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Hinterlassenschaften

91 Byte hinzugefügt, 13:04, 16. Mai 2009
Wissenswertes: Aktualisierung
* King verweist bei seiner Betrachtung von Schuldgefühlen und dem alltäglichen Schrecken auch auf Philosophen wie Henry David Thoreau und Poeten / Schriftsteller wie Borges oder Marquez. Der Erzähler teilt ihre Meinung, dass nicht wir Dinge besitzen, sondern diese Dinge (etwa die oben genannten Gegenstände) uns fest im Griff haben. Von ihnen geht eine treibende Kraft aus, da sie einen Teil der Persönlichkeit des Besitzers in sich gefangen zu haben scheinen und in anderen Personen die unterschiedlichsten Emotionen auslösen können (Gelächter, Angst und Trauer) − Emotionen, die mit den Dingen selbst nichts zu tun haben, sondern nur mit den Erinnerungen, die sie in sich tragen.
 
* King wagt sich daran, die letzten Minuten im Leben eines im World Trade Center gefangenen Mannes zu schildern und gedenkt auch jener Menschen, die sich nicht anders zu helfen wussten, als von dem Wolkenkratzer in den sicheren Tod zu springen, um den Flammen zu entkommen. So erinnert sich ein Kollege (der einzige andere Überlebende aus „Light & Bell“) daran, auf einem Photo die Mitarbeiterin Sonja D'Amico − die Besitzerin der Sonnenbrille − erkannt zu haben. Sie stürzte in die Tiefe und presste sich dabei fast keusch den flatternden Rock an die Oberschenkel. King zitiert hierzu den Dichter James Dickey, der in seinem langen Gedicht Falling an das Schicksal einer Stewardess erinnert, die im Oktober 1962 wegen einer defekten Tür aus einem Flugzeug gesogen wurde und über Connecticut in den Tod stürzte. Das Gedicht beschreibt ihre Gedanken beim Absturz und letztlich ihren Tod. Nimmt man die Aufnahme von Sonja D'Amico und den Titel Falling zusammen, kommt dem Leser fast zwangsläufig das vieldiskutierte Photo The Falling Man in den Sinn, das um die Welt ging und einen Mann zeigt, der beinahe einem eleganten Turmspringer ähnelnd vom World Trade Center in den Tod stürzt.
 
* Schuldgefühle von Überlebenden sind ein Psychologen hinreichend bekanntes Phänomen. Wann immer sie an das Unglück zurückdenken oder mit den Hinterbliebenen der Toten in Kontakt kommen, überwältigt sie das Gefühl, sie selbst hätten an ihrer Stelle oder zumindest mit ihnen sterben sollen. Als Scott die "Dinge" erstmals sieht, hält er sie für Projektionen seines mit Schuldgefühlen überlasteten Verstands, da der erste Jahrestag des Unglücks vor der Tür steht.
 
* In der gesamten Kurzgeschichte kommen die Wörter World Trade Center oder Twin Towers kein einziges Mal vor.
* In der Reihe ''[[Dunkler Turm Zyklus|Der dunkle Turm]]'' ging King erstmals bissig auf den [[11. September]] ein, als der Junge [[Jake Chambers]] eine [[Glaskugeln|magische Kugel]] im World Trade Center versteckt und sich sicher ist, dass sie dort auf alle Ewigkeit gut aufgehoben ist (aus {{DT|6}}).
 
* Die Geschichte wurde bisher erst einmal veröffentlicht und zwar in der Kurzgeschichtensammlung ''Transgressions − Terror's Echo'' (herausgegeben von Ed McBain in den [[USA]].
 
*Die Kurzgeschichte ist Teil der Sammlung ''[[Sunset]]'' (siehe auch [[Sunset (Hörbuch)]]).
 
*Im Nachwort der Sammlung schreibt King:
{{cquote|Ich hätte [''Hinterlassenschaften''] vielleicht nie aufgeschrieben, hätte ich mich nicht an ein Gespräch erinnert, das ich fünfundzwanzig Jahre zuvor mit einem jüdischen Lektor geführt habe. Er war wegen (...) ''[[Der Musterschüler]]'' unglücklich über mich. Es sei nicht richtig, dass ich über Konzentrationslager schriebe, sagte er, weil ich kein Jude sei. Ich erwiderte, das mache das Schreiben dieser Geschichte umso wichtiger - Schreiben sei nämlich ein Akt gewollten Verstehens.}}
*Die Kurzgeschichte soll auch verfilmt werden; erste Vorbereitungen wurden im Mai [[2009]] getroffen.
{{weiterführend_Hinterlassenschaften}}
{{weiterführend Sunset}}
[[Kategorie:Kurzgeschichte]][[Kategorie:Sunset]]

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