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Eines vorweg: Die Verfilmung ist zum Glück nicht hundertprozentig nachempfunden. Es gibt zum Teil kleinere und ein paar wenige größere Abweichung. Doch im Gegensatz zu mancher Verfilmung von Kurzgeschichten, bleibt Darabont (der als Drehbuchautor und Regisseur fungierte) bei der Kernaussage. Die Monster sind nicht das Schlimmste. Sie mögen blutrünstig sein, sie mögen Menschen auf grausame Art umbringen. Dennoch verhält sich der Mensch, fehlt es ihm an Sicherheit und Geborgenheit, ebenso grausam und gemeingefährlich.
[[Marcia Gay Harden]] in der Rolle der [[Mrs. Carmody]] zeigt uns, wie man eine Horde verängstigter Menschen um sich und gegen andere aufbringen kann. Sie ist klasse. Zuerst mag der Zuschauer über ihre Sprüche lachen oder von ihnen genervt sein (ganz wie die anderen Gefangenen im Supermarkt), doch beginnt man nicht ein wenig zu zweifeln, wenn eines der Wesen aus dem Nebel auf ihr entlang kriecht, kurz davor ist sie zu stechen (und ihr damit den sicheren Tod zu bringen) und dennoch - beinahe wie von einer höheren Macht gelenkt - von ihr abweicht? Fühlt man nicht mit ihren Anhängern, die sich in einer Zeit großer Angst (und ohne die bereits erwähnte Geborgenheit) an jemanden orientieren wollen? Darabont schafft es, nachdenklich zu stimmen, zu überlegen, wie es wäre, seinen eigenen Sohn beschützen zu müssen, sich gegen [[Der Verein der Unbelehrbaren|eine Horde aufgebrachter Menschen]] zur Wehr setzen zu müssen.
Und, Darabont schafft es, Grauen zu verbreiten. Das, wofür wir die Verfilmung von Kings [[Novelle]] erwartet haben. Er zeigt uns [[Die Wesen im Nebel|die Kreaturen]], die riesigen, gefährligen Tentakeln, die tödlichen Moskitoartigen, und er zeigt uns auch eine Menge an Blut. Nicht, wie bei ''Die Veurteilten'' nur eine blutige Nase, sondern einiges, was bei zartbesaiteten Nerven nicht gut ankommen dürfte. Zu Recht gab es in Nordamerika ''R-Rated'', und bei uns eine FSK-18 Freigabe.
Zum Ende über eben jenes. Man kann viel lesen. Vom erschreckendsten und überraschendsten Ende der Filmgeschichte, von einem Meisterwerk Darabonts, von einer schluderigen Leistung. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Darabont hätte aufhören können, als [[Thomas Jane]] (in der Rolle des [[David Drayton]]) mit seinem Sohn [[Billy Drayton|Billy]] und den anderen Drei endlich im Auto sind und einen Weg suchen. Ganz wie King es getan hat. Darabont geht einen Schritt weiter. In meinen Augen einen, der Kings Ende seines [[Dunkler-Turm-Zyklus|Dark-Tower-Zyklus]] gleicht. Hat man ihn nicht gesehen, hält man es vor Spannung kaum aus. Hat man ihn gesehen, ist eine der ersten Reaktionen eventuell Enttäuschung auf den Macher. Jetzt, ein wenig später, bin ich der Meinung: Wie sonst? Ein mutiges Ende. Wer es sich ohne den Film vorher ansieht oder in einer Quelle durchliest, verdirbt sich den Spaß am Film.
==[[Benutzer:Croaton|Croaton]] (5 / 5)==
Trotz aller persönlicher Enttäuschungen der jüngsten Zeit (siehe [[Zimmer 1408: Rezension]] und vor allen Dingen [[Brennen muss Salem (Remake): Rezension]]) ging ich ohne große Bedenken in ''[[Der Nebel (Film)|Der Nebel]]''. Der Grund für meine Unbekümmertheit hat einen Namen: [[Frank Darabont]]. Er ist selbst [[Stephen King|King]]-Fan und hat mehrfach bewiesen, dass der Stoff des Autors bei ihm in guten Händen ist.