiert, einen Weg mit ihrem Schicksal fertigzuwerden. Das entschuldigt auch, dass Roland in einem Alter ist, indem ich noch nicht einmal vollständig über dieses Thema aufgeklärt worden bin (ja, ich bin ein Spätzünder ;-)). Hier jedoch scheitert King damit, die Szene wirkt ähnlich irritierend wie die Sexszene in ''[[Das Floß]]''. Woher Bev als 11-jähriges Mädchen wissen will, dass dies der einzige Ausweg ist und die Jungen es auch noch nacheinander schaffen, ist unheimlich und verstörend. Orientierungslosigkeit mit Gruppensex zu lösen und das auch noch unter Kindern, damit hat sich King keinen Gefallen getan. So verstehe ich auch die Leute, die ihm eine gewisse Pädophilie unterstellen wollen, denn mit solchen Stellen zerstreut King bestimmt nicht die Vorwürfe. Genauso seltsam ist, wie oft Bev fast nackt vor den Jungen dasteht.
 
Fazit: Die eine Szene soll 1200 Seiten geniale Handlung aber nicht trüben und ich sehe darüber hinweg. Wer ''Es'' liest wird mit einer wirklich guten Story belohnt.
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