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:Glaskugeln, Maerlyn, Arthur Eld, Roland Deschain (Prophezeiung), Prim, Rowena, Balken, Balkenbeben, Dogan, Große Alte
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Zu Beginn unserer Zeit gab es keine welten und keine Universen, nur die brodelnde, ungezügelte Magie der Prim. Diese phosphoreszierende Ursuppe der Schöpfung wuchs wie eine riesige, hungrige, schillernde Amöbe. Sie fraß das Nichts auf und erfüllte die Stille mit ihrem Murmeln und Flüstern.
So entstand ein mächtiges Reich, das sich selbst ''Imperium'' nanne. Von ihrer eigenen Bedeutung überzeugt, beanspruchten die Führer des Imperiums die Herrschaft über das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum. Um Zeit und Dimension wahrhaft beherrschen zu können, mussten sie jedoch den Dreh- und Angelpunkt der Existenz unter ihre Kontrolle bringen. Deshalb beschlossen sie, den Dunklen Turm neu zu erbauen. Als die Architekten, Elektriker und Maurer in Endwelt eintrafen, erwartete sie jedoch Erstaunliches. Nicht nur war der Turm weit imposanter als bisher angenommen, sondern was sie für Stein gehalten hatten, erwies sich als hart gewordenes Fleisch. Trotzdem wollten sie als Turmbauer berühmt werden und machten sich deshalb an die Arbeit. Aber kaum hatte die erste Abrissbirne das mächtige Bauwerk getroffen, erschütterte ein gewaltiges Beben die Erde. Dieses Balkenbeben verstärke
sich noch, bis sich ein Erdspalt öffnete, aus dem dichter gelber Nebel quoll. Aber dies war kein gewöhnlicher Nebel. O nein! Er stammte aus der mit Ungeheuern angefüllten Leere zwischen den Welten, in der die Großen lauerten. Alle, die auf Suche nach Ruhm und Ehre zum Turm gekommen waren, rannten laut schreiend weg, aber niemand kam sehr weit. Aus den Tiefen des Flitzernebels wwar das Rülpsen eines Großen zu hören.
Die Großen kamen herbei. Und kaum tauchten sie mit ihren schrecklichen insektenartigen Leibern aus der Prim auf, da verwandelten sie sich an der Luft in eine Schar von Rittern und Hofdamen. Die Frauen trugen silberne Roben, die wie Fiscschuppen glänzten. Die Männer trugen Rüstungen, die aus den Augenwinkeln heraus betrachtet aus Muschelschalen gefertigt zu sein schienen. Ihre Waffen waren gewaltige Piken und vergiftete Dreizacke, und ihre flatternden Banner trugen das rad des Chaos. Als letzte tauchte die Älteste aller Großenn aus den magischen
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Wassern auf. Als ihr roter, behaarter achtbeiniger Körper aus der Prim kroch, wurde ihre Gestalt so schön, wie sie zuvor abstoßend hässlich gewesen war. In Robe und Schleier aus scharlachroter Seide ergriff sie Maerlyns Hand.
Die Höflinge drängten zu den hohen Fenstern, und was sie draußen sahen, entsetzte sie zutiefst. Die ehrfürchtig erstaunten Bürger von Gilead standen Spalier für eine Delegation aus beispiellos prächtig gekleideten Männern und Frauen. Ihr Anführer, ein ehrwürdiger Zauberer, näherte sich dem Großen Saal und blieb vor dem mittleren Fenster des Thronsaals stehen. Nachdem er mit seinem Stab aufs Pflaster gestoßen hatte, bat er um Erlaubnis, hinaufkommen zu dürfen. Die Bewohner der Prim, die ältesten Feinde der Menschheit waren mit Friedensgeschenken für den neuen König gekommen.
Weder Arthur Eld noch sein Hof hatte jemals etwas Schöneres als die Kugeln gesehen. Sie schienen von der Magie, aus der sie gemacht waren, zu glitzern, und der Wunsch sie zu berühren, sie in den Händen zu halten, in ihre Tiefen zu blicken, war überwältigend stark. Der König aus dem Hause Eld hielt nacheinander die Kugeln hoch, die - so versprach es der Zauberer Maerlyn - seinem Königreich Frieden, Wohlstand und Weisheit bringen würden. Aber als er die Kugeln an seine bewährten Berater weiterreichte, begannen sein Gesichtsausdruck und ihre Mienen sich zu verändern.
Wo einst Großzügigkeit geherrscht hatte, stand jetzt Gier; Vertrauen war durch Misstrauen ersetzt worden. Und als Arthur die scharlachrote Kugel über den Kopf hob, um sie seinen Gefolgsleuten zu zeigen, sah er seine Höflinge für kurze Zeit in ihrem farbig verzerrten Licht.
Plötzlich erschienen ihm die, die er als aufrichtig kannte, als rängevoll, anndere, die er für loyal gehalten hatte, feixten wie Verräter. Selbst Königin Rowena, seine schöne junge Gemahlin, wirkte hässlich wie eine Vettel.
