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Das Monstrum: Rezension

2.862 Byte hinzugefügt, 12:28, 28. Jul. 2020
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Insgesamt bleibt es ein Buch, die einmal die dunkle Seite zeigt und nicht wirklich positiv endet. Nur ein kleines Happy End gibt es.
 
==[[Benutzer:Lastknightnik|Lastknightnik]] (5 / 5)==
Gäbe es [[ES]] nicht, so wäre Tommyknockers mein Lieblingsbuch von King. Mit großem Abstand. Dabei hat gerade Tommyknockers eine Reihe von Vorstellungen, die ich völlig absurd finde, angefangen bei den abstrusen Erfindungen über die fragwürdige Wirkung, die die Außerirdischen hier auf die Einwohner von Haven( über was - Strahlung, Gas? Wie soll das funktionieren?) ausüben, aber mit [[Jim Gardener]] wird der Roman von einer Figur getragen, die ich wirklich gern habe. Jims ganze Art, seine Verzweiflung und seine Liebe zu [[Bobbi Anderson|Bobbi]] machen ihn zu einer interessanten, tragischen Figur, die am Ende die Welt rettet und sich dabei opfert.
 
Die Aufteilung des Romans in drei Teile ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack. Die Geschichte steigt mit Bobbi und dem Schiffsfund ein, geht dann zu Jims Scheitern und der Rückreise über und wendet sich dann der Stadt zu. Hier haben wir kurze, geschichtliche Ausflüge die wahnsinnig viel Spaß machen und dann die Forterzählung der Handlung anhand von einigen Figuren. King entfaltet hier wunderbar eine irgendwie schaurig-schöne konservative Welt voller hasserfüllter Figuren, die von einer strengen liebenden Mutter irgendwie zusammengehalten werden; Mit Haven geht es auch endgültig bergab, als [[Ruth McCausland|Ruth]] unter dem Einfluss der Tommyknockers zusammenbricht. Über [[Ev Hillman]] und [[Butch Dugan|Trooper Dugan]] nimmt uns die Geschichte dann wieder zu Jim und Bobbi mit, deren Verhältnis sich nun von Freundschaft und Liebe zu Mißtrauen und gegenseitigem Belauern entwickelt, bis die Katastrophe auch stattfindet. Ich empfinde den Aufbau als angenehm und logisch und habe nach der Lektüre das Gefühl, praktisch jeden Grashalm und jeden Riss im Straßenbelag von Haven zu kennen.
 
Sprachlich funktioniert der Roman besonders gut. Bobbi übergibt Gard in mancherlei Hinsicht den Begriff der "Polizei von Dallas" als Synonym für unfähige, aber leider verantwortliche Organisationen, was hervorragend zu dem leichten 68er-Flair passt, den die beiden verströmen. Gard's Begriffe ("stemmen", "Gard-alter-Gard") lassen zumindest mir die Figur nahe werden und ich fühle mit jeder Zeile mit ihm mit. Gards regelmäßige Ausflüge in die Welt der Kernreaktorproteste sind meines Erachtens nach keine Längen, sondern eher Tiefen: Sie vertiefen die Figur und er wirkt noch ein gutes Stück plastischer als Bobbi, die sich ja von der Pro- zur Antagonistin entwickelt.
 
Alles in allem eine perfekte Geschichte - dramatisch, an einigen Stellen makaber und brutal, am Ende fast episch und traurig - und mit einem kleinen bisschen Hoffnung entlässt uns das Buch mit zwei Brüdern, die sich liebevoll in den Armen liegen.
 
Eine Geschichte, die dringend mal von HBO oder Netflix gekauft und neu verfilmt werden sollte.
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