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Puls: Rezension

18 Byte hinzugefügt, 13:45, 30. Okt. 2018
Horaz Klotz (2 / 5)
Wer sich hier unwillkürlich an Kings anderen großen Weltuntergangs-Roman erinnert fühlt, wird enttäuscht. Die Welt von ''Puls'' mit ihren kleinen Überlebenden-Grüppchen bleibt ein müder Abklatsch des apokalyptischen Amerikas aus ''Das letzte Gefecht'' und auch der Lumpenmann ist nicht mehr als ein billiger Neuaufguss von Flagg, der nie zu dessen düsterer Präsenz findet.
Auch auf der Seite der Guten bleiben die Charaktere erschreckend flach - dabei hätte es hier durchaus interessante Ansätze gegeben. Die symbiotische Beziehung von Professor und Schüler, die gemeinsam dem Ende der Welt trotzen, hatte zum Beispiel etwas interessant dramatisches. Leider bleiben die persönlichen Dramen Tragödien nur eine Fußnote, stattdessen verliert sich die Geschichte immer wieder in Gewaltorgien. Dabei ist mir der Anfang besonders in Erinnerung geblieben: Bevor wir die Chance haben irgendjemanden besser kennen zu lernen, rastet die Welt um unseren Hauptcharakter aus und Figuren, die nicht mal Namen haben, werden auf möglichst schockierend brutale Weise abgemurkst. Aber ohne Ohne jeden Hintergrund lässt mich das ziemlich kalt.
Immerhin - das Ende versöhnt mich dann doch wieder ein bisschen mit der Zombie-Chose. Nachdem die Horde um den Lumpenmann so weit in Richtung Fantasy abgedriftet war, war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass keiner der sehr diesseitigen Pläne unserer Helden fruchten würde. Umso erleichterter war ich, als diesmal nicht alles auf eine spirituelle Ebene verlagert wurde und keine Hand Gottes eingreifen musste, um die Handlungsfäden wieder zu entwirren. King erlaubt seinen Figuren den Endgegner des Buches mit Taktik, Sprengstoff und einem der ach so schlimmen Handys auszuschalten. Ein kleines Gebet reicht - den Rest erledigt ganz altmodisches Dynamit. Das rettet die Geschichte dann doch noch auf 2 Punkte.
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