Der König, der nun vom Thron stieg, war nicht mehr derselbe Mensch, der ihn erst kurz zuvor bestiegen hatte. Er war schroff, er war misstrauisch, und er war ungeduldig. Die anderen Höflinge schienen nichts zu bemerken, aber Kay fiel die Veränderung auf. Er vermutete, dass die ungebetenen Gäste des Königs ihn mit einem bösen Zauberbann belegt hatten.
Das Bankett begann und entwickelte sich zusehends zu einer tumultartigen Angelegenheit. Männer betranken sich und tanzten auf den Tischen. Frauen streiften die Schuhe ab, hoben den Rock und wirbelten von einem Gespielen zum anderen. Diener warfen den zu Füßen der Feiernden liegenden Hunden Fleischbrocken zu, um sie darum kämpfen zu sehen. Und in dieser ganzen Zeit betrachtete Arthur seine Höflinge, seine Berater und seine Gemahlin mit keinem Blick. Er hatte nur Augen für die Scharlachrote Königin der Prim.
Der Edle Kay verließ den Bankettsaal, ohne um Erlaubnis zu bitten, und zog
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sich in seine Gemächer zurück. Alles war auf seine schreckliche Weise falsch, auch wenn er der Einzige war, der das sehen konnte. Tief in der Nacht, als die übrigen Höflinge in trunkenen Schlaf sanken, zog er los, um die ungebetenen Gäste zu beobachten.
Aber was er entdeckte, hatte nicht einmal er selbst erwartet. Sobald der letzte Höfling eingeschlafan war, streiften die Herren und Damen der Prim ihre Menschenhaut ab. Sie waren überhaupt keine Männer und Frauen, sondern große Menschen fressende Insekten! Kay, der sich mit einer Hand den Mund zuhielt, um nicht laut zu würgen, schlich von Schatten zu Schatten, umging die schmatzenden Ungeheuer und suchte Arthur. Als e ihn fand, war der König bewusstlos. Schlimmer noch: Er lag in den Armen einer roten Riesenspinne.
Kay brüllte Arthurs Namen, griff die Spinne an un durchbohrte sie mit seinem Schwert. Die Spinne schrie auf und biss ihn, aber sie war schwer verwundet. Als sie davonhuscte, versengte ihr schwarzes Blut das Gras.
Als Arthurs Hof erwachte, waren die Geschöpfe der Prim, aber auch viele Höflinge verschwunden. Vor Trauer laut jammernde Diener deckten halb aufgefressene Leicchen zu, und die in Panik verfallenen Berate machten sich auf die Suche nach ihrem König. Sie fanden ihn noch immer bewusstlos im Park. Neben ihm lag mit seinem geschmolzenen Schwert in der Hand der tote Kay, aus dessen Wunde schwarzes Gift sickerte.
Arthur befahl zwar, die Kugeln des Zauberers zu zertrümmern, aber das über dem ewigen Feuer in Maerlyns Höhle geformte Glas erwies sich als unzerstörbar. So wurden sie stattdessen in einer geheimen Höhle vergraben, aber selbst das wirkte nicht wie geplant. Bald entdeckten von ihrem Glammer angezogene Diebe das Versteck, und Maerlyns Regenbogen gelangten wieder in die Welt hinaus.
Das Fortbestehen von Maerlyns dämonischen Kugeln war jedoch nicht Arthurs einzige Sorge. Obwohl das Königspaar Rat bei allen Ärzten und Hebammen des Reichs, blieb Königin Rowena unfruchtbar. Stattdessen war es die Scharlachrote Königin, die ein Kind gebar. Innerhalb eines Jahres brachte sie einen Knaben zur Welt, der Mensch und Spinne zugleich war, und erklärte ihn zu Arthurs Erben. Wie sein Vater geschworen hatte, war auch der Scharlachrote Prinz dem Turm verpflichtet. Aber während ein Menschenkind ihn hätte verteidigen müssen, war Arthurs monströses Kind entschlossen, ihn zum Einsturz zu bringen. So war der Frieden von Allwelt zu Ende, bevor er recht begonnen hatte.
Aber Ka ist ein Rad, und während es sich dreht, muss sogar das Geschick des Bösen, sich einmal wenden. In seiner Höhle über seinen Wahrsagekristall gebeugt, hatte Maerlyn eine Vision,die ihn beunruhigte. Aufgrund dieser Vision weissagte er der Scharlachroten Königin, ihr Kind werde gedeihen und in einer Vielzahl von Welten eine neue Art von Chaos verbreiten. Eines Tages werde jedoch ein menschlicher Verwandter auf der Bildfläche erscheinen, um ihn herauszufordern. Obwohl er sterblich sei, werde dieser Nachkomme des eld sich wie ein magisches Wesen verdunkeln und verfärben können. Er werde die Diener der Prim von Jahrhundert zu Jahrhundert und von einer Ebene der Realität bis zur andereen verfolgen. Dieses Menschenkind werde den Namen Roland tragen und der letzte Kämpe des Turms sein. Als Krieger des Weißen werde er das Äußere Dunkel zerstören. Werde ihm nicht Einhalt geboten, werde er den Scharlachroten Prinzen töten und die Macht der Prim auf ewig eindämmen.
© Text by Robin Furth, Übersetzung von Wulf Bergner