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Die Meerenge: Inhaltsangabe

234 Byte hinzugefügt, 19:48, 29. Aug. 2021
Nicht so schlimm
==Nicht so schlimm==
:Stella zieht sich in ihrer Küche warm an und versucht, ihre Magenschmerzen zu ignorieren. Sie blickt aus dem Fenster, und dort draußen, mitten auf der zugefrorenen Meerenge, steht ihr Bill und winkt ihr zu. In diesem Moment wird Stella klar, dass sie zu nichts gezwungen wird – sie ''will'' dieses Abenteuer wirklich erleben.
:Wären da nur ihre Magenschmerzen nicht. Sie weiß genau, was sie bedeuten. Es fing vor fünf Jahren an: Blut im Stuhl. Stella reagierte ungewöhnlich, indem sie mehr aß. Sie weiß natürlich, dass ihre Eltern beide an Krebs starben und glaubte, diesen in sich selbst bändigen zu können, indem sie ihn ausgiebig fütterte. Das ging eine Zeitlang tatsächlich gut; jetzt aber sind die Magenschmerzen zurück, und Stella fühlt, dass die Krankheit nun in ihr letztes Stadium eingetreten ist. Sie ist bei diesem Gedanken jedoch gelassen, denn schließlich ist sie 95 und muss daher damit rechnen, dass ihr Leben bald zu Ende geht - immerhin ist sie deutlich älter geworden als ihre Eltern und viele Menschen aus ihrem Umfeld. Bevor Stella das Haus – wie sie selbst weiß zum letzten Mal – verlässt, spuckt sie auf der Toilette Blut.
:Aber sie hat keine Angst, denn endlich hat sie begriffen, was Bill von ihr will. Er will ihr zeigen, dass das Sterben nicht so schlimm ist.
:Draußen ist es eiskalt, und der Wind stürzt sich sofort wie ein Tier auf sie. Stella geht schnurstracks auf ihren Bill zu und wirft keinen Blick zurück auf ihre Insel. Sie hustet weiterhin, spuckt noch mehr Blut, während der Wind und der Neuschnee sie einhüllen, bis Stella sämtliche Bezugspunkte verliert. Sie hat Angst, im Kreis zu laufen und zu erfrieren, sieht aber auch das Positive: Ihre Hände sind von der Kälte so taub, dass sie ihre vermaledeite Arthritis nicht mehr spüren kann.

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