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→Dritter Teil: Liseys Story: aktueller Stand
==Dritter Teil: Liseys Story==
===Kapitel XVI: Lisey und der Geschichten-Baum (Scott hat das letzte Wort)===
:Zusammen mit ihren Schwestern Darla, Cantata und Amanda räumt Lisey Scotts Arbeitszimmer in vier Tagen so gut wie leer; endlich entschließt sie sich auch, sich von seinen Manuskripten zu trennen – sie überlässt alles der University of [[Maine]].
:[[Andy Clutterbuck]], der Polizist, der auf ihre erste Anzeige gegen Woodbody reagierte und den sie nun endlich erstmals persönlich kennen lernt, teilt ihr mit, dass man glaubt, Dooleys Auto gefunden zu haben; zwar ist Lisey beim Anblick des Wagens tatsächlich überzeugt, dass es Dooley gehört, kann sich aber nicht einhundert Prozent sicher sein – bis man Dooley schließlich mit Hilfe von Fingerabdrücken überführen kann. Andy warnt Lisey, weiterhin auf der Hut zu sein; Lisey nickt ernst, kann innerlich aber nur darüber lachen.
:Einige Zeit geht ins Land; es wird August. Und ihre Angst vor dem Long Boy spitzt sich immer mehr zu: Eines Nachts glaubt sie, einen seltsamen Schatten im Badezimmerspiegel zu sehen; auf einer Party schimmert etwas in einem Getränkeglas. Immer häufiger wacht sie mit der Angst auf, sie könnte im Schlaf nach Boo'ya Mond geboomt sein ... was tatsächlich einmal passiert, als sie sich gerade auf dem Sofa ausruht. Oder war es nur Einbildung? Sie kann nicht wissen, dass ihr Bett in der Tat manchmal des Nachts plötzlich vorübergehend leer ist.
:Sie hängt die Spiegel mit Stoffen und Handtüchern ab und lebt in der ständigen Angst, unfreiwillig zu boomen, fühlt die Welt manchmal nur eine dünne Membran entfernt. Weiterhin kommt sie zu der Überzeugung, dass ihre Bool-Jagd noch immer nicht vorbei ist und Scott ihr noch eine letzte Geschichte erzählen will, ''ihre'' Geschichte: Liseys Story (Originaltitel des Romans: ''Lisey's Story''). So begibt sie sich einmal mehr in Scotts (nach dem Abbau der Klimaanlage unglaublich schwüles) Büro, schließt erwartungsvoll die Augen ... und öffnet sie erneut in Boo'ya Mond.
:Sie folgt Scotts Spuren bis unter einem Baum, wo sie einen Korb findet, der voll ist mit alten Flaschen – nun begreift sie, wohin Scott 1995/96 verschwand, um sich die Kante zu geben. Unter den Flaschen aber ist eine Manuskriptbox, auf der ihr Name steht. Sie findet ein etwa 30-seitiges, handgeschriebenes Manuskript, in dem Scott ihr (in oft kindlich wirkendem Präsens verfasst) die letzte noch offene Geschichte erzählt: das Ende seiner Beziehung zu seinem Vater.
:Rückblick (Scott ist zehn Jahre alt): Es dauert nicht lange nach Pauls Tod, bis der Bösmüll zurückkehrt und sich diesmal Andrews bemächtigt. Anfangs ist Scotts Daddy nur unleidig und hat paranoide Visionen – so glaubt er, dass die Mitarbeiter seiner Fabrik Nazis seien und im Keller Hitler huldigen; schließlich geht er einfach nicht mehr zur Arbeit. In Scott wächst die Angst, sein Vater könnte ihn wirklich umbringen, und als Andrew die Treppe hinunterfällt, hofft Scott für einen herzzerreißenden Moment, er möge gestorben sein. Aber Andrew hat sich nicht einmal ernsthaft verletzt und wird nur noch bedrohlicher.
:Als der Personalchef von U.S. Gypsum, [[Frank Halsey]], persönlich vorbeikommt und nach ihm fragt, springt Andrew mit seinem Gewehr in der Hand auf und ist zu allem entschlossen. Scott schreitet ein und fleht seinen Daddy an, den Mann zu verschonen – daraufhin legt Andrew dessen Leben in Scotts Hand: Wenn Scott ihn abwimmeln kann, wird Andrew ihn nicht töten. Scott erfindet aus dem Blauen heraus eine Geschichte und kann den Fremden glauben machen, dass sein Daddy zu seiner schwerkranken Schwester gereist sei. Zu Scotts endloser Erleichterung schluckt der Mann den Köder und zieht von dannen.
:Andrew weiß, was mit ihm geschieht und trägt seinem Sohn auf, das Haus zu verlassen, sich ihre baren Ersparnisse zu schnappen und einfach auszuziehen, da Andrew nicht dafür garantieren kann, dass er nicht unvermittelt auf Scott losgeht. Dass er Paul getötet hat, kann er vor sich selbst rechtfertigen – Paul war vom Bösmüll besessen und hätte beinahe Scott erledigt –, aber er ist davon überzeugt, dass die Hölle auf ihn warten würde, wenn er seinen zweiten Sohn auch noch tötete. Er bittet Scott, das keinesfalls zuzulassen und abzuhauen ... Sott ist aber zu verängstigt von der Welt da draußen und bleibt, wenn nun auch in ständiger Angst lebend, zu Hause.