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Evil
,Die Seite wurde neu angelegt: ==Allgemeines== Das unglücklich mit '''Evil''' (original: ''The Girl Next Door'', 'Das Mädchen von nebenan') übersetzte Buch ist ein 1989 veröffentlichter Roman...
==Allgemeines==
Das unglücklich mit '''Evil''' (original: ''The Girl Next Door'', 'Das Mädchen von nebenan') übersetzte Buch ist ein [[1989]] veröffentlichter Roman des US-Schriftstellers Jack Ketchum, den {{Stephen}} sehr schätzt.
==Kings Einleitung==
King schrieb für eine Neuauflage des Romans eine Einleitung; zitiert werden daraus vor allem immer folgende Zeilen:
'' 'The Girl Next Door' is alive... in a way most works of popular fiction never attain; it does not just promise terror but actually delivers it. But it's a page-turner, all right; no doubt about that.'' (dt.: "''Evil'' ist lebendig… auf eine Weise, wie es die meisten Werke der populären Literatur nie schaffen; es verspricht nicht nur Schrecken, sondern sorgt auch dafür. Aber es ist mit Sicherheit ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann; daran kann kein Zweifel bestehen.")
==Handlung==
[[Bild:Evil.jpg|right|thumb|Das deutsche Cover von ''Evil'']]
Nachdem die 14-jährige Meg und ihre jüngere Schwester Susan nur knapp einen Autounfall überleben, der ihren Eltern das Leben kostet, ziehen sie zu ihrer Tante Ruth (37), eine junge Witwe, die bereits mit ihren drei Jungen Woofer (10) und den Zwillingen Willie und Donnie (12) völlig überfordert ist. <br>
Nur wenige wissen, dass Ruth allmählich dem Wahnsinn verfällt – sie hasst Männer, die ihren Frauen in Form von Kindern nur Arbeit hinterlassen und nur Sex wollen. Diesen Hass lässt sie immer mehr an Meg und Susan aus, in ihren Augen auch nur Schlampen, die sich nach Männern sehnen. Anfangs sind es nur Beschimpfungen, dann beginnt sie, die Mädchen zu schlagen, meist mit einem Gürtel. Als Meg es wagt, einen Polizisten anzusprechen, flippt Ruth aus: Sie kann den Polizisten abwimmeln – doch nun beginnt für Meg eine wochenlange Tortur, als Ruth sie in den Keller sperrt. Nicht in einen normalen Keller; es ist 1958 und Ruths Ehemann hatte auf dem Höhepunkt der Atombomben-Paranoia einen Bunker ausgehoben. Dort nun haust Meg, abgeschottet von ihrer Schwester und der Außenwelt (es sind Schulferien und niemand vermisst sie) – und ihrer neuen Familie hilflos ausgeliefert, die schnell anfangen, sie zu foltern. <br>
Erzählt wird die Geschichte rückblickend aus dem Jahr 1987 von dem damaligen Nachbarjungen David, der Ruths Verfall in den Wahnsinn mitbekam, jedoch erst viel zu spät in seinem vollen Ausmaß erkannte. <br>
Er erlebt mit, wie Meg an Seilen aufgehängt die Nacht im Bunker verbringen muss, wie man sie entkleidet und demütigt. David macht bei diesem 'Spiel', wie es die Nachbarn nennen, nie mit, verspürt aber eine fürchterliche Faszination und kann nächtelang vor Erregung nicht schlafen, besonders weil Ruths Jungen mit Begeisterung an den Folterungen teilnehmen und offensichtlich damit durchkommen. <br>
Es wird immer schlimmer: Meg wird auf Essensentzug gesetzt, wird sie aufmüpfig, wird die nach dem Autounfall gehbehinderte Susan an ihrer Stelle geschlagen. Die körperliche Folter wird grausamer: Ruth drückt Zigaretten an Megs Körper aus, verbrennt sie mit dem Bügeleisen und steckt sie mit Hilfe ihrer drei Söhne unter eine dampfend heiße Dusche, die ihren gesamten Körper mit Brandblasen überzieht. <br>
Noch immer sieht David sich machtlos, glaubt mittlerweile, er sei wegen seiner langen Untätigkeit ein Komplize. Und Meg bleibt stark, zerbricht nicht, selbst als man sie zwingt, Hundescheiße zu essen. Es scheint unmöglich, doch die Situation verschlechtert sich noch für Meg, als Ruths Söhne ihre Freunde einweihen und mitbringen. Plötzlich wird Meg von drei weiteren Kindern gefoltert, die sie schlagen, ihr ins Gesicht pinkeln und mit einem Messer bedrohen. <br>
Als einer der Jungen eher beiläufig nachfragt, ob man Meg nicht einfach umbringen sollte, kann David nicht mehr und beschließt, Meg zu helfen. In der Nacht bricht er in das Nachbarhaus ein, lässt Meg frei und flieht. Aber Meg kommt nicht weit: Sie will ihrer Schwester helfen und wird dabei erwischt. Der Alptraum eskaliert: Ruth lässt ihre Jungen Meg vergewaltigen. Gemeinsam brennen sie ihr mit einer glühenden Nähnadeln die Worte ICH FICKE FICK MICH in den Bauch. <br>
Als David dies sieht, will er fliehen, doch er wird aufgehalten und nun mit Meg und Susan eingesperrt. Seine Folter ist es, dass er zusehen muss, was nun geschieht: Ruth ist zufrieden damit, dass Meg nun mit ihren Narben ein Leben lang entstellt sein und für Männer nicht mehr attraktiv sein wird – nun will sie aber dafür sorgen, dass Meg ihrerseits keine Männer mehr will. Mit einem glühenden Eisen verbrennt sie Megs Vagina. <br>
In jener Nacht, als eine vor Schmerzen wahnsinnig gewordene Meg mit ihren bloßen Fingern versucht, sich einen Weg durch den Betonfußboden zu graben, muss David handeln. Er legt ein Feuer im Bunker und will Ruth im anschließenden Chaos und im Rauch mit Susans Gehhilfen niederschlagen. Doch nicht nur Ruth kommt, auch ihre drei Söhne sind dabei. Sie überrumpeln David leicht. Als Meg helfen will, schlägt Ruth ihren Kopf mit aller Gewalt gegen die Wand – danach löschen sie das Feuer und sperren die drei wieder ein. Wenige Stunden später erliegt Meg ihren Verletzungen. <br>
Davids Eltern vermissen ihren Sohn und schalten die Polizei ein. Ein Polizist erinnert sich an Megs Aussage und verdächtigt Ruth – schließlich werden die beiden Kinder und die tote Meg im Bunker gefunden. Ruth verweigert anfangs die Aussage, brüllt dann aber, Meg habe sich die Verletzungen selbst zugefügt und es nicht anders verdient. David hält es nicht mehr aus: Am Kopf der Treppe angekommen, stößt er Ruth hinunter, wobei sie sich das Genick bricht. <br>
Da David am Ende doch helfen wollte und ihm nicht nachzuweisen ist, dass er an der Folterung mitgemacht hat, wird er freigesprochen, die anderen kommen in die Jugendstrafanstalt, einer von ihnen wird später zu einem Vergewaltiger werden. Noch Jahre lang kann David es nicht verkraften, dass er nicht vorher schon eingegriffen hat.
==Wirkung==
Besonders die Tatsache, dass das Buch aus der Ich-Form geschrieben ist, macht das Buch so intensiv und teils beinahe unerträglich zu lesen, da der Autor am Anfang nichts als Begierde und Faszination empfindet und sich unangreifbar fühlt. Während der Leser sich wünscht, er möge doch endlich handeln, geht David voll in seiner Rolle als Zuschauer auf und schildert dies ohne Gewissensbisse. Die Foltersequenzen sind unerbittlich, Ruth ist dabei eher apathisch, fast ''pragmatisch'' – sie tut nur, was sie für richtig hält. <br>
Das Buch lässt einen lange nicht mehr los, und es hat seine Wirkung auch nach fast zwanzig Jahren nicht verloren.
[[Kategorie:Werk]] [[Kategorie:Roman]] [[Kategorie:Werk mit Einfluss auf King]]
Das unglücklich mit '''Evil''' (original: ''The Girl Next Door'', 'Das Mädchen von nebenan') übersetzte Buch ist ein [[1989]] veröffentlichter Roman des US-Schriftstellers Jack Ketchum, den {{Stephen}} sehr schätzt.
==Kings Einleitung==
King schrieb für eine Neuauflage des Romans eine Einleitung; zitiert werden daraus vor allem immer folgende Zeilen:
'' 'The Girl Next Door' is alive... in a way most works of popular fiction never attain; it does not just promise terror but actually delivers it. But it's a page-turner, all right; no doubt about that.'' (dt.: "''Evil'' ist lebendig… auf eine Weise, wie es die meisten Werke der populären Literatur nie schaffen; es verspricht nicht nur Schrecken, sondern sorgt auch dafür. Aber es ist mit Sicherheit ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann; daran kann kein Zweifel bestehen.")
==Handlung==
[[Bild:Evil.jpg|right|thumb|Das deutsche Cover von ''Evil'']]
Nachdem die 14-jährige Meg und ihre jüngere Schwester Susan nur knapp einen Autounfall überleben, der ihren Eltern das Leben kostet, ziehen sie zu ihrer Tante Ruth (37), eine junge Witwe, die bereits mit ihren drei Jungen Woofer (10) und den Zwillingen Willie und Donnie (12) völlig überfordert ist. <br>
Nur wenige wissen, dass Ruth allmählich dem Wahnsinn verfällt – sie hasst Männer, die ihren Frauen in Form von Kindern nur Arbeit hinterlassen und nur Sex wollen. Diesen Hass lässt sie immer mehr an Meg und Susan aus, in ihren Augen auch nur Schlampen, die sich nach Männern sehnen. Anfangs sind es nur Beschimpfungen, dann beginnt sie, die Mädchen zu schlagen, meist mit einem Gürtel. Als Meg es wagt, einen Polizisten anzusprechen, flippt Ruth aus: Sie kann den Polizisten abwimmeln – doch nun beginnt für Meg eine wochenlange Tortur, als Ruth sie in den Keller sperrt. Nicht in einen normalen Keller; es ist 1958 und Ruths Ehemann hatte auf dem Höhepunkt der Atombomben-Paranoia einen Bunker ausgehoben. Dort nun haust Meg, abgeschottet von ihrer Schwester und der Außenwelt (es sind Schulferien und niemand vermisst sie) – und ihrer neuen Familie hilflos ausgeliefert, die schnell anfangen, sie zu foltern. <br>
Erzählt wird die Geschichte rückblickend aus dem Jahr 1987 von dem damaligen Nachbarjungen David, der Ruths Verfall in den Wahnsinn mitbekam, jedoch erst viel zu spät in seinem vollen Ausmaß erkannte. <br>
Er erlebt mit, wie Meg an Seilen aufgehängt die Nacht im Bunker verbringen muss, wie man sie entkleidet und demütigt. David macht bei diesem 'Spiel', wie es die Nachbarn nennen, nie mit, verspürt aber eine fürchterliche Faszination und kann nächtelang vor Erregung nicht schlafen, besonders weil Ruths Jungen mit Begeisterung an den Folterungen teilnehmen und offensichtlich damit durchkommen. <br>
Es wird immer schlimmer: Meg wird auf Essensentzug gesetzt, wird sie aufmüpfig, wird die nach dem Autounfall gehbehinderte Susan an ihrer Stelle geschlagen. Die körperliche Folter wird grausamer: Ruth drückt Zigaretten an Megs Körper aus, verbrennt sie mit dem Bügeleisen und steckt sie mit Hilfe ihrer drei Söhne unter eine dampfend heiße Dusche, die ihren gesamten Körper mit Brandblasen überzieht. <br>
Noch immer sieht David sich machtlos, glaubt mittlerweile, er sei wegen seiner langen Untätigkeit ein Komplize. Und Meg bleibt stark, zerbricht nicht, selbst als man sie zwingt, Hundescheiße zu essen. Es scheint unmöglich, doch die Situation verschlechtert sich noch für Meg, als Ruths Söhne ihre Freunde einweihen und mitbringen. Plötzlich wird Meg von drei weiteren Kindern gefoltert, die sie schlagen, ihr ins Gesicht pinkeln und mit einem Messer bedrohen. <br>
Als einer der Jungen eher beiläufig nachfragt, ob man Meg nicht einfach umbringen sollte, kann David nicht mehr und beschließt, Meg zu helfen. In der Nacht bricht er in das Nachbarhaus ein, lässt Meg frei und flieht. Aber Meg kommt nicht weit: Sie will ihrer Schwester helfen und wird dabei erwischt. Der Alptraum eskaliert: Ruth lässt ihre Jungen Meg vergewaltigen. Gemeinsam brennen sie ihr mit einer glühenden Nähnadeln die Worte ICH FICKE FICK MICH in den Bauch. <br>
Als David dies sieht, will er fliehen, doch er wird aufgehalten und nun mit Meg und Susan eingesperrt. Seine Folter ist es, dass er zusehen muss, was nun geschieht: Ruth ist zufrieden damit, dass Meg nun mit ihren Narben ein Leben lang entstellt sein und für Männer nicht mehr attraktiv sein wird – nun will sie aber dafür sorgen, dass Meg ihrerseits keine Männer mehr will. Mit einem glühenden Eisen verbrennt sie Megs Vagina. <br>
In jener Nacht, als eine vor Schmerzen wahnsinnig gewordene Meg mit ihren bloßen Fingern versucht, sich einen Weg durch den Betonfußboden zu graben, muss David handeln. Er legt ein Feuer im Bunker und will Ruth im anschließenden Chaos und im Rauch mit Susans Gehhilfen niederschlagen. Doch nicht nur Ruth kommt, auch ihre drei Söhne sind dabei. Sie überrumpeln David leicht. Als Meg helfen will, schlägt Ruth ihren Kopf mit aller Gewalt gegen die Wand – danach löschen sie das Feuer und sperren die drei wieder ein. Wenige Stunden später erliegt Meg ihren Verletzungen. <br>
Davids Eltern vermissen ihren Sohn und schalten die Polizei ein. Ein Polizist erinnert sich an Megs Aussage und verdächtigt Ruth – schließlich werden die beiden Kinder und die tote Meg im Bunker gefunden. Ruth verweigert anfangs die Aussage, brüllt dann aber, Meg habe sich die Verletzungen selbst zugefügt und es nicht anders verdient. David hält es nicht mehr aus: Am Kopf der Treppe angekommen, stößt er Ruth hinunter, wobei sie sich das Genick bricht. <br>
Da David am Ende doch helfen wollte und ihm nicht nachzuweisen ist, dass er an der Folterung mitgemacht hat, wird er freigesprochen, die anderen kommen in die Jugendstrafanstalt, einer von ihnen wird später zu einem Vergewaltiger werden. Noch Jahre lang kann David es nicht verkraften, dass er nicht vorher schon eingegriffen hat.
==Wirkung==
Besonders die Tatsache, dass das Buch aus der Ich-Form geschrieben ist, macht das Buch so intensiv und teils beinahe unerträglich zu lesen, da der Autor am Anfang nichts als Begierde und Faszination empfindet und sich unangreifbar fühlt. Während der Leser sich wünscht, er möge doch endlich handeln, geht David voll in seiner Rolle als Zuschauer auf und schildert dies ohne Gewissensbisse. Die Foltersequenzen sind unerbittlich, Ruth ist dabei eher apathisch, fast ''pragmatisch'' – sie tut nur, was sie für richtig hält. <br>
Das Buch lässt einen lange nicht mehr los, und es hat seine Wirkung auch nach fast zwanzig Jahren nicht verloren.
[[Kategorie:Werk]] [[Kategorie:Roman]] [[Kategorie:Werk mit Einfluss auf King]